Ellis Peters: Die Felse-Romane - Versuch einer Interpretation


Diplomarbeit, 1997

61 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Zeitliche Einordnung
2.1 Werk der Autorin
2.2 Geschichte der Gattung

3 Personen
3.1 Detektive
3.1.1 Familie Felse
3.1.1.1 George
3.1.1.2 Bunty
3.1.1.3 Dominic
3.1.2 Profis
3.1.3 Amateure
3.1.3.1 Detektivinnen
3.2 Opfer
3.3 Mörder
3.3.1 Mörderinnen
3.3.2 Eigentlich keine Mörder
3.4 Das Spiel mit den Verdächtigen
3.4.1 Statisten
3.5 Kinder und Jugendliche
3.5.1 Jungen
3.5.2 Mädchen
3.6 Nationale Stereotype

4 Schauplätze
4.1 Großbritannien
4.1.1 Die Midshire-Romane als Heimatromane
4.1.2 Die Romane im Einzelnen
4.1.3 Eingeborene und Eindringlinge
4.1.4 Besondere Schauplätze
4.1.5 Antiquitäten
4.2 Andere Länder
4.2.1 Tschechoslowakei
4.2.2 Österreich
4.2.3 Indien

5 Elemente der Phantastik und verwandter Formen
5.1 Märchen und Sage
5.2 Übernatürliches
5.3 Schauerroman

6 Schluß

Bibliographie

1 Einleitung

Ellis Peters ist hierzulande vor allem bekannt für die Chronicles of Brother Cadfael. Nachdem sich diese offenbar erfolgreich verkaufen, werden nun auch ihre früheren Werke, insbesondere die Kriminalromane, neu aufgelegt. Die Romane um George Felse und seine Familie erschienen zuerst in den sechziger und siebziger Jahren und wurden seinerzeit nur teilweise ins Deutsche übersetzt. Inzwischen wird die Reihe ergänzt.

Die­se Romane ver­die­nen sicherlich ebenso viel Auf­merk­­samkeit wie jene, die im Mittelalter spie­len. Zwar folgen sie im Großen und Ganzen den be­kann­ten Schemata des Kri­minalromans, zeigen aber einige für die Autorin typi­sche Züge und deu­ten an einigen Stellen bereits auf die folgenden Werke hin.

Zu diesen typischen Elementen gehört die Behandlung bestimmter Figuren, etwa die Aufteilung der Rolle des Detektivs auf mehrere Personen, die nicht dem Verhältnis great detective - Watson entspricht. Auch das häu­fige Auftreten von Kindern und Jugendlichen in bedeutenden Rollen ist ein Markenzeichen der Autorin.

Weitere typische Figuren, die immer wieder auftreten, sind Musiker. Sie übernehmen alle möglichen Funktionen, von Statisten im Hintergrund bis zur Detektivin oder zum Mörder. Gelegentlich nimmt auch die Handlung auf den Inhalt alter Balladen Bezug. Außerdem ist die Beschreibung der lokalen Musiktradition ein Teil der Charakterisierung der Schau­plätze.

Den Schauplätzen der Handlung kommt bei Peters eine besondere Bedeutung zu. Sie werden meist nicht nur in ihrer Eigenschaft als Tatort mit den nötigen technischen Details be­schrie­ben, sondern als eigenständige Ele­men­te geschildert, die mit ihren Eigen­tüm­lichkeiten Einfluß auf die Hand­lung und die Personen nehmen. Darüber hinaus spielt häufig die Ge­schich­te eines Schauplatzes eine große Rolle, so daß die Aufklärung des Mordfalls pa­rallel zur Lösung eines Rätsels aus der Vergangenheit läuft. Daher wer­den gelegentlich auch lokale Legenden in die Handlung einbezogen, in de­nen Geister und ähnliche übernatürliche Erscheinungen eine Rolle spielen.

2 Zeitliche Einordnung

2.1 Werk der Autorin

Der erste Roman der Serie, Fallen into the Pit, erschien 1951 als einziger Kriminalroman der Autorin nicht unter Pseudonym. Er kann als eine Wei­ter­führung der Kriegsromane von Edith Pargeter gesehen werden, denn er beschreibt einige Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs.

An den Figuren Chad Wedderburn, Jim Tugg und Charles Blunden wird die Problematik der Kriegsheimkehrer deutlich, die ver­suchen, nach dem, was sie erlebt haben, ihren Platz in der Ge­sell­schaft wiederzufinden. Diese Gesellschaft hat aber inzwischen eine deutlich andere Entwicklung durchgemacht als die ehemaligen Sol­da­ten. Vor allem die Einstellung der Daheimgebliebenen zu den Heim­gekehrten entspricht nicht immer der Hal­tung der Betroffenen zu sich selbst und ihren "Heldentaten". Auch die er­hoff­ten ge­sell­schaft­lichen Veränderungen, die nach Ansicht der Kämpfer - etwa von Jim Tugg - nach Kriegsende fällig wären, bleiben zum größten Teil aus. Es geht, trotz der hohen Einsätze und der neuen Erfah­run­gen, fast so weiter wie vor dem Krieg.

