„Sie, die Sprache, blieb unverloren, ja trotz allem. Aber sie musste nun hindurchgehen durch ihre eigene Antwortlosigkeiten, hindurchgehen durch furchtbares Verstummen, hindurchgehen durch die tausend Finsternisse todbringender Rede. Sie ging hindurch und gab keine Worte her für das, was geschah; aber sie ging durch dieses Geschehen. Ging hindurch und durfte wieder zutage treten, „angereichert“ von all dem.“
Celans Lyrik ist von seiner Lebensgeschichte geprägt. „Ich habe nie eine Zeile geschrieben, die nichts mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte […]“ , so schreibt er selbst 1962. Zu den zentralen Geschehnissen im Leben Celans gehören die Verfolgung durch die Nationalsozialisten und der Verlust der so geliebten Mutter. Sie machen es ihm unmöglich auf traditionelle Weise weiter zu dichten. Das Leid entzieht sich der Sprache. So löst sich Celan auf formaler Ebene fast vollkommen von vorgegebenen metrischen Mustern. Sprachlich werden „die Mittel der „Verschlüsselung und Verknappung“ zum konstitutiven Prinzip seiner Lyrik.
Vielen Gedichten kommt eine besondere Bedeutung für das Verständnis seiner Dichtung zu. Zu diesen Gedichten gehört auch das Gedicht „FADENSONNEN“ aus der Sammlung „Atemwende“ (1976). Doch zunächst möchte ich näher auf die Person Paul Celan eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Hauptteil
- 1. Paul Celan: Leben und Werk
- 2. Schizophrenie
- 2.1 Was ist Schizophrenie?
- 2.1.1 Symptome der Schizophrenie
- 2.2 Celan schizophren?
- 3. Analyse von Paul Celans „FADENSONNEN“
- C Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Paul Celans Gedicht „FADENSONNEN“, welches aus der Sammlung „Atemwende“ (1976) stammt. Der Fokus liegt auf der Analyse des Gedichts im Kontext des Lebens und Werks von Paul Celan, sowie auf der Untersuchung möglicher Verbindungen zu Celans vermeintlicher Erkrankung an Schizophrenie.
- Die Lebensgeschichte und das Werk Paul Celans
- Die Krankheit Schizophrenie und ihre Symptome
- Die Rolle der Sprache in Celans Lyrik
- Die Analyse des Gedichts „FADENSONNEN“
- Das Verhältnis von Sprache, Trauma und Krankheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Gedichts „FADENSONNEN“ vor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie beschäftigt sich mit dem Leben und Werk von Paul Celan und dem Zusammenhang seiner Dichtung mit seiner Lebensgeschichte, insbesondere der Verfolgung durch die Nationalsozialisten und dem Verlust seiner Mutter.
Der Hauptteil befasst sich zunächst mit Paul Celans Lebenslauf und Werdegang, wobei insbesondere auf die prägenden Ereignisse seiner Jugend und die Auswirkungen der Naziverfolgung eingegangen wird. Im Anschluss wird das Thema Schizophrenie beleuchtet, wobei sowohl die Definition der Krankheit als auch ihre Symptome beschrieben werden. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob Paul Celan an Schizophrenie erkrankt war. Im letzten Abschnitt des Hauptteils wird Celans Gedicht „FADENSONNEN“ analysiert und dessen Bedeutung im Kontext seiner Dichtung und seiner Lebensgeschichte untersucht.
Schlüsselwörter
Paul Celan, FADENSONNEN, Schizophrenie, Gedichtanalyse, Lyrik, Leben und Werk, Sprache, Trauma, Verfolgung, Verlust, Existenz, Krankheit, Bedeutung, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Manuela Schroll (Autor:in), 2005, Schizophrenie und Dichtung: Paul Celans 'Fadensonnen', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141187