Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss die Philosophie von Kant und Hegel auf die Straftheorie von Michael Köhler hat. Um ein besseres Verständnis der Rechtslehre beziehungsweise der Straftheorien zu generieren, ist es notwendig, zunächst einen Blick auf die rechts-philosophischen Ansichten Kants und Hegels zu werfen. Dabei soll im jeweiligen Abschnitt zunächst auf Grundzüge der Rechtsphilosophie der beiden Philosophen eingegangen werden und eine kleine Erläuterung essenzieller Grundbegriffe erfolgen. Daraufhin sollen die Positionen, die Kant bzw. Hegel in Bezug auf Strafe vertreten, und damit ihre jeweilige Straftheorie entfaltet werden.
Schwerpunkt der Arbeit soll die Straftheorie Michael Köhlers darstellen. Zunächst jedoch ohne dabei näher auf die maßgeblichen Bezüge zu Kant und Hegel einzugehen, welche im letzten Abschnitt hergestellt werden sollen. Anhand einer Ermittlung der Schnittpunkte im Denken der drei Protagonisten und einer inhaltlichen Untersuchung dieser Übereinstimmungen soll zuletzt die aufgeworfene Frage geklärt werden, in welchem Umfang ein Einfluss von Kant und Hegel auf die Straftheorie Michael Köhlers vorliegt.
Nur wenige andere Philosophen wurden im Zusammenhang mit Straftheorien so oft zur Diskussion und zur Interpretation herangezogen, wie Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Dies gilt nicht nur für die Vergangenheit, auch in der Gegenwart kann zu den Ausführungen dieser beiden, vielleicht wirkungsmächtigsten deutschen Philosophen, oft ein aktueller Bezug hergestellt werden. Nicht verwunderlich erscheint es deshalb, dass auch viele Rechtswissenschaftler vom Denken Kants und Hegels beeinflusst wurden. So wird auch dem Rechtswissenschaftler Michael Köhler, dessen wissenschaftlicher Fokus auf dem Strafrecht und der Rechtsphilosophie liegt, immer wieder die Nähe zu Kant und Hegel attestiert. Doch wie viel Kant und Hegel steckt eigentlich in Köhlers Straftheorie? Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- A. Einleitung
- B. Kants Rechtslehre
- I. Die Metaphysik der Sitten
- II. Das subjektive Recht des Menschen als Ausgangspunkt
- III. Die Autonomie des Willens und die Freiheit als zentraler Aspekt
- 1. Autonomie
- 2. Freiheit
- IV. Sittlichkeit, guter Wille und Pflicht
- V. Der kategorische Imperativ
- C. Kants Straftheorie
- I. Herleitung und Legitimation staatlichen Strafens
- II. Das Verbrechen und die Strafe
- III. Die Wiedervergeltung – das ius talionis
- D. Hegels Rechtsphilosophie
- I. Das abstrakte Recht
- II. Die Moralität
- III. Die Sittlichkeit
- IV. Der sittliche Staat, vernünftige Wirklichkeit
- E. Hegels Straftheorie
- I. Das Recht, der freie Wille und die Freiheit
- II. Das Unrecht und das Verbrechen
- III. Die Strafbegründung
- 1. Die Legitimation der Strafe im abstrakten Recht
- 2. Die staatliche Strafe in der Sittlichkeit
- IV. Die Strafzumessung
- F. Die Straftheorie Michael Köhlers
- I. Recht und Unrecht bei Köhler
- 1. Der Begriff des Rechts
- 2. Der Begriff des Unrechts
- II. Das Verbrechen
- III. Die Schuld
- 1. Das potentielle Normwissen
- 2. Die aktuelle Normeinsicht
- 3. Folgen des Schuldprinzips bei Köhler
- IV. Die Strafe
- 1. Das Prinzip guten Handelns
- 2. Die Begründung der moralgesetzlichen Strafe als „gut“
- 3. Die Rechtsstrafe
- V. Die Strafzumessung
- G. Schnittmengen der Philosophie Kants und Hegels mit der Straftheorie Köhlers und Untersuchung auf Übereinstimmung
- I. Das Prinzip subjektiver Autonomie
- II. Köhlers System wechselseitiger Anerkennung
- III. Verbrechensaufhebung durch Strafe
- IV. Strafgesetz als kategorischer Imperativ
- V. Strafzumessung und Integration präventiver Funktionen
- H. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Philosophie Kants und Hegels auf die Straftheorie Michael Köhlers. Sie untersucht die Verbindungslinien zwischen den philosophischen Grundlagen und der modernen Strafrechtslehre, indem sie die Kernkonzepte der drei Denker analysiert und miteinander in Beziehung setzt.
- Die Entwicklung von Strafkonzepten im Kontext der Philosophie Kants und Hegels
- Die Rolle von Autonomie, Freiheit und Sittlichkeit in der Strafrechtstheorie
- Die Begründung und Legitimation staatlichen Strafens
- Der Vergleich der Straftheorien von Kant, Hegel und Köhler
- Die Bedeutung von Schuld, Strafe und Wiedervergeltung in der modernen Strafrechtsdogmatik
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkung: Die Einleitung stellt den Hintergrund und die Forschungsfrage der Arbeit dar.
- A. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit.
- B. Kants Rechtslehre: Das Kapitel erläutert die Grundzüge der Rechtsphilosophie Immanuel Kants und fokussiert auf die Bedeutung von Autonomie, Freiheit und dem kategorischen Imperativ.
- C. Kants Straftheorie: Das Kapitel untersucht die Straftheorie Kants und beleuchtet seine Sicht auf Strafe, Wiedervergeltung und staatliche Legitimation.
- D. Hegels Rechtsphilosophie: Hier werden die Kernpunkte von Hegels Rechtsphilosophie dargestellt, insbesondere das Konzept des abstrakten Rechts, der Moralität und der Sittlichkeit.
- E. Hegels Straftheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit Hegels Straftheorie und analysiert seine Ansichten über Recht, Unrecht, Strafe und Strafbegründung.
- F. Die Straftheorie Michael Köhlers: Das Kapitel widmet sich der modernen Straftheorie von Michael Köhler und untersucht seine Konzepte von Recht, Unrecht, Schuld und Strafe.
- G. Schnittmengen der Philosophie Kants und Hegels mit der Straftheorie Köhlers und Untersuchung auf Übereinstimmung: Das Kapitel analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Straftheorien von Kant, Hegel und Köhler und untersucht, wie sich die philosophischen Grundgedanken in der modernen Strafrechtslehre widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der Rechtsphilosophie und Strafrechtslehre. Zu den wichtigsten Schlüsselwörtern zählen: Autonomie, Freiheit, Sittlichkeit, kategorischer Imperativ, abstraktes Recht, Moralität, Schuld, Strafe, Wiedervergeltung, Strafbegründung, Strafzumessung, Recht, Unrecht, Michael Köhler, Immanuel Kant, Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
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- Anonym (Autor:in), 2020, Der Einfluss der Philosophie Kants und Hegels auf die Straftheorie Michael Köhlers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1398130