Open Access für alle?

Die Bedeutung von Open Access im Hochschulbereich – ein exemplarischer Vergleich des Nutzungsverhaltens in den Geistes- und Ingenieurwissenschaften


Hausarbeit, 2009

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definitionen

3 Rückblick

4 Open Access Strategien

5 Geschäftsmodelle im Überblick

6 Open Access an den Universitäten

7 Ursachenanalyse
7.1 Publikationswege
7.1.1 Traditionelle Publikationswege
7.1.2 Kritik an den traditionellen Publikationswegen
7.1.3 Neue Publikationswege
7.2 Kostenaspekte
7.3 Internationalität und Sprachen
7.4 Kritik und Urheberrechtliche Probleme

8 Fazit und Ausblick

9 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Deckblatt: Open Access Logo

(Public Library of Science: Open Access Logo. Online verfügbar unter http://www.plos.org/, zuletzt geprüft am 10.09.2009.)

1. Kenntnis nationaler und internationaler Erklärungen und Initiativen zur Förderung von Open Access

2. Open Access Logo

3. Anzahl registrierter Repositorien

4. Kenntnis und Nutzung von OA Zeitschriften

5. Kenntnis von Open Access Zeitschriften nach Wissenschaftsbereichen

6. Sinnvolle Orte zur Veröffentlichung elektronischer Postprints

7. Zugriff auf Open Access Zeitschriften zur Informationsgewinnung

8. Open Access Zahlungsbereitschaft in den Geistes- und Ingenieurwissenschaften

9. Präferierte Maßnahmen zur Unterstützung von Open Access

1 Einleitung

Seit 2000 werden an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz Hochschulschriften wie Magister- oder Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen digitalisiert im hochschulei-genen Server Archimed (Archiv Mainzer elektronischer Dokumente) zur freien Verfügung gestellt. Die Universitätsbibliothek hat sich zum Ziel gesetzt Hochschulpublikationen zentral und frei verfügbar zu machen, die zuvor einer Qualitätskontrolle durch Universitätsmitarbeiter unterzogen werden. Mit der Veröffentlichung auf Archimed behält der Autor zwar alle Urhe-berrechte, muss aber auch den freien und unbefristeten Zugang zu seiner Arbeit genehmi-gen.1

Zur Zeit befinden sich fast 1500 Dokumente auf dem Server, wobei 173 aus den Fachberei-chen der Geisteswissenschaften und 466 aus den Fachbereichen der Lebenswissenschaften stammen.2 Die Lebenswissenschaftler wie Biologen oder Mediziner machen also mehr als doppelt so häufig Gebrauch von der Möglichkeit ihre Arbeiten im Internet zur Verfügung zu stellen wie die Geisteswissenschaftler.

Wie in einer Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft deutlich wurde, ist diese Dis-krepanz an den meisten deutschen Universitäten zu finden.3 Vor allem die Lebenswissen-schaften, sowie die Ingenieurwissenschaften wie Maschinenbau, Informatik und Bauwesen wenden das neue Publikationsmedium Open Access weitaus öfter an als beispielsweise die traditionsbewussteren Geisteswissenschaften.

Welche Bedeutung Open Access im heutigen Forschungsbetrieb hat und wo die Ursachen der unterschiedlichen Nutzungsintensität liegen, soll im Folgenden anhand eines Vergleiches der Geistes- und Ingenieurwissenschaften exemplarisch dargelegt werden.4

2 Definitionen

Laut einer 2007 für die UNESCO-Kommission formulierten Definition beschreibt der Begriff Open Access (OA) " [den] freien, für die Nutzer kostenlosen Zugang zum Wissen".5 Hierbei geht es vor allem um wissenschaftliche Publikationen, im Gegensatz zu Belletristik, wie sie beispielsweise unter anderem bei Google Books verfügbar ist.6 Bereit gestellt werden die Open Access Systeme zum einen von den Universitäten selbst, zum anderen von For-schungsgemeinschaften oder anderen Interessensgruppen, die meist Schriften aus einem bestimmten Fachgebiet publizieren.

