Obwohl er anfänglich eher als Misserfolg angesehen worden war, gilt der Film Der weiße Scheich (1952) heute als Klassiker der italienischen Komödie.
Der Film basiert auf einer Vorlage von Michelangelo Antonioni, der sich mit seinem Dokumentarfilm L´amorosa menzogna (1949) einige wenige Jahre zuvor bereits mit der Beliebtheit der fumetti beschäftigt hatte, den populären Fotoromanen für meist weibliche Erwachsene, in denen romantische Abenteuergeschichten anhand mit Sprechblasen versehener Fotos erzählt wurden.
In seinem ersten Spielfilm als allein verantwortlicher Regisseur erzählt Federico Fellini die Geschichte eines frisch vermählten Paares aus der italienischen Provinz, das sich in den Flitterwochen in Rom befindet.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung zweier unterschiedlicher Interpretationsversuche, die jeweils einen anderen Schwerpunkt in der Betrachtung der beiden Hauptfiguren haben. Das Hauptaugenmerk soll hierbei auf den Arbeiten Peter Bondanellas ruhen, der in dem Film Der Weiße Scheich das stetige Aufeinanderprallen der Welt der Illusionen mit der Welt des Realen als das entscheidende Thema versteht.
Beide Welten sieht Bondanella in den jeweiligen Charakteren der Hauptfiguren verkörpert. Zum Beweis seiner These verweist er auf die zwei strikt getrennten und doch so kunstvoll verknüpften Erzählstränge in der Narration der Geschichte, die es in dieser Arbeit nachzuvollziehen gilt.
Der Untersuchung Bondanellas These schließt sich die Darstellung einer Arbeit von Frank Burke an, der ganz im Gegensatz zu Bondanella nicht die Unterschiede sondern vielmehr die Gleichheit der Figuren in einem ihnen allen gemeinsamen Mangel und Bedürfnis betont.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwei Figuren - Zwei Welten
- Maske und Gesicht
- Der Konflikt zwischen Realität und Illusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert zwei unterschiedliche Interpretationen des Films "Der weiße Scheich" (1952) von Federico Fellini. Der Fokus liegt auf der Betrachtung der beiden Hauptfiguren und deren unterschiedlichen Beziehungen zur Realität und Illusion. Die Arbeit untersucht die Thesen von Peter Bondanella und Frank Burke, die unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Analyse des Films setzen.
- Das Spannungsverhältnis zwischen Realität und Illusion als zentrales Thema des Films
- Die Darstellung der beiden Hauptfiguren Ivan und Wanda als Repräsentanten für die beiden Welten
- Die Rolle der sozialen Maske in der Gestaltung der Charaktere und deren Einfluss auf das Verhalten
- Die filmische Gestaltung und die narrative Struktur des Films im Kontext der Thesen von Bondanella und Burke
- Die Bedeutung der Fotoromanze "Der weiße Scheich" als kulturelles Phänomen und deren Einfluss auf die Handlung des Films
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Buches gibt einen Überblick über den Film "Der weiße Scheich" und stellt die beiden Interpretationsversuche von Peter Bondanella und Frank Burke vor.
Das zweite Kapitel analysiert die beiden Hauptfiguren Ivan und Wanda und zeigt auf, wie sie die beiden Welten der Realität und Illusion repräsentieren. Bondanellas Argumentation, dass der Film durch zwei getrennte und doch kunstvoll verbundene Erzählstränge strukturiert ist, wird im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Der weiße Scheich, Federico Fellini, Realität, Illusion, soziale Maske, Fotoromanze, Italienische Komödie, Peter Bondanella, Frank Burke, Ivan Cavalli, Wanda, narrative Struktur, Konflikt, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Viktor Witte (Autor:in), 2009, Federico Fellini, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140741