„Mit Bewegung gegen Hyperaktivität“ - ein therapeutischer Ansatz in der Behandlung von Kindern mit ADHS als Alternative oder Ergänzung zu einer medikamentösen Behandlung ist das Thema, mit dem sich diese Arbeit auseinandersetzt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit konzentriert sich auf die Beantwortung der Frage, inwieweit die Behandlung von Kindern mit der Diagnose ADHS durch spezifische Bewegungsangebote in Tageseinrichtungen für Kinder unterstützt werden kann.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Symptomen, Diagnostik, Ursachenhypothesen und Therapieansätzen von ADHS mit dem Ziel, einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung über ADHS zu erhalten.
Im darauf folgenden Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen ADHS und Bewegung dargestellt. Dabei geht es einerseits darum, wie sich ADHS auf Bewegungsabläufe auswirken kann, andererseits wird aber auch darauf eingegangen, inwieweit bewegungsorientierte Interventionen sich in der Behandlung von Kindern mit der Diagnose ADHS auswirken können.
Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit ADHS in Tageseinrichtungen für Kinder und den Möglichkeiten der Prävention und Unterstützung bei der Behandlung von Kindern mit der Diagnose ADHS innerhalb dieser Einrichtungen. In diesem Teil der Arbeit werden auch persönliche Erfahrungen der Autorin im Umgang mit Kindern mit der Diagnose ADHS miteinbezogen, die sich vor allem in dem Abschnitt „pädagogische Handlungsgrundsätze im Umgang mit Kindern mit der Diagnose ADHS“ widerspiegeln.
Den theoretischen Auführungen schließt sich der empirische Teil dieser Arbeit an. Zunächst wird die angewandte Forschungsmethode und das methodische Vorgehen erläutert und begründet. Es folgt die Analyse und Auswertung der verschriftlichten Experteninterviews, bei der die gewonnenen Erkenntnisse aus dem theoretischen Teil dieser Arbeit mit den Interviewaussagen verknüpft und gegebenenfalls ergänzt werden.
Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen aus dem theoretischen und dem empirischen Teil dieser Arbeit wird anschließend eine Empfehlung für die Planung und Durchführung eines spezifischen Bewegungsprojekts für Kinder mit der Diagnose ADHS in Tageseinrichtungen für Kinder gegeben.
Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der im Rahmen der vorliegenden Arbeit erarbeiteten Ergebnisse sowie einem Ausblick bezüglich der Umsetzung von spezifischen Bewegungsangeboten für Kinder mit der Diagnose ADHS in Tageseinrichtungen für Kinder.
Inhaltsverzeichnis
- TEIL I – EINFÜHRUNG IN DAS THEMA
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation zur Themenwahl
- 1.2 Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Aufbau und Gliederung der Arbeit
- 1.4 Abgrenzung der verwendeten Begriffe
- TEIL II – DIAGNOSE ADHS: EIN ÜBERBLICK ÜBER DEN DERZEITIGEN WISSENSSTAND DER FORSCHUNG UND DIE DERZEITIGE FACHLICHE DISKUSSION
- 2. Darstellung der Verhaltensvariante ADHS
- 2.1 Symptomatik
- 2.2 Diagnostik nach DSM-IV und ICD-10
- 2.3 Ursachenhypothesen von ADHS
- 2.3.1 Das medizinische Paradigma
- 2.3.2 Das psychologische Paradigma
- 2.4 Verschiedene Therapieansätze von ADHS
- 2.4.1 Medikamentöse Therapie
- 2.4.2 Verhaltenstherapie
- 2.4.3 Multimodale Therapie
- 2.5 Neuere Erkenntnisse aus der ADHS- Forschung
- 2.6 Abschließende Bemerkungen
- TEIL III – ADHS UND BEWEGUNG
- 3. Zusammenhang ADHS und Bewegung
- 3.1 Exkurs: Einfluss von Bewegung auf die kindliche Entwicklung - Kinder lernen in und durch Bewegung
- 3.2 Einfluss von ADHS auf Bewegungsabläufe
- 3.3 Einfluss von Bewegung auf ADHS
- 3.3.1 Psychomotorische Therapie
- 3.4 Vorstellung bereits vorhandener Bewegungsprogramme für Kinder mit der Diagnose ADHS
- 3.4.1 Das Bewegungs- und Verhaltenstraining nach Kiphard
- 3.4.2 Die Ballschule Heidelberg als Integrationskonzept - das ABC des Spielenlernens für hyperaktive Kinder
