Im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung der Waren- und Güterströme setzen sich Konzepte und Methoden des Supply Chain Managements in der modernen Unternehmensführung immer mehr durch. Die stetig wachsende Flut an Daten und Informationen erschwert das operative Management einer Supply Chain (SC) und es sind neue Konzepte und Applikationen gefordert, welche die operativ tätigen Verantwortlichen einer SC zielgerichtet und effizient von Routineaufgaben entlasten. Supply Chain Event Management (SCEM) erfüllt genau diese Forderung und ermöglicht durch seine regelbasierte Überwachung der SC und Filterung der Planabweichungen (Events) ein "Management by Exception".
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) tun sich bei der Einführung und Umsetzung von SCM und SCEM immer noch sehr schwer. Obwohl es mittlerweile eine Reihe von Anbietern entsprechender Applikationen und Services auf dem Markt gibt, belegen diverse Analysen und Trendstudien weiterhin grosse Defizite bei mittelständischen Unternehmen. Ziel dieser Arbeit ist es, Antworten zu finden auf die folgenden
Fragen:
• Wie sind die entsprechenden Begriffe (speziell SC, SCM, SCCo, SCMo, SCPM, SCEM etc.) definiert und wie sind sie ggf. gegeneinander abzugrenzen?
• Welche Anbieter von SCEM-Lösungen treten am CH-Markt auf?
• Welche Funktionalitäten bieten die einzelnen Lösungen bzw. wo unterscheiden sich diese?
• Welche spezifischen Bedürfnisse und Restriktionen bestehen bei mittelständischen Unternehmen an entsprechenden Anwendungen und Funktionalitäten?
• Welche grundsätzlichen Anforderungen resp. Rahmenbedingungen lassen sich daraus im Hinblick auf mittelständische Unternehmen für die Vermarktung von SCEM Lösungen auf dem CH-Markt ableiten?
Die Ergebnisse der durchgeführten Umfragen zeigen, dass einerseits eine ganze Reihe gut diversifizierter Anbieter Systeme, Applikationen und Dienstleistungen im Bereich SCEM anbieten und andererseits gerade bei den mittelständischen Unternehmen die Auseinandersetzung mit Konzepten und Modellen des SCM (wenn überhaupt) erst in den Anfängen steckt. Vor diesem Hintergrund setzt kaum ein Unternehmen auf SCEM oder plant entsprechende Initiativen. Als zu gross werden die augenscheinlichen Initalaufwendungen eingeschätzt. Nutzen und Vorteile werden nicht erkannt und die informationelle Abschottung nach Links und Rechts dominiert weiterhin das Handeln mittelständischer Schweizer Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Zielsetzung
- 1.1 Ausgangslage und Motivation
- 1.2 Problembeschrieb und Fragestellung
- 1.3 Vorgehensweise und Methodik
- 1.3.1 Grundkonzept des Systems Engineering (SE)
- 1.3.2 Einordnung der Problemstellung in die SE-Methodik
- 1.3.3 Vorgehensweise
- 2 Grundlegende Begriffe und Konzepte
- 2.1 Supply Chain (SC)
- 2.2 Supply Chain Management (SCM)
- 2.2.1 Abgrenzung des SCM von der Logistik
- 2.2.2 Definition des Begriffes Supply Chain Management
- 2.2.3 Ziele und Aufgaben des SCM
- 2.2.4 Planungsaufgaben des Supply Chain Managements
- 2.2.4.1 Supply Chain Configuration (SCC)
- 2.2.4.2 Supply Chain Planning (SCP)
- 2.2.4.3 Supply Chain Execution (SCE)
- 2.2.5 Koordination im Supply Chain Management
- 2.2.6 Software-Unterstützung Supply Chain Management
- 2.3 Controlling und Measurement in der Supply Chain
- 2.3.1 Abgrenzung zwischen Logistik-Controlling und Supply Chain Controlling
- 2.3.2 Supply Chain Controlling (SCCo)
- 2.3.3 Supply Chain Performance Measurement (SCPM) resp. Supply Chain Monitoring (SCMO)
- 2.3.3.1 Definition des Begriffs Supply Chain Performance Management
- 2.3.3.2 Supply Chain Monitoring
