Heute wird in Politik und Gesellschaft kaum ein Thema so heiß diskutiert wie der Klimawandel. Dabei bilden die Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien zentrale Möglichkeiten die Folgen der Erderwärmung einzudämmen. In diesem Zusammenhang bieten sich für die Energie-Contracting-Branche erhebliche Chancen, den Markt weiterhin auszubauen, und so ökologische und ökonomische Erfolge zu erzielen.
In diesem Assignment wird die Rolle des Energie-Contractings speziell für mittelständische Unternehmen thematisiert.
Der Aufbau gestaltet sich folgendermaßen: Nach Beschreibung der Grundlagen und Definition der spezifischen Begrifflichkeiten, werden anhand von Praxisbeispielen die Chancen und Risiken des Contractings für KMUs aufgeführt und abschließend diskutiert. Dabei wird sowohl auf die Rolle der KMUs als Contracting-Nehmer, als auch Contracting-Geber eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen des Contractings
2.1 Die Grundidee
2.2 Definition Energie-Contracting
2.3 Contracting Varianten
2.3.1 Energieliefer-Contracting
2.3.2 Einspar-Contracting
2.3.3 Finanzierungs-Contracting
2.3.4 Technisches Anlagenmanagement
2.4 Contracting-Akteure
2.4.1 Contractor, Contractorgeber
2.4.2 Contracting-Nehmer
2.5 Ziele des Contractings
3. Mittelständische Unternehmen im Energie-Contracting
3.1 Definition von Mittelständischen Unternehmen
3.2 Mittelständische Unternehmen als Contractoren
3.2 Mittelständische Unternehmen als Contracting-Nehmer
4. Praxisbeispiele zum Energie-Contracting bei KMUs
4.1 Praxisbeispiel Energieliefer-Contracting
4.2 Praxisbeispiel Einspar-Contracting
4.3 Praxisbeispiel Finanzierungs-Contracting
4.4 Praxisbeispiel Technisches Anlagenmanagement
5. Chancen und Risiken für Mittelständische Unternehmen
6. Schlussbetrachtung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Heute wird in Politik und Gesellschaft kaum ein Thema so heiß diskutiert wie der Klimawandel. Dabei bilden die Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien zentrale Möglichkeiten die Folgen der Erderwärmung einzudämmen. In diesem Zusammenhang bieten sich für die Energie-Contracting-Branche erhebliche Chancen, den Markt weiterhin auszubauen, und so ökologische und ökonomische Erfolge zu erzielen.[1] In diesem Assignment wird die Rolle des Energie-Contractings speziell für mittelständische Unternehmen thematisiert.
Der Aufbau gestaltet sich folgendermaßen: Nach Beschreibung der Grundlagen und Definition der spezifischen Begrifflichkeiten, werden anhand von Praxisbeispielen die Chancen und Risiken des Contractings für KMUs aufgeführt und abschließend diskutiert. Dabei wird sowohl auf die Rolle der KMUs als Contracting-Nehmer, als auch Contracting-Geber eingegangen.
2. Grundlagen des Contractings
2.1 Die Grundidee
Bereits vor 200 Jahren wurde das Prinzip des Contractings von James Watt (1736 - 1819), dem Erfinder der Dampfmaschine, beschrieben: „ Wir werden Ihnen kostenlos eine Dampfmaschine überlassen. Wir werden diese installieren und für fünf Jahre den Kundendienst übernehmen. Wir garantieren Ihnen, dass die Kohle für die Maschine weniger kostet, als Sie gegenwärtig an Futter (Energie) für die Pferde aufwenden müssen, die die gleiche Arbeit tun. Und alles was wir von Ihnen verlangen, ist, dass Sie uns ein Drittel des Geldes geben, das Sie sparen. “ James Watt[2] [3]
Heute bildet die Idee der Optimierung von Energieanlagen ohne eigene Geldmittel zu verwenden, immer noch die Grundlage des Energie-Contractings.[4]
2.2 Definition Energie-Contracting
„Contracting [englisch to contract »einen Vertrag schließen«] das, Bezeichnung für Drittfinanzierungsmodelle bei Investitionsprojekten; Contracting umfasst die Planung, Finanzierung und Realisierung des Projekts durch einen Dritten (Contractor). Daneben können auch die Wartung und der Betrieb neuer oder sanierter Anlagen Bestandteil eines Contractingvertrages sein. Durch Contracting sollen Investitionen ermöglicht werden, die bislang etwa wegen mangelnden Fachwissens, Kapitalmangels, zu hoher Amortisationserwartungen, fehlender Risikobereitschaft oder Ähnlichem unterblieben sind; Effizienzvorteile können sich auch für den Kunden ergeben.“ [5]
In seiner Hauptanwendungsform, dem Energie-Contracting, bezieht sich der Begriff auf die Bereitstellung bzw. Lieferung von Betriebsstoffen (Wärme, Kälte, Strom, Dampf, Druckluft usw.) und den Betrieb zugehöriger Anlagen.
