„Der Tod Pius` XII. beendete ein Zeitalter der Kirchengeschichte, der Regierungsantritt Johannes` XXIII. eröffnete ein neues“ - So wird heute die Wirkung Johannes` XXIII. allgemein gesehen, eines Mannes, den man als „Kompromißlösung“ und „Übergangspapst“ gewählt hatte. Nicht nur, daß er sich durch sein fröhliches Wesen und seine Volkstümlichkeit - er war häufig in seiner Diözese Rom unterwegs - von seinem Vorgänger Pius XII. abhob; Angelo Roncalli, so sein bürgerlicher Name, leitete auch das ein, was unter dem Begriff „Aggiornamento“ bekannt geworden ist und sich im II. Vatikanischen Konzil niederschlug. „Aggiornamento“ (ital. „Anpassung an das Heute“) war der Versuch, die Kirche von - sich im Lauf der Geschichte angesammelten -Verkrustungen zu befreien, mit dem Ziel, den Menschen von heute klarer Zeugnis von der Frohbotschaft des Evangeliums geben zu können und das Leben der Gläubigen allgemein wie auch das kirchliche Leben zu erneuern.
Dieses „Aggiornamento“ ging auch in die katholische Soziallehre ein, die nun endgültig über den europäischen Tellerrand hinaus die ganze Menschheit in den Blick nahm. Das Gebiet der Entwicklungsproblematik nahm ab Johannes XXIII. bis in die Gegenwart hinein eine bedeutende Stellung in der kirchlichen Sozialverkündigung ein. Explizit zur Sprache kommt die Entwicklungsthematik bei Johannes XXIII. in seinen beiden Sozialenzykliken „Mater et Magistra“ und „Pacem in Terris“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Mater et Magistra“ und „Pacem in Terris“
- Das Neue in der Sozialverkündigung Johannes` XXIII
- Mater et Magistra
- Entstehung
- Gliederung und Inhalt
- Überschrift und Einleitung
- Erster Hauptteil: Lehre des Rundschreibens,, Rerum. Novarum”; Ihre Entfaltung in der Lehrtätigkeit Pius`XI. und Pius XII.
- Zweiter Hauptteil: Klarstellungen und Weiterführungen zur Lehre von ,,Rerum Novarum”.
- Dritter Hauptteil: Neue Seiten der sozialen Frage.........
- Vierter Hauptteil: Die Neuordnung des gesellschaftlichen Lebens in der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Liebe.............
- Pacem in Terris
- Entstehung
- Gliederung und Inhalt
- Überschrift und Einleitung
- Erster Hauptteil: Die Ordnung unter den Menschen
- Zweiter Hauptteil: Die Beziehungen zwischen den Menschen und der Staatsgewalt innerhalb der politischen Gemeinschaft....
- Dritter Hauptteil: Die Beziehungen zwischen den politischen Gemeinschaften....
- Vierter Hauptteil: Die Beziehungen zwischen den einzelnen politischen Gemeinschaften und der Völkergemeinschaft...........
- Fünfter Hauptteil: Pastorale Weisungen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den beiden Sozialenzykliken „Mater et Magistra“ (1961) und „Pacem in Terris“ (1963) von Johannes XXIII. Sie untersucht, wie diese Dokumente den Wandel der katholischen Soziallehre in der Nachkriegszeit widerspiegeln und eine neue Perspektive auf die globale soziale Frage eröffnen.
- Die Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Bedeutung von „Mater et Magistra“ und „Pacem in Terris“ für die sozialethische Perspektive der Kirche
- Die Konzepte von „Vergesellschaftung“ und „Aggiornamento“ im Kontext der Sozialenzyklen
- Die Reaktion der Kirche auf die Herausforderungen der modernen Welt, insbesondere die wachsende Ungleichheit und die Entwicklungsproblematik
- Die Bedeutung des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit in der Soziallehre Johannes XXIII.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Johannes XXIII. als einen innovativen Papst vor, der mit seinem „Aggiornamento“ die Kirche auf einen neuen Kurs brachte. Dieser Kurs zeigt sich auch in der katholischen Soziallehre, die ab diesem Zeitpunkt die gesamte Menschheit in den Blick nimmt.
Kapitel 2 analysiert die beiden Sozialenzyklen „Mater et Magistra“ und „Pacem in Terris“ im Kontext der neuen Soziallehre. Es wird gezeigt, dass Johannes XXIII. zwar auf die Tradition der Soziallehre aufbaut, aber zugleich neue Akzente setzt, die auf die veränderte Welt nach dem Zweiten Weltkrieg reagieren. Die beiden Texte greifen wichtige Themen wie die Entwicklungsproblematik, die soziale Gerechtigkeit und die internationale Zusammenarbeit auf. Sie dienen als Grundlage für die spätere Entwicklung der katholischen Soziallehre.
Schlüsselwörter
Katholische Soziallehre, Johannes XXIII., „Mater et Magistra“, „Pacem in Terris“, „Aggiornamento“, Vergesellschaftung, Entwicklungsproblematik, soziale Gerechtigkeit, Frieden, internationale Zusammenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Magnus Kerkloh (Autor:in), 2000, Lehramtliche Stellungnahmen auf dem Weg zur Entdeckung der globalen Sozialen Frage: "Mater et Magistra" 1961) und "Pacem in Terris" (1963), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14056