Fast jede Familie hat wohl Geheimnisse, deren Erforschung eine akribische Suche in alten Fotoalben und Unterlagen, oder sogar Archivarbeit erfordern würde. Besonders, wenn ein Familienmitglied verschwindet, beschäftigt das die Angehörigen oft für mehrere Generationen. So auch in der Familie von Beatrice Maier Anner, deren Grossmutter Leonie Laissle im Frühling 1915 in Zürich verschwand.
Das Schicksal ihrer Grossmutter, die bei ihrem Verschwinden Ehemann und vier Kinder zurückliess, beschäftigt sie seit ihrer Kindheit. Auch, weil es kaum eine Spur der Grossmutter gibt – keine Schriften, keine Bilder. Bei ihrer Spurensuche erfährt die Autorin nicht nur mehr über Leonie Laissle, sondern auch über das Leben ihrer beiden Schwestern, Hedwig und Liesel/Alice.
Maier Anner nimmt ihre Leserinnen und Leser in diesem Buch mit auf die spannende und wendungsreiche Suche nach ihrer vermissten Grossmutter, aber auch nach der Geschichte ihrer Familie. Anhand von verschiedenen Quellen wie Fotografien, amtlichen Dokumenten und Reden, die die Autorin mühsam zusammengeführt hat, ergibt sich schliesslich ein Gesamtbild über die verschiedenen Schicksale der Familienmitglieder. Maier Anners Buch richtet sich an alle, die geschichtsinteressiert sind und sie auf dieser detektivischen Reise in die Familiengeschichte begleiten wollen.
Mehr Informationen über die Geschichte der Familien Maier, Meierhofer und Anner sind auf dieser Website zusammengetragen: https://www.themaierannerfiles.ch/
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT UND DANKSAGUNG
- 1 LEONIE MAIER
- EIN FOTOALBUM FÜR EMMI MEIERHOFER
- GEDENKALBUM FÜR EVCHEN (EVA MAIER, 1915-1918)
- 2 HEDWIG UNGER
- Otto Hermann Unger
- Genealogie der Familie Salomon David Unger
- 3 LEONIE SIEMERS
- Kurt Otto Siemers, genannt Hildebrand
- Scheidung Maier-Laissle
- Das schwarze Loch 1919-1935
- Mutter Bertha Laissle-Beck
- 4 HEDWIG WEBER
- 5 ALICE MAIER
- Ein wichtiges Ereignis: die Feier zur Goldenen Hochzeit von Gustav und Regina Maier, 8. Mai 1922, Palace Hotel, Luzern
- Historisch bedeutsame Fotos zeigen Mitglieder der Maier und Friedlaender Familien vereint in London
- Das Netzwerk
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch stellt eine Familienbiographie dar, die sich mit den Lebenswegen der drei Laissle-Schwestern Hedwig, Leonie und Liesel/Alice befasst. Der Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der mittleren Schwester Leonie, der Grossmutter der Autorin, deren Leben von grossen Herausforderungen und mysteriösen Ereignissen geprägt war. Die Autorin befasst sich insbesondere mit Leonies Flucht aus dem Burghölzli, ihrer Verbindung zum Schauspieler Kurt Siemers, ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin in Berlin und ihrer geheimnisvollen Lebensgeschichte.
- Die Auswirkungen des ersten Weltkriegs auf die Familie Laissle und ihre individuellen Lebensgeschichten
- Die Rolle von Frauen in der Gesellschaft und ihre Möglichkeiten der Selbstverwirklichung im frühen 20. Jahrhundert
- Die Auseinandersetzung mit tabuisierten Themen wie Homosexualität und Flucht vor dem Nationalsozialismus
- Die Rekonstruktion von Familiengeschichten anhand von Archivmaterialien und persönlichen Erinnerungen
- Die Bedeutung von Familienzusammenhalt und Unterstützung in schwierigen Zeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel konzentriert sich auf Leonie Maier-Laissle und ihre Beziehung zu ihrem Ehemann, Hans Wolfgang Maier. Es beschreibt die Herausforderungen, denen sie im Burghölzli begegnete, und ihr mysteriöses Verschwinden nach der Geburt ihrer Tochter Eva. Durch die Analyse von Fotoalben und Familienbriefen zeichnet die Autorin ein Bild von Leonies Leben und ihren Herausforderungen.
Das zweite Kapitel beleuchtet das Leben von Hedwig Unger-Laissle, der ältesten Laissle-Schwester. Es folgt ihrem Werdegang als Medizinstudentin, ihrer Heirat mit Otto Hermann Unger und ihrem späteren Leben in London. Der Fokus liegt auf Hedwigs intellektuellen Fähigkeiten und ihrem Engagement in der Medizin.
Im dritten Kapitel geht es um die Verbindung von Leonie mit dem Schauspieler Kurt Siemers, der zu ihrem zweiten Ehemann wurde. Die Autorin deckt die Geheimhaltung ihrer Beziehung auf, die von Hans Wolfgang Maier betrieben wurde, und die Folgen für Leonies Familienleben. Es wird ebenfalls ihre Tätigkeit als Rechtsanwältin in Berlin und ihre Lebensgeschichte bis zu ihrem Tod in Langenargen geschildert.
Das vierte Kapitel behandelt die Geschichte von Hedwig Weber-Laissle, die jüngste Laissle-Schwester. Die Autorin beleuchtet ihre Heirat mit Arthur Johann Maier, dem Bruder von Hans Wolfgang Maier, und die Erinnerungen ihrer Tochter Lorna, die einen wertvollen Einblick in die Familie Laissle bieten.
Schlüsselwörter
Familienbiographie, Laissle-Schwestern, Leonie Maier-Laissle, Burghölzli, Kurt Siemers, Rechtsanwältin, Berlin, Homosexualität, erster Weltkrieg, Nationalsozialismus, Archivmaterialien, Familienzusammenhalt, Hedwig Unger-Laissle, Medizinstudentin, Otto Hermann Unger, London, Alice Maier-Laissle, Arthur Johann Maier, Lorna Maier, Gustav Maier, Regina Maier-Friedlaender, Goldene Hochzeit, Netzwerk, Rettung, jüdische Menschen, Kulturgüter, Widerstand
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- Beatrice Maier Anner (Author), 2023, Drei Schwestern aus Reutlingen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1403907