An Helmut Schauffler, dem Mordopfer, zeigt sich die zwie­spältige Haltung der britischen Sieger gegenüber den Deut­schen. Sie werden von vielen als Opfer der Zerstörungen während des Krieges bedauert, wobei oft vergessen wird, daß sie den Krieg begonnen haben und daß etliche andere Völker unter deutschen Aggressionen zu leiden hatten. Diese Einstellung beschreibt die Autorin auch an anderer Stelle (Lewis, 31 u. 36).

Ein weiteres häufig aufgegriffenes Thema ist die Bedeutung der Heimat für einen Menschen. In diesem Roman wird das Problem anhand der Flüchtlinge aus ganz Europa dargestellt, die sich in Großbritannien sammeln und für Schwierigkeiten sorgen.

'A man without any national roots,' said Bunty gravely, 'is the last per­son to make a good adopted child in another country.'

'That's the hell of it. The last person to make any kind of internationalist either [...]' (17)

Zwischen diesem Band und dem zweiten der Serie, Death and the Joyful Woman, liegen zehn Jahre Realzeit, aber nur zwei bis drei Jahre Romanzeit. Dadurch entstehen Eigentüm­lich­keiten in der Dar­stel­lung der Figuren und der Schauplätze - George raucht in diesem Band noch Pfei­fe mit selbstgezogenem Tabak (18, 143), später Zigaretten, der Ta­bakanbau entfällt; im ersten Band hat er sein Büro offenbar zu Hause (169), im zwei­ten fährt er nach Comerbourne zur Arbeit (104). Auch in Dominics Alter ergeben sich Ungereimtheiten.

Der 1966 erschienene Roman The Piper on the Mountain steht in engem Zusammenhang mit den Beziehungen der Autorin zur Tschecho­slo­wa­kei. Während der sechziger Jahre bereiste sie das Land jedes Jahr. Sie über­setzte tschechische Klassiker und auch neuere Autoren ins Eng­li­sche, wo­für sie 1968 von der Tschecho­slowakischen Gesellschaft für Inter­na­tio­na­le Beziehungen eine Auszeichnung erhielt. Mit einigen zeit­ge­nössischen Autoren war Peters persönlich bekannt.

Hinzu kommt ihr großes Interesse für Musik:

Her knowledge of Czech and Slovak music grew alongside her knowledge of the literature. Edith has said that 'the Czechs are possibly the most genuinely mu­sical people in Europe, and the richness of their classical work is matched by the astonishing wealth and beauty of their folk music.' The Piper on the Mountain (1966), [...], was a fictional celebration of these qualities. (Lewis, 43)

Dabei fällt allerdings auf, daß Karol Veselsky zwar slowakische Blas­in­stru­men­te sammelt, die Melodie, die er häufig spielt, aber ein englisches Volks­lied ist.

In der Nachkriegszeit ist Peters, zusammen mit ihrem Bruder, in der Workers' Educational Association aktiv und arbeitet beim Aufbau des Shropshire Adult College in Attingham Park mit (Lewis, 15). Diese Ein­rich­tung dient später als Vorbild für Follymead in dem Roman Black is the Colour of my True Love's Heart (Lewis, 57).

Auf die Einladung von Bekannten, die sie in der Tschechoslowakei kennengelernt hat, reist Peters während der sechziger Jahre nach Indien. Sie besucht Delhi und den Süden des Subkontinents. Aus dieser Reise bezieht sie den Hintergrund für die Romane Mourning Raga und Death to the Land­lords. Auch ihre Einstellung zu Indien - "'I loved and hated India; the pressures of class division and riches and poverty there are devastating, but love predominates.'" (Lewis, 18) - spiegelt sich in der Haltung der Figuren dieser beiden Romane.

Unter Umständen kann man in dem Swami Premanathanand einen Vorläufer von Brother Cadfael ausmachen. In der Einführung zu A Rare Benedictine gibt Peters an, sich für die späte Berufung ihres Mönchs auf indische Vorbilder zu beziehen (7). Beide werden als erfahrene Men­schen­kenner dargestellt, die durch ihren Glauben an eine höhere Macht zu einer etwas anderen Sichtweise von Schuld und Sühne kommen. Daher hängt für sie die gerechte Lösung eines Falls nicht unbedingt vom Ergebnis der of­fi­ziel­len Ermittlungen ab: "'I am more fortunate than you in this respect, that my beliefs assure me that no one ever gets away with anything. There is a constant account which must balance [...]'" (Mourning Raga, 132).

Zu Beginn der Serie befinden sich die Schauplätze noch in eher städtischen Gefilden, wie Birmingham in Flight of a Witch (1964), oder auch in Comerbourne, wo organisierte Verbrecher aktiv werden (The Grass­-Widow's Tale, 1968, Mitte der Serie). Später verlagern sie sich wei­ter in die Berge, in die abgeschiedene Welt von Mottisham und Abbot’s Bale. Von dort aus ist es kein weiter Weg mehr zum Übergang ins Mittel­al­ter, zu den Chronicles of Brother Cadfael (ab 1977), insbe­son­dere, wenn man das Interesse der Autorin an der Geschichte ihrer Region in Betracht zieht, das sich auch in mehreren in den sechziger und siebziger Jahren ent­stan­denen historischen Romanen äußert.

