Die Wende in der DDR. Eine friedliche Revolution oder eine "Wiedervereinigung"?


Facharbeit (Schule), 2008

13 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Ursachen

2 Opposition im sozialen Weltsystem
2.1 Charta 77
2.2 Solidárnosť:
2.3 Glasnost und Perestroika
2.4 Gulaschkommunismus

3 Entstehung der Opposition in der DDR
3.1 Wolf Biermann
3.2 Robert Havemann
3.3 Rolle der Kirche

4 Ende der DDR
4.1 Montagsdemonstrationen
4.2 Der 9. November 1989

5 Fazit

6 Quellenverzeichnis

1 Ursachen

Ursache für die Wende in der DDR waren zahlreiche Ereignisse, die auf eine Demokrati­sierung hinarbeiten bzw, den Menschen Hoffnung gaben. Die Menschen wurden jedoch häufig enttäuscht. Den Einstieg lieferte der Beginn von Glasnost und Perestroika unter Michail Gorbatschow in der zweiten Hälfte der 80;er Jahre in der UdSSR, Trotz der Inakzeptanz der DDR-Führnng gab es gesellschaftliche Veränderungen, die auch inner­halb der SED Gorbatschow Ansehen verliehen. Um der internationalen Anerkennung der DDR näher zu kommen, gab es auch seitens Erich Honecker Zugeständnisse wie zum Beispiel sein Staatsbesuch vom 7, bis 11, September 1987 in der BDR, Xeben der Ab­schaffung der Todesstrafe in der DDR am 17, Juni 1987, gilt auch die Veröffentlichung der Schrift “Der Streit der Ideologen und die gemeinsame Sicherheit", herausgegeben von SPD und SED, im August 1987 als ein Ereignis, welches Hoffnungen weckte. Hierzu zählt ebenso der Olof-Palme-Friedensmarseh vom 1, bis zum 18, September 1987 bei dem die FDJ und der Friedensrat der DDR Märsche organisierten und durchführten. Eine von der Evangelischen Kirche organisierte, jedoch nicht genehmigte, Friedensdemonstration durch die Innenstand Berlins fand am 5, September statt. Die Demonstranten hielten Plakate in die Höhe auf denen das Symbol “Schwerter zu Pflugscharen", welches seit 1980 als Symbol der unabhängigen DDR-Friedensbewegung gilt und Anfang 1982 für massive staatliche Auseinandersetzungen sorgte, abgebildet war, Neue Verordnungen sorgten für eine Lockerung der Besuchsreisen in die BRD, Darüber hinaus muss die Ökumenische Versammlung genannt werden, die sich im Februar 1988 in Dresden, im Oktober 1988 in Magdeburg und im April 1989 in Dresden zusammenfand, wo sie auch am 30, April endete. In den letzten Jahren schien sich auch die Informationspolitik reformiert zu ha­ben: Xun diskutierten und kritisierten Staat und Partei beispielsweise Entwicklungen in der UdSSR und informierten über Protestaktionen in der DDR, die zuvor bewusst verheimlicht und zurückgedrängt wurden. Die Ereignisse, die Hoffnungen zerstörten, tru­gen zumeist gleichzeitig zu einer Steigerung der Widerstandskraft bei. Dazu gehört unter anderem die Durchsuchung der Umweltbibliothek in den Kammern der Berliner Zionsge­meinde in der Xaeht vom 24, zum 25, Xovember 1987 mit anschließenden Verhaftungen, Als Protestaktion stellte die Bevölkerung vor allem im kirchlichen Raum Mahnwachen und Fürbittandachten auf, woraufhin man die Gefangenen entließ. Auch bei der De­monstration am 17, Januar 1988 in Berlin zum Andenken Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts, mit Losungen wie “Freiheit ist auch immer die Freiheit des Andersdenken­den", verhafteten die Beamten unzählige Demonstranten, teilweise sogar Prominente, Xoeh im gleichen Jahr folgten die Besetzung der Ständigen Vertretung und die Einstel­lung der Auslieferung der sowjetischen Zeitung Sputnik durch den Postzeitungsvertrieb am 18, Xovember, da man sich in einem Artikel kritisch gegenüber den Maßnahmen der KPD in der Zeit der Weimarer Republik äußerte. Die Widerstandsbereitschaft der Menschen stieg besonders 1989 mit dem Arbeitsausschuss zur Gründung eines Freiden­kerverbandes am 13, Januar und darauf die Gründung des Freidenkerverbandes am 7, Juni, 1

