Ellis Peters ist hierzulande vor allem bekannt für die Chronicles of Brother Cadfael. Nachdem sich diese offenbar erfolgreich verkaufen, werden nun auch ihre früheren Werke, insbesondere die Kriminalromane, neu aufgelegt. Die Romane um George Felse und seine Familie erschienen zuerst in den sechziger und siebziger Jahren und wurden seinerzeit nur teilweise ins Deutsche übersetzt. Inzwischen wird die Reihe ergänzt.
Diese Romane verdienen sicherlich ebenso viel Aufmerksamkeit wie jene, die im Mittelalter spielen. Zwar folgen sie im Großen und Ganzen den bekannten Schemata des Kriminalromans, zeigen aber einige für die Autorin typi¬sche Züge und deuten an einigen Stellen bereits auf die folgenden Werke hin.
Zu diesen typischen Elementen gehört die Behandlung bestimmter Figuren, etwa die Aufteilung der Rolle des Detektivs auf mehrere Personen, die nicht dem Verhältnis great detective - Watson entspricht. Auch das häu¬fige Auftreten von Kindern und Jugendlichen in bedeutenden Rollen ist ein Markenzeichen der Autorin.
Weitere typische Figuren, die immer wieder auftreten, sind Musiker. Sie übernehmen alle möglichen Funktionen, von Statisten im Hintergrund bis zur Detektivin oder zum Mörder. Gelegentlich nimmt auch die Handlung auf den Inhalt alter Balladen Bezug. Außerdem ist die Beschreibung der lokalen Musiktradition ein Teil der Charakterisierung der Schauplätze.
Den Schauplätzen der Handlung kommt bei Peters eine besondere Bedeutung zu. Sie werden meist nicht nur in ihrer Eigenschaft als Tatort mit den nötigen technischen Details beschrieben, sondern als eigenständige Elemente geschildert, die mit ihren Eigentümlichkeiten Einfluß auf die Handlung und die Personen nehmen. Darüber hinaus spielt häufig die Geschichte eines Schauplatzes eine große Rolle, so daß die Aufklärung des Mordfalls parallel zur Lösung eines Rätsels aus der Vergangenheit läuft. Daher werden gelegentlich auch lokale Legenden in die Handlung einbezogen, in denen Geister und ähnliche übernatürliche Erscheinungen eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zeitliche Einordnung
- 2.1 Werk der Autorin
- 2.2 Geschichte der Gattung
- 3 Personen
- 3.1 Detektive
- 3.1.1 Familie Felse
- 3.1.1.1 George
- 3.1.1.2 Bunty
- 3.1.1.3 Dominic
- 3.1.2 Amateure
- 3.1.3 Profis
- 3.1.3.1 Detektivinnen
- 3.1.1 Familie Felse
- 3.2 Opfer
- 3.3 Mörder
- 3.3.1 Mörderinnen
- 3.3.2 Eigentlich keine Mörder
- 3.4 Das Spiel mit den Verdächtigen
- 3.4.1 Statisten
- 3.5 Kinder und Jugendliche
- 3.5.1 Mädchen
- 3.5.2 Jungen
- 3.6 Nationale Stereotype
- 3.1 Detektive
- 4 Schauplätze
- 4.1 Großbritannien
- 4.1.1 Die Midshire-Romane als Heimatromane
- 4.1.2 Die Romane im Einzelnen
- 4.1.3 Eingeborene und Eindringlinge
- 4.1.4 Besondere Schauplätze
- 4.1.5 Antiquitäten
- 4.2 Andere Länder
- 4.2.1 Tschechoslowakei
- 4.2.2 Österreich
- 4.2.3 Indien
- 4.1 Großbritannien
- 5 Elemente der Phantastik und verwandter Formen
- 5.1 Märchen und Sage
- 5.2 Übernatürliches
- 5.3 Schauerroman
- 6 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Romane von Ellis Peters um George Felse, untersucht ihre stilistischen Besonderheiten und ordnet sie in den Kontext des Werks der Autorin und der Entwicklung des Kriminalromans ein. Die Arbeit beleuchtet die charakteristischen Elemente der Romane, wie die Figurenkonzeption, die Schauplatzgestaltung und den Umgang mit Elementen der Phantastik.
- Die Entwicklung der George-Felse-Reihe im Kontext des Gesamtwerks von Ellis Peters
- Charakterisierung der Figuren und deren Beziehungen zueinander
- Die Bedeutung der Schauplätze und deren Einfluss auf die Handlung
- Der Einsatz von Elementen der Phantastik und des Schauerromans
- Nationale Stereotype und ihre Darstellung in den Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Bedeutung der George-Felse-Romane im Gesamtwerk von Ellis Peters. Sie hebt die Besonderheiten der Romane hervor und kündigt die Schwerpunkte der Analyse an, wie die ungewöhnliche Figurenkonzeption und die Rolle der Schauplätze. Die Arbeit betont den Wert dieser Romane, trotz ihrer Ähnlichkeit mit klassischen Kriminalromanen, aufgrund der typischen Elemente der Autorin und den Ansätzen auf spätere Werke.