- 3.5 Abschließende Bemerkungen
- TEIL IV - DIE BEDEUTUNG DER TAGESEINRICHTUNGEN FÜR KINDER IM KONTEXT VON PRÄVENTION UND UNTERSTÜTZUNG DER BEHANDLUNG VON ADHS
- 4. ADHS in Tageseinrichtungen für Kinder
- 4.1 Auftrag und Ziele von Tageseinrichtungen für Kinder
- 4.1.1 Rolle der Bewegung und Bewegungsförderung in den Tageseinrichtungen für Kinder
- 4.2 Die Notwendigkeit der Prävention von ADHS unter dem Aspekt des PCS Models nach Thompson
- 4.3 Möglichkeiten und Mitwirkung der Tageseinrichtungen für Kinder bei der Prävention und der Behandlung von ADHS
- 4.3.1 Pädagogische Handlungsgrundsätze im Umgang mit Kindern mit der Diagnose ADHS
- 4.3.2 Die Frankfurter Präventionsstudie
- 4.4 Abschließende Bemerkungen
- TEIL V – DER EMPIRISCHE TEIL IN THEORIE UND PRAXIS
- 5. Die Methode der qualitativen Sozialforschung
- 5.1 Darstellung und Begründung der Forschungsmethode
- 5.1.1 Die Methode des leitfaden-orientierten Experteninterviews
- 5.2 Planung, Gestaltung und Durchführung der Interviews
- 5.3 Aufbereitung des Materials
- 5.4 Auswertung der Interviews
- 5.4.1 Methodische Vorgehensweise bei der Auswertung der Interviews
- 5.4.2 Kategorie 1: Angaben zu den Experten
- 5.4.3 Kategorie 2: Details Bewegungsprojekte
- 5.4.4 Kategorie 3: Vorteile von Bewegungsangeboten
- 5.4.5 Kategorie 4: Schwierigkeiten und Grenzen von Bewegungsangeboten
- 5.4.6 Kategorie 5: Auswirkungen auf die Symptomatik von ADHS und auf die Gesamtentwicklung der Kinder
- 5.4.7 Kategorie 6: Planung eines Bewegungsprojekts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung und der Behandlung von ADHS bei Kindern in Tageseinrichtungen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Möglichkeiten und Grenzen von Bewegungsangeboten zur Unterstützung der ADHS-Therapie zu beleuchten und praktische Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte zu entwickeln.
- Der Einfluss von Bewegung auf die kindliche Entwicklung und insbesondere auf Kinder mit ADHS.
- Die Wirksamkeit verschiedener Bewegungstherapien und -programme bei ADHS.
- Die Rolle von Tageseinrichtungen für Kinder in der Prävention und Behandlung von ADHS.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung von Bewegungsangeboten in der Praxis.
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit Kindern mit ADHS in Tageseinrichtungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Diplomarbeit ein, begründet die Wahl des Themas und formuliert die Forschungsfrage und die Zielsetzung. Es beschreibt den Aufbau der Arbeit und klärt die verwendeten Begriffe. Die Motivation der Autorin wird dargelegt, die Problematik von ADHS im Kontext von Tageseinrichtungen für Kinder herausgestellt und der Rahmen für die nachfolgenden Kapitel abgesteckt.
2. Darstellung der Verhaltensvariante ADHS: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu ADHS. Es beschreibt die Symptomatik, die Diagnostik nach DSM-IV und ICD-10, sowie verschiedene Ursachenhypothesen (medizinisches und psychologisches Paradigma). Die verschiedenen Therapieansätze (medikamentös, verhaltenstherapeutisch, multimodal) werden detailliert erläutert, und aktuelle Forschungsergebnisse werden präsentiert. Das Kapitel dient als fundierte Basis für die Betrachtung des Einflusses von Bewegung auf ADHS.
3. Zusammenhang ADHS und Bewegung: Dieser Abschnitt beleuchtet den Zusammenhang zwischen ADHS und Bewegung. Ein Exkurs widmet sich dem Einfluss von Bewegung auf die allgemeine kindliche Entwicklung. Der Einfluss von ADHS auf Bewegungsabläufe wird ebenso behandelt wie der umgekehrte Einfluss von Bewegung auf die Symptomatik von ADHS. Es werden verschiedene Bewegungsprogramme (z.B. Kiphard, Ballschule Heidelberg) vorgestellt und kritisch diskutiert, um ein umfassendes Bild der Möglichkeiten und Grenzen von Bewegungsinterventionen zu zeichnen. Die psychomotorische Therapie wird als wichtiger Ansatzpunkt detailliert betrachtet.
