Die Fragen, die sich diese Arbeit stellt sind folgende: Was genau sind Grenzsituationen? Wie
werden sie im Film dargestellt und in welcher Weise steht die episodische Erzählstruktur im
Zusammenhang mit dem Thema der Grenzsituation? In dieser Reihenfolge sind auch die
thematischen Schwerpunkte der Arbeit gesetzt. Im ersten Teil wird eine Definition des
Begriffs der Grenzsituation nach Karl Jaspers gegeben (Kapitel 2.1.) und ausgehend davon
einige erweiternde Betrachtungen vorgenommen (Kapitel 2.2.). Der zweite und dritte Teil der
Arbeit ist der Filmanalyse gewidmet, wobei im dritten Kapitel versucht wird, die Bedeutung
des Unfalls (Kapitel 3.1) und die des Zufalls (Kapitel 3.2) zu klären, um dann auf die
Darstellung der in Kapitel 2 beschriebenen Grenzsituationen im Film einzugehen (Kapitel
3.3.). Das vierte Kapitel befasst sich schließlich mit der filmischen Ästhetik der Trilogie,
insbesondere mit der episodischen Erzählstruktur in Abgrenzung vom Episodenfilm (Kapitel
4.1.) und ihrer Bedeutung für die Darstellung der Grenzsituationen im Rezeptionsprozess
des Zuschauers (Kapitel 4.2.). In diesem Zusammenhang soll auch ein Blick auf die Figuren
des Films geworfen und der These nachgegangen werden, ob und wie ein erweitertes
Figurenensemble – wie es für einen episodisch erzählten Film typisch ist – eine
Identifikationsfläche für den Zuschauer darstellen kann und in welcher Weise die
Grenzsituation damit im Zusammenhang steht (Kapitel 4.3.).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grenzsituationen
- Definition nach Karl Jaspers
- Leid
- Tod
- Schuld
- Zufall
- Erweiternde Betrachtungen zur Grenzsituation
- Definition nach Karl Jaspers
- Drei Filme über Grenzsituationen: „Triología del dolor“
- Der Unfall als Geschichtenschreiber
- Der Zufall und die Frage,,Was wäre wenn?"
- Die Folgen - Akkumulation von Grenzsituationen
- Schuld
- Leid
- Tod
- Krankheit und Einsamkeit
- Ästhetik der Filme
- Begriffsklärung „,Episodenfilm“ und „episodisches Erzählen“
- Die Bedeutung der episodischen Erzählstruktur für das Thema der Grenzsituation
- Multiperspektivität und „offenes System“
- Das Aufbrechen des kontinuierlichen Handlungsverlaufes: die Verwirrung des Zuschauers als Katalysator für Emotionen
- Die Figuren des Films – Identifikationsfläche für den Zuschauer
- Der multidimensionale Charakter
- Affektbild
- Innenwelt - Außenwelt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der philosophischen Definition der Grenzsituation nach Karl Jaspers und untersucht, wie diese im Film dargestellt werden. Im Zentrum stehen die drei Filme der „Triología del dolor“ des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu.
- Definition der Grenzsituation nach Karl Jaspers
- Darstellung von Grenzsituationen im Film
- Die Bedeutung der episodischen Erzählstruktur im Zusammenhang mit Grenzsituationen
- Die Figuren als Identifikationsfläche für den Zuschauer
- Die Auswirkungen von Grenzsituationen auf den Rezeptionsprozess des Zuschauers
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Grenzsituationen ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit dar. Sie erläutert die Relevanz der philosophischen Definition nach Karl Jaspers und ihre Anwendung auf die Filmtrilogie von Iñárritu.
- Grenzsituationen: Dieses Kapitel beleuchtet die Definition der Grenzsituation nach Karl Jaspers, wobei der Fokus auf den Begriffen Leid, Tod, Schuld und Zufall liegt. Es werden die grundlegenden Ideen der Existenzphilosophie und ihre Bedeutung für das Verständnis von Grenzsituationen erläutert.
- Drei Filme über Grenzsituationen: „Triología del dolor“: Dieses Kapitel widmet sich der Filmanalyse der Trilogie, indem es die Darstellung von Grenzsituationen in den Filmen untersucht. Es werden die spezifischen Situationen des Unfalls, des Zufalls und der Folgen von Grenzsituationen analysiert.
- Ästhetik der Filme: In diesem Kapitel wird die filmische Ästhetik der Trilogie analysiert, insbesondere die Bedeutung der episodischen Erzählstruktur für die Darstellung von Grenzsituationen. Es werden die Auswirkungen der Multiperspektivität, des Aufbrechens des kontinuierlichen Handlungsverlaufes und der Figuren auf den Rezeptionsprozess des Zuschauers diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der Grenzsituation nach Karl Jaspers, der Existenzphilosophie, der filmischen Darstellung von Grenzsituationen, der episodischen Erzählstruktur und dem Rezeptionsprozess des Zuschauers. Die Trilogie von Iñárritu dient als analytisches Beispiel, wobei Themen wie Leid, Tod, Schuld und Zufall im Fokus stehen.
- Quote paper
- Daniela Hoffmann (Author), 2008, Leid, Tod, Schuld. Menschliche Grenzsituationen in Alejandro González Iñárritus Trilogie "Amores Perros", "21 Grams" und " Babel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141198