2 Zeitliche Einordnung: Dieses Kapitel betrachtet die Entstehung der Romane im Kontext der Biografie von Ellis Peters und der Entwicklung des Kriminalromans. Es wird die Entstehungszeit der ersten Romane beleuchtet und die Entwicklung von Peters' Schreibstil betrachtet. Der Einfluss von Peters' Erfahrungen nach dem Zweiten Weltkrieg und ihrer späteren Reisen in die Tschechoslowakei und Indien auf ihre Romane wird analysiert. Der Bezug zu anderen literarischen Werken Peters und der Vergleich mit ihren späteren, mittelalterlich angesiedelten Romanen werden hergestellt.
3 Personen: Das Kapitel analysiert die Figuren der Romane, unterteilt in Detektive (Familie Felse und weitere), Opfer und Täter. Es wird auf die ungewöhnliche Verteilung der Detektivrolle eingegangen, die von mehreren Personen getragen wird und nicht dem klassischen "great detective - Watson"-Schema entspricht. Die Rolle von Kindern und Jugendlichen sowie die wiederkehrende Figur des Musikers und deren verschiedene Funktionen werden detailliert betrachtet. Das Kapitel untersucht die Darstellung nationaler Stereotype und deren Bedeutung im Kontext der Handlung.
4 Schauplätze: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Bedeutung der Schauplätze in den Romanen. Es unterstreicht, wie Peters nicht nur die Schauplätze als Tatort beschreibt, sondern sie als eigenständige Elemente mit Einfluss auf die Handlung und Figuren darstellt. Die historische Bedeutung der Schauplätze, die Einbindung lokaler Legenden und die Parallele zwischen der Aufklärung des Mordfalls und der Lösung eines Rätsels aus der Vergangenheit werden untersucht. Der Kontrast zwischen städtischen und ländlichen Schauplätzen und die Entwicklung der Schauplätze im Verlauf der Reihe werden ebenfalls analysiert.
5 Elemente der Phantastik und verwandter Formen: Das Kapitel untersucht den Gebrauch von Elementen der Phantastik, Märchen, Sage und des Schauerromans in den Romanen. Es analysiert, wie diese Elemente in die Handlung integriert sind und welche Funktion sie für die Atmosphäre und die Erzählung haben. Die Verbindung zwischen realistischen Elementen und übernatürlichen Aspekten wird detailliert untersucht, um deren Wirkung auf den Leser zu verstehen.
Schlüsselwörter
Ellis Peters, George Felse, Kriminalroman, Heimatroman, Figurencharakterisierung, Schauplatzgestaltung, Phantastik, Nationale Stereotype, Tschechoslowakei, Indien, Musik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Analyse der George-Felse-Romane von Ellis Peters
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert die Romane von Ellis Peters um den Detektiv George Felse. Sie untersucht deren stilistische Besonderheiten und ordnet sie in den Kontext des Werks der Autorin und der Entwicklung des Kriminalromans ein. Im Fokus stehen die Figurenkonzeption, die Schauplatzgestaltung und der Umgang mit Elementen der Phantastik.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem die Entwicklung der George-Felse-Reihe im Kontext des Gesamtwerks von Ellis Peters, die Charakterisierung der Figuren und deren Beziehungen, die Bedeutung der Schauplätze und deren Einfluss auf die Handlung, den Einsatz von Elementen der Phantastik und des Schauerromans sowie die Darstellung nationaler Stereotype.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein; Kapitel 2 (Zeitliche Einordnung) betrachtet die Entstehung der Romane im Kontext von Ellis Peters' Biografie und der Entwicklung des Kriminalromans; Kapitel 3 (Personen) analysiert die Figuren (Detektive, Opfer, Täter); Kapitel 4 (Schauplätze) konzentriert sich auf die Bedeutung der Schauplätze und deren Einfluss auf die Handlung; Kapitel 5 (Elemente der Phantastik und verwandter Formen) untersucht den Gebrauch von Phantastik, Märchen, Sage und Schauerroman; Kapitel 6 (Schluss) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Figuren werden in den Romanen analysiert?
Die Analyse umfasst die Detektive (Familie Felse, Amateure, Profis), die Opfer, die Täter (einschließlich Mörderinnen und Personen, die eigentlich keine Mörder sind), Verdächtige, Kinder und Jugendliche sowie die Darstellung nationaler Stereotype.
Welche Schauplätze spielen eine Rolle in den Romanen?
Die Romane spielen hauptsächlich in Großbritannien (mit Fokus auf die Midshire-Romane als Heimatromane und besonderen Schauplätzen), aber auch in anderen Ländern wie der Tschechoslowakei, Österreich und Indien.
Welche literarischen Elemente werden neben dem Kriminalroman untersucht?
Die Arbeit untersucht neben dem Kriminalroman auch Elemente der Phantastik, Märchen, Sage und des Schauerromans und deren Integration in die Handlung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ellis Peters, George Felse, Kriminalroman, Heimatroman, Figurencharakterisierung, Schauplatzgestaltung, Phantastik, Nationale Stereotype, Tschechoslowakei, Indien, Musik.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Personen bestimmt, die sich für die Werke von Ellis Peters, den Kriminalroman, die englische Literatur und die Analyse literarischer Texte interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
Wo finde ich ein detailliertes Inhaltsverzeichnis?
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit einer umfassenden Gliederung der Kapitel und Unterkapitel findet sich im HTML-Dokument, auf das sich diese FAQs beziehen.
- Citar trabajo
- Susanne Bonn (Autor), 1997, Ellis Peters: Die Felse-Romane - Versuch einer Interpretation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140435