2.2 Geschichte der Gattung

Die zwanziger und dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts gelten als Blütezeit des Kriminalromans. Während dieser Zeit entwickelten sich die beiden großen Strömungen innerhalb der Gattung, der sogenannte "klassische" englische Detektivroman, wie er etwa von Agatha Christie vertreten wird, und die amerikanische hard-boiled novel, die vor allem auf Dashiell Hammet zurückgeht. Der Begriff des Golden Age bezieht sich jedoch vornehmlich auf die erstgenannte Gruppe.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich, im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrzehnten, keine bedeutenden Entwicklungen innerhalb der Gattung des Kriminalromans. Laut Lenz (95/96) wurde die Auswahl an möglichen Elementen je­weils erweitert und ansonsten die Tradition des Golden Age wei­ter­geführt. Nach Späth (75/76) ist es im geschäftlichen Interesse des Autors von Unterhaltungsromanen, bewährte Muster mit einigen Neuerungen zu bereichern, um das Interesse des Lesers neu zu wecken. Unter diesem Gesichtspunkt ist wohl auch die vorliegende Ro­manserie zu betrachten.

Peters bleibt im großen und ganzen den "Regeln" (vgl. Buchloh/ Becker 82/83 u. 86-90) des klassischen Kriminalromans treu. Sie ver­meidet den großen Unbekannten, wenn auch in Rainbow's End das Problem auf­tritt, daß der Mörder gegen seinen Kollegen austauschbar ist. Wenn der Showdown beginnt, wissen auch die Detektive noch nicht, mit wem sie es wirklich zu tun haben. In der ganzen Serie gibt es nur einen geheimen Gang, keine phantastischen Mordmethoden und kein einziges Gift, weder be­kannt noch unbekannt, obwohl die Autorin als ehemalige Apothe­ken­mitarbeiterin auf diesem Gebiet sicher bewandert war.

In zwei Romanen wird versucht, den inoffiziellen Detektiv als ver­däch­tig darzustellen, was allerdings nicht sehr überzeugend wirkt. Es dient mehr dazu, die Haltung der Polizei gegenüber den Amateuren zu erklären.

Organisiertes Verbrechen, das im klassischen Detektivroman nicht vorgesehen ist, spielt nur in den schwächeren Romanen der Se­rie eine Rolle, wie der Schmugglerring in The House of Green Turf oder die Terror-Organisation in Death to the Landlords.

In jedem Roman wird ein Mord behandelt, auch wenn er nicht das zentrale Verbrechen ist, wie etwa in Mourning Raga. Todesfälle, die zu­nächst als Mord präsentiert werden, sich hinterher aber als Unfall he­raus­stel­len, kommen nicht vor, der umgekehrte Fall wohl (The Piper on the Mountain). In The House of Green Turf wird ein Selbstmord vorgetäuscht, wobei das angebliche Opfer aber am Leben bleibt.

Andererseits nimmt die Autorin neue Elemente auf, et­wa die aus­führliche Beschreibung des Schauplatzes nicht nur in sei­ner Eigenschaft als Tatort, was einer der neueren Entwicklungen des Kriminalromans ent­spricht (Schmidt, 58). Damit wird auch deut­lich, daß die Romane nicht mehr ausschließlich als Rätsel für den Leser konzipiert sind. Die Beachtung der traditionellen Fair play -Regeln ist daher weniger wichtig. So können auch Zufälle und In­tuition bei der Aufdeckung des Verbrechens eine grö­ße­re Rolle spielen.

In anderer Hinsicht greift Peters auf ältere Elemente zurück, die in den Kriminalromanen des Golden Age nicht mehr verwendet wurden. So war die nach Van Dine (s. Buchloh/Becker, 86) ver­bo­te­ne Liebesgeschichte früher eine übliche Nebenhandlung in Kri­mi­nal­erzählungen (Mann, 108). Eine Konvention des Kriminalromans ist es, darauf hinzu­wei­­sen, wie sehr sich der vorliegende Fall von Kriminalromanen unter­scheidet. So stellt George Felse in Fallen into the Pit fest: "In the books, murders are elaborate affairs, carefully planned beforehand ..." (84).

Auch mit der Tatsache, daß in diesem Fall das Verhalten eines Hundes auf die Identität des Mörders hinweist, wird ein traditionelles Element aufgegriffen. Dasselbe geschieht, wenn in Flight of a Witch (202) auf die professionelle Unsichtbarkeit von Pfarrern, Postboten und Ärzten angespielt wird.

