Das Ziel dieser Arbeit soll sein, den Erziehungsgedanken im JGG zu hinterfragen. Wobei vor allem geprüft wird, wann und wie dieser die Urteilsbegründung und somit das Urteil beeinflusst. Anhand dieser genauen Betrachtung des Einflusses auf das Jugendstrafverfahren soll dann veranschaulicht werden, ob der Erziehungsgedanke sich positiv auf die jugendlichen Angeklagten auswirkt. Aus diesen Gründen lautet die Fragestellung dieser Arbeit wie folgt: Wie wird der Erziehungsgedanke in den Urteilen des Jugendstrafrechts ersichtlich.
In vielen Bereichen der Jugendforschung spielt die Erziehung eine große Rolle. Somit auch im Jugendstrafrecht. Hier ist Erziehung eine der wichtigsten Maßnahmen, um Jugendkriminalität zu bekämpfen. Aus diesen Gründen ist die Hauptfunktion des Jugendstrafrechts die Erziehung jugendlicher Straftäter*innen. "Erziehung wird als probates Mittel im Umgang mit Jugendkriminalität - oder gar als "Waffe" im "Kampf" gegen sie - seit mindestens 100 Jahre empfohlen". Der Erziehungsgedanke wurde schon sehr früh in dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) verankert. Im Jahr 1923 bekam das JGG seinen gesetzlichen Zweck zur Erziehung.
Das Jugendalter ist eine entscheidende Phase. In dieser Zeit entwickeln die Jugendlichen ihr Selbstbild, Selbstwert und somit auch ihre eigene Identität. Die Entwicklung der Jugendlichen wird unter anderem besonders von ihrem sozialen Umfeld beeinflusst. Erwachsene stellen dabei einen entscheidenden Einflussfaktor dar. Diese dienen nämlich des Öfteren als Vorbild bzw. als Modell, an dessen Verhalten sich Kinder und Jugendliche orientieren. Auch Stickelmann spricht in seinem Werk von dem Lernen an den "Modellen". Hier stellt er die Erwachsenen, und vor allem die Eltern, als Modellbeispiele für die Jugendlichen dar. Diese spielen deshalb für die Jugendlichen in ihrer Entwicklungsphase bzw. Adoleszent eine bedeutende Rolle, da sie "mit ihrem sozialen Handeln attraktiv" für die Jugendlichen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Rechtsdefinition
- Kinder- und Jugendbegriff im Recht
- Das Jugendstrafrecht
- Der Erziehungsgedanke im JGG
- Reife und Persönlichkeit
- Strafmaßnahmen nach dem Jugendstrafrecht
- Legitimation eines Falles
- Methode und Daten
- Methodisches Vorgehen
- Fallaktenanalyse
- Datenkorpus
- Datenanalyse
- Ergebnisse und Auswertung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Erziehungsgedanken im Jugendstrafrecht und untersucht dessen Rolle in der Bewältigung von Jugendkriminalität. Die Studie analysiert die rechtlichen Grundlagen, die Bedeutung von Erziehung in der Entwicklung von Jugendlichen sowie die Auswirkungen von Strafmaßnahmen im Kontext des Jugendstrafrechts.
- Der Erziehungsgedanke als zentrale Komponente des Jugendstrafrechts
- Die Bedeutung des sozialen Umfelds und der Erziehung für die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen
- Die Rolle des Jugendgerichtsgesetzes (JGG) in der Bekämpfung von Jugendkriminalität
- Die Analyse von Strafmaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Erziehung von jugendlichen Straftäter*innen
- Die Relevanz des Erziehungsgedankens im Kontext des Jugendstrafrechts im Hinblick auf die aktuelle gesellschaftliche Debatte um Jugendkriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die zentrale Rolle der Erziehung im Jugendstrafrecht. Die Einleitung stellt die These auf, dass Erziehung eine wichtige Komponente in der Bewältigung von Jugendkriminalität ist und beleuchtet die historischen und gegenwärtigen Debatten um diesen Aspekt.
- Forschungsstand: Dieses Kapitel präsentiert einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Jugendstrafrecht und Erziehung. Es beleuchtet verschiedene Ansätze und Theorien, die die Bedeutung von Erziehung im Umgang mit jugendlichen Straftäter*innen betonen.
- Rechtsdefinition: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der rechtlichen Definition des Jugendstrafrechts und den darin verankerten Erziehungsgedanken. Es erläutert den Kinder- und Jugendbegriff im Recht, das Jugendgerichtsgesetz (JGG), die Legitimation von Strafmaßnahmen sowie die Relevanz von Reife und Persönlichkeit im Jugendstrafrecht.
- Methode und Daten: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Vorgehensweisen und die Datenerhebung, die für die Untersuchung des Erziehungsgedankens im Jugendstrafrecht eingesetzt werden. Es erläutert das methodische Vorgehen, die Fallaktenanalyse, die Datenkorpus und die Datenanalyse.
Schlüsselwörter
Jugendstrafrecht, Erziehung, Erziehungsgedanke, Jugendkriminalität, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Soziales Lernen, Persönlichkeitsentwicklung, Strafmaßnahmen, Rechtsdefinition, Fallaktenanalyse, Datenanalyse, Rechtsprinzip.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Der Erziehungsgedanke im Jugendstrafrecht. Wie wird er ersichtlich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1401362