Mit dem Schritt an die Hochschule ändert sich für den angehenden Studierenden einiges. Nicht nur, dass er sich in einem eher anonymen Massenbetrieb befindet, in dem das Individuum nicht mehr wirklich auffällt; auch die Art, wie man sich durch die Etappen des Studiums arbeitet und dabei vielleicht nur kurz durch besonders gute Arbeit „auffällt“ ist eine Herausforderung: Der größte Teil der eigenen Leistung wird durch die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten unter Beweis gestellt.
Trotzdem haben Studierende nur selten die Möglichkeit, sich das entsprechende Handwerkzeug anzueignen, obwohl ein sicherer und selbstverständlicher Umgang damit erwartet wird. Die Fähigkeit zu schreiben scheint als natürliche Fähigkeit jedes Studierenden vorausgesetzt. Zudem sind die Hochschüler mit einer großen Zahl unterschiedlichster wissenschaftlicher Literatur konfrontiert und wissen oft nicht, woran sie sich orientieren sollen - weder in punkto „Vorbildtexte“noch bezüglich der Quellensuche. Daraus folgen meist Schwierigkeiten beim wissenschaftlichen Schreiben. „Prävention“ durch Einführungskurse oder Schreibübungen wird an den Fakultäten noch viel zu wenig angeboten. Dazu kommt, dass sich viele Studierende der Ursache ihrer Schwierigkeiten überhaupt nicht bewusst sind. Zwar registrieren sie, dass sie möglicherweise Hemmungen haben, ihre Arbeit zu beginnen oder mit dem Zeitplan nicht zurecht kommen. Sie nehmen das jedoch als gegeben hin. Dass es sich hierbei oft um die Symptome von Schreibproblemen durch mangelnde Praxis und Sachkenntniss handelt, wird selten im Verlauf des Studiums wahrgenommen. So kommt es vor, dass erst Doktoranden ihre „Mängel“ aufarbeiten müssen, weil sie sich beispielsweise einem aus ihrer Sicht dominanten, konventionalisierten Sprachstil angepasst haben und sich dabei vor schier unlösbare Aufgaben gestellt fühlten.
In dieser Seminararbeit wird die Entstehung verschiedener Schreibprobleme skizziert. Dabei soll aufgezeigt werden, dass an Hochschulen die Lehrenden wie auch Lernenden noch immer viel zu wenig über die Wissenschaften selbst und die entsprechenden Sprachkonventionen reflektiert wird, welche wiederum die wissenschaftlichen Texte und Schreibe beeinflussen...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Probleme beim Schreiben
- Die Ursachen
- Der/Die StudentIn
- Die Hochschule
- Die Struktur der Wissenschaft
- Die Schreibprobleme
- Die Konzeptbildung
- Die Wissenschaftssprache
- Die Textzusammenfassung
- Die Konventionen des Zitierens und Verweisens
- Psychische Schwierigkeiten
- Die Ursachen
- Schreibhilfe an der Hochschule
- Das Schreiblabor
- Das Kompass- Projekt
- Individuelle Hilfe: ein Vorschlag
- Schreibhilfe in der Literatur
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen, denen Studierende beim wissenschaftlichen Schreiben gegenüberstehen. Sie untersucht die Ursachen von Schreibproblemen, analysiert die Rolle der Hochschule und die Schwierigkeiten, die sich aus der Struktur der Wissenschaft ergeben. Darüber hinaus werden verschiedene Ansätze zur Schreibhilfe vorgestellt und ihre Wirksamkeit diskutiert.
- Ursachen von Schreibproblemen bei Studierenden
- Rolle der Hochschule bei der Förderung des wissenschaftlichen Schreibens
- Schreibhilfeangebote und ihre Wirksamkeit
- Einfluss von Konventionen der Wissenschaftssprache
- Psychische Aspekte des Schreibens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Schreibprobleme im wissenschaftlichen Kontext ein und beleuchtet die besonderen Herausforderungen, denen Studierende im Hochschulbetrieb gegenüberstehen. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Ursachen von Schreibproblemen und analysiert dabei die Rolle des/der Studierenden, der Hochschule und der Struktur der Wissenschaft. Es werden verschiedene Schreibprobleme und ihre Ursachen genauer betrachtet, wie z.B. die Konzeptbildung, der Umgang mit der Wissenschaftssprache, die Textzusammenfassung und die Konventionen des Zitierens und Verweisens. Darüber hinaus werden psychische Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Schreiben thematisiert.
Schlüsselwörter
Schreibprobleme, wissenschaftliches Schreiben, Hochschulbildung, Wissenschaftssprache, Schreibhilfe, Konventionen, psychische Schwierigkeiten, Konzeptbildung, Textzusammenfassung, Zitiermethoden, Hochschuldidaktik, Prävention.
- Arbeit zitieren
- Sandra Wesp (Autor:in), 2001, Probleme beim wissenschaftlichen Schreiben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14122