The Piper on the Mountain kann als eine Antwort auf zahl­rei­che Spionageromane aus der Zeit des Kalten Krieges gesehen wer­den. Einige der üblichen Konstellationen werden hier in ihr Ge­gen­teil verkehrt. So sind z.B. die Gegner keine Deutschen. Die Kom­munisten, die am häufigsten als Gegner dargestellt werden, sind in diesem Roman äußerst menschen­freund­lich. Auch sind sie kei­nes­wegs so inkompetent, wie ihnen immer wieder un­terstellt wird. Auf tschechischer Seite steht keine Geheimorganisation, son­dern nur die Polizei, die sich mit einem Mordfall befaßt. Statt dessen ist der Haupt­täter ein Engländer, Sir Broughton Phelps. Dieser kann am ehe­sten als "'master mind' des Verbrechens", mit einer ihm un­ter­ste­hen­den mehr oder weniger geheimen Organisation, dem Marrion Research Institute, be­trachtet werden (Buchloh/Becker, 110; Hindersmann, 149)

Andererseits werden auch einige Konventionen der Gattung eingehalten. So wird der Roman "durch das Thema der Menschen­jagd strukturiert" (Buchloh/Becker, 110), wenn die Helden ver­su­chen, den angeblichen Überläufer Karol Alda ausfindig zu machen.

Das Marrion Research Institute, unter Führung von Sir Broughton Phelps, kann, z.B. in den dort herrschenden Hierarchien und den strengen Sicherheitsvorkehrungen als Parallele zum Ge­heim­dienst betrachtet werden, indem auch diese Organisation als letzter Hort des Empire und des da­zu­ge­hö­rigen Klassenbewußtseins fungiert. (Zwar erscheinen in der Serie mehrere country squires, aber Sir Broughton ist der einzige mit einem Titel.) Diese Pa­rallel­welt zur Flucht aus der realen, für Anhänger des Empire wenig er­bau­lichen Welt wird z. B. bei John Le Carré beschrieben (Hindersmann, 102-118).

Die Anleihen beim Spionageroman bieten der Autorin Ge­le­gen­heit, das Thema Heimat erneut aufzugreifen. Die Gegenspieler eines Geheim­dienst­helden sind in der Regel "Repräsentanten eines ge­fährlichen In­ter­na­tio­nalismus, Männer ohne Vergangenheit, ohne Vaterland und somit ohne Loyalität." (Hindersmann, 149) In diesem Fall wird der Konflikt an der Fi­gur Charles Alder/Karol Alda dar­ge­stellt. Der in England aufgewachsene Sohn "of a Czech father and a Slovak mother" (32) kehrt auf etwas ver­schlun­genen Wegen in die Heimat seiner Eltern zurück und erklärt sie damit auch zu seiner Heimat.

An dieser Figur wird außerdem deutlich, wie die in der Spionage­li­te­ra­tur üblichen Grundhaltungen umgekehrt werden. In der Regel wird davon aus­gegangen, daß die westlichen Geheim­dien­ste den einzelnen und seine Freiheit verteidigen, wobei bestimmte Individuen für die Freiheit anderer ge­opfert werden (müssen); im Osten werden Menschen für den Fortschritt der Idee des Kom­mu­nis­mus geopfert, was ideologisch vorgesehen und statt­haft ist. In The Piper on the Mountain sind es die Kommunisten, wel­che die per­sön­liche Freiheit von Karol Alda gegen Eingriffe aus dem We­sten schützen. Das geht so weit, daß der hervorragende Mathematiker und Physiker Alda sich aus­schließ­lich der Musik und der Ziegenzucht widmen kann und nicht, wie im Westen teilweise vermutet wird, brillante Ideen zur Verteidigung der Revolution liefern muß. Dagegen steht das Opfer Herbert Terrell, der nicht wegen einer Idee, sondern für die Profitinteressen seines Chefs ermordet wird.

3 Personen

3.1 Detektive

Die Detektive des Golden Age waren häufig Amateure und wurden in der Regel als Gegenpole zur Polizei aufgebaut, wodurch deutlich wurde, daß der Detektiv als eine Art mythischer Held über dem Ge­setz steht (Lehman, 56). Aus der Tradition des romantischen Helden bezogen sie auch ihre anderen, fast übermenschlichen Eigen­schaf­ten.

An ihre Stelle treten nach dem Zweiten Weltkrieg vermehrt Po­li­zi­sten als Helden auf, in einigen Fällen Gruppen von Beamten, die einen Fall gemeinsam bearbeiten, häufiger aber Einzelgänger, die "als Polizist nur ver­klei­det" (Schmidt, 176) sind. Wie ihre Vorläufer aus dem 19. Jahrhundert, etwa Dickens' Inspector Bucket oder Collins' Sergeant Cuff, sind sie Hel­den "of minimal glamour" (Mann, 62). Sie bekleiden eine mittlere bis ge­ho­bene Position im Polizei­dienst, führen ein geregeltes Familienleben, das in der einen oder anderen Form auch im Roman eine Rolle spielt, und sehen, ob­wohl sie offizielle Vertreter des Gesetzes sind, über kleinere Sünden hinweg (Späth, 101/102).