Wissen umfasst hier nicht nur den Publikationstext, sondern auch falls vorhanden damit zu-sammenhängende Forschungsdaten, Medien und andere zugehörige Informationen. Auch diese Informationen sollen über Open Access abrufbar sein. So soll den Benutzern das „freie, unwiderrufliche und weltweite Zugangsrecht“, sowie „die Erlaubnis, die Veröffentli-chung für jeden verantwortlichen Zweck zu kopieren, zu benutzen, zu verteilen, zu übertra-gen und abzubilden unter der Bedingung der korrekten Nennung der Urheberschaft [...] so-wie das Recht, eine beschränkte Anzahl gedruckter Kopien für den persönlichen Gebrauch zu machen“ erteilt werden.7

Open Access Definitionen basieren meist auf Schriften der drei bisher wichtigsten Treffen zum Thema Open Access in Budapest, Bethesda und Berlin, die bis auf geringfügige Unter-schiede in den Grundzügen übereinstimmen oder sich lediglich ergänzen. Einer der aktivsten Open Access Vertreter Professor Peter Suber8 bezeichnet die Definitionen daher nach ihren Tagungsorten als die „BBB-definition“.

3 Rückblick

Erste Open Access Bewegungen gab es bereits in den 60er Jahren.9 1966 wurde vom US-amerikanischen Bildungsministerium und der „National Library of Education“ eine der ersten digitalen Bibliotheken, das „Education Resources Information Center“ (ERIC), gegründet, welches sich heute selbst als größte digitale Bibliothek für Bildungsliteratur bezeichnet.10

Neben der bloßen technischen Möglichkeit Open Access Systeme zu verwenden, gab es verschiedene Auslöser, die die Realisierung und Anwendung dieser Systeme vorantrieben und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machten.

So sahen sich beispielsweise viele Bibliotheken in den vergangenen Jahren gezwungen Abonnements aufgrund steigender Kosten zu kündigen und mussten sich daraufhin anderen, kostengünstigeren Wegen der Literaturversorgung öffnen.

Zudem wuchs der öffentliche Druck auf die Universitäten durch Steuergelder finanzierte For-schungsergebnisse der Allgemeinheit und somit eben auch dem Steuerzahler umsonst zur Verfügung zu stellen.11 Open Access Systeme bedienen beide Seiten, indem sie Wissen-schaftlern einen einfacheren und schnelleren Publikationsweg ermöglichen, den Bibliotheken einen kostengünstigeren Zugriff auf eine größere Anzahl von wissenschaftlichen Publikatio-nen eröffnen und zudem Forschungsergebnisse der breiten Allgemeinheit meist umsonst zugänglich machen.

Die Treffen in Budapest, Bethesda und Berlin

Als „Geburtsurkunde“ der Open Access Initiative wie wir sie heute kennen gilt die auf dem ersten Treffen zum Thema Open Access von zahlreichen Wissenschaftlern unterzeichnete Erklärung. Das vom Open Society Institute (OSI) organisierte Treffen fand 2002 in Budapest statt und hatte vor allem das Ziel, den gemeinschaftlichen Willen zur schnellen, effektiven und flächendeckenden Umsetzung und Förderung von Open Access auszudrücken.12 Au-ßerdem legten die anwesenden Wissenschaftler eine Definition des Open Access Begriffs und der beiden Open Access Strategien der Selbstarchivierung und der Open Access Jour-nale fest, die heute unter den Begriffen „Green Road“ (Grüner Weg) und „Gold Road“ (Goldener Weg) bekannt sind.13 In Budapest wurde vor allem über den Grünen Weg des Open Access debattiert, also die digitale Veröffentlichung von Artikeln, die bereits oder parallel in Fachzeitschriften publiziert und von Fachkollegen in einem sogenannten Peer-Review-Prozess geprüft werden.

Nach der Budapest Open Access Initiative gab es neben zahlreichen anderen Initiativen14 zwei weitere Meilensteine in der Entwicklung des Open Access: das „Bethesda Statement on Open Access Publishing“ von 2003 und die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zum wissenschaftlichen Wissen von 2003.

In Bethesda (USA) wurden im Gegensatz zum eher allgemein gehaltenen ersten Treffen in Budapest konkrete Ankündigungen und Handlungsaufforderungen von verschiedenen Ar-beitsgruppen festgelegt. Obwohl sich in Bethesda vor allem Vertreter aus den Bereichen der Naturwissenschaften wie Medizin und Biologie trafen, können die erarbeiteten Grundsätze und Förderungsmaßnahmen auf alle Wissenschaftszweige angewandt werden.