Des Weiteren wurde Ende 2003 die DIN 8930 Teil 5 "Contracting" veröffentlicht, die eine einheitliche Definition für das Contracting und die zugehörigen Begrifflichkeiten enthält: 2 4 „Contracting ist die zeitlich und räumlich abgegrenzte Übertragung von Aufgaben der Energiebereitstellung und Energielieferung auf einen Dritten, der im eigenen Namen und auf eigene Rechnung handelt.“[6] (Definition nach DIN 8930 Teil 5)
2.3 Contracting Varianten
Die DIN 8930 Teil 5 "Contracting" beschreibt vier Contracting-Varianten. Dabei sind die Marktanteile pro Variante wie folgt verteilt:[7]
1. Energieliefer-Contracting 85 %
2. Einspar-Contracting 8 %
3. Finanzierungs-Contracting 3 %
4. Technisches Anlagenmanagement 4 %
2.3.1 Energieliefer-Contracting
[Auch Anlagen-Contracting, Nutzenergielieferung genannt.]
Beim Energieliefer-Contracting übernimmt der Contractor die komplette Verantwortung für die Planung, die Finanzierung, den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der kundenspezifischen energietechnischen Anlagen. Hinzu kommt in vielen Fällen auch der Brennstoffbezug. Als fertiges Produkt liefert der Contractor dem Kunden die benötigte Nutzenergieform in gewünschter Menge und Qualität und erhält eine vertraglich vereinbarten Preis für die bereitgestellete Nutzenergie. Dies bedeutet, dass der Contractor ein hohes wirtschaftliches Eigeninteresse an effizienter Anlagentechnik und Betriebsführung hat, was sich positiv auf den Primärenergieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen auswirkt. Auf der anderen Seite verspricht sich der Contracting-Nehmer den Erhalt von preiswerten Energien, unter Ausnutzen von Einkaufsvorteilen des Contractors und dessen Kompetenzvorsprung in Bezug auf Anlagenmanagement, Optimierung von Einsparungen und Minimierung der Schadstoffbelastung.[8] [9]
2.3.2 Einspar-Contracting
[Auch Performance-Contracting, Energie-Einspar-Contracting genannt.]
Der Kern des Einspar-Contracting ist eine maximale Energie- und Kostenreduktion bezogen auf bisherige Verbrauchsmengen- und -kosten. Diese Contracting-Variante kann auch gewerkeübergreifend, z. B. in einen Gewerbepark, Anwendung finden. Durch die Einführung eines intelligenten Energiemanagementsystems durch den Contractor werden Mengen- und Kosteneinsparungen erreicht, die die eingesetzten Investitionen mittelfristig amortisieren. Der Contractor übernimmt verantwortlich den Betrieb der bestehenden Anlagentechnik, investiert ergänzend in neue Anlagenkomponenten, optimierte die Abläufe in der Energieerzeugung, - umwandlung und -Verwendung. Zudem gewährleistet er dem Nutzer in Form eines Garantieversprechens Energie- und Kosteneinsparungen. Als Gegenleistung erhält der Contractor über einen festgelegten Zeitraum einen Anteil der Einsparungen. Wird nun die vertraglich vereinbarte Einspargarantie jedoch nicht erreicht, so geht dies ausschließlich zu Lasten des Contractors. Nach Ablauf des Vertrages profitiert der Kunde vollends von den getroffenen Maßnahmen.
