Einleitung
Einer der wichtigsten Fürsten für Sachsens und die Reformation war Moritz von Sachsen, trotz seiner nur zwölfjährigen Regierungszeit. Mit ihm kommt ein Herrscher an die Macht dessen Handeln weniger durch religiösen Eifer sondern vielmehr durch politisches Kalkül
bestimmt wird. Von seinem ernestinischen Vetter Johann Friedrich erwarb er die Kurwürde sowie einen Großteil Sachsens und Thüringens für die albetinische Linie der Wettiner, indem er im Schmalkaldischen Krieg auf Seiten des katholischen Kaisers gegen seine protestantischen Glaubensgenossen und Verwandten kämpfte. Durch eine Wendung gegen Karl V. konnte er jedoch zur Konsolidierung der Reformation, an deren Ende der Passauer Vertrag und der Augsburger Religionsfriede standen, entscheidend beitragen.
Es ist schwierig aus den Erziehungsgrundsätzen Schlüsse auf den Regierungserfolg zu ziehen.(1) Jedoch werden in der Jugend eines Menschen durch Erziehung und Bildung moralische wie auch politische Ansichten und Grundmuster vermittelt, die für sein späteres
Verhalten verantwortlich sind.
In dieser Hausarbeit soll im ersten Teil die Jugend Moritz von Sachsens dargestellt werden. Des weiteren wird es notwendig sein, die allgemeinen und grundlegenden Abläufe und Tendenzen in der Adelserziehung des 16.Jahrhunderts aufzuzeigen.
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1 Boehm, Laetitia: Konservativismus und Modernität in der Regentenerziehung an deutschen Höfen im 15. und 16.Jahrhundert. In: Humanismus im Bildungswesen des 15. und 16. Jahrhundert, hrsg. von W. Reinhard. Weinheim. 1984, S.92
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage und Forschungstendenzen
- Die Jugend des Moritz von Sachsen
- Katholische Kindheit in Freiberg, Halle und Dresden
- Der Wechsel zum Protestantismus und der Aufenthalt am kurfürstlichen Hof
- Die Regierungszeit Heinrichs - Moritz als Thronfolger
- Charakter und Vergleich der Texte von Erich Brandenburg (1898) und Simon Iẞleib (1905)
- Die Fürstenerziehung im 16.Jahrhundert
- Grundlegende Entwicklungslinien
- Die Veränderung des Verhältnisses der Adeligen zur Bildung
- Humanismus und Reformation
- Erziehungsliteratur
- Der Alltag in der Fürstenerziehung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Jugend des Moritz von Sachsen und deren Einfluss auf seine spätere Regierungszeit. Der Fokus liegt auf der Darstellung seiner Erziehung im Kontext der Fürstenerziehung des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit analysiert die Quellenlage und die Forschungstendenzen zu diesem Thema.
- Die Erziehung Moritz von Sachsens in seiner Jugend
- Der Einfluss des religiösen und politischen Umfelds auf seine Entwicklung
- Die Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert und ihre grundlegenden Prinzipien
- Vergleichende Analyse verschiedener historiografischer Perspektiven auf Moritz von Sachsen
- Die Rolle von Bildung und Erziehung in der Formierung politischer Persönlichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Moritz von Sachsen als wichtigen Fürsten für Sachsen und die Reformation vor, obwohl seine Regierungszeit nur zwölf Jahre dauerte. Sie hebt seine politische Klugheit hervor und beschreibt seinen Wechsel im Schmalkaldischen Krieg von der protestantischen zu der katholischen Seite, um letztendlich zur Konsolidierung der Reformation beizutragen. Die Arbeit skizziert die Zielsetzung, nämlich die Darstellung der Jugend Moritz’ und die Analyse der Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert.
Quellenlage und Forschungstendenzen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Schwierigkeit, den deutschen Fürstenhof in der heutigen Forschung zu untersuchen, da er für heutige Historiker weit entfernt erscheint. Es werden existierende Monographien erwähnt, aber auch der Bedarf an weiteren Forschungen, besonders im sächsischen Raum, betont. Die zunehmende Verschriftlichung der Prinzenerziehung im 16. Jahrhundert wird als wichtige Quelle hervorgehoben, wobei die Arbeiten von Brandenburg und Iẞleib als besonders wichtig für die Untersuchung Moritz von Sachsens genannt werden. Der Mangel an Forschung im sächsischen Kontext während der DDR-Zeit wird ebenfalls angesprochen.