Das “Bethesda Statement on Open Access Publishing” umfasst drei Stellungnahmen, die von den Arbeitsgruppen „Institutionen und finanzierende Gesellschaften“, „Bibliotheken und Verleger“ und „Wissenschaftler und wissenschaftliche Vereinigungen“ zusammengestellt wurden. Die Arbeitsgruppe „Institutionen und finanzierende Gesellschaften“ bietet an, die bei Open Access Publikationen entstehenden Kosten mit zu tragen und deklariert bei der Verga-be von Stipendien und Promotionsplätzen den Wert der bereits getätigten Publikationen nicht an der Bekanntheit des Wissenschaftsjournals, sondern am inhaltlichen Wert der Arbeit selbst zu bemessen. Somit kann eine Open Access Publikation also nicht als per se weniger wertvoll als eine traditionelle Printpublikation, etwa in einer renommierten Fachzeitschrift, angesehen werden. Zudem ermutigt die Gruppe alle Angestellten und Stipendiaten aus-drücklich ihre Arbeiten in Open Access Systemen zugänglich zu machen.

Ebenso kündigt auch die Arbeitsgruppe der „Bibliotheken und Verleger“ ihre Unterstützung an, indem die Bibliotheken ihre Nutzer gezielt auf Open Access Angebote hinweisen und die technische Entwicklung unterstützen wollen. Die Verleger schlagen vor für jeden Printartikel auch eine Open Access Version bereit zu stellen, einen Zeitplan aufzustellen, der die Um-stellung von Journal Publikationen zu Open Access regelt, die technische Entwicklung geeigneter Open Access Systeme zur optimalen Archivierung und Suchfunktion zu unterstüt-zen und die Kosten der Systeme, in denen der Autor für die Publikation zahlen muss, zu senken, damit auch finanziell schlecht ausgestatteten Wissenschaftlern und Wissenschaft-lern in Entwicklungsländern die Publikation in OPEN ACCESS Systemen ermöglicht wird.15

Die Arbeitsgruppe der „Wissenschaftler und wissenschaftlichen Vereinigungen“ verspricht langfristig alle publizierten Arbeiten in Open Access zur Verfügung zu stellen und sich an der Peer Review, also der Bewertung von Artikeln durch andere unabhängige Wissenschaftler desselben Fachgebietes, zu beteiligen. Sie verdeutlicht aber auch, dass das Publizieren als Teil der eigentlichen Forschung anzusehen ist und deutet somit an, dass dieses nicht etwa durch Autorengebühren sondern von universitären Forschungsgeldern oder sonstigen Förde-rern finanziert werden soll.

Wie die Arbeitsgruppe der „Institutionen und finanzierenden Gesellschaften“ erklären auch die Wissenschaftler den Wert publizierter Artikel nicht wie bisher am Titel bzw. Renommee des Journals, sondern am eigentlichen Inhalt der Arbeit zu messen.16

Vier Monate nach dem Treffen in Bethesda kamen im Oktober 2003 in Berlin Vertreter füh-render Wissenschaftsorganisationen wie der Max-Planck-Gesellschaft, der Deutschen For-schungsgemeinschaft und der Hochschulrektorenkonferenz zusammen, um sich zur Förde-rung einer „umfassenden und frei zugänglichen Repräsentation“17 wissenschaftlichen Wis-sens in Open Access Systemen zugunsten der Gesellschaft und der Wissenschaften zu ver-pflichten. Zur Umsetzung dieses Vorhabens sind laut Berliner Erklärung zwei Voraussetzun-gen zu erfüllen. Zum einen muss der Autor den Zugang, die Nutzung und Weiterverbreitung sowie die Vervielfältigung seines Werkes bewilligen. Er hat im Gegenzug das Recht nach festgelegten Richtlinien korrekt zitiert und als Urheber des Werkes genannt zu werden. Zum anderen soll in jedem Open Access Archiv nicht nur die Publikation selbst, sondern auch eine Kopie der soeben definierten Rechte hinterlegt werden. Open Access Systeme sollen außerdem von akkreditierten Wissenschaftsgesellschaften, Hochschulen, öffentlichen Institu-tionen oder etablierten Organisationen betrieben werden, damit eine nachhaltige, umfassen-de und sichere Archivierung möglich ist.18

Die drei beschriebenen Meilensteine der Open Access Bewegung, gelegt in Budapest, Bethesda und Berlin, sind den wenigsten Wissenschaftlern in Deutschland ein Begriff.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.: Kenntnis nationaler und internationaler Erklärungen und Initiativen zur Förderung von Open Access (in Prozent) 19

