Der Jüdische Krieg (66–70 n. Chr.) hatte für das jüdische Volk katastrophale Konsequenzen. Das geistliche und politische Zentrum Jerusalem war zerstört, der heilige Tempel war geplündert und schließlich niedergebrannt worden. Der jüdische Historiker Flavius Josephus hat in seinen Werken nicht nur den Krieg selbst ausführlich beschrieben, sondern sich auch im besonderen Maße mit den Ursachen desselben beschäftigt. In dieser Arbeit soll nur der Aspekt herausgegriffen werden, inwiefern Josephus die römische Provinzialpolitik als Ursache für den Krieg angesehen hat. Hierbei werden insbesondere zwei Gesichtspunkte analysiert: inwiefern die Missachtung der jüdischen Sonderrolle durch die Kaiser Gaius und Nero als Kriegsursache anzusehen ist und wie Josephus die Verantwortlichkeit der römischen Statthalter am Ausbruch des Aufstandes einschätzt.
Für die Quellenanalyse werden die zwei Hauptwerke des Josephus herangezogen, das Bellum Iudaicum und die Antiquitates. Dabei ist auch die Frage von Bedeutung, ob sich Josephus Blickwinkel auf die Ereignisse über die Jahre hinweg verändert hat oder ob seine Grundhaltung die gleiche geblieben ist. Dieser Aspekt wird in Kapitel 3.3 angesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführendes zu Josephus und seinen zwei Hauptwerken
- Missachtung der jüdischen Sonderrolle durch die Kaiser Gaius und Nero
- Unfähigkeit der Statthalter
- Unterschiede in der Bewertung der Ereignisse im Bellum Iudaicum und in den Antiquitates
- Resümee
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die römische Provinzialpolitik als Ursache für den Jüdischen Krieg (66-70 n. Chr.), insbesondere in der Darstellung des Flavius Josephus. Sie untersucht, inwieweit die Missachtung der jüdischen Sonderrolle durch die Kaiser Gaius und Nero als Kriegsursache anzusehen ist und wie Josephus die Verantwortlichkeit der römischen Statthalter am Ausbruch des Aufstandes einschätzt. Die Analyse basiert auf den beiden Hauptwerken des Josephus, dem Bellum Iudaicum und den Antiquitates, und untersucht, ob sich Josephus' Blickwinkel auf die Ereignisse über die Jahre hinweg verändert hat.
- Die Rolle der römischen Provinzialpolitik im Jüdischen Krieg
- Die Missachtung der jüdischen Sonderrolle durch die Kaiser Gaius und Nero
- Die Verantwortlichkeit der römischen Statthalter am Ausbruch des Aufstandes
- Die Unterschiede in der Darstellung der Ereignisse im Bellum Iudaicum und in den Antiquitates
- Die Glaubwürdigkeit von Josephus als Historiker
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel stellt den Jüdischen Krieg und die Folgen für das jüdische Volk dar. Es werden die Werke des Josephus vorgestellt, die sich mit den Ursachen des Krieges beschäftigen, insbesondere die Rolle der römischen Provinzialpolitik.
Einführendes zu Josephus und seinen zwei Hauptwerken
Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über das Leben und Werk des Flavius Josephus. Es werden die wichtigsten Aspekte seiner Biografie beleuchtet, die für das Verständnis seiner Quellen von Bedeutung sind. Darüber hinaus werden die beiden Hauptwerke des Josephus, das Bellum Iudaicum und die Antiquitates, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themengebiete römische Provinzialpolitik, Jüdischer Krieg, Flavius Josephus, Bellum Iudaicum, Antiquitates, jüdische Sonderrolle, Kaiser Gaius, Kaiser Nero, römische Statthalter.
- Arbeit zitieren
- Maja Hetmank (Autor:in), 2009, Die römische Provinzialpolitik als Ursache für den Jüdischen Krieg in der Darstellung des Flavius Josephus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141512