Diese Arbeit ist in einem Seminar über die soziale Ungleichheit in Deutschland entstanden. Sie geht besonders ein auf die Gründe für den Gleichstellungsvorsprung und die Auswirkungen der Gleichstellung in den Breichen Politik, Bildung, Arbeitsmarkt und Familie. Außerdem werden die Veränderungen nach der Wiedervereinigung erläutert. „Innerhalb jeder sozialen Klasse gibt es noch einmal eine Unterschicht: die Frauen.“
So schrieb Regina Becker-Schmid 1987. Trifft dieser Satz auch auf die Situation in der
DDR mit ihrem sozialistischen, und damit ja eigentlich egalitären Staatssystem, zu?
Ich möchte mich in dieser Arbeit vor allem mit den Fragen beschäftigen, warum die
DDR-Bürgerinnen einen Gleichstellungsvorsprung hatten, und wie er sich im
alltäglichen Leben ausgewirkt hat.
Aus Gründen der Anschaulichkeit verwende ich des Öfteren Vergleichszahlen der BRD,
aber es gehört mit Sicherheit nicht zum Ziel dieser Arbeit die sozialen Unterschiede
zwischen Männern und Frauen in der BRD zu erforschen.
Dennoch es ist natürlich eine Besonderheit die Entwicklungen zweier Länder
nebeneinander betrachten zu können, die auf der gleichen Ausgangssituation
beruhen, aber in zwei völlig unterschiedlichen Staatssystemen vor sich gingen.
Hauptsächlich beziehe ich mich in meinen Angaben auf Rainer Geißler, denn er
beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Sozialstruktur Deutschland und auch mit
der Thematik der sozialen Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen.
Des Weiteren habe ich mich mit DDR-Literatur auseinander gesetzt, wo bei man
sagen muss, dass die Ungleichheit in der DDR allgemein kein Thema der
sozialwissenschaftlichen Forschung war1 und dass solche Werke natürlich auch immer
einem propagandistischen Anspruch gerecht werden mussten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gleichstellungsvorsprung in der DDR
- Gründe für den Gleichstellungsvorsprung
- Auswirkungen der Gleichstellung
- Politik
- Bildungssystem
- Arbeitsmarkt
- Familie
- Veränderungen nach der Wiedervereinigung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen des Gleichstellungsvorsprungs von Frauen in der DDR und analysiert, wie sich diese Gleichstellung im Alltag der Frauen ausgewirkt hat. Im Fokus steht dabei ein Vergleich mit der Situation der Frauen in der Bundesrepublik Deutschland und die Unterschiede in der Entwicklung der Gleichstellungspolitik.
- Gründe für den Gleichstellungsvorsprung in der DDR
- Ideologische und ökonomische Motive der DDR-Regierung
- Auswirkungen der Gleichstellungspolitik auf verschiedene Lebensbereiche
- Vergleich der Gleichstellungsprozesse in der DDR und der BRD
- Bewertung der Erfolge und Herausforderungen der Gleichstellungspolitik in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen des Gleichstellungsvorsprungs in der DDR und den Auswirkungen dieser Gleichstellung auf das alltägliche Leben der Frauen. Sie setzt die DDR-Situation in den Kontext der BRD und erklärt die Verwendung vergleichender Zahlen.
Das zweite Kapitel analysiert die Gründe für den Gleichstellungsvorsprung der Frauen in der DDR. Es werden sowohl die ideologischen Hintergründe, wie die sozialistische Ideologie der Gleichheit, als auch die ökonomischen Motive, wie der Arbeitskräftemangel, erläutert.
Kapitel 2.2 beleuchtet die Auswirkungen der Gleichstellungspolitik in der DDR auf verschiedene Lebensbereiche.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Thema der sozialen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in der DDR, insbesondere dem Gleichstellungsvorsprung, den Frauen in der DDR gegenüber Frauen in der BRD hatten. Hierbei werden wichtige Begriffe wie Gleichstellung, Gleichberechtigung, sozialistische Ideologie, Arbeitskräftemangel, Familienpolitik, Bildungssystem und Arbeitsmarkt beleuchtet.
- Quote paper
- Sabine Wimmer (Author), 2003, Die Entwicklung der sozialen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141330