Syntaktische Untersuchungen an Kindergedichten für Kinder der Grundschule


Examensarbeit, 2002

116 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Einleitung: Einführung - Faszination Kinderlyrik

II. Begriffsdefinitionen
1. Begriffe und primäre Ausdrucksformen der Kinderlyri
2. Das Kindergedicht
3. Syntaktische Untersuchung
4. Syntaktische Untersuchungskriterien zur Vorgehensweise bei der Analyse von Kindergedichten

III. Forschung und Typologie
1. Entstehung und Entwicklung von Kindergedichten.
2. Typologie der Kinderlyrik
2.1 Gebrauchsverse
2.2 Erlebnis- und Stimmungslyrik
2.3 Reflexionslyrik
2.4 Geschehnislyrik
2.5 Sprachspiele

IV. Untersuchung und Analyse
1. Hermann von Reichenau – „Vogel federlos“
1.1 Biographische Daten.
1.2 Text: „Vogel federlos...
1.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
2. Andreas Gryphius – „Auf die Geburt seines ältesten SohnesM
2.1 Biographische Daten.
2.2 Text: „Auf die Geburt seines ältesten Sohnes“.
2.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
3. Magnus Gottfried Lichtwer – „Das Kamel“ 3.1 Biographische Daten
3.2 Text: „Das Kamel“..
3.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
4. Johann Wolfgang von Goethe – „Es fing ein Knab ein Vöglein
4.1 Biographische Daten.
4.2 Text: „Es fing ein Knab ein Vöglein
4.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
5. Ludwig Tieck – „Miesekätzchen“.
5.1 Biographische Daten
5.2 Text: „Miesekätzchen“
5.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien..
6. Heinrich Hoffmann von Fallersleben – „Frühlings Ankunft“
6.1 Biographische Daten
6.2 Text: „Frühlings Ankunft
6.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
7. Friedrich Güll – „Kletterbüblein“..
7.1 Biographische Date
7.2 Text: „Kletterbüblein“
7.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien.
8. Theodor Fontane – „Herr von Ribbeck“
8.1 Biographische Daten
8.2 Text: „Herr von Ribbeck.
8.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien.
9. Richard Dehmel – „Die Schaukel
9.1 Biographische Daten.
9.2 Text: „Die Schaukel“
9.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
10. Christian Morgenstern – „Das Neue Spiel“ und „Das Treue Rad“
10.1 Biographische Date
10.2 Texte: „Das Neue Spiel“ und „Das Treue Rad“..
10.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien..
11. Kurt Schwitters – „Doppelmoppel“
11.1 Biographische Date
11.2 Text: „Doppelmoppel“
11.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
12. James Krüss – „Der Sperling und die Schulhofkinder“
12.1 Biographische Daten
12.2 Text: „Der Sperling und die Schulhofkinder“.
12.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
13. Elisabeth Borchers – „September
13.1 Biographische Daten
13.2 Text: “September”
13.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
14. Josef Reding – “Friede”..
14.1 Biographische Daten
14.2 Text: „Friede“..
14.3 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterie
15. Fritz Schmidt – “Wie heißt denn das ?”
15.1 Text: „Wie heißt denn das ?“
15.2 Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien.

V. Schlussbetrachtung

VI. Literaturangaben
1. Literaturverzeichnis
2. Bild- und Textquellenverzeichnis
3. Sekundärliteratu

Vorwort

Diese wissenschaftliche Examensarbeit hat das Ziel, mit Hilfe von syntaktischen Untersuchungsmethoden eine diachronische Analyse der Textgattung „Kindergedichte“ zu liefern.

Zu diesem Zweck werden Kindergedichte aus verschiedenen Jahrhunderten detailliert in ihrer Syntax untersucht.

Anhand eines syntaktisch erarbeiteten „Grobrasters“ sollen Verbindungen zwischen Syntax und der interpretatorischen Ebene des Textes hergestellt werden.

