Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich spezifisch mit Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen in Deutschland. Das explizite Forschungsinteresse widmet sich der Frage „inwieweit lassen sich Wichtigkeit sowie Grenzen und Herausforderungen des sozialen Hilfesystems im Kontext von Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt skizzieren?“. Ziel dieser Arbeit ist es, die aktuelle Situation der von Häuslicher Gewalt betroffenen Frauen in Deutschland darzustellen und für das das Thema der Häuslichen Gewalt zu sensibilisieren. Darüber hinaus sollen die Wichtigkeit, Grenzen und Herausforderungen des sozialen Hilfesystems analysiert werden, um zukünftige Handlungsbedarfe abzuleiten.
Häusliche Gewalt in Paarbeziehungen gilt als ein Phänomen, welches weltweit existiert und unabhängig von Bildung, sozialer Lage, Einkommen, Nationalität oder Alter auftritt. Sie ist eine Form der Gewalt, die im geschützten Rahmen, in den eigenen vier Wänden ausgeübt oder angedroht wird. In Deutschland erlebt etwa jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Häusliche Gewalt. Dabei ist die Gewalt darauf ausgerichtet, Kontrolle und Macht über die andere Person zu erlangen. Diese Erfahrungen können schwerwiegende und irreversible negative Auswirkungen auf das Leben Betroffener haben. Da in 80% der Fälle Frauen die Betroffenen darstellen, sieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Häusliche Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen an. Opfer von Gewalt, unabhängig davon, ob es sich um Kinder, Frauen oder Männer handelt, benötigen besonderen Schutz. Da die Flucht aus Gewaltverhältnissen in der Regel eine Konfrontation mit einer gänzlich neuen Situation bedeutet, müssen sich Betroffene in einer akuten Krisensituation neu zurechtfinden. Daher ist der Bedarf an praktischer Unterstützung groß.
In Deutschland stehen gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern etwa 400 Frauenhäuser sowie über 40 Schutz- oder Zufluchtswohnungen mit mehr als 6000 Plätzen zur Verfügung. Hinzu werden 750 Fachberatungsstellen bei Gewalt gegen Frauen gezählt. Doch reichen diese Kapazitäten, um den gewaltbetroffenen Frauen (und ihren Kindern) hinreichende Unterstützung zu bieten?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Häusliche Gewalt- Thematische Einführung
- 2.1 Häusliche Gewalt- Grundlagen
- 2.2 Entstehung und Ursachen
- 2.3 Gewalt gegen Frauen
- 3. Formen von Häuslicher Gewalt
- 3.1 Physische Gewalt
- 3.2 Psychische Gewalt
- 3.3 Sexuelle Gewalt
- 3.4 Soziale Gewalt
- 3.5 Ökonomische Gewalt
- 3.6 Stalking/ Nachstellung
- 3.7 Tödliche Gewalt/ Femizid
- 4. Dynamiken von Häuslicher Gewalt- die Frau als Opfer
- 4.1 Der Kreislauf der Gewalt
- 4.2 Trennungshemmnisse aus Sicht der Frau
- 5. Die Folgen Häuslicher Gewalt
- 5.1 Physische Folgen
- 5.2 Psychische Folgen
- 5.3 Psychosomatische Folgen
- 5.4 Auswirkungen auf die reproduktive Gesundheit und Schwangerschaften
- 5.5 Gesundheitsgefährdende (Überlebens-)Strategien
- 5.6 Ökonomische und soziale Folgen
- 5.7 Tödliche Folgen
- 6. Rechtliche und politische Rahmenbedingungen
- 6.1 Gewaltschutzgesetz (GewSCHGE)
- 6.2 Istanbul-Konvention
- 7. Das soziale Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen
- 7.1 Prinzipien der Sozialen Arbeit im Kontext der Häuslichen Gewalt
- 7.2 Hilfeformen spezialisiert auf Häusliche Gewalt
- 7.2.1 Beratungs- und Interventionsstellen
- 7.2.2 Frauenhäuser
- 7.2.3 Frauennotrufe
- 7.2.4 Frauenzufluchtswohnungen
- 7.3 Methodiken der Sozialen Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen
- 7.3.1 Sozioedukation
- 7.3.2 Psychoedukation
- 7.3.3 Das Verhältnis von Nähe und Distanz
- 7.4 Rollen und Aufgaben der Sozialen Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen
- 8. Herausforderungen und Grenzen des sozialen Hilfesystems
- 8.1 Zielgruppen mit besonderem Schutzbedarf
- 8.2 Belastungsgrenzen des sozialen Hilfssystems
- 8.3 Institutionelle Hilfe bei Häuslicher Gewalt
- 8.4 Frauenhäuser als Kinderhäuser
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Häuslichen Gewalt und untersucht die Situation von Frauen als Opfer von Häuslicher Gewalt in heterosexuellen Beziehungen. Ziel ist es, die verschiedenen Formen, Ursachen und Folgen von Häuslicher Gewalt zu beleuchten und die Rolle der Sozialen Arbeit in der Unterstützung und Begleitung von betroffenen Frauen zu analysieren.
- Definition und Einordnung von Häuslicher Gewalt
- Formen von Häuslicher Gewalt (physisch, psychisch, sexuell, sozial, ökonomisch, stalking, tödliche Gewalt)
- Die Frau als Opfer: Dynamiken der Gewalt und Trennungshemmnisse
- Folgen von Häuslicher Gewalt: physische, psychische, psychosomatische, ökonomische und soziale Auswirkungen
- Rechtliche und politische Rahmenbedingungen: Gewaltschutzgesetz und Istanbul-Konvention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert den Forschungsstand. Kapitel 2 definiert Häusliche Gewalt und beleuchtet ihre Entstehung und Ursachen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von Häuslicher Gewalt. In Kapitel 4 werden die Dynamiken der Gewalt und die Situation der Frau als Opfer untersucht. Kapitel 5 widmet sich den vielfältigen Folgen von Häuslicher Gewalt für betroffene Frauen. Kapitel 6 befasst sich mit den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zum Schutz von Frauen vor Gewalt. Kapitel 7 analysiert das soziale Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und betrachtet die Prinzipien, Hilfeformen und Methodiken der Sozialen Arbeit. Kapitel 8 thematisiert Herausforderungen und Grenzen des sozialen Hilfesystems.
Schlüsselwörter
Häusliche Gewalt, Frauen, Opfer, Gewalt gegen Frauen, Formen, Ursachen, Folgen, rechtliche Rahmenbedingungen, Istanbul-Konvention, Gewaltschutzgesetz, soziale Arbeit, Hilfesystem, Herausforderungen, Grenzen, Schutzbedarf, Belastungsgrenzen, Frauenhäuser, Interventionsstellen, Beratungsangebote, Methodiken.
- Arbeit zitieren
- Lena Trzenschiok (Autor:in), 2023, Frauen als Opfer von Häuslicher Gewalt in heterosexuellen Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1403132