Die Jugend des Moritz von Sachsen 1521-1541: Dieses Kapitel beschreibt die Kindheit und Jugend Moritz von Sachsens. Seine katholische Erziehung in Freiberg, Halle und Dresden wird im Detail behandelt, wobei der Einfluss seiner Mutter, Herzogin Katharina, die sich zum Luthertum bekannte, und seines Vaters, Herzog Heinrich, der eher an Jagd und Tafelrunden interessiert war, beleuchtet wird. Sein Aufenthalt in Halle und am Hof seines Onkels, Herzog Georg von Sachsen, werden analysiert, unter Einbezug der jeweiligen Einflüsse auf seine religiöse und politische Entwicklung. Die Bedeutung von Persönlichkeiten wie Christoph von Carlowitz und Hans von Schleinitz in seiner Erziehung wird hervorgehoben. Die Quellenlage, insbesondere der Mangel an Informationen über seinen Aufenthalt in Dresden, wird ebenfalls diskutiert.
Die Fürstenerziehung im 16.Jahrhundert: Dieses Kapitel behandelt die allgemeinen Tendenzen und Abläufe der Adelserziehung im 16. Jahrhundert. Es analysiert die Veränderungen im Verhältnis der Adeligen zur Bildung, den Einfluss von Humanismus und Reformation, und die Bedeutung von Erziehungsliteratur und dem Alltag in der Fürstenerziehung. Es beleuchtet den Wandel in der Bildung der Adeligen und den Einfluss reformatorischer Ideen auf die Erziehungspraktiken.
Schlüsselwörter
Moritz von Sachsen, Fürstenerziehung, 16. Jahrhundert, Reformation, Humanismus, Adel, Sachsen, Wettiner, politische Bildung, religiöse Erziehung, Quellenlage, Historiografie.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Die Jugend des Moritz von Sachsen und die Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Jugend des Moritz von Sachsen (1521-1541) und deren Einfluss auf seine spätere Regierungszeit. Ein besonderer Fokus liegt auf seiner Erziehung im Kontext der Fürstenerziehung des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit analysiert auch die Quellenlage und die Forschungstendenzen zu diesem Thema.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Erziehung Moritz von Sachsens, den Einfluss des religiösen und politischen Umfelds auf seine Entwicklung, die Prinzipien der Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert, einen Vergleich historiografischer Perspektiven auf Moritz von Sachsen und die Rolle von Bildung und Erziehung in der Formierung politischer Persönlichkeiten. Konkret werden seine katholische Erziehung in Freiberg, Halle und Dresden, sein Wechsel zum Protestantismus, sein Aufenthalt am kurfürstlichen Hof und die Bedeutung wichtiger Persönlichkeiten in seiner Erziehung beleuchtet.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hausarbeit diskutiert die Schwierigkeit, den deutschen Fürstenhof in der heutigen Forschung zu untersuchen. Es werden existierende Monographien, insbesondere die Arbeiten von Brandenburg (1898) und Iẞleib (1905), erwähnt. Der Mangel an Forschung im sächsischen Kontext während der DDR-Zeit wird ebenfalls angesprochen. Die zunehmende Verschriftlichung der Prinzenerziehung im 16. Jahrhundert wird als wichtige Quelle hervorgehoben. Die Arbeit thematisiert auch den Mangel an Informationen über bestimmte Phasen seines Lebens, beispielsweise seinen Aufenthalt in Dresden.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur Quellenlage und Forschungstendenzen, zur Jugend des Moritz von Sachsen (inklusive seiner Kindheit und Jugend, seiner Erziehung und dem Einfluss seiner Familie und seines Umfelds), zur Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert (einschließlich der Veränderungen im Verhältnis des Adels zur Bildung, des Einflusses von Humanismus und Reformation und der Bedeutung von Erziehungsliteratur) und Schlussbetrachtungen. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Moritz von Sachsen, Fürstenerziehung, 16. Jahrhundert, Reformation, Humanismus, Adel, Sachsen, Wettiner, politische Bildung, religiöse Erziehung, Quellenlage, Historiografie.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen werden im Kapitel "Schlussbetrachtungen" dargestellt (der genaue Inhalt ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten).
Welche Bedeutung hat Moritz von Sachsen?
Die Einleitung beschreibt Moritz von Sachsen als einen wichtigen Fürsten für Sachsen und die Reformation, dessen politische Klugheit trotz seiner nur zwölfjährigen Regierungszeit hervorgehoben wird. Sein Wechsel im Schmalkaldischen Krieg wird als Beitrag zur Konsolidierung der Reformation dargestellt.
Welche Rolle spielen Humanismus und Reformation in der Arbeit?
Humanismus und Reformation werden als wichtige Einflussfaktoren auf die Fürstenerziehung im 16. Jahrhundert behandelt. Ihre Auswirkungen auf die Bildungspraktiken und das Verhältnis des Adels zur Bildung werden analysiert.
- Arbeit zitieren
- Jörg Hauptmann (Autor:in), 2001, Moritz von Sachsen - Fürstenerziehung und Persönlichkeitsbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1397