Strukturell geht diese Arbeit wie folgt vor: Nach einer kurzen Einführung und der Definitionen von Begrifflichkeiten hinsichtlich der zu behandelnden Thematik wird ein „Grobraster“ vorgestellt, an dem sich die syntaktische Untersuchung orientiert. So sollen gezielt

„Werkzeuge“ bereitgestellt werden, um ausgewählte Kindergedichte aus verschiedenen Jahrhunderten zu analysieren. Die anschließende Untersuchung der Lyriktexte ist eng verbunden mit einer interpretatorischen Darstellung der Ergebnisse. Hier lassen sich Schlussfolgerungen bezüglich epochentypischer Merkmale und Rezeptionswirkung ziehen. Eine ausführliche Schlussbemerkung als Konklusion stellt der letzte Punkt der Ausführungen dar.

I. Einleitung

Einführung – Faszination Kinderlyrik

Seit einigen Jahrhunderten bereits stellt die Textgattung

„Kindergedicht“ einen Baustein der Lyrik dar. Die Entwicklung der Gedichte war bestimmt von vielen Einflussfaktoren. Steht am Anfang dieses Prozesses noch die Rezeption als eine Art

„Volksweise“, so kann man, wenn man die heutige Entwicklungsstufe von Kinderlyrik betrachtet, einiges mehr feststellen. Das heutige Kindergedicht beschäftigt sich inhaltlich mit dem Hinterfragen von Sachverhalten, aber auch mit

„Widerspruch“ (REGER 1990, S. 66) und Protest. Die Kinder werden schon im Grundschulalter mit der „harten“ Wirklichkeit konfrontiert. Kritische „Reflexionen“ (REGER 1990, S. 64) über das eigene Ich und über das Verhältnis zu anderen, sowie zur persönlichen Verantwortung für die Umgebung fließen ebenfalls in diese lyrische Textform mit ein. Neuere Kindergedichte bilden zusehends realitätskritische Texte bedingt durch soziokulturelle Veränderungen und neuen Aspekten in der Erwachsenenlyrik. Auf stilistisch-syntaktischer Ebene wird versucht, anhand eines vorgegebenen Rasters die „Kreativität“ (GATTI 1979, S. 66) der Schüler zu wecken: Schüler stellen selbst Gedichte her. Neben einem handlungs- und produktionsorientierten Lernprozess kommt auch das kognitive Moment nicht zu kurz. Gedichtformen werden zum Teil genutzt, um Übergänge zwischen Lyrik und epischer Textproduktion methodisch-didaktisch sinnvoller zu gestalten. Zusammenfassend gesagt, herrscht heute ein aktiver und produktionsorientierter Umgang mit Kindergedichten, bei dem „mit Lyrik gearbeitet wird“. Die in dieser Examensarbeit zu analysierende syntaktische Veränderung von Kindergedichten soll auch das epochentypische Verständnis und rezeptionsrelevante Punkte deutlich machen.

Kindergedichte haben nach wie vor den Effekt, die junge Generation (aber auch die ältere) zu faszinieren. Ihr Zauber und ihr Anreiz verliert selten seine Wirkung, so dass Generationen von Menschen in ihren Bann gezogen wurden und werden. Oder wie kann man sich erklären, dass eine 80jährige Frau, die vor rund 70 Jahren ein Kindergedicht auswendig lernte, dieses noch heute fehlerlos vortragen kann ?

Kindergedichte sind (nicht nur in unserer Gesellschaft) ein Kulturgut und sollten als solches auch bewahrt werden.

II. Begriffsdefinitionen

1. Begriffe und primäre Ausdrucksformen der Kinderlyrik

Der Begriff „Kinderlyrik“ ist aufgrund verschiedener Forschungsergebnisse (nach Helmers, Doderer, Bodensohn, Lorbe, Franz oder Motté) ein Oberbegriff für einen unfassenden und komplexen Bereich der Kinderliteratur. Harald REGER (1979, S. 10) definiert Kinderlyrik wie folgt: Texte, „die in gebundener, nicht unbedingt gereimter Sprache und in einer bestimmten Form von Kindern und Erwachsenen für Kinder vom Kleinkindalter bis zu etwa 10 Jahren“ verfasst und von den Heranwachsenden in der genannten Altersspanne rezipiert werden. Teilweise sind diese Texte nicht nur sprech- und lesbar, sondern auch singbar.