Obwohl die dort definierten Prinzipien und Handlungspläne für alle Universitäten, Wissen-schaftler und Forschungsförderer gelten sollten, waren die Berliner Erklärung 63,7 Prozent, die Budapester Initiative 87,7 und die Bethesda Erklärung 83,5 Prozent der in der DFG Stu-die befragten Wissenschaftler völlig unbekannt. Nur jeweils 5,2 Prozent (Berliner Erklärung), 1,8 (Budapester Initiative) und 2,1 Prozent (Bethesda Erklärung) der Befragten glaubten gut über die Inhalte informiert zu sein. Zudem umfasst die Grundgesamtheit bei dieser Frage nur Wissenschaftler, die in den letzten fünf Jahren selbst mindestens einmal einen Preprint in einem elektronischen Archiv veröffentlicht hatten. Unter Wissenschaftlern mit keinerlei Open Access Erfahrung tendiert die Kenntnis der beschriebenen Erklärungen vermutlich gegen null.

4 Open Access Strategien

Neben hochschuleigenen Servern gibt es heute auch Archivserver, in denen verschiedene Hochschulen ihre Dokumente zur Verfügung stellen oder ein oder mehrere Verlage ihre be-reits in Print erschienenen oder noch erscheinenden Publikationen hochladen können. Die zwei Open Access Strategien nennt man, wie auch an der Farbgebung des Open Access Logos der Informationsplattform open-access.net deutlich wird, den Grünen und Goldenen Weg des Open Access.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.: Open Access Logo20

Auf dem Grünen Weg wird die digitalisierte Version einer Schrift parallel, vor oder nach der traditionellen Veröffentlichung auf einem Server zur Verfügung gestellt. Es kann sich also um einen Preprint, bei der die digitale vor der traditionellen Printpublikation steht, oder einen Postprint, bei dem eine bereits in Print erschienene Schrift nachträglich in einem Open Ac­cess System zur Verfügung gestellt wird, handeln. Außerdem können Diplomarbeiten, Ta-gungsbeiträge und ähnliches in den meist hochschuleigenen Server bereitgestellt werden. Die Forscher können so ihre Schriften online selbst archivieren und dafür sorgen, dass diese leichter gefunden werden und langfristig gesichert sind. Eine weitere Möglichkeit stellt die Veröffentlichung auf einer persönlichen Website oder dem von einem Institut oder einer For-schungsorganisation bereitgestellten Server dar. Da viele Wissenschaftler den noch presti-geträchtigeren Weg der Printpublikation in Fachzeitschriften oder in Form von Monographien nicht aufgeben möchten, stellt der grüne Weg des Open Access oft eine willkommene Alter­native zur alleinige Veröffentlichung in Open Access dar.21

Diese nennt man den Goldenen Weg des Open Access. Die digitale Publikation ersetzt die Primärpublikation in Printform und bietet beispielsweise Doktoranden, die ihre Dissertation veröffentlichen müssen, eine kostengünstigere und schnelle Alternative zu traditionellen Publikationswegen. Aber auch Wissenschaftler mit schlechter finanzieller Ausstattung, z.B. aus Entwicklungsländern, können von dieser Art der Publikation profitieren. Der Autor behält die vollständigen Urheberrechte an seinen Schriften und die oft zu entledigende Autorenge-bühr ist wesentlich günstiger als bei der traditionellen Veröffentlichung in einer Fachzeit-schrift oder die Kosten der Herausgabe einer Monographie.22 Manchmal wird auch eine pa-rallele Publikation in Form von Print und in einem Open Access Archiv als Goldener Weg bezeichnet.23 Meist erfolgen die Veröffentlichungen in einem fachspezifischen Portal, betrie-ben von einem oder mehreren Verlagen.

BioMed Central etwa ist ein beispielhafter Open Access Verlag für Publikationen in den Wissenschaftsbereichen Biologie und Medizin. Er bietet bereits 199 Zeitschriften an, die zum größten Teil umsonst zur Verfügung stehen. Manche der Zeitschriften müssen abonniert werden, zeigen dann aber häufig kostenlose Testversionen.24 BioMed Central ist Teil des Springer Verlags und finanziert sich hauptsächlich über Autorengebühren, wohingegen an-dere Open-Access Verlage die elektronische Publikation als kostenlose Zusatzleistung zur traditionellen Printpublikation anbieten.25

5 Geschäftsmodelle im Überblick

Open Access geht mit einer völligen Umkehr bisheriger Kosten- und Geschäftsmodelle ein-her. Bis heute übernimmt meist die entsprechende Institution die Publikationskosten als Teil der Forschungskosten. Dies kann eine Hochschule oder auch eine wissenschaftliche Gesell-schaft wie das Max-Planck Institut oder die Leibniz Gemeinschaft sein. Sie bezahlen Druck und Vertrieb der wissenschaftlichen Schriften.

