Die Seminararbeit hat das Ziel, eine Übersicht über den §8b KStG im Hinblick auf Anteilsveräußerungen von GmbH Anteilen durch eine Körperschaft zu geben. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung erfreut sich branchenübergreifend besonderer Beliebtheit bei Unternehmern, Investoren und Institutionen und ist mit über einer halben Million eingetragenen Unternehmen mit Abstand die beliebteste aller körperschaftlichen Unternehmensformen. Dabei ist die Gesellschafterstruktur hinter den Körperschaften sowohl durch natürliche als auch juristische Personen geprägt.
Die Veräußerung von Anteilen an einer GmbH kann nun vielseitige Gründe haben; sei es etwa das unternehmerische Lebenswerk im Rahmen einer Nachfolge weiterzugeben oder die drohende Insolvenz, die lukrative Chance der Gewinnrealisierung, eine konzerninterne Umstrukturierung, aber auch das Einwerben von neuem Kapital durch Investoren in einer Finanzierungsrunde. Daraus können jedoch sowohl positive als auch negative Erfolgsbeiträge in Form des Unterschieds zwischen gemeinem Wert und Buchwert resultieren. Die tatbestandliche Analyse eines Veräußerungsvorgangs, die steuerlichen Besonderheiten und Auswirkungen der Systematik der Besteuerung sowie etwaige Ausnahmetatbestände sollen einen zentralen Bestandteil der nachfolgenden Betrachtung aus Sicht einer Körperschaft als Veräußerer bilden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- B. Zivilrechtliche Aspekte der Veräußerung von GmbH-Anteilen
- C. Besteuerung durch § 8b KStG
- I. Persönliche Voraussetzungen
- II. Sachliche Voraussetzungen
- 1. Anteile i. S. d. § 8 Abs. 2 S. 1 KStG
- 2. Begriff der Veräußerung
- a) Zivilrechtliche enge Auslegung
- b) Wirtschaftliche Betrachtungsweise
- 3. Veräußerung gleichgesetzter Vorgänge
- a) Umwandlungen
- aa) Anteilstausch § 21 UmwStG
- bb) Übertragungsbilanz der §§ 3, 11 UmwStG
- cc) Verdeckte Einlage
- b) Verdeckte Gewinnausschüttung
- aa) Unterpreisverkäufe und unentgeltliche Übertragungen
- bb) Überpreisverkäufe
- (1) Muttergesellschaft als Veräußerer
- (2) Schwestergesellschaft als Veräußerer – mittelbare vGA
- a) Umwandlungen
- D. Ermittlung der Unterschiedsbeträge i. S. d. § 8b Abs. 2 KStG
- I. Veräußerungsgewinn
- II. Veräußerungspreis
- III. Veräußerungskosten
- 1. Definition und Qualifikation
- 2. Beispiele für direkte Veräußerungskosten
- 3. Nachträgliche Änderung der Veräußerungskosten
- 4. Auswirkungen
- E. Schachtelstrafe gemäß § 8 Abs. 3 KStG
- I. Pauschale Betriebskostenfiktion
- II. Nichtabziehbarkeit von Gewinnminderungen
- III. Verfassungsrechtliche Kollision mit Art. 3 Abs. 1 GG
- IV. Gewinnminderung im Zusammenhang mit Darlehen
- 1. Wesentlich beteiligter Gesellschafter
- 2. Darlehen und wirtsch. vergleichbare Forderungen (§ 8b Abs. 3 S. 7 KStG)
- 3. Sicherheiten
- 4. Gewinnminderung
- 5. Escape-Klausel (§ 8b Abs. 3 S. 6 KStG)
- F. Einbringungsklausel gemäß § 8 Abs. 4 KStG a. F.
- G. Mittelbare Beteiligung über Mitunternehmerschaft (§ 8b Abs. 6 KStG)
- H. Ausnahmen von Schachtelprivileg und -strafe
- I. Verfassungsrechtliche Kollision mit Art. 3 Abs. 1 GG
- II. Anwendungsbereich
- 1. Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute
- 2. Finanzunternehmen
- 3. Umlaufvermögen
- 4. Lebens- und Krankenversicherungen gemäß §8b Abs. 8 KStG – Unterstützungskassen nach § 8b Abs. 11 KStG
- III. Ergebnis der Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Veräußerung von Anteilen an einer GmbH durch eine Körperschaft und untersucht die steuerlichen Auswirkungen dieser Transaktion. Die Arbeit analysiert die zivilrechtlichen Grundlagen sowie die relevanten Regelungen des Körperschaftsteuergesetzes (KStG).
- Zivilrechtliche Aspekte der Veräußerung von GmbH-Anteilen
- Besteuerung durch § 8b KStG
- Ermittlung der Unterschiedsbeträge bei der Veräußerung von GmbH-Anteilen
- Die Schachtelstrafe gemäß § 8 Abs. 3 KStG und ihre verfassungsrechtlichen Implikationen
- Ausnahmen von Schachtelprivileg und -strafe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung bietet einen Überblick über den Themenbereich und die Relevanz der Veräußerung von GmbH-Anteilen im Kontext der Körperschaftsteuer. Das zweite Kapitel beleuchtet die zivilrechtlichen Aspekte der Veräußerung von GmbH-Anteilen, während das dritte Kapitel die Steuerbarkeit durch § 8b KStG behandelt, einschließlich der persönlichen und sachlichen Voraussetzungen. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Ermittlung der Unterschiedsbeträge bei der Veräußerung, einschliesslich Veräußerungsgewinn, Veräußerungspreis und Veräußerungskosten. Die Schachtelstrafe gemäß § 8 Abs. 3 KStG, inklusive ihrer verfassungsrechtlichen Probleme und Ausnahmen, wird in Kapitel 5 untersucht.
Schlüsselwörter
Körperschaftsteuergesetz, GmbH-Anteile, Veräußerung, Schachtelstrafe, Schachtelprivileg, Gewinnminderung, Veräußerungskosten, Veräußerungsgewinn, Veräußerungspreis, Mittelbare Beteiligung, Umwandlungen, Verdeckte Einlage, Verdeckte Gewinnausschüttung.
- Arbeit zitieren
- Johannes Gessner (Autor:in), 2023, Die Veräußerung von Anteilen an einer GmbH durch eine Körperschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1400277
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