Der Begriff „Kinderlyrik“ ist in seiner Komplexität sehr vielschichtig. Deshalb ist eine detaillierte Aufspaltung in seine wichtigsten Ausdrucksformen notwendig. Diese sollen jetzt kurz aufgezeigt werden. a) Kinderreim

Nach Freitag (1977, S. 201) kann der Kinderreim als „einfache Form“ oder als „anonymer folkloristischer Typ der Kinderlyrik“ verstanden werden. Er ist von seiner Entstehung her eine vielfältig untergliederbare Form der Volksliteratur bzw. der Volkspoesie und deshalb ein anonymer und sich tradierender Typ der Kinderlyrik. Er wird auch heute noch bei vielen Gelegenheiten von Kindern mit unterschiedlichen Intentionen verwendet (so zum Beispiel im Kindergarten, in der Vorschule aber auch noch in der Grundschule). Auch Erwachsene verwenden ihn in bestimmten Situationen für Heranwachsende.

Stilistisch ist anzumerken, dass Kinderreime sowohl meist einstrophige, kurze Texte als auch paarreimig sind. Neben ihrer strukturellen Begrenztheit und Einförmigkeit weisen sie häufig rhythmische Wiederholungen und Klangelemente auf, die man als Sprachspiele bezeichnet. Diese kommen dem Bedürfnis des Kindes nach Freude an der „Eroberung“ (FRANZ 1979, S. 11) der Sprache entgegen. Die „Knappheit, Bündigkeit und Lakonik“ (REGER 1979, S. 2) der Kinderreime entspringt meist ihrem Gebrauch. Verschiedene Einzelgattungen sind beispielsweise

„Kitzel- , Krabbel-, Finger-, Schaukel- oder Scherzreime“ (FRANZ 1979, S. 11). Bekannte Kinderreime sind: „Das ist der Daumen...“ oder „ABC, die Katze lief im Schnee...“. b) Kinderlied

Das Kinderlied ist vom literarischen Standpunkt aus nicht als eigenständige Gattung zu bezeichnen, da es sich hierbei um Sprachgebilde handelt, die schon im Hinblick auf ihre Singbarkeit konzipiert oder später vertont wurden.

Abel-Struth lehnt daher den Unterschied zum Kinderreim ab, „da für zahlreiche Kindermaterialien charakteristisch ist, dass sie sowohl als Sprach- wie als Singmaterial begegnen.“ (FRANZ 1979, S. 12. In: ABEL-STRUTH 1977, S. 193).

Nichtsdestotrotz erreicht der musikalische Aspekt innerhalb der Kinderlyrik große Wichtigkeit, da Kinderreime meist „geleiert“ oder in einem sprachlich untermalten Sprechgesang vorgetragen werden. Ebenso fordert die „sprachliche und formale Gestaltung“ (FRANZ 1979, S. 12) geradezu einen liedhaften Vortrag. Die bekanntesten Beispiele für Kinderlieder sind wohl „Alle meine Entchen“ oder „Alle Vögel sind schon da“. In seiner Terminologie spielt das Kindergedicht eine große Rolle. In verschiedenen Zusammenfassungen wird der Begriff auch auf nicht gesungene Texte bezogen. „Kindervolkslied“ bei R. LORBE (1974 u.a.),

„Volks-Kinderlied“ bzw. „Volkskinderreim“ bei J. SCHMIDT (1977) sind nur einige Beispiele. Gemeint sind hier mit Kinderlied alle volkstümlichen anonymen Reime, Gedichte und Lieder. Die Autoren dieser Gedichte werden als „Kinderlieddichter“ (FRANZ 1979, S. 13) bezeichnet. c) Kinderspiel

Das Kinderspiel als spielbegleitendes Lied oder Gedicht ist besser bekannt als „Spiellied“ oder „Spielvers“ (REGER 1979, S. 4).

