Der schnelle technische Fortschritt der letzten Jahre hat die ergonomische Optimierung von Mensch-Maschine-Schnittstellen immer wichtiger gemacht. Der Fortschritt brachte den Bedienern an vielen Arbeitsplätzen eine größere Anzahl funktioneller Optionen und gleichzeitig auch mehr Bedien- und Anzeigenteile. Die komplexer gewordenen Systeme stellen mit ihrer Vielzahl an Instrumenten an die Bediener erhöhte Anforderungen, insbesondere, wenn die Arbeit ohnehin unter großer psychophysischer Belastung verrichtet werden muß.
Die Aufrechterhaltung der Gesundheit und Leistungsbereitschaft, die Vermeidung vorzeitiger psychophysischer Ermüdung und die Gewährleistung optimaler Systemeffizienz machen eine möglichst große wechselseitige Anpassung von Mensch und Arbeitsplatz erforderlich. Dieser Optimierungsprozeß besteht aus der Anpassung des Menschen an die Maschine durch Eignungsauswahl und Fachausbildung sowie der Anpassung der Maschine an den Menschen durch ihre ergonomische Gestaltung.
Für die Gestaltung von Arbeitsplätzen ist die Bewertung ihrer Brauchbarkeit wichtig. Die Einbeziehung technischer und betrieblicher Gegebenheiten des Systems ist dabei ebenso notwendig, wie die Berücksichtigung der physiologischen, anthropometrischen und psychologischen Beschaffenheit der Menschen, die an den Arbeitsplätzen tätig werden sollen. Es werden Bewertungskonzepte benötigt, die den hieraus resultierenden komplexen Anforderungen gerecht werden.
Zielsetzung der Arbeit
Die vorhandenen Bewertungskonzepte versuchen auf verschiedenen Wegen, ihre Aufgaben zu erfüllen. Dabei treten unterschiedlich relevante Aspekte in den Vordergrund.
Die vorliegende Arbeit will keine Zusammenstellung der bekannten Bewertungskonzepte geben, sie will vielmehr einen Weg skizzieren, auf dem den in der Bewertungspraxis auftretenden Anforderungen entsprochen werden kann. Dazu wird ein kybernetisches Prozeßmodell entwickelt, in dessen Zentrum der anthropometrische Anteil der Bewertung steht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Anforderungen an Bewertungskonzepte
- 2.1. Auftraggeberbezogene Anforderungsproblematik
- 2.2. Wissenschaftmethodische Anforderungsproblematik
- 2.2.1. Objektivität und Reproduzierbarkeit
- 2.2.2. Reliabilität
- 2.2.3. Validität und Operationalisierung
- 2.2.4. Theoretischer Bezug und Transparenz
- 2.2.5. Validität und Vollständigkeit der Itemauswahl
- 2.2.6. Repräsentativität
- 2.3. Anforderungen seitens des Praktikers
- 3. Spezische Problematik der Realisation von Bewertungskonzepten
- 3.1. Bewertungskonzept zur anthropometrischen Begutachtung von Arbeitsplätzen an Konsolen
- 3.2. Ergonomisch-anthropometrische Bewertung über die Erstellung eines Ideals
- 3.3. Entwurf eines numerischen Bewertungsverfahrens
- 3.4. Stufenmodell zur ergonomischen Bewertung von Arbeitssystemen
- 3.5. Zusammenfassung zur Problematik von Bewertungskonzepten
- 4. Konzeption eines Bewertungsverfahrens als kybernetisches Prozessmodell
- 4.1. Externe Bedingungsfaktoren
- 4.2. Interne Wechselwirkungen
- 4.3. Aussagenlogik und kybernetische Prozesse
- 5. Das anthropometrische Bewertungskonzept als tabellariches Struktogramm
- 6. Diskussion
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, Bewertungskonzepte für die anthropometrische Beurteilung von Arbeitsplätzen an Bildschirmen und Konsolen zu entwickeln und zu analysieren. Es werden verschiedene Anforderungen an solche Konzepte untersucht, sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht.
- Anforderungen an Bewertungskonzepte
- Problematik der Realisation von Bewertungskonzepten
- Entwicklung eines kybernetischen Prozessmodells für die Bewertung
- Anthropometrisches Bewertungskonzept als tabellarische Struktur
- Diskussion der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Dieses Kapitel führt in die Thematik der ergonomischen Optimierung von Mensch-Maschine-Schnittstellen ein und betont die Bedeutung anthropometrischer Bewertungskonzepte für die Gestaltung von Arbeitsplätzen. Es wird die Notwendigkeit von Konzepten hervorgehoben, die den komplexen Anforderungen gerecht werden.
Kapitel 2 (Allgemeine Anforderungen an Bewertungskonzepte): Hier werden die Anforderungen an Bewertungskonzepte aus Auftraggeber- und wissenschaftlicher Sicht beleuchtet. Es werden Kriterien wie Objektivität, Reliabilität und Validität diskutiert.
Kapitel 3 (Spezifische Problematik der Realisation von Bewertungskonzepten): Dieses Kapitel befasst sich mit den konkreten Herausforderungen bei der Umsetzung von Bewertungskonzepten. Es werden verschiedene Ansätze zur anthropometrischen Begutachtung von Arbeitsplätzen vorgestellt.
Kapitel 4 (Konzeption eines Bewertungsverfahrens als kybernetisches Prozessmodell): Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung eines kybernetischen Prozessmodells als Bewertungsverfahren. Es werden externe und interne Einflussfaktoren berücksichtigt.
Kapitel 5 (Das anthropometrische Bewertungskonzept als tabellariches Struktogramm): Dieses Kapitel präsentiert das entwickelte anthropometrische Bewertungskonzept in tabellarischer Form.
Schlüsselwörter
Anthropometrie, Ergonomie, Mensch-Maschine-Schnittstelle, Bewertungskonzept, Arbeitsplatzgestaltung, kybernetisches Prozessmodell, Objektivität, Reliabilität, Validität.
- Arbeit zitieren
- Roland Schoeffel (Autor:in), 1981, Zur anthropometrischen Bewertung von Arbeitsplätzen an Bildschirmen und Konsolen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14084