Begonnen hat die sogenannte „Wende“ damit, dass Michail Gorbatschow im März
1985 zum Generalsekretär der KPdSU gewählt wurde.2 Er erkannte den unausweichlichen
Zerfall des Kommunismus und damit des Marxismus-Leninismus als
ideellen Überbau im Sowjet-Imperium und handelte auch entsprechend.
Zur Auflösung der von den Alliierten diktierten Nachkriegsordnung in Europa führten
in Summe drei Entwicklungsströme:
1. Die Politik des US-Prädidenten Ronald Reagan. Er zwang mit einer gewissen
konfrontativen Härte3 das Kreml-Imperium in die ökonomisch-politische Defensive.
Auf der einen Seite war es die technologische Chancenlosigkeit gegenüber dem
Westen, auf der anderen die zunehmende Unfähigkeit, die einheimische Bevölkerung
mit entsprechenden Konsumgütern zu versorgen.
2. Die Europäische Gemeinschaft. Während man in den 70er Jahren noch mit
Schlagwörtern wie „Europessimismus“ und „Eurosklerose“ hantierte, sind die
Westeuropäer seit den frühen 80er Jahren von einer neuen Aufbruchstimmung erfasst
worden. Eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung setzte ein, mit der Perspektive,
der stärkste Wirtschaftsblock der Welt zu werden.
3. Das nationale Erwachen der Völker. Vor allem in Osteuropa entstand ein neues
Bewusstsein von der nationalen Eigenart der verschiedenen Völker. Der Nationalismus,
welcher bekanntlich nur dann entsteht, wenn man den Völkern ihre berechtigten
nationalen Anliegen willkürlich oder gewaltsam verweigert, fand in einer
geläuterten Form eine leise Auferstehung.
Inhaltsverzeichnis
- I. GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK
- A. Der lange Weg zur deutschen Einheit
- B. Sachsen als Frei- und Kulturstaat
- II. TRANSFORMATIONSPROZESSE
- A. Transformation von Industriegesellschaften in neuer Dimension
- B. Transformation in den neuen deutschen Bundesländern
- 1. Ostdeutschland als Sonderstatus der Transformation
- 2. Transformation am Wendepunkt
- 3. Erfolgreiche Integration?
- 4. Wohin entwickelt sich die Bundesrepublik Deutschland?
- 5. Sonderstatus als Prüffeld
- III. WIRTSCHAFTSPOLITIK IN SACHSEN
- A. Die sächsische Wirtschaft zum Zeitpunkt der,,Wende“
- B. Sachsens Wirtschaft im Anpassungsschock
- C. Grundsätzliche Aufgaben der Wirtschaftspolitik
- 1. Institutionalisierung der „Sozialen Marktwirtschaft“
- 2. Wirtschaftspolitische Prioritäten
- 3. Der wirtschaftliche Gestaltungsspielraum Sachsens
- IV. STRUKTURPOLITIK IN SACHSEN
- A. Definition und Abgrenzung von Strukturpolitik
- B. Aufgaben und Formen der Strukturpolitik
- 1. Regionale Strukturpolitik
- 2. Sektoraler Strukturpolitik
- C. Strukturpolitik beim Aufbau der Wirtschaft in Sachsen
- 1. Verschiedene Ansatzpunkte von Strukturpolitik
- 2. Kapitalbildung als Basis von Strukturwandel und Entwicklung
- a) Ostdeutschland
- b) Freistaat Sachsen
- D. Privatisierung und Sanierung
- 1. Projekt ATLAS
- 2. MBO-Initiative
- 3. Treuhandnachfolgeregelung
- E. Regionale Strukturpolitik
- 1. Förderkonzept Gemeinschaftsaufgabe
- 2. Einbindung in die EU-Regionalpolitik
- 3. Förderergebnisse
- 4. Sonderstrukturprogramm „Perlenkette entlang der Neiße“
- 5. Projektgruppe HERKULES
- F. Sektorale Strukturpolitik
- 1. Industriepolitik
- 2. Handelspolitik
- 3. Besondere mittelstandspolitische Aktivitäten
- 4. Bergwesen
- 5. Fremdenverkehrspolitik
- G. Mittelstandspolitik
- 1. Zielsetzungen
- 2. Maßnahmen und Förderergebnisse
- H. Forschungs- und Technologiepolitik
- V. LANGFRISTIGE ENTWICKLUNGSAUSSICHTEN
- A. Ostdeutschland
- B. Freistaat Sachsen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der wirtschaftspolitischen Umsetzung ökonomischer Transformationsprozesse in den neuen deutschen Bundesländern am Beispiel der Strukturpolitik im Freistaat Sachsen. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen der Transformation und untersucht die Rolle der Strukturpolitik bei der Gestaltung des wirtschaftlichen Wandels.
- Die Herausforderungen der Transformation von Industriegesellschaften in den neuen Bundesländern
- Die Rolle der Strukturpolitik bei der Bewältigung des wirtschaftlichen Wandels
- Die Analyse der spezifischen Herausforderungen des Freistaats Sachsen
- Die Bewertung der Effektivität der sächsischen Strukturpolitik
- Die Analyse der langfristigen Entwicklungsaussichten für Sachsen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einem historischen Überblick über den Weg zur deutschen Einheit und die Rolle Sachsens als Frei- und Kulturstaat. Im zweiten Kapitel werden die Transformationsprozesse in den neuen Bundesländern und die besonderen Herausforderungen für Ostdeutschland im Detail betrachtet. Das dritte Kapitel beleuchtet die wirtschaftspolitische Situation Sachsens zum Zeitpunkt der Wende und die grundsätzlichen Aufgaben der Wirtschaftspolitik.
Kapitel IV widmet sich der Strukturpolitik in Sachsen und untersucht die Definition, Aufgaben und Formen der Strukturpolitik. Es werden die verschiedenen Ansatzpunkte der Strukturpolitik beim Aufbau der Wirtschaft in Sachsen, die Privatisierung und Sanierung sowie die regionale und sektorale Strukturpolitik analysiert. Das letzte Kapitel beleuchtet die langfristigen Entwicklungsaussichten für Ostdeutschland und den Freistaat Sachsen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Transformationsprozesse, Strukturpolitik, Wirtschaftspolitik, Ostdeutschland, Sachsen, Privatisierung, Sanierung, Regionale Strukturpolitik, Sektorale Strukturpolitik, Mittelstandspolitik, Forschungs- und Technologiepolitik. Sie befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen der wirtschaftlichen Entwicklung in den neuen Bundesländern und der Rolle der Strukturpolitik bei der Gestaltung des Wandels.
- Quote paper
- Mag. Kurt Andreas Piutz (Author), 1995, Die wirtschaftspolitische Umsetzung von ökonomischen Transformationsprozessen in den neuen deutschen Bundesländern , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140888