Hohe Kosten hatten und haben in diesem System vor allem die Bibliotheken, die die Abonnementpreise der Fachzeitschriften tragen müssen. Ein Abonnement selbst zu bezah-len ist für Forscher und Wissenschaftler, vor allem mit knappem Budget oder aus Entwick-lungsländern, kaum möglich. Daher ist es traditionell die Aufgabe der Bibliotheken, Zugriff auf aktuelle Publikationen zu gewährleisten, damit zukunftsorientierte Forschung und ein Austausch unter Wissenschaftlern überhaupt möglich werden.

Eines der Ziele der Open Access Bewegung ist diese Kosten abzubauen und einen freien und weltweiten Zugriff auf Wissen zu schaffen. Dennoch entstehen bei Open Access Publi-kationen Kosten, die es zu tragen gilt. Hierzu wurden eine Reihe neuer Geschäftsmodelle entwickelt.

Generell gibt es vier mögliche Kostenträger: Die Autoren bzw. Wissenschaftler selbst, For-schungsförderer, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Institutionen, wie das Max-Planck Institut und Bibliotheken. Wer in welcher Höhe Kosten übernimmt wird im Folgenden anhand der fünf wichtigsten Open Access Geschäftsmodelle erläutert.

- Das „Author pays“ Modell

[...]


1 Vgl. Johannes-Gutenberg Universität Mainz (o.J.): ArchiMeD. Ziele und Leitlinien. Online verfügbar unter http http://archimed.uni-mainz.de/opusubm/ziele_und_leitlinien.html, zuletzt geprüft am 23.09.2009.

2 Zum Zeitpunkt dieser Arbeit befanden sich 1478 Dokumente in Archimed. Vgl. Archimed Statistik. Online ver-fügbar unter http://archimed.uni-mainz.de/opusubm/grafiken/statistik.png, zuletzt geprüft am 17.09.2009.

3 Vgl. Deutsche Forschungsgemeinschaft (2005): Publikationsstrategien im Wandel? Ergebnisse einer Umfrage zum Publikations- und Rezeptionsverhalten unter besonderer Berücksichtigung von Open Access. Herausgege-ben von Deutsche Forschungsgemeinschaft. Wiley-VCH Verlag, Weinheim. Online verfügbar unter http://www.dfg.de/dfg_im_profil/zahlen_und_fakten/statistisches_berichtswesen/open_access/download/oa_ber_dt .pdf, zuletzt geprüft am 23.09.2009, S. 43, Abb. 4-1.

4 Als Quelle dient vor allem für den vergleichenden Teil die Studie „Publikationsstrategien im Wandel? Ergebnisse einer Umfrage zum Publikations- und Rezeptionsverhalten unter besonderer Berücksichtigung von Open Access" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2005. Bei der dieser Studie zugrunde liegenden Umfrage wurden meist die Geistes- und Sozialwissenschaften als ein Wissenschaftszweig zusammengefasst, wobei der Anteil der befragten Geisteswissenschaftler bei 52,1 Prozent und der Anteil der Sozial- und Verhaltenswissen-schaftler bei 44,1 Prozent lag. Der Einfachheit halber werde ich im Folgenden nur von den Geisteswissenschaften sprechen. Die meisten Aussagen sind allerdings auf die Sozialwissenschaften übertragbar. Zudem sollte erwähnt werden, dass eine getrennte Auswertung der Ergebnisse der Geistes- und Sozialwissenschaftler vermutlich zu leicht veränderten Ergebnissen geführt hätte. Allerdings ist davon auszugehen, dass sich die beiden Wissen-schaftszweige ihrem Wesen nach insoweit ähneln, dass es nur zu marginal abweichenden Ergebnissen gekom-men wäre, die der Gültigkeit und Aussagekraft der Studie keinen Abbruch getan hätten und somit vernachlässigt werden konnten. Zur besseren Nachvollziehbarkeit einiger in der Arbeit beschriebener Daten, befindet sich eine Kopie der Studie im Anhang.

5 Lossau, Norbert (2007). Der Begriff "Open Access". Open Access. Chancen und Herausforderungen. Ein Hand-buch, Bonn, Deutsche Unesco-Kommission e.V., S. 18.