Es muss nicht unbedingt als abgegrenzte Gattung gesehen werden, obwohl dadurch eine wesentliche Funktion eines Großteils der Kinderreime und auch Kinderlieder kenntlich wird. Spielen ist ein gefahrloses Ausprobieren der Wirklichkeit. Bei der Orientierung am

„Spieltrieb“ bzw. am Spielbedürfnis benutzen oder produzieren die Kinder häufig „entsprechende Texte, die fester Bestandteil des

Spiels sind“ (FRANZ 1979, S. 13). Hier können Beispiele in Gestalt von Abzählreimen, Reigenliedern oder spielbegleitende Sprechgesänge („Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ?“) angeführt werden.

2. Das Kindergedicht

Im obigen Abschnitt wird also festgestellt, dass das Kindergedicht im engeren Sinne eine „Subthematik“ des Begriffes Kinderlyrik darstellt. Hierzu gibt es verschiedene Definitionen und Auffassungen.

Anneliese Bodensohn (1965) bezeichnet Kinderreime und Kindergedichte zum Teil als „lyrische Hochformen“ (FRANZ 1979, S. 10. In: BODENSOHN 1965, S. 93) und im wesentlichen auch als „lyrische Vorformen“.

Heinz-Jürgen Kliewer (1974) beschränkt diesen Begriff eher auf das Kindergedicht. Nach seiner Meinung soll das implizite Negativum mit der Bezeichnung „lyrische Urform“ FRANZ 1979, S. 10. In: KLIEWER 1974, S. 10) für Kinderreime getilgt werden. Er lehnt aus verschiedenen Gründen für beide Gattungen eine „Ansiedlung im außerästhetischen Bereich“ ab.

Ruth Lorbe (1974) geht bei ihren Untersuchungen vom volkstümlichen Kinderreim und Kinderlied aus. Sie fasst sämtliche Formen, den Kinderreim, das „Kindervolkslied“ (FRANZ 1979, S. 10. In: LORBE 1974) und das „Kinderkunstlied“ also auch das Kindergedicht eindeutig mit dem Begriff „Kinderlyrik“ zusammen. Die Übergänge vom Kinderreim zum Kindergedicht sind „fließend“ (FRANZ, S. 11). Kindergedichte sind Gebilde, die von Erwachsenen (namhaften Autoren) verfasst werden. Sie sind eigenständig, d.h. sie stammen weniger aus der Erwachsenenlyrik, sondern sie sind auf den Rezipienten, das Kind, abgestimmt. Selten sind es auch Texte, die Kinder selbst verfasst haben. Sie knüpfen

„stark an die Elemente des Rhythmus, Klangs und Reims sowie an die formale und sprachliche Einfachheit des Kinderreims“ (FRANZ, S. 11) an. Eine altersmäßige Steigerung im Schwierigkeitsgrad, was Umfang (Zeilen- und Strophenzahl), Form (kompliziertere Versmaß- und Reimschemata), Sprache (Wortschatz, Syntax), Inhalt (breitere Thematik, Problemstellung) und Symbolgehalt betrifft (vgl. FRANZ, S. 11), ist charakteristisch für das Kindergedicht. Es wird angenommen, dass sich die Verschiebung zwischen Kinderreim und Kindergedicht dort sichtbar wird, wo der zunehmende Symbolgehalt der Textform deutlich wird. Kennzeichnend für Kindergedichte ist auch, dass sie nach einer (mehr oder weniger) „ausgeprägten Planung“ (GERSTNER-HIRZEL 1973, S. 941) verfasst sind. Sie sind in sich abgerundet und haben einen „wirklichen Gestaltungskern“ (NENTWIG 1960, S. 173) inne. Hier wird auf das frühere Genre

„Erzählgedicht“ mit etwas rückläufiger Tendenz vorfindet.

Die Abgrenzung nach obenhin zum „Erwachsenengedicht“ sieht Paul Nentwig (1960, S. 174) in der beschränkten Zahl der Motive. Wesentlich für ihn ist aber folgendes: „Der Dichter spricht immer sich selbst aus, sein Lebensgefühl, seine Weltschau; der Kinderlieddichter dagegen spricht zum Kinde oder stellvertretend für das Kind.“ (NENTWIG 1960, S. 174)

James Krüss (1969, S. 77) hat unterschieden nach

„Kindergedichte“ (eigens für Kinder geschrieben) und „Gedichte für Kinder“ (auch für Kinder geeignet). In die erste Gruppe fallen seine eigenen Gedichte wie zum Beispiel „Das Feuer“ und „Das Königreich von Nirgendwo“. In die zweite Kategorie passen Gedichte wie „Gefunden“ von Goethe oder „Er ist’s“ von Mörike.