2 Opposition im sozialen Weltsystem

2.1 Charta 77

Die Charta 77 zählt zu den bedeutendsten Phänomenen in der Geschichte, da sie nicht nur die erste, sondern auch die am längsten arbeitende Oppositions- und Dissidentenbe­wegung in den derzeit von der Sowjetunion besetzten Ländern war. Darüber hinaus inspi­rierte die Bewegung weitere oppositionelle Organisationen. Als einer der bedeutendsten Unterzeichner gilt Václav Havel, der von 1993 bis 2003 10 Jahre lang als Präsident der Tschechischen Republik amtierte. Im Jahre 1997 Unterzeichnete Václav Havel die Charta. Jedoch wurde schon am 1. Januar 1977 die erste Deklaration der Charta 77 herausgege­ben. Als Auslöser für die Entstehung der Charta sieht man heute die Veröffentlichung des internationalen Vertrages über die Bürger- und die politischen Rechte und des internatio­nalen Vertrages über die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, welche in der Schlussakte von Helsinki festgelegt wurden. Auch die damaligen fünf Repräsentanten der Tschechischen Republik Unterzeichneten diese Schlussakte ohne sieh über spätere Folgen im Klaren zu sein, obwohl die Verfasser der Charta-77-Deklaration genau dies zuvor be­tonten und sieh für die Einhaltung der Menschen- und Bürgerrechte einsetzten. Neben den fünf Repräsentanten unterschrieben am 1. Januar 1977 noch 242 weitere Bürger die Deklaration. Im Januar 1990 konnte die Charta bereits 1800 Menschen für sieh und eine Unterzeichnung gewinnen von denen sieh allerdings 25 Prozent öffentlich distanzierten. Grund dafür waren schwerwiegende Repressionen des kommunistischen Regimes gegen­über Andersdenkender. Zu den Maßnahmen des Regimes gehörten unter anderem das Verbot der Veröffentlichung sämtlicher Schriften der Charta 77, Verhaftungen, Verhö­re, Hausdurchsuchungen sowie Landesausweisungen ihrer Anhänger. Deshalb erschienen die Texte der Charta 77 vorrangig in den führenden westlichen Printmedien sowie deren Rundfunk- und Fernsehstationen. Die Ziele der Charta 77 waren nicht parteipolitischer Herkunft, vielmehr war es der konstruktive Dialog zwischen politischen und staatlichen Machthabern. Dies galt als Grundsatz der Deklaration und gerade deshalb bestand für das damalige Regime eine hohe Machtgefährdung. Bis einschließlich 1989 veröffentlich­te die Charta 77 572 Dokumente und urteile so über gesellschaftliche und politische Erscheinungen, wobei die ständigen Menschenrechtsverletzungen kritisiert wurden. Als man der Meinung war die Charta 77 hätte ihren historischen Sinn erfüllt, stellte sie am 3. November 1992 ihre Tätigkeit ein. Neben Havel wirkte auch der Historiker Václav Ko meda an der Bewegung mit. 2

2.2 Solidarnošč

Der Begriff “Solidárnosť:” bedeutet “Solidarität” und bezeichnet eine polnische Gewerk­schaft, die 1980 durch eine Streikbewegung entstand und entscheidend an der Wende 1989 mitwirkte. Nachdem in Polen in der Nacht vom 13. Dezember 1981 der Kriegs­zustand ausbrach, nahm man die Führungskräfte der Gewerkschaft fest und erhob ein Arbeitsverbot für die Gewerkschaft. Dadurch war nur im Untergrund eine Existenz mög­lich. Ein knappes Jahr später am 8. Oktober 1982 wurde ein endgültiges Verbot über Solidárnosť verhängt. Daraufhin bildeten sieh Exilgruppen der Solidárnosť heraus, die durch die Gründung von Büros gesellschaftlich-politische Bedeutung erlangten. Zu den bedeutendsten Büros gehörten zum einen das Brüsseler Büro und das Bremer Koor­dinationsbüro der polnischen Gewerkschaft NSZZ Solidárnosť, welches in Deutschland die Koordinierungsfunktion einnahm. Ebenso wichtige Funktionen nahm Solidárnosť während der Wende ein: Gespräche am “Runden Tisch” zwischen der noch verbotenen Untergrunds- Solidárnosť und der kommunistischen Führung vom 6. Februar bis zum 5. April 1989 führten schließlich zur staatlichen Anerkennung der Gewerkschaft Solidár­nosť. Kurz darauf konnte Solidárnosť bei den halbfreien Wahlen am 4. Juni die über­wiegende Mehrheit für sieh gewinnen. Allerdings wurde über die Sitzverteilung im Sejm bereits verhandelt. So gingen 65 Prozent der Sitze an die PZPR und an kommunistische Blockparteien und Organisationen. Die restlichen 35 Prozent teilen sieh freie, oppositio­nelle Kandidaten. “Euer Präsident, unser Premier” - war der Slogan mit der Forderung des oppositionellen Bürgerkomitees, welches die politische Vertretung Solidárnosť dar­stellte, nach einer verstärkten Beteiligung an der Regierung. Während Ministerien für Inneres und Verteidigung unter dem Einfluss der PVAP stand, stellte Solidárnosť den ersten Ministerpräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg - nämlich Tadeusz Mazowiecki. Im Jahr darauf wählte man 1990 Lech Walesa zum Staatspräsidenten. Im Zuge dessen führten Glasnost und Perestroika sowie die aufkommende Arbeiterbewegung zur end­gültigen Lösung aus dem sowjetdominierten Ostblock. Die sogenannte “Schlussstrich­politik” verfolgte einen Straferlass für die Verbrechen der damaligen kommunistischen Regierung. Auch in der heutigen Politik Polens ist dies immer wieder ein umstrittenes Thema. Nach der Wende verlor Solidárnosť jedoch an Anerkennung, da diese Poltik für die wirtschaftlichen und sozialen Folgen verantwortlich gemacht wird. Daraufhin schloss sieh Solidárnosť zu dem Wahlbündnis “Akcja Wyborcza Solidárnosť” zusammen, welches sieh nach einem erneuten Wahlmisserfolg 2001 auflöste. 3