Diese Detektive nutzen die Möglichkeiten des Polizei­apparates eher beiläufig, die Routinearbeit wird für die Erzählung aus­gespart, die Helden haben immer noch genügend Handlungs­spiel­raum, um weiterhin wie die traditionellen Amateurdetektive vorgehen zu können (Mann, 74; Späth, 101/102).

Ihre Methode beruht auf der Grundlage, daß der Mörder ver­standen werden muß, um entdeckt zu werden, einfache, so­zu­sagen mathematische Berechnung - die Spezialität von Sherlock Holmes - reicht nicht aus. Daher gewinnen auch das Opfer und sein Umfeld in Romanen dieser Art an Be­deu­tung (Schmidt, 179). Be­kann­te Vertreter dieser Kategorie sind Simenons Maigret und Freelings Van der Valk. Aber auch George Felse gehört in diese Gruppe.

Außer dem Polizeidetektiv George Felse ist für die Serie noch eine wei­tere Gruppe von Bedeutung - die Gelegenheits­de­tek­tive. Fischer nennt in dieser Kategorie ausdrücklich "hellhörige[] Schuljunge[n]" (190). George Felse und seine Kollegen werden in der Regel von einem Gelegenheits­de­tek­tiv unterstützt, in einem Fall auch von dem professionellen Privatdetektiv Francis Killian.

Allerdings folgt diese Aufteilung nicht dem klassischen Sche­ma des großen Detektivs und seines weniger intelligenten Ge­hil­fen. Der Gelegen­heits­detektiv wird zwar als Identifi­ka­tions­figur angeboten, liegt aber in sei­nen Nachforschungen meist gleichauf mit der Polizei. George ist außerdem kein great detective. Er arbeitet eher im Hintergrund, wickelt die Rou­ti­ne­un­tersuchung ab und nutzt die Möglichkeiten des Polizeiapparats aus. Dieser wenig aufregende Weg führt ihn schließlich zum Täter.

Durch diese Aufteilung der Rolle des Detektivs wird mit dem Kli­schee "Der Amateur weiß es immer besser als die Polizei" gespielt. Die Geschichte wird in der Regel vom Standpunkt des Gelegenheitsdetektivs aus erzählt, daher identifiziert sich der Leser leichter mit dieser Figur. Der Amateur hat meist ein persönliches Motiv, sich mit dem Fall zu befassen. Oft geht es ihm darum, die Unschuld einer bestimmten Person zu beweisen. Diese ist häufig, auf­grund von Erfahrungswerten oder Indizien, der Haupt­ver­däch­ti­ge der Polizei. Der Leser folgt den Ermittlungen des Amateurs, der sich frei von Dienstvorschriften bewegen und seine Theorie auch mit abenteuerlichen Mitteln beweisen kann. Die Polizei geht auf ihre eigene, weniger spannende Weise vor und gelangt schließlich zum selben Ergebnis - meist gerade rechtzeitig, um den Gelegenheits­detek­tiv vor dem Showdown mit dem Mörder zu retten.

3.1.1 Familie Felse

Mit den drei zentralen Figuren ihrer Serie, George, Bunty und Dominic Felse, greift Peters eine in der Gattung weiter verbreitete Familien­kon­stel­lation auf. Auch Inspector Alleyn und Albert Campion sind verheiratet und haben je einen Sohn (Mann, 111). Auch ist es relativ häufig, daß die Frau des Detektivs Künstlerin ist (Mann, 105/106). Allerdings werden bei Peters die Rollen der ein­zel­nen Familienmitglieder stärker betont, sie sind nicht nur "part of the serious detective novel's furniture" (Mann, 108).

3.1.1.1 George

George ist der typische Polizeidetektiv wie oben beschrieben. Auch äußer­lich ist er ein Nachfolger von Collins' Sergeant Cuff, wenn er denn be­schrie­ben wird, was erst in späteren Bänden der Serie geschieht.

Er ist keine Identifikationsfigur für den Leser, diese Rolle wird von den inoffiziellen Detektiven oder Detektivinnen über­nom­men. Er dient unter anderem dazu, den Amateuren den Rücken zu decken, wenn auf Grund der Sachlage die Polizei eingeschaltet werden muß, aber Aufsehen vermieden werden soll, etwa in Black is the Colour of my True Love’s Heart oder in City of Gold and Shadows, wo sich die Eltern des vermißten Gerry Boden erst an ihren Nachbarn George wenden, bevor sie die Polizei alarmieren.

Trotz der Konkurrenz durch die Gelegenheitsdetektive ist George die zentrale Autoritätsfigur der Serie. Seine Sichtweise des Falles wird als die einzig richtige dargestellt. Dies hängt nicht von seiner Position als Po­li­zist ab, sondern gilt auch in dem Fall, in dem George während seines Ur­laubs einen Mord aufklärt und somit die Rolle des Amateurdetektivs über­nimmt (A Nice Derangement of Epitaphs). Er weiß er am Ende tatsächlich mehr als die Polizei und überredet den Täter, sich zu stellen, um mit einer milderen Strafe davonzukommen. Auch seine automatische Beteiligung an den Ermittlungen der österreichischen Polizei in The House of Green Turf weist in diese Richtung.