- 2.3.3.3 Abgrenzung der Begriffe Supply Chain Monitoring und Supply Chain Performance Measurement
- 2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse "Grundlegende Begriffe und Konzepte"
- 3 Grundlagen des Supply Chain Event Management (SCEM) und Tracking&Tracing (T&T)
- 3.1 Supply Chain Event Management (SCEM)
- 3.1.1 Funktionen des Supply Chain Event Management
- 3.1.2 Einordnung des SCEM in das SCM Aufgabenmodell
- 3.2 Tracking&Tracing (T&T)
- 3.2.1 Definition T&T
- 3.3 Abgrenzung (proaktive) T&T-Systeme und SCEM
- 3.4 Vorgehen zur Realisierung eines SCEM-Systems
- 3.5 Zusammenfassung SCEM und T&T
- 4 Lösungsanbieter SCEM
- 4.1 Kurzportrait Anbieter und SCEM-Lösungen
- 4.1.1 AXIT AG
- 4.1.1.1 AX4 SCEM
- 4.1.2 ICON Ges. für Supply-Chain-Management mbH
- 4.1.2.1 ICON SCC
- 4.1.3 Microsoft Business Solutions Schweiz GmbH
- 4.1.3.1 Microsoft Navision
- 4.1.4 Oracle Schweiz GmbH
- 4.1.4.1 Oracle E-Business Suite
- 4.1.5 PIKOS GmbH
- 4.1.5.1 BONAPART
- 4.1.6 SAP (Schweiz) AG
- 4.1.6.1 SAP EM
- 4.2 Verwendung von SCEM als eigenständiges Modul / Anwendung
- 4.3 Erfüllung der SCEM Grundfunktionen
- 4.4 Erfolgsfaktoren und Trends am Markt aus Sicht der Anbieter
- 4.4.1 Vorteile für den Einsatz von SCEM (Frage 14)
- 4.4.2 Nachteile beim Einsatz von SCEM (Frage 15)
- 4.4.3 Entwicklung SCEM in den nächsten Jahren (Frage 16)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Marktstudie untersucht die Anwendung von Supply Chain Event Management (SCEM) im Schweizer Markt, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Arbeit analysiert die Definitionen relevanter Begriffe, die am Markt verfügbaren SCEM-Lösungen und die spezifischen Bedürfnisse von KMU bezüglich solcher Anwendungen. Ein zentrales Ziel ist die Ableitung von Anforderungen an SCEM-Lösungen für den Schweizer KMU-Markt.
- Definition und Abgrenzung von Begriffen im Supply Chain Management (SCM).
- Analyse der am Schweizer Markt verfügbaren SCEM-Lösungen.
- Untersuchung der spezifischen Bedürfnisse und Restriktionen von KMU im Hinblick auf SCEM.
- Ableitung von Anforderungen an SCEM-Lösungen für den Schweizer KMU-Markt.
- Bewertung der aktuellen Marktlage und zukünftiger Entwicklungen im Bereich SCEM.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Zielsetzung: Dieses Kapitel legt die Ausgangslage und Motivation der Studie dar. Es beschreibt die Herausforderungen des Supply Chain Managements (SCM) in der globalisierten Wirtschaft und die Notwendigkeit effizienterer Konzepte wie SCEM. Die zentrale Fragestellung der Arbeit wird formuliert, und die angewandte Methodik, basierend auf dem Systems Engineering, wird erläutert. Das Kapitel definiert den Rahmen und die Ziele der Marktstudie.
2 Grundlegende Begriffe und Konzepte: Hier werden die zentralen Begriffe wie Supply Chain (SC), SCM, Supply Chain Controlling (SCCo) und Supply Chain Performance Measurement (SCPM) definiert und voneinander abgegrenzt. Der Fokus liegt auf der Klärung terminologischer Unschärfen und der Vermittlung eines fundierten Verständnisses der grundlegenden Konzepte, die im weiteren Verlauf der Arbeit benötigt werden. Die verschiedenen Planungs- und Kontrollaufgaben des SCM werden detailliert beschrieben.
3 Grundlagen des Supply Chain Event Management (SCEM) und Tracking&Tracing (T&T): Dieses Kapitel erklärt die Funktionsweise von SCEM und T&T und deren Einordnung in das SCM-Rahmenmodell. Es werden die Unterschiede zwischen proaktiven T&T-Systemen und SCEM herausgearbeitet und ein Vorgehen zur Implementierung eines SCEM-Systems skizziert. Der Schwerpunkt liegt auf der Funktionsweise und dem Nutzen von SCEM als Instrument zur effizienten Steuerung von Supply Chains.
