Der Begriff Demokratie hat seinen Ursprung in der griechischen Antike. Demokratia setzt sich aus den zwei Worten demos – das ins Deutsche übersetzt Volk heißt – und kratein – das im Deutschen Macht, Herrschaft, Kraft und Stärke bedeutet – zusammen. Etwa um die Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. entstand bei den Griechen die Demokratie (vgl. Meier 1995: 360). „Indem die Griechen das Politische entwickelten, bildeten sie das Nadelöhr, durch das die Weltgeschichte hindurch mußte, wenn sie zum modernen Europa gelangen sollte“ (Meier 1995: 13). Der Begriff Demokratie war damals der Ausdruck für eine Gesellschaft und ihre Erscheinung. In der Moderne hingegen versteht man unter Demokratie eine Staatsformenlehre, ein politisches System. Auch der Begriff Politik hat seinen Ursprung in der griechischen Antike. Er wurde aus dem griechischen Polis für Stadt oder Gemeinschaft abgeleitet. Das Politische war in der griechischen, besonders der athenischen Gesellschaft das zentrale Lebenselement (vgl. Meier 1995: 17). Es versammelten sich die Vollbürger, vor allem die Männer in der ekklesia (Volksversammlung), tauschten dort ihre Meinungen aus und trafen die politischen Entscheidungen. „Die Polis war für sie der einzige wichtige Zusammenhang oberhalb des Hauses“ (Meier 1995: 27). Der andere Bereich – der sogenannte oikos – des Wirtschaftens, des Sozialen, des privaten Haushalts wurde beherrscht durch Hierarchie. In der Familie war der Mann das Oberhaupt und hatte das Sagen. Politisch war den Griechen gleichbedeutend mit allgemein, es zielte auf die Sache aller (vgl. Meier 1995: 27). Die Bürger der Polis setzten sich so stark für das Gemeinwesen ein, dass ihr Zusammenleben enorm von der Politik bestimmt war. Wenn die Ursprünge der Demokratie in der griechischen Polisdemokratie liegen, welchen Einfluss hatte sie auf die moderne Demokratie? In den nachfolgenden Abschnitten gehe ich anhand von mir selbst ausgewählter, politischer Institutionen auf mögliche Analogien der antiken zu der modernen Demokratie ein. Abschließend werde ich im Fazit versuchen darzustellen, welche die Unterschiede der griechischen Polisdemokratie zur modernen Demokratie sind.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die politische Partizipation
- Die Exekutive
- Die Legislative
- Die Judikative
- Die politische Freiheit
- Die politische Gleichheit
- Der Informationsaustausch
- Die Experten
- Die Gesellschaftsstruktur
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der griechischen Polisdemokratie und ihren möglichen Analogien zur modernen Demokratie. Ziel ist es, anhand von ausgewählten politischen Institutionen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der antiken und der modernen Staatsform aufzuzeigen. Dabei werden die zentralen Elemente der Demokratie, wie politische Partizipation, Exekutive, Legislative, Judikative und politische Freiheit, im Kontext der griechischen Polisdemokratie und der modernen repräsentativen Demokratie beleuchtet.
- Politische Partizipation in der Antike und Moderne
- Vergleich der Exekutiven in der griechischen Polisdemokratie und modernen Demokratien
- Die Legislative in der Antike und Moderne
- Die Judikative in der griechischen Polisdemokratie und modernen Demokratien
- Politische Freiheit in der Antike und Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Demokratie ein und beleuchtet die Ursprünge des Begriffs in der griechischen Antike. Sie stellt die Bedeutung der Polis für das politische Leben der Griechen dar und zeigt die Unterschiede zwischen der antiken und der modernen Demokratie auf.
Das Kapitel „Die politische Partizipation“ vergleicht die direkte Demokratie der griechischen Polis mit den repräsentativen Demokratien der Moderne. Es werden die verschiedenen Formen der politischen Partizipation, wie Wahlen und Volksabstimmungen, in beiden Systemen betrachtet.
Das Kapitel „Die Exekutive“ analysiert die Organisation und Funktionsweise der Exekutive in der griechischen Polisdemokratie und in modernen Demokratien. Es werden die Unterschiede in der Auswahl und Kontrolle der Amtsträger sowie die Bedeutung der Entschädigung für die Amtsausübung beleuchtet.
Das Kapitel „Die Legislative“ befasst sich mit der Gesetzgebungsgewalt in der griechischen Polisdemokratie und in modernen Demokratien. Es werden die Rolle der Volksversammlung in der Antike und die des Parlaments in der Moderne sowie die Aufgaben und Befugnisse der Gesetzgebungsorgane verglichen.
Das Kapitel „Die Judikative“ untersucht die Rechtsprechung in der griechischen Polisdemokratie und in modernen Demokratien. Es werden die Unterschiede in der Organisation und Funktionsweise der Gerichte sowie die Rolle der Geschworenen in der Antike und der Richter in der Moderne betrachtet.
Das Kapitel „Die politische Freiheit“ analysiert die Bedeutung der politischen Freiheit in der griechischen Polisdemokratie und in modernen Demokratien. Es werden die verschiedenen Formen der politischen Freiheit, wie das Rederecht und die Meinungsfreiheit, in beiden Systemen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die griechische Polisdemokratie, die moderne Demokratie, politische Partizipation, Exekutive, Legislative, Judikative, politische Freiheit, politische Gleichheit, Informationsaustausch, Experten und Gesellschaftsstruktur. Der Text beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der antiken und der modernen Demokratie anhand von ausgewählten politischen Institutionen und zeigt die Entwicklung der Demokratie von der direkten Demokratie der griechischen Polis zur repräsentativen Demokratie der Moderne auf.
- Arbeit zitieren
- B.A. Politik und Verwaltung, Soziologie Anja Kegel (Autor:in), 2007, Die antike Demokratie im Vergleich zur modernen Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140815