Kindergedichte besonderer Art sind die von Kindern selbst verfassten Gedichte.

Die bekanntesten Kindergedichtautoren wurden in ihrem Schaffen maßgeblich von der volkstümlichen Komponente beeinflusst. Ob wir Friedrich Rückert, Friedrich Güll, Wilhelm Hey, Hoffmann von Fallersleben, Robert Reinick, Johannes Trojan oder Paula und Richard Dehmel nennen, „das Volkskinderlied zeigte dem Kinderlied der Dichter den Weg“ (DYHRENFURTH 1967, S. 108).

Die Rolle des Kindergedichts in Bezug auf die Pädagogik darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Gerade im Pädagogenstand fand man die eifrigsten Sammler von Kinderlyrik (Franz 1976, S. 564), auch als Kinderlyriker sind Lehrer heute am erfolgreichsten gewesen.

3. Syntaktische Untersuchung

Wird der Begriff „Syntax“ allgemein definiert, lässt sich folgendes festhalten: Syntax ist „die Lehre vom Bau der Sätze einer Sprache“ (VOLMERT 1999, S. 115). Dies führt zu einer weiteren Definition: Ein Satz als sprachliche Äußerung im Sinne einer sprachlogischen Operation hat zwei zentrale Funktionen. Zum einen benennt er ein Objekt (Subjekt), zum anderen die Verbindung dessen mit einer Eigenschaft (Prädikat). Diese Eigenschaft kann in Form einer Qualität, einer Relation, eines Zustands, eines Vorgangs oder einer Handlung auftreten. Weiterhin ist festzuhalten, dass es sich bei einem Satz um eine Größe der realisierten Sprache handelt. Welche Instrumente der syntaktischen Untersuchung sind nun bei der Analyse der Gattung „Kindergedicht“ hilfreich ? Hier gilt es eine Auswahl nach bestimmten Kriterien zu treffen und diese auch zu begründen. Neben denen für die Textgattung typischen Merkmale wie Reim bzw. Reimarten werden Gesichtspunkte der Metrik sowie Vers-, Strophen- und Gedichtformen genau analysiert.

In der Untersuchung soll deutlich werden, welche Satzarten in welchem Zusammenhang und wie oft gebraucht werden. Dazu kommt die Ermittlung der Satzglieder und Verfahren, die zu ihrer Bestimmung notwendig sind („inhaltsbezogene“ Satzanalyse nach GLINZ (1973)).

Es wird versucht anhand der Wortarten- und Satzgliedlehre der Lateingrammatik („Schulgrammatik“ (vgl. VOLMERT 1999, S. 128) ), Ordnungen und Systeme innerhalb der Kindergedichte durch die Epochen hindurch aufzudecken. Dabei werden jedoch auch Fachtermini aus der „IC-Analyse und Phrasenstrukturgrammatik“ (vgl. VOLMERT, S. 125), wie z. B. „Nominalphrase“ und „Verbalphrase“ herangezogen. Des weiteren soll das Verb bezüglich seiner Funktion als Prädikat aber auch hinsichtlich seiner dominanten Stellung in der „Dependenzgrammatik“ (vgl. TESNIERE 1980) näher untersucht werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 116 Seiten

Details

Titel
Syntaktische Untersuchungen an Kindergedichten für Kinder der Grundschule
Hochschule
University of Sheffield  (Germanistik)
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
116
Katalognummer
V14093
ISBN (eBook)
9783638195874
Dateigröße
1675 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Syntaktische, Untersuchungen, Kindergedichten, Kinder, Grundschule
Arbeit zitieren
Georg Bauer (Autor:in), 2002, Syntaktische Untersuchungen an Kindergedichten für Kinder der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14093

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