Für Heidegger ist das Phänomen von Nähe und Ferne von großer Bedeutung auf dem Weg, die Sprache zu durchleuchten. Man spricht immer von Etwas. Das bedeutet Sprache und das Sprechen sind immer auf Etwas bezogen. Um sich aber auf etwas beziehen zu können, muss sich dieses Etwas einem offenbart haben. Es ist also für einen nicht mehr verborgen. Es ist einem also nahe gekommen und ist einem nicht mehr fern. Dadurch, dass man etwas eine Bedeutung geben kann, ist etwas einem nahe gekommen. Man sagt ja auch, es ist einem etwas bedeutsam, dies knüpft also die Verbindung zwischen der Nähe und der Ferne. Das, was sich einem also gezeigt hat, entspricht dann dem, was man sagt. ...
Durch Dichten und Denken zeigt sich für Heidegger die nachbarschaftliche Nähe. Beide sind Bewohner der Nähe. Beides ist für Heidegger eine Art des Sagens, beides ist im gleichen Bereich zu Hause, der Sprache. „Beide, Dichten und Denken, sind ein ausgezeichnetes Sagen, insofern sie dem Geheimnis des Wortes als ihrem Denkwürdigsten überantwortet und dadurch seit je in die Verwandtschaft miteinander verfugt bleiben.“ Dichten und Denken brauchen einander. Heidegger beschreibt dies so: „Beide, Dichten und Denken, brauchen einander, wo es ins Äußerste geht, je auf ihre Weise in ihrer Nachbarschaft.“ Dichter und Denker stehen in Zwiesprache. Damit diese Zwiesprache möglich wird, müssen Dichten und Denken nachbarschaftlich verbunden sein. Doch es geht beim Dichten und Denken nicht nur um das Sagen als Nach-Sagen, sondern auch um Kunst. ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Weltgegenden und das Phänomen von Nähe und Ferne
- 1.1. Einleitung zum Thema
- 1.2. Nähe und Ferne
- a.) Nähe und Ferne allgemein
- b.) Nähe und Nahsein
- c.) Ferne und Fernsein
- d.) Das Phänomen Nähe und Ferne beim Sprechen
- 1.3. Das Geviert
- a.) Das Geviert allgemein
- b.) Das Ding als Versammlungsort der Weltgegenden
- c.) Das Verhältnis von Ding und Welt
- d.) Das Geviert in der Sprache
- 1.4. Schlussbetrachtung
- 2. Die Nachbarschaft von Dichten und Denken
- 2.1. Einleitung zum Thema
- 2.2. Das Dichten
- 2.3. Das Denken
- 2.4. Die Nähe von Dichten und Denken
- 2.5. Die Differenz in der Nachbarschaft von Dichten und Denken
- 2.6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heideggers Konzepte von Nähe und Ferne sowie das Verhältnis von Dichten und Denken. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Konzepte für Heideggers Verständnis von Sprache und Sein.
- Das Phänomen von Nähe und Ferne in Heideggers Philosophie
- Die Rolle des „Gevierts“ als Versammlungsort der Weltgegenden
- Der Zusammenhang zwischen Denken und Dichten
- Die Differenz und die Nähe zwischen Denken und Dichten
- Heideggers Weg zur Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Weltgegenden und das Phänomen von Nähe und Ferne: Dieses Kapitel erforscht Heideggers Verständnis von Nähe und Ferne, nicht als räumliche Kategorien, sondern als existentielle Bestimmungen des Seins. Es wird argumentiert, dass das, was uns bedeutsam ist, uns nahe ist, während das Unbedeutende fern bleibt. Der Bezug auf das Sprechen und die Bedeutung von Dingen wird hergestellt: Sprache impliziert immer schon eine Beziehung zu etwas Nahem. Das Konzept des „Gevierts“ – die vier Weltgegenden – wird als Versammlungsort der Welt und als grundlegend für Heideggers Seinsverständnis eingeführt. Das Ding wird als das vorgestellt, was die Welt gebärt, und die Weltgegenden stehen in einem komplexen Verhältnis von Nähe und Ferne zueinander.
2. Die Nachbarschaft von Dichten und Denken: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Dichten und Denken in Heideggers Werk. Es untersucht, wie diese beiden scheinbar getrennten Aktivitäten in einer „Nachbarschaft“ zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Arbeit fokussiert sich auf die Nähe und die gleichzeitige Differenz zwischen diesen beiden Modi des Seinsverständnisses. Das Kapitel wird sich vertiefend mit der Frage beschäftigen, wie sich diese Nähe und Differenz in Heideggers Philosophie manifestieren.
Schlüsselwörter
Nähe, Ferne, Heidegger, Sprache, Sein, Denken, Dichten, Geviert, Weltgegenden, Bedeutung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Heideggers Konzepte von Nähe, Ferne, Denken und Dichten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Heideggers Konzepte von Nähe und Ferne sowie das Verhältnis von Dichten und Denken. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Konzepte für Heideggers Verständnis von Sprache und Sein.
Welche Themen werden in Kapitel 1 behandelt?
Kapitel 1, "Die Weltgegenden und das Phänomen von Nähe und Ferne", erforscht Heideggers Verständnis von Nähe und Ferne als existentielle Bestimmungen des Seins, nicht als räumliche Kategorien. Es untersucht die Bedeutung von Nähe und Ferne im Zusammenhang mit Sprechen und der Bedeutung von Dingen. Das Kapitel führt das Konzept des "Gevierts" (die vier Weltgegenden) als Versammlungsort der Welt und seine Bedeutung für Heideggers Seinsverständnis ein. Das Verhältnis von Ding und Welt sowie die Weltgegenden in ihrem komplexen Verhältnis von Nähe und Ferne zueinander werden analysiert.
Welche Themen werden in Kapitel 2 behandelt?
Kapitel 2, "Die Nachbarschaft von Dichten und Denken", analysiert die Beziehung zwischen Dichten und Denken in Heideggers Werk. Es untersucht die "Nachbarschaft" und gegenseitige Beeinflussung dieser scheinbar getrennten Aktivitäten. Der Fokus liegt auf der Nähe und der gleichzeitigen Differenz zwischen diesen beiden Modi des Seinsverständnisses und deren Manifestation in Heideggers Philosophie.
Welche Schlüsselkonzepte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselkonzepten Nähe, Ferne, Heidegger, Sprache, Sein, Denken, Dichten, Geviert, Weltgegenden und Bedeutung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Phänomen von Nähe und Ferne in Heideggers Philosophie, die Rolle des "Gevierts", den Zusammenhang zwischen Denken und Dichten, die Differenz und Nähe zwischen Denken und Dichten und Heideggers Weg zur Sprache.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Sie ist in zwei Hauptkapitel unterteilt, die jeweils Unterkapitel umfassen.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen in Heideggers Philosophie. Die OCR-Daten sind ausschließlich für die akademische Verwendung vorgesehen.
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- Jonas Adalbert (Author), 2008, Aspekte aus dem Werk Unterwegs zur Sprache von Martin Heidegger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141064