6 Vgl. Ebd.

7 Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (2003). Online verfügbar unter http://www.mpg.de/pdf/openaccess/BerlinDeclaration_dt.pdf, zuletzt geprüft am 25.08.2009.

8 Psychologie Professor am Earlham College, Richmond, Indiana, USA.

9 Vgl. Suber, Peter (2009): Timeline of Open Access Movement. Online verfügbar unter http://www.earlham.edu/-peters/fos/timeline.htm, zuletzt geprüft am 31.08.2009.

10 Vgl. ERIC - Education Resources Information Center (o.J.): ERIC homepage. Online verfügbar unter http://www.eric.ed.gov/, zuletzt geprüft am 31.08.2009.

11 Vgl. Universitäts- und Landesbibliothek Münster (2009): Open Access. Online verfügbar unter http://miami.uni-muenster.de/publizieren/openaccess.html, zuletzt geprüft am 27.08.2009.

12 Vgl. Open Society Institute (OSI) (1.-2.12.2001): Budapest Open Access Initiative. Budapest. Online verfügbar unter http://www.soros.org/openaccess/index.shtml, zuletzt geprüft am 27.08.2009.

13 Vgl. Harnad, Stevan; Brody, Tim; Valliªres, Francois; Carr, Les; Hitchcock, Steve; Gingras, Yves et al. (2004): The Access/Impact Problem and the Green and Gold Roads to Open Access. Online verfügbar unter http://users.ecs.soton.ac.uk/harnad/Temp/impact.html, zuletzt geprüft am 27.08.2009.

14 Beispielsweise die Wiener Erklärung und die dort erarbeiteten zehn Thesen zur Informationsfreiheit (Juni 2005); Vgl. Peter Parycek (Hg.) (2005): Wiener Erklärung. Online verfügbar unter http://digitalgovernment.wordpress.com/2005/06/16/wiener-erklarung/, zuletzt geprüft am 01.09.2009.

15 Vgl. Suber, Peter (Hg.) (2003): Bethesda Statement on Open Access Publishing. 11.4.2003 Meeting on Open Access Publishing. Chevy Chase, Maryland. Online verfugbar unter http://www.earlham.edu/-peters/fos/bethesda.htm, zuletzt geprüft am 01.09.2009.

16 Vgl. Ebd.

17 Berliner Erklärung Ober den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (2003). (25.08.). Online verfugbar

unter http://www.mpg.de/pdf/openaccess/BerlinDeclaration_dt.pdf.

16 Vgl. Ebd.

19 Daten: DFG (2005), S. 39, Tab. 4.01.; Graphik: Mira-Sophie Potten.

20 Georg-August-Universität Gottingen (2009): Open Access Informationsplattform. Online verfugbar unter http://open-access.net/de/startseite/, zuletzt geprOft am 15.09.2009.

21 Vgl. Universitäts- und Landesbibliothek Munster (2009).

22 Vgl. Schmidt, Birgit (2007): Auf dem "goldenen" Weg? Alternative Geschäftsmodelle fur Open-Access-Primärpublikationen. In: Zeitschrift f¾r Bibliothekswesen und Bibliographie, Jg. 54, H. 4-5, S. 177-182. Online verfügbar unter http://eprints.rclis.org/12048/1/Schmidt_Open_Access.pdf, zuletzt geprüft am 22.09.2009.

23 Vgl. Lossau (2007), S. 19.

24 Vgl. Springer Science + Business Media (1999-2009): BioMed Central. The Open Access Publisher. Online verfügbar unter http://www.biomedcentral.com/info/, zuletzt geprüft am 10.09.2009.

25 Vgl. Lossau (2007), S. 19.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Open Access für alle?
Untertitel
Die Bedeutung von Open Access im Hochschulbereich – ein exemplarischer Vergleich des Nutzungsverhaltens in den Geistes- und Ingenieurwissenschaften
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Buchwissenschaft)
Veranstaltung
Wirtschaften mit Büchern
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
28
Katalognummer
V140670
ISBN (eBook)
9783640488346
ISBN (Buch)
9783640488506
Dateigröße
854 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Open, Access, Bedeutung, Open, Access, Hochschulbereich, Vergleich, Nutzungsverhaltens, Geistes-, Ingenieurwissenschaften
Arbeit zitieren
Mira-Sophie Potten (Autor:in), 2009, Open Access für alle?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140670

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