4. ADHS in Tageseinrichtungen für Kinder: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle von Tageseinrichtungen bei der Prävention und Behandlung von ADHS. Es beschreibt den Auftrag und die Ziele von Tageseinrichtungen, die Bedeutung von Bewegungsförderung und die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen unter Berücksichtigung des PCS-Models nach Thompson. Pädagogische Handlungsgrundsätze im Umgang mit Kindern mit ADHS werden dargelegt, und die Frankfurter Präventionsstudie wird als Beispiel für erfolgreiche Interventionen genannt. Der Fokus liegt auf der Integration von Kindern mit ADHS in den Alltag der Einrichtung.
5. Die Methode der qualitativen Sozialforschung: Hier wird die methodische Vorgehensweise der Arbeit detailliert beschrieben. Es wird die qualitative Sozialforschung als gewählte Methode begründet und das leitfadenorientierte Experteninterview als Datenerhebungsmethode vorgestellt. Die Planung, Durchführung und Auswertung der Interviews, inklusive der Kategorienbildung und der Analyse der Ergebnisse, werden systematisch dargestellt. Die methodischen Entscheidungen werden transparent gemacht und die Gütekriterien der Studie erläutert.
Schlüsselwörter
ADHS, Hyperaktivität, Bewegungstherapie, Tageseinrichtungen für Kinder, Prävention, Bewegungsförderung, qualitative Sozialforschung, Experteninterviews, pädagogische Handlungsgrundsätze, Therapiemöglichkeiten, Kindliche Entwicklung, Diagnostik, DSM-IV, ICD-10.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: ADHS und Bewegung in Tageseinrichtungen
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung und der Behandlung von ADHS bei Kindern in Tageseinrichtungen. Sie beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen von Bewegungsangeboten zur Unterstützung der ADHS-Therapie und entwickelt praktische Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von Bewegung auf die kindliche Entwicklung und insbesondere auf Kinder mit ADHS zu untersuchen. Sie analysiert die Wirksamkeit verschiedener Bewegungstherapien und -programme, die Rolle von Tageseinrichtungen in der Prävention und Behandlung von ADHS, sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung von Bewegungsangeboten in der Praxis. Letztendlich soll die Arbeit Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit Kindern mit ADHS in Tageseinrichtungen entwickeln.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Der Einfluss von Bewegung auf Kinder mit ADHS, die Wirksamkeit verschiedener Bewegungstherapien (z.B. Kiphard, Ballschule Heidelberg, psychomotorische Therapie), die Rolle von Tageseinrichtungen in der Prävention und Behandlung von ADHS, die Herausforderungen bei der Implementierung von Bewegungsangeboten und die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Teile: Einleitung, einen Überblick über ADHS (Diagnostik, Therapieansätze, aktuelle Forschung), den Zusammenhang zwischen ADHS und Bewegung, die Rolle von Tageseinrichtungen bei ADHS und einen empirischen Teil mit der Beschreibung der qualitativen Forschungsmethode (leitfadenorientierte Experteninterviews) und der Auswertung der Ergebnisse.
Welche Methoden wurden verwendet?
Im empirischen Teil der Arbeit wurde die qualitative Sozialforschung mit leitfadenorientierten Experteninterviews eingesetzt. Die Auswertung der Interviews erfolgte anhand von Kategorien, die sich aus den Forschungsfragen ableiten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Experteninterviews werden in verschiedenen Kategorien präsentiert, die sich auf die Experten selbst, Details zu Bewegungsprojekten, Vorteile und Schwierigkeiten von Bewegungsangeboten, Auswirkungen auf die ADHS-Symptomatik und die Gesamtentwicklung der Kinder sowie die Planung von Bewegungsprojekten beziehen. Konkrete Ergebnisse werden im Hauptteil der Arbeit detailliert dargestellt.
Wer sind die Zielgruppen der Arbeit?
Die Zielgruppen der Arbeit sind pädagogische Fachkräfte in Tageseinrichtungen, Therapeuten, die mit Kindern mit ADHS arbeiten, sowie Studierende und Wissenschaftler im Bereich der Pädagogik und der ADHS-Forschung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
ADHS, Hyperaktivität, Bewegungstherapie, Tageseinrichtungen für Kinder, Prävention, Bewegungsförderung, qualitative Sozialforschung, Experteninterviews, pädagogische Handlungsgrundsätze, Therapiemöglichkeiten, kindliche Entwicklung, Diagnostik, DSM-IV, ICD-10.
Wo finde ich weitere Informationen?
Der vollständige Text der Diplomarbeit enthält detaillierte Informationen zu allen Aspekten des Themas. Die einzelnen Kapitel bieten umfassende Einblicke in die Thematik und die Forschungsmethodik.
- Arbeit zitieren
- Simone Neininger (Autor:in), 2007, Diagnose ADHS: Mit Bewegung gegen Hyperaktivität!, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140009