2.3 Glasnost und Perestroika

Egal, ob Ungarn, Polen oder die CSSR - die dortigen kommunistischen Regierungen weisen alle die gleichen Mängel auf: Wirtschaftskrisen, Menschenrechtsverletzungen, die fehlende Demokratie und Reisebeschränkungen sind Ursachen für eine sieh in der Be­völkerung verbreitende allgemeine Unzufriedenheit. Brutale Niederschlagungen der Auf­stände in der DDR 1953, in Ungarn 1956, in Prag 1968, in Polen 1970 in Polen und in Litauen im Jahr darauf saßen tief im Geiste der Menschen. Man war auf der Suche nach neuen politischen Wegen im Ostblock, die sieh Michail Gorbatschow ab dem 11. März 1985 als neuer KPdSU-Generalsekretär zu seiner Aufgabe gemacht hat. Glasnost und Perestroika - zu Deutsch “Offenheit" und “Umgestaltung" - forderte Gorbatschow, um das veraltete kommunistische System aus der Krise zu lotsen. Sowohl staatliche als auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Reformen sah Gorbatschow in der UdSSR als einzige Möglichkeit aus der Wirtschaftskrise herauszugelangen. So verlangte er in einer Rede vom Januar 1987 die demokratische Umgestaltung von Gesellschaft und Partei und kritisierte dabei die bisherigen Fehlentscheidungen der KPdSU. Einer der wichtigs­te Schritte auf dem Weg zur Demokratie die Aufhebung der “Breschnew-Doktrin" bzw. das Versprechen gegenüber den Ostblock-Staaten die Eigenständigkeit der Bürger zu respektieren und keinesfalls militärisch einzugreifen. Auch außenpolitisch setzt Gorbat­schow auf Entspannung: Trotz erster Zweifel Unterzeichnete der US-Präsident Ronald Reagan und Gorbatschow 1987 den IXF-Vertrag für den Abbau der Mittelstreckenrake­ten. Auch Gespräche über eine Reduzierung der Xuklearwaffen wurde aufgenommen. In Polen und Ungarn wurden die ersten politischen Reformen eingeleitet. Davon lässt sieh die SED-Regierung in der DDR jedoch nicht beirren und hält an ihrer jetzigen Politik fest. Ferienreisen in diese Reformländer werden bei DDR-Bürgern zunehmend beliebter und die spüren auch die Fortschritte ihrer Nachbarländer. Diese stellen eine große Bedro­hung für die SED dar, ist allerdings nicht zu verbieten. Stattdessen verhindert man die Veröffentlichung der Ausgabe vom November 1988 der sowjetischen Zeitung “Sputnik" um Reformgedanken auszubremsen. Bei Gorbatschows Staatsbesuch im Juni 1989 in der Bundesrepublik unterstützt er die UdSSR in einer “gemeinsamen Erklärung" durch das Recht sieh “das eigene politische und soziale System frei zu wählen." 1990 beendete Gorbatschow durch die Zustimmung der deutschen Vereinigung den Kalten Krieg.[4] [5]

[...]


[1] 'Wikipedia: http: dc.mkipccna.org/wiki Benin zer:Ltey neul labgcrufrai am 05.02.2008)

[2] Radio Praha: http://\v\vw.radk>.cz/de/artikel/7237 (abgerufrai am 04.02.2008)

[3] Wikipodia: http://de.mkipccfia.org/«iki/Salidanio£c (abgeniffen am 0C.02.330S)

[4] Wissen.de: http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/geschichte/Jahrhundertrevue/1981 20- 201990/index,page 2470632.html (abgerufen am 07.02.2008)

[5] Deutsches Historisches Museum: http://www.dhrn.de/lomo/html/DicDcutschcEinhcit/ WandclImOstcn/glasnostUndPcrcstroika.html (abgerufen am 07.02.2008)

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Details

Titel
Die Wende in der DDR. Eine friedliche Revolution oder eine "Wiedervereinigung"?
Hochschule
Winckelmann - Gymnasium, Stendal
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
13
Katalognummer
V140421
ISBN (eBook)
9783640893645
ISBN (Buch)
9783640904839
Dateigröße
868 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wende, DDR, Deutsche, demokratische, Republik, Bundesrepublik, Deutschland, BRD, Wiedervereinigung, Mauerfall, Solidarnosc, Mauer, Berliner Mauer, Alliierte, Planwirtschaft
Arbeit zitieren
Daniel Gast (Autor:in), 2008, Die Wende in der DDR. Eine friedliche Revolution oder eine "Wiedervereinigung"?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140421

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