Die persönliche Entwicklung des Charakters bleibt dünn. George wird vor allem von außen gezeigt. Seine Gedanken werden nur dann be­schrie­ben, wenn es sich mehr oder weniger um Berechnungen zum aktuellen Fall handelt.

George steigt zwar in der Polizeihierarchie auf, wird dabei aber nicht älter. Er scheint immer mittleren Alters zu sein. Dies ist eine Eigenschaft, die ihn noch mit den mythischen Detektivhelden des Golden Age verbindet, etwa mit Poirot, dessen Alter nachträglich auf 133 Jahre berechnet wurde. Zu der blassen Charakterzeichnung paßt auch, daß die Figur einen wenig Aufsehen er­re­gen­den Vornamen trägt.

Dadurch, daß George immer als geduldig und verständ­nis­voll dar­ge­stellt wird, kommt die Stelle in City of Gold and Shadows etwas über­ra­schend: "George went home [...] Also to get the taste of despair and disgust out of his mouth and the mildew of misanthropy out of his eyes by looking at Bunty." (40) Meist vertritt er eine deutlich andere Haltung gegenüber seinen Mitmenschen, etwa in Death and the Joyful Woman:

"No, it's just a natural sympathy with the hunted, I think, when the odds turn against them. Maybe a feeling that this society of ours makes its own criminals, too, and therefore deserves 'em." He wondered if he was projecting his own occasional qualms on to Dominic's shoulders; better not look too closely in case he was. The depression that sometimes followed a successful conviction was bad enough, without being inhibited by doubts in the thick of the hunt (110/111).

Im ersten Roman (Fallen into the Pit) ist George Detective Sergeant und hat genau die gleichen Probleme wie der typische Dorfpolizist in den späteren Romanen, wenn er sich daranmacht, die verschiedenen Verdächtigen zu verhören:

The local inhabitants were left to George because he knew them every one, and they all knew him. Such a degree of familiarity raises as many new difficulties as it eliminates old ones, but at least both sides know where they stand. (95)

Später, in Flight of a Witch, The Knocker on Death's Door und Rainbow's End werden seine Beförderungen erwähnt. Seine Methoden bei den spä­te­ren Fällen unter­schei­den sich aber kaum von denen in Fallen into the Pit. Er wurde als Sergeant schon nicht dazu abkommandiert, den Tatort zu be­wa­chen, und verhört auch als Detective Chief Inspector immer noch Ver­däch­tige.

Als Vater ist George ebenfalls eine eher blasse Figur. Am deut­lich­sten wird seine Familienrolle noch in Fallen into the Pit und in Death and the Joyful Woman. Allerdings ist er hier im Gegensatz zu Bunty nicht be­son­ders erfolg­reich. Er versteht Dominic häufig nicht, und seine im ersten Band als sehr ernst betonte Drohung für die nächste Gelegenheit, bei der Dominic De­tek­tiv spielt, ist bis dahin schon vergessen. Das liegt mög­licher­weise auch an dem langen Zeitraum zwischen dem Erscheinen der beiden Romane. Andererseits wird Dominic im zweiten Band bereits als fast er­wach­sen dargestellt, so daß das Verhältnis zwischen Vater und Sohn eher dem zwischen zwei Rivalen entspricht (Death and the Joyful Woman, 176).

3.1.1.2 Bunty

"George's wife, Bunty, who gives up her career as a singer on marrying a policeman, remains supportive, intuitive and comforting throughout, while going a little grey." (Lewis, 50)

Bunty wird in der ganzen Serie als perfekte Familienmutter be­schrie­ben. Sie weiß immer, was vor sich geht, und kontrolliert ihre Familie recht erfolgreich aus dem Hintergrund. Bis auf einen Ausrutscher in Fallen into the Pit (196-202) zeigt sie sich immer verständnisvoll und ausgeglichen. So ist ihre Reaktion, als Dominic und Tossa sich für Weihnachten nach Indien abmelden, nicht unbedingt typisch für im Stich gelassene Mütter (Mourning Raga, 20). Auch im Vergleich zu anderen Müttern, etwa Eve Mallindine (Flight of a Witch) oder insbesondere Tossas Mutter Chloe Bliss (The Piper on the Mountain, Mourning Raga) wird Bunty als Ideal hingestellt.

Bunty gehört zur Kategorie der Künstlerinnen, die Detektive hei­ra­ten. Im Gegensatz zu den anderen gibt sie aber ihre Karriere auf. Laut Lewis (51) war sie bereits von Anfang an als ehemalige Sängerin geplant, allerdings finden sich vor dem Roman The Grass-Widow’s Tale, in dem sie die zentrale Rolle spielt, keine Hinweise auf ihre Vergangenheit.

An ihrer Entscheidung, ihre Gesangskarriere zu beenden, kommen ihr keine Zweifel, auch wenn sie häufig alleine zu Hause bleibt, während George sich mit "D.P.s, labour rows, neighbours swopping punches over a shared front path or a drying-ground, Road Safety Committee meetings, lectures, drunks, accidents" herumschlägt (Fallen into the Pit, 18).

