Inwiefern hat Deutschland sich bereits mit den Geschehnissen zur Kolonialzeit beschäftigt? Wie hielt der Völkermord an den Herero und Nama Einzug in die zivil-gesellschaftliche und politische Debatte der Bundesrepublik? Diese Thematik wird im Folgenden genauer beleuchtet, dargelegt und bewertet.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte in Namibia findet ihren Ursprung in der Geschichtsforschung. Mit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika und der damit verbundenen namibischen Geschichtsaufarbeitung kam es zu einer internationalen Vernetzung der Wissenschaften. Das Thema des Völkermordes in Namibia erhielt Einzug in die Politikwissenschaften. Heute findet sich das Themenfeld primär in den Afrikawissenschaften, postkolonialen Theorien und der Genozidforschung wieder. Die Forschung bedient sich dabei größtenteils an westlicher Literatur. Als deutschsprachiger Wissenschaftler für Geschichte und Afrikawissenschaften gilt Jürgen Zimmerer als führender Forscher auf diesem Gebiet. Auch er fordert „eine breite politische und zivilgesellschaftliche Diskussion darüber, wie die deutsche Gesellschaft mit dem ersten Völkermord des 20. Jahrhundert umgehen [...] will.“
Um sich einer Beantwortung dieser Frage zu nähern gestaltet sich die Arbeitsweise wie folgt. Zunächst werden die historischen Ereignisse zur deutschen Kolonialzeit in Deutsch-Südwestafrika in Kürze skizziert. Darauf aufbauend wird der Bezug zum Tatbestand des Völkermordes hergestellt, um sich anschließend die bisherige Debatte, um die Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermordes durch die Bundesrepublik Deutschland vor Augen zu führen. Abschließend wird die bisherige Debatte bewertet und ein Ausblick auf die zukünftig mögliche Vorgehensweise gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Darstellung der Kolonialgeschichte
- Völkermord?
- Debatte um die Anerkennung und der Aufarbeitung
- Schlussteil
- Fazit
- Resultat und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der deutschen Aufarbeitung des Völkermordes an den Herero und Nama in Namibia und untersucht die Debatte um die Anerkennung und Aufarbeitung dieses Geschehens in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei wird die koloniale Geschichte Deutsch-Südwestafrikas beleuchtet und der Tatbestand des Völkermordes beleuchtet.
- Die deutsche Kolonialgeschichte in Namibia
- Der Völkermord an den Herero und Nama
- Die Debatte um die Anerkennung des Völkermordes
- Die Aufarbeitung des Völkermordes in Deutschland
- Die zukünftige Vorgehensweise in Bezug auf die Aufarbeitung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Relevanz der Aufarbeitung des Völkermordes in Namibia heraus. Der Hauptteil beleuchtet die Kolonialgeschichte Deutsch-Südwestafrikas, untersucht den Tatbestand des Völkermordes und analysiert die Debatte um die Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermordes durch die Bundesrepublik Deutschland.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die Themen deutsche Kolonialgeschichte, Völkermord, Herero, Nama, Namibia, Aufarbeitung, Anerkennung, postkoloniale Theorien, Genozidforschung und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit.
- Arbeit zitieren
- Rick Moysich (Autor:in), 2020, Die deutsche Aufarbeitung des Völkermordes an den Herero und Nama, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1406184