2.3.3 Finanzierungs-Contracting
[Auch Third-Party-Financing, Anlagenbau-Leasing genannt]
Im Rahmen des Finanzierungs-Contractings plant, finanziert und errichtet der Contractor eine Energieversorgungsanlage. Der Contracting-Nehmer ist, im Gegensatz zum Energieliefer- Contracting, für den Betrieb, für das laufende Energiemanagement und für den Einkauf der energetischen Medien eigenverantwortlich zuständig. Jedoch kann das technische und wirtschaftliche Risiko des Anlagenbetriebs über Wartungsverträge sowie über entsprechenden Versicherungsschutz auf Dritte verlagern werden. Der Contractor refinanziert sich aus den vertraglichen Entgelten für die Anlagenbereitstellung.
2.3.4 Technisches Anlagenmanagement
[Auch Betriebsführungs-Contracting, Technisches Gebäude-Management genannt]
Beim Technischen Anlagenmanagement trägt der Contractor die Rolle des Anlagenbetreibers. Er übernimmt die Komplettverantwortung für den Betrieb neuer oder vorhandener energietechnischer Anlagen, jedoch ohne Lieferung fertiger Medien (Strom, Kälte, Wärme etc.). Er verbessert die Abläufe in der Energieerzeugung, -umwandlung und -verwendung, allerdings ohne die Abgabe eines Garantieversprechens. Der Contractor deckt seine Aufwendungen über eine Betreiberpauschale, die er auf der Grundlage zumeist kurzfristiger Vertragslaufzeiten vom Energie-Nutzer erhält.
2.4 Contracting-Akteure
2.4.1 Contractor, Contractorgeber
„Contractor, Contractorgeber, ist ein Unternehmen, das eigenständig gewerblich Contractingprojekte durchführt.“ 6 (Definition nach DIN 8930 Teil 5)
Der Contractor ist das ausführende Unternehmen im Energie-Contracting. Seine Aufgaben lassen sich i. d. R. zu vier Aufgabenschwerpunkten zusammenfassen:
1) Technische Konzeption: Durchführung einer Ist-Analyse und Erstellung eines geeigneten Anlagenkonzepts für den Kunden.
2) Wirtschaftlichkeitsanalyse: Erhebung der aller anfallender Kosten, wie Investitionskosten, Energiebezugskosten und Wartungs-/Instandhaltungskosten. Sowie Festlegen der Finanzierungsarten und Überprüfung von Fördermöglichkeiten.
3) Planung und Vertragsgestaltung: Umsetzen des Anlagenkonzepts in eine detaillierte Planung. Diese beinhaltet die Leistungsausschreibung und Auftragsvergabe. Abschluss eines Vertragswerks (Rahmenvertrag, Energielieferverträge, Pachtvertrag etc.) zwischen Contractor und allen Beteiligten.
4) Umsetzung, ggf. Betriebsführung: Umsetzung des Projekts. Bei Übernahmen der Betriebsführung Abschluss von Wartungsverträgen. Erstellung einer Nachkalkulation zur Erfolgskontrolle des Projektes.
[...]
[1] EUWID REPORT „Klimawandel und Energieeffizienz: Marktchancen für Contracting steigen“ in FM Nr. 9. 25.04.2007
[2] WIKIPEDIA Contracting. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Contracting&printable. 07.12.2007
[3] HACK, MARTIN Energie-Contracting - Recht und Praxis. Auflage 1. München:2003
[4] MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, MITTELSTAND UND ENERGIE DES LANDES NORDRHEINWESTFALEN NRW spart Energie. Contracting: Energieeffizienztechnologien ermöglichen. Ein Leitfaden der EnergieAgentur.NRW. 2. überarbeitete Auflage, Wuppertal 2007.
[5] MEYERS LEXIKONVERLAG Contracting. http://lexikon.meyers.de/meyers/Contracting. 10.12.2007
[6] DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG (DIN) Kälteanlagen und Wärmepumpen - Terminologie - Teil 5: Contracting / DIN 8930-5: 2003-11. Berlin 2003
[7] ARNOLD, BIRGIT „Contracting - Instrument für mehr Energieeffizienz“ in Liegenschaft aktuell. 4/2007. Seite 21
[8] BUNDESVERBAND PRIVATWIRTSCHAFTLICHER ENERGIE-CONTRACTING-UNTERNEHMEN (PECU) Contracting- mehr als Energie. Mainz 2007
[9] VERBAND FÜR WÄRMELIEFERUNG e. V. Contracting Formen. www.energiecontracting.de/01_contracting/00_definition /formen.php?sektor=Formen. 05.12.2007
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