4 Lösungsanbieter SCEM: Dieser Abschnitt präsentiert eine Auswahl von Anbietern von SCEM-Lösungen auf dem Schweizer Markt. Für ausgewählte Anbieter werden die jeweiligen Lösungen im Detail beschrieben und deren Funktionalitäten verglichen. Der Fokus liegt auf der Analyse der am Markt verfügbaren Lösungen und deren Eignung für KMU.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management (SCM), Supply Chain Event Management (SCEM), Management by Exception, mittelständische Unternehmen (KMU), Schweizer Markt, Softwarelösungen, Marktstudie, Anforderungen KMU.
Häufig gestellte Fragen zur Marktstudie: Supply Chain Event Management (SCEM) im Schweizer KMU-Markt
Was ist der Gegenstand dieser Marktstudie?
Die Marktstudie untersucht die Anwendung von Supply Chain Event Management (SCEM) im Schweizer Markt, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Sie analysiert die Definitionen relevanter Begriffe, die verfügbaren SCEM-Lösungen und die spezifischen Bedürfnisse von KMU bezüglich solcher Anwendungen. Ein zentrales Ziel ist die Ableitung von Anforderungen an SCEM-Lösungen für den Schweizer KMU-Markt.
Welche Themen werden in der Studie behandelt?
Die Studie umfasst folgende Themenschwerpunkte: Definition und Abgrenzung von Begriffen im Supply Chain Management (SCM), Analyse der am Schweizer Markt verfügbaren SCEM-Lösungen, Untersuchung der spezifischen Bedürfnisse und Restriktionen von KMU hinsichtlich SCEM, Ableitung von Anforderungen an SCEM-Lösungen für den Schweizer KMU-Markt und Bewertung der aktuellen Marktlage und zukünftiger Entwicklungen im Bereich SCEM.
Welche Begriffe werden in der Studie definiert und abgegrenzt?
Die Studie definiert und grenzt zentrale Begriffe wie Supply Chain (SC), SCM, Supply Chain Controlling (SCCo) und Supply Chain Performance Measurement (SCPM) voneinander ab. Es wird ein fundiertes Verständnis der grundlegenden Konzepte vermittelt, die für das Verständnis von SCEM notwendig sind. Die verschiedenen Planungs- und Kontrollaufgaben des SCM werden detailliert beschrieben.
Was ist Supply Chain Event Management (SCEM) und wie funktioniert es?
Die Studie erklärt die Funktionsweise von SCEM und dessen Einordnung in das SCM-Rahmenmodell. Es werden die Unterschiede zwischen proaktiven Tracking & Tracing (T&T)-Systemen und SCEM herausgearbeitet und ein Vorgehen zur Implementierung eines SCEM-Systems skizziert. Der Schwerpunkt liegt auf der Funktionsweise und dem Nutzen von SCEM als Instrument zur effizienten Steuerung von Supply Chains.
Welche Lösungsanbieter für SCEM werden in der Studie betrachtet?
Die Studie präsentiert eine Auswahl von Anbietern von SCEM-Lösungen auf dem Schweizer Markt. Für ausgewählte Anbieter werden die jeweiligen Lösungen detailliert beschrieben und deren Funktionalitäten verglichen. Der Fokus liegt auf der Analyse der am Markt verfügbaren Lösungen und deren Eignung für KMU. Beispiele für Anbieter sind AXIT AG, ICON Ges. für Supply-Chain-Management mbH, Microsoft Business Solutions Schweiz GmbH, Oracle Schweiz GmbH, PIKOS GmbH und SAP (Schweiz) AG.
Welche Anforderungen an SCEM-Lösungen werden für den Schweizer KMU-Markt abgeleitet?
Ein zentrales Ziel der Studie ist die Ableitung von Anforderungen an SCEM-Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse und Restriktionen von KMU im Schweizer Markt zugeschnitten sind. Diese Anforderungen ergeben sich aus der Analyse der Marktlage, der verfügbaren Lösungen und der spezifischen Herausforderungen von KMU im Supply Chain Management.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Studie?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Supply Chain Management (SCM), Supply Chain Event Management (SCEM), Management by Exception, mittelständische Unternehmen (KMU), Schweizer Markt, Softwarelösungen, Marktstudie, Anforderungen KMU.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Studie ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung und Zielsetzung, Grundlegende Begriffe und Konzepte, Grundlagen des Supply Chain Event Management (SCEM) und Tracking&Tracing (T&T), und Lösungsanbieter SCEM. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Themen und deren Relevanz für den Schweizer KMU-Markt.
- Quote paper
- Walter Brigger (Author), 2005, Marktstudie Supply Chain Event Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139885