Bis zu The Grass-Widow’s Tale spielt Bunty mehr oder weniger die Rolle aller guten Ehefrauen von Detektiven: Sie sorgt für ein gemütliches Heim und macht hin und wieder hilfreiche Anmerkungen zum aktuellen Mordfall (Mann, 108). Danach wird ihre Rolle etwas stärker betont. In The House of Green Turf und Rainbow’s End ist es ihre Vergangenheit, durch die George in den jeweiligen Fall verwickelt wird. In City of Gold and Shadows ist es ihre Aufgabe, die Nachbarn zu beruhigen, deren Sohn ver­mißt und später tot aufgefunden wird (91).

Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen (Mann, 111) übernimmt sie sehr wohl die führende Rolle in einem Roman, The Grass-Widow’s Tale. Auch im nächsten, The House of Green Turf, wird sie aktiv.

In The Grass-Widow’s Tale fühlt sich Bunty zum ersten Mal ver­las­sen, als ihr Mann für einen Fall unterwegs ist und Dominic sich in Oxford aufhält. So kommt sie mit Luke Tennant in Kontakt, der sich offenbar in einer ähnlichen Lage befindet. Dabei wird allerdings von Anfang an deut­lich, daß sie versucht, ihren neuen Bekannten zu bemuttern. Sie besorgt das Abendessen und sucht eine Decke für ihn. Tennant ist davon überzeugt, daß er seine ehemalige Freundin erschossen hat. Bunty läßt sich seine Ge­schich­te erzählen und klärt, wie der typische armchair detective, anhand einer einzigen Zeugenaussage den Fall auf.

Obwohl sie in dieser Geschichte nicht in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung agiert, und sie eigentlich das Opfer ist, hat sie die Lage meist in der Hand. Ihre Geistesgegenwart und ihr gesunder Menschenverstand lassen sie nicht im Stich.

Ungewöhnlich ist, daß in The Grass-Widow’s Tale die Heldin in hand­greifliche Auseinandersetzungen verwickelt wird, erst mit Luke Tennant, später mit einer ganzen Verbrecherbande. Keine andere Detektivin der Serie kommt in diese Lage (auch kein männ­licher Detektiv). Aber selbst in dieser Situation behält Bunty durch intelligente Reaktion die Oberhand.

In The House of Green Turf wird Bunty durch eine Be­kann­te aus der Vergangenheit, die Sängerin Maggie Tressider, in einen Mordfall ver­wickelt, der schließlich zur Aushebung eines größer angelegten Schmugg­ler­rings führt. Über eine weitere Bekannte im Reisebüro läßt sie die Reisen der Beteiligten auf den Kontinent überwachen und schließlich die Reise zur Verfolgung buchen. In Scheidenau übernimmt sie zunächst die weniger interessante Tätigkeit, Maggie Tressider zu beobachten. Zu dem Zeitpunkt allerdings, wo die Sängerin entführt wird, greift sie in die Handlung ein und bringt die österreichische Polizei auf die richtige Spur.

3.1.1.3 Dominic

Dominic Felse ist die am vollständigsten ausgestaltete Figur der Serie. Er entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter und benimmt sich meist, wie man es von einem Jungen seines Alters erwarten würde. Das liegt wohl daran, daß die Figur einfach den gängigen Klischees folgt, aber immerhin wird da­mit die unangenehme Überraschung vermieden, die der Leser in Kri­mi­nal­romanen gelegentlich erlebt, wenn er erfährt, daß die kleine Schwester des Opfers schon im Teenager-Alter ist, nachdem sie sich drei Kapitel lang wie ein Grundschulkind verhalten hat.

Dominic übernimmt häufig die Rolle des inoffiziellen De­tek­tivs, am deutlichsten in den ersten beiden Romanen der Serie. In Fallen into the Pit bezeichnet er sich als Teil seines Vaters (217/218). Er hat aber nicht dessen Verantwortung und muß sich nicht an Dienstvorschriften halten. So kann er den Mörder über­führen, indem er ihm ein gefälschtes Beweisstück prä­sen­tiert. Diese Methode wendet er auch in Death and the Joyful Woman an. In beide Fälle wird er deshalb verwickelt, weil er die Unschuld von Ver­däch­ti­gen beweisen will, die ihm persönlich nahestehen.

Im ersten Band der Serie ist Dominic 13 Jahre alt und wird in Spra­che und Verhalten noch als eher kindlich dargestellt. Mit seiner Freun­din Pussy “who was half himself” (24) unterhält er sich im Schülerjargon - "he isn't usually sarky" (183) "use your loaf!" (182) "I'm fagged out running errands" (216). Auch gegenüber Erwachsenen drücken die beiden sich nicht immer sehr gewählt aus, insbesondere wenn es um eine aufregende Sache geht, etwa als Dominic versucht, seinem Vater und dessen Kollegen zu er­klä­ren, warum Chad Wedderburn nicht der Mörder sein kann.

