Diese Untersuchung zielt darauf ab, die tiefgreifende Beziehung und Wechselwirkung zwischen Scham und sozialen Ordnungen aufzudecken, um ein besseres Verständnis für die Gründe der gesellschaftlichen Stabilität zu gewinnen.
In dieser Arbeit wird die Rolle von Scham im Kontext sozialer Ordnungen und ihrer Stabilität untersucht. Durch den Einbezug verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, darunter Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie, wird der Einfluss von Scham auf die Struktur und das Funktionieren von Gesellschaften erörtert. Dabei wird argumentiert, dass Emotionen, und insbesondere die Scham, sowohl durch soziale Ordnungen erzeugt werden als auch dazu beitragen, diese zu stabilisieren. Anhand des autobiografischen Werks "Rückkehr nach Reims" von Didier Eribon wird die Bedeutung von Scham im Kontext von Bildungsaufsteigern und sozialer Mobilität analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen
- Soziale Ordnungen
- Entstehung und Reproduktion sozialer Ordnungen:
- Emotionen und soziale Ordnungen
- Scham
- Ursprung der Scham
- Physiologischer Ursprung
- Intersubjektive Erklärungsansätze
- Psychoanalytischer Zugang: Protoscham und Projektion
- Scham und Gesellschaft
- Scham und soziale Ordnungen
- Scham im Wandel der Gesellschaften
- Scham und Moral
- Scham und Normen
- Der Blick des anderen: Das Verhältnis von Scham und Individuum
- Scham im Kontext moderner Subjektkonzeption
- Scham und Pädagogik
- Scham und Macht
- Soziale Scham
- Funktionen der Scham
- Signalfunktion
- Disziplinierung
- Kontrolle und Konformität
- Ursprung der Scham
- Herrschaft und Gewalt
- Gewalt
- Symbolische Gewalt
- Die Bedeutung der Scham für Bildungsaufsteiger*innen: Didier Eribons Rückkehr nach Reims
- Gesellschaftliche Voraussetzungen: Herkunftsmilieu
- Schamanlässe
- Leben im falschen Viertel
- Abweichung von konservativen Normen
- Angst vor Entdeckung
- Scham und soziale Mobilität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Scham für das Bestehen sozialer Ordnungen. Sie argumentiert, dass Emotionen, insbesondere Scham, eine wichtige Rolle für die Stabilität von Gesellschaften spielen. Die Arbeit untersucht die Entstehung von Scham, ihren Einfluss auf soziale Ordnungen und deren Wandel sowie das Verhältnis von Scham und Individuum. Außerdem analysiert sie die Funktionen von Scham und die Art und Weise, wie sie in Machtverhältnisse eingebettet ist.
- Die Bedeutung von Emotionen für das Bestehen sozialer Ordnungen
- Die Entstehung und Entwicklung von Scham als soziale Emotion
- Das Verhältnis von Scham und Individuum in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten
- Die Funktionen von Scham für die Stabilität und den Wandel sozialer Ordnungen
- Scham als Ausdruck von Machtverhältnissen und als Instrument der sozialen Kontrolle
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und argumentiert, dass Scham in der erziehungswissenschaftlichen Diskussion zu wenig Aufmerksamkeit erhält, obwohl sie eine wichtige Rolle für die Analyse von sozialen Ordnungen spielt. Die Einleitung beleuchtet auch die historische Entwicklung des Verständnisses von Emotionen in den Sozialwissenschaften und erläutert die Bedeutung von Emotionen für die Stabilisierung von sozialen Strukturen.
Das Kapitel "Methodisches Vorgehen" beschreibt die Methodik der Arbeit, die sich auf die Analyse bestehender wissenschaftlicher Literatur aus verschiedenen Disziplinen wie Soziologie, Erziehungswissenschaft, Anthropologie und Psychologie stützt. Die Arbeit diskutiert auch die Einbeziehung von autobiografischen Texten, um die Komplexität des Themas "Scham" besser zu verstehen.
Das Kapitel "Soziale Ordnungen" behandelt die Entstehung und Reproduktion sozialer Ordnungen und zeigt die Rolle von Emotionen in diesem Prozess. Es wird argumentiert, dass Emotionen nicht nur von der Ordnung erzeugt werden, sondern auch ein "strukturgenerierendes Potential" besitzen.
Das Kapitel "Scham" untersucht den Ursprung von Scham aus physiologischer, intersubjektiver und psychoanalytischer Perspektive. Es betrachtet die verschiedenen Funktionen von Scham in der Gesellschaft, wie z.B. die Kontrolle von Macht und Statusverteilung, und zeigt, wie Schamgefühle das Verhältnis zwischen gesellschaftlichen Strukturen und individuellem Erleben widerspiegeln.
Das Kapitel "Herrschaft und Gewalt" analysiert die Gewalt, die von Emotionen, insbesondere von Scham, ausgehen kann. Es untersucht die Verbindung zwischen Scham und Machtverhältnissen und beleuchtet die Bedeutung von Scham für die Stabilisierung von sozialen Systemen.
Das Kapitel "Die Bedeutung der Scham für Bildungsaufsteiger*innen: Didier Eribons Rückkehr nach Reims" analysiert anhand der autobiografischen Schrift "Rückkehr nach Reims" von Didier Eribon, wie Scham das Leben von Bildungsaufsteiger*innen prägen kann. Es untersucht die verschiedenen Ursachen für Schamgefühle, wie z.B. das Herkunftsmilieu, die Abweichung von konservativen Normen und die Angst vor Entdeckung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Scham, soziale Ordnungen, Emotionen, gesellschaftliche Strukturen, Machtverhältnisse, Bildungsaufstieg, Identität, Subjektkonzeption, Herkunftsmilieu, sozialer Wandel und autobiografische Schriften.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Die Rolle der Scham in sozialen Ordnungen. Eine interdisziplinäre Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1399129