Im historisch-politischen Kontext der DDR und der Wiedervereinigung werden Texte von Heiner Müller, Stefan Schütz, Thomas Brasch, Volker Braun und Peter Hacks untersucht. Die Arbeit verfolgt die Entwicklung des Mythos im ostdeutschen Drama und spannt dabei einen Bogen über vier Jahrzehnte. Nach einer ausführlichen Einführung in die Mythosrezeption in der DDR, stehen Textanalysen im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- I. Der antike Bezug im ostdeutschen Drama vor der Wende
- 1. Das Theater der DDR und der antike Mythos
- a) Theorieeinflüsse auf die Antikerezeption in der DDR
- aa) Karl Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie (1895)
- bb) Bertolt Brecht, Antigone des Sophokles (1948)
- b) Sozialistischer Realismus, Kulturpolitik und antiker Mythos in der Literatur
- aa) Der Sozialistische Realismus
- bb) Kulturpolitik
- cc) Der Mythos in der Literatur
- c) Die differenzierte Bearbeitung des Mythos am Beispiel Prometheus
- d) Der antike Mythos im Theater der DDR und der BRD im Vergleich
- a) Theorieeinflüsse auf die Antikerezeption in der DDR
- 2. Heiner Müller, Philoktet (1965)
- a) Entstehung
- b) Schachspiel zu drit
- c) Modell, nicht Historie
- d) Lesarten
- 3. Die Schule Heiner Müller
- a) Stefan Schütz, Odysseus' Heimkehr (1972)
- aa) Schütz und die Odysseusrezeption
- bb) Bruch mit der Erwartungshaltung
- cc) Groteskes Ithaka
- dd) Das Unhöfliche des Wortes
- ee) Rezeption
- b) Thomas Brasch, Frauen. Krieg. Lustspiel (1989)
- aa) Das Experiment der Entstehung
- bb) Struktur der Dreiteilung
- cc) Troja Theater Tod
- dd) ,,Im Grunde sind alle Formen schon da“
- a) Stefan Schütz, Odysseus' Heimkehr (1972)
- 1. Das Theater der DDR und der antike Mythos
- II. Der antike Mythos im ostdeutschen Drama nach der Wende
- 1. Stasi-Vorwürfe und enttäuschte Revolutionäre: DDR-Autoren nach der Wende
- 2. Volker Braun, Iphigenie in Freiheit (1992)
- a) Kommentar zur Wende?
- b) Auflösung der Dramenform
- c) Zitatencollage
- d) Im Spiegelzelt
- e) Iphigenie in Freiheit
- f) Geländespiel
- g) Antikesaal
- h) Geballte Zivilisationskritik
- 3. Peter Hacks, Der Geldgott (1993)
- a) Hacks' Programm der Sozialistischen Klassik
- b) Der Frieden
- c) Der Geldgott in der kapitalistischen Gesellschaft
- d) Theater im Theater
- e) Neue sprachliche Formen
- f) Ästhetische Verweigerung
- C. Schluss
- D. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Rezeption des antiken Mythos im ostdeutschen Drama der Vor- und Nachwendezeit. Sie untersucht, wie ostdeutsche Dramatiker den antiken Stoff aufgreifen und ihn für ihre eigenen Zwecke adaptieren. Die Arbeit analysiert die spezifischen ästhetischen und politischen Bezüge, die in den ausgewählten Stücken zum Ausdruck kommen.
- Die Rolle des antiken Mythos als Mittel der Kritik an der DDR-Gesellschaft
- Die Auseinandersetzung mit dem Mythos als Ausdruck der Suche nach Identität und Orientierung in der Nachwendezeit
- Die ästhetischen und sprachlichen Besonderheiten der Mythosbearbeitung im ostdeutschen Drama
- Die Rezeption des antiken Mythos im Kontext des deutsch-deutschen Literaturstreits
- Die Aktualisierung des antiken Stoffes im Hinblick auf die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der jeweiligen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung des antiken Mythos in der Literatur. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und skizziert den methodischen Ansatz.
Der erste Teil des Hauptteils befasst sich mit der Rezeption des antiken Mythos im ostdeutschen Drama vor der Wende. Er analysiert die theoretischen Einflüsse auf die Antikerezeption in der DDR, insbesondere die Theorien von Karl Marx und Bertolt Brecht. Des Weiteren wird die Rolle des Sozialistischen Realismus und der Kulturpolitik in der DDR beleuchtet. Im Anschluss daran wird die differenzierte Bearbeitung des Mythos am Beispiel Prometheus untersucht. Der Vergleich der Antikerezeption im Theater der DDR und der BRD rundet diesen Teil ab.
Der zweite Teil des Hauptteils widmet sich der Rezeption des antiken Mythos im ostdeutschen Drama nach der Wende. Er analysiert die Werke von Volker Braun, Peter Hacks und weiteren Autoren, die sich mit dem antiken Stoff auseinandersetzen. Die Analyse der Stücke beleuchtet die spezifischen ästhetischen und politischen Bezüge, die in den Werken zum Ausdruck kommen.
Der Schluss der Arbeit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und zieht Schlussfolgerungen für die weitere Forschung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den antiken Mythos, das ostdeutsche Drama, die DDR-Gesellschaft, die Nachwendezeit, die Antikerezeption, die ästhetische und politische Analyse, die Identitätssuche, die deutsch-deutsche Literatur, die Aktualisierung des antiken Stoffes und die politische und gesellschaftliche Kontextualisierung.
- I. Der antike Bezug im ostdeutschen Drama vor der Wende
- Quote paper
- Verena v. Waldow (Author), 2009, Der antike Mythos im ostdeutschen Drama der Vor- und Nachwendezeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140611