In Death and the Joyful Woman ist Dominic zu Beginn der Hand­lung 14, am Ende 16 Jahre alt. In diesem Roman wird ein bedeutender Schritt seiner Entwicklung dargestellt. Er ist zum ersten Mal ver­liebt, in die Hauptverdächtige des Mord­falles, was ihn dazu bringt, ein ungeschriebenes Gesetz der Familie zu brechen und Kitty Einzelheiten über den Stand der Ermittlungen zu erzählen (122/123). Damit verläßt er seine sichere Position als Kind und beginnt, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.

Diese Entwicklung zeigt sich in der Erzählsprache, die den Kinder-Aben­teu­er-Ton aus Fallen into the Pit verläßt und Dominics Überlegungen im glei­chen Stil wiedergibt wie Georges Gedanken. Auch Dominics eigene Aus­drucks­weise entspricht nun in den meisten Fällen der der Erwachsenen, es sei denn, er legt es darauf an, das ahnungslose Kind zu spielen, etwa bei den Versuchen, seinen Vater über Kittys Lage auszuhorchen, oder bei der Unter­redung mit Ruth Hamilton.

In A Nice Derangement of Epitaphs ist Dominic gerade 18 ge­wor­den. Um deutlich zu machen, daß er nun als erwachsen zu gelten hat, erhält er die Rolle des verständnisvollen großen Bruders für den fünf­zehn­jäh­ri­gen Paddy Rossall. "It was a long time since he'd been Paddy's age, but with a heroic effort of the imagina­tion, he could still put himself in the other fellow's place." (14)

Dominics Freunde spielen meist nur in einer Folge der Serie eine Rolle. Danach treten sie ebensowenig wieder auf wie Aunt Nora und Cousin John, die in Fallen into the Pit noch zwei weitere Schwierigkeiten im Leben des jugendlichen Detektivs darstellen. Das hat möglicherweise damit zu tun, daß der jeweilige Freund hauptsächlich die Funktion hat, Dominic in den laufenden Fall zu verwickeln, so z.B. Miles Mallindine in Flight of a Witch.

Obwohl er im ersten Abenteuer, nachdem der Mörder durch seine Mithilfe verhaftet wurde, Zweifel an seiner Rolle hat und fest­stellt, "Mummy, I’m never going to be a policeman, never, never! [...] Mummy, don't tell him! Only I couldn't" (271), wird er später noch häufiger in Mordfälle verwickelt, die er ohne die Hilfe seines Vaters lösen muß.

Peters often gives Dominic and his friends a prominent role in the action, not always to the advantage of her craft, as these novels can sometimes give the impression of resembling not very credible children's adventure stories. (Lewis, 50).

Dies betrifft vor allem die Fälle, in denen Dominic mit Freunden im Ausland unterwegs ist. Die Besetzung besteht in zwei der drei Fälle aus je zwei jungen Frauen und Männern, die ge­mein­sam auf Reisen sind. In The Piper on the Mountain wird Dominics Rolle als Detek­tiv und Tossas Beschützer an einigen Stellen damit erklärt, daß er der Sohn eines Polizisten ist.

In Mourning Raga ist Dominic als Detektiv ausgesprochen inaktiv, er sitzt eigentlich nur neben dem Telefon. Die Arbeit wird von anderen über­nommen: dem Swami Premanathanand als Denker und Satyavan Kumar, dem Vater der Entführten, als ausführendem Organ. Damit bleibt für Dominic und Tossa nur noch die Rolle der Statisten, die notwendig sind, um den Roman in der laufenden Serie unterzubringen.

Ungewöhnlich ist, daß Dominic als Oxford-Absolvent als Unter­ge­be­ner eines Einheimischen, des Swami Premanathanand, arbeitet, gemäß seiner Feststellung "Everybody thinks [an arts degree] entitles him to be a teller, when we’ve already got too many tellers and not enough doers. So I thought I’d come over here and see how the doers live" (Death to the Land­lords, 25). Zwar wird seine eigentliche Arbeit im Roman nur am Ran­de erwähnt, er richtet sich aber in allen Lebenslagen nach den An­wei­sungen seines Vorgesetzten.

Bei seinen ersten Auftritten als inoffizieller Detektiv arbeitet Dominic noch hauptsächlich gegen die Polizei, weil er sich nicht sicher ist, ob sie den Fall zum gewünschten Abschluß bringt. In den spä­teren Romanen ist es hingegen eine seiner Hauptaufgaben, seine Umgebung zur Zu­sam­men­arbeit mit der Polizei zu bewegen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 61 Seiten

Details

Titel
Ellis Peters: Die Felse-Romane - Versuch einer Interpretation
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Autor
Jahr
1997
Seiten
61
Katalognummer
V140435
ISBN (eBook)
9783640497959
ISBN (Buch)
9783640497850
Dateigröße
622 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ellis, Peters, Felse-Romane, Versuch, Interpretation
Arbeit zitieren
Susanne Bonn (Autor:in), 1997, Ellis Peters: Die Felse-Romane - Versuch einer Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140435

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Ellis Peters: Die Felse-Romane - Versuch einer Interpretation



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden