Nicht umsonst gehört der Themenbereich „Daten und Zufall“ zu einer von fünf mathematischen Leitideen der vom Kulturministerium beschlossenen Bildungsstandards. Daten in Darstellungen, wie Diagrammen, Tabellen und Schaubildern, gehören fest zu unserer Lebenswelt. Wir begegnen ihnen schon von klein auf in alltäglichen Situationen, wie bei Preisen oder Nährwerttabellen im Supermarkt, bei Fahrzeitplänen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Punktetabellen der Bundesliga. Auch in der Schule sind sie, besonders im Sachunterricht, fester Bestandteil in Büchern und Arbeitsaufträgen.
Häufig werden Daten in Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften oder Dokumentarfilmen verwendet, um den Lesern die Fakten anschaulich und strukturiert zu präsentieren. Um die Diagramme zu deuten und sich auch eine eigene Meinung zu der Thematik zu bilden, ist es notwendig, diese Daten verstehen, analysieren und reflektieren zu können. Dabei ist es nötig zu wissen, wie Daten gesammelt, erfasst und dargestellt werden, welchen Effekt die Darstellungsweise hervorrufen kann und welchen Spielraum es auch für die Präsentation und Interpretation dieser gibt. Deswegen müssen Kinder schon in der Schule, mit Daten umzugehen lernen. Besonders motivierend ist dabei das eigene Sammeln und Auswerten von Daten zu Fragestellungen, die im eigenen Interesse der SuS liegen.
Dieses Verfahren können die SuS in verschiedenen, miteinander zusammenhängenden Teilaufgaben, die Bestandteil einer flexiblen großen Aufgabe, einer Lernumgebung, sind, lernen. Doch wie kann die Thematik „Daten und Statistik“ im Unterricht so thematisiert werden, dass die SuS Daten selbst erheben, analysieren und reflektieren? Unter welchen Bedingungen erreichen alle SuS möglichst selbstständig die angestrebten Lernziele? Welche Sozialform, welche Differenzierung und welche Methodik verhelfen ihnen dazu? Wie genau kann eine Konzipierung einer Lernumgebung zum Thema „Daten in der Klasse sammeln, geeignet darstellen und vergleichen“ also aussehen?
In dieser Arbeit wird anhand des Konzepts der Lernumgebung nach Wollring (2007) eine Lernumgebung für die 4. Klasse der Primarstufe konzipiert, die ziel- und fachwissenschaftlich orientiert didaktisch aufbereitet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Daten sammeln, erfassen und darstellen
- Bildungsstandards- und Lehrplanbezug
- Definition der Lernumgebung
- Stufenmodell zu der Entwicklung eines Verständnisses für grafische Darstellungen
- Definition von Levels of Graph Comprehension nach Curcio
- Vorstellung des Unterrichtsentwurfs
- Rahmenbedingungen
- Darstellung des konkreten Vorhabens anhand der Leitideen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Konzipierung einer Lernumgebung für die 4. Klasse der Grundschule zum Thema „Daten in der Klasse sammeln, geeignet darstellen und vergleichen". Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern (SuS) anhand dieses Themas grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Daten zu vermitteln und sie gleichzeitig für das Thema Statistik zu begeistern.
- Entwicklung eines Verständnisses für die Erhebung, Erfassung und Darstellung von Daten
- Anwendung statistischer Methoden zur Analyse von Datensätzen
- Bedeutung der Visualisierung von Daten für eine verständliche Kommunikation von Informationen
- Reflexion des Einflusses von Darstellungsformen auf die Interpretation von Daten
- Entwicklung von eigenständigen Fragestellungen und deren Beantwortung durch Datenanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themenbereichs „Daten und Zufall“ in der Grundschule und unterstreicht die Wichtigkeit des Umgangs mit Daten in der heutigen Zeit. Sie führt ein in die Problematik der Datenverarbeitung und die Notwendigkeit, dass Kinder bereits in der Schule mit Daten umgehen lernen. Der Fokus liegt dabei auf dem eigenständigen Sammeln und Auswerten von Daten durch die SuS.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Entwicklung der Lernumgebung fest. Es definiert die Begriffe „Daten sammeln, erfassen und darstellen“ und erklärt die unterschiedlichen Skalen für die Einteilung von Merkmalsausprägungen. Darüber hinaus wird das Konzept der Lernumgebung nach Wollring erläutert und die sechs Leitideen vorgestellt. Der Bezug zu den Bildungsstandards und dem Lehrplan wird hergestellt, und zwei wichtige Unterrichtskonzepte - das Stufenmodell zu der Entwicklung eines Verständnisses für grafische Darstellungen und die Levels of Graph Comprehension - werden vorgestellt.
- Vorstellung des Unterrichtsentwurfs: Hier wird die konkrete Umsetzung der Lernumgebung anhand der Leitideen dargestellt. Es werden die Rahmenbedingungen des Unterrichts beschrieben und die Inhalte der Lernumgebung unter Berücksichtigung von Differenzierung, Sozialformen, Medien und Kontrollformen vorgestellt. Die Lernziele des Vorhabens werden explizit benannt.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themenschwerpunkten Datenanalyse, Statistik, Lernumgebung, Didaktik, Grundschule, Bildungsstandards, grafische Darstellungen, Datenvisualisierung und Leitideen. Sie befasst sich mit der Konzipierung einer Lernumgebung, die es den SuS ermöglicht, eigenständig Daten zu sammeln, zu erfassen, darzustellen und zu analysieren. Die Arbeit berücksichtigt dabei unterschiedliche Methoden und Ansätze zur Förderung des Datenverständnisses und bietet konkrete Hinweise zur Gestaltung eines schülerorientierten Unterrichts.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Daten sammeln, darstellen und vergleichen (4. Klasse Mathematik), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1399965