Welchen Weg geht ein Gesetz nach seiner Verabschiedung? Wie werden politische Programme umgesetzt und welche Probleme sind dabei zu erwarten? Diese Fragen umschreiben den Gegenstand der Implementationsforschung, die sich nicht nur auf die Analyse der oberen politischen Entscheidungs- und Planungsebenen begrenzt.
Sie grenzt sich damit von der Evaluationsforschung ab, die ausschließlich darauf gerichtet ist, die Wirkung politischer Programme zu bewerten. Anhand ausgewählter Aspekte werden in diesem Paper grundlegende Annahmen, das Erkenntnisinteresse sowie das praktische Anliegen der Implementationsforschung herausgearbeitet und kritisch reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Implementation und Policyformulierung: Analytisch getrennt – in der Praxis vereint?
- 3. Von Programmen und Agenten: Analysevorgänge der Implementationsforschung
- 4. Zwischen Planung und Zufall: Grenzen staatlicher Implementationsprozesse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Grundlagen der Implementationsforschung: Annahmen, Erkenntnisinteresse und praktisches Anliegen“ befasst sich mit den zentralen Fragen der Umsetzung von politischen Programmen in konkrete Maßnahmen. Die Arbeit untersucht die Grenzen der staatlichen Steuerungsfähigkeit im Implementationsprozess und analysiert die verschiedenen Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg einer Policy beeinflussen.
- Analyse des komplexen Implementationsprozesses
- Identifizierung von Faktoren, die über den Erfolg von Programmen entscheiden
- Untersuchung der Grenzen staatlicher Steuerungsfähigkeit
- Einordnung verschiedener Programmformen und beteiligter Akteure
- Bewertung der Rolle von gesellschaftlichen Akteuren und Unternehmen im Implementationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Implementationsforschung ein und erläutert deren Bedeutung in der Analyse von politischen Programmen. Dabei wird der Fokus auf die umfassende Analyse des Implementationsprozesses gelegt, der über die oberen Entscheidungs- und Planungsebenen hinaus auch die unteren Durchführungsinstanzen einbezieht.
2. Implementation und Policyformulierung: Analytisch getrennt – in der Praxis vereint?
Dieses Kapitel beleuchtet die enge Verflechtung von Policyformulierung und Implementation und zeigt auf, dass die einzelnen Phasen des Policy Cycle in der Praxis nicht klar voneinander getrennt sind. Die Implikationen dieser Verflechtung für die Implementationsforschung und die Schwierigkeit der eindeutigen Identifizierung von Erfolgsfaktoren werden erörtert.
3. Von Programmen und Agenten: Analysevorgänge der Implementationsforschung
Dieses Kapitel stellt die zentralen Faktorenkomplexe der Implementationsforschung vor: Programme, Durchführungsinstanzen und Adressaten. Es werden verschiedene Programmformen (regulative, Leistung, persuasive, prozedurale) vorgestellt und die Analyse der beteiligten Akteure in den einzelnen Phasen des Implementationsprozesses erläutert.
4. Zwischen Planung und Zufall: Grenzen staatlicher Implementationsprozesse
Das letzte Kapitel behandelt die Grenzen der staatlichen Steuerungsfähigkeit im Implementationsprozess. Es werden Faktoren identifiziert, die sich vom Staat und den Vollzugsagenten nur schwer oder gar nicht beeinflussen lassen, wie z. B. die Kooperation mit gesellschaftlichen Akteuren und Unternehmen in komplexen Governance-Netzwerken.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokus-Themen des Textes sind: Implementationsforschung, Policy Cycle, Implementationsprozess, Programme, Durchführungsinstanzen, Adressaten, Zielverschiebung, Koordinations- und Abstimmungsprobleme, staatliche Steuerungsfähigkeit, gesellschaftliche Akteure, Governance-Netzwerke.
- Arbeit zitieren
- Tobias Hamm (Autor:in), 2017, Grundlagen der Implementationsforschung. Annahmen, Erkenntnisinteresse und praktisches Anliegen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1404105