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Die Narrheit auf dem Weg zur Pathologisierung und Isolation

Über Johann Beers "Das Narrenspital" (1681)

Titel: Die Narrheit auf dem Weg zur Pathologisierung und Isolation

Hausarbeit , 2004 , 16 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: M.A. Hoelenn Maoût (Autor:in)

Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik
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In der vorliegenden Arbeit wird der 1681 anonym erschienene Roman Das Narrenspital, welcher heute Johann Beer zugeordnet wird, auf seine verschiedenen Narrheitskonzeptionen und sein Spiel mit den literarischen Narrenbildern untersucht. Zudem soll der Weg der Pathologisierung des Narren am Ende des barocken Zeitalters Schwerpunkt dieser Auseinandersetzung sein. Hierzu werden die verschiedenen Thesen Michel Foucaults herangezogen, welcher sich eingehend mit den Thematiken des Subjekts, der Macht, der Repression, des Wissens und der Sprache befasst hat. Sie dienen diesen Ausführungen als Voraussetzung, um den Blick auf die Thematik zu sensibilisieren, und sind gleichsam hilfreich und wegweisend in der Betrachtung des im Werk dargestellten Besuchs des Narrenspitals, welcher separat in einem eigenen Kapitel behandelt wird, da er die Klimax des zu bearbeitenden Textes repräsentiert.
Zunächst kritisiert der satirische Roman den negativen Aspekt von Autorität und körperlicher Disziplinierung. Im Weiteren erörtert er jedoch auch die Umkehrung in sein Gegenteil, die absolute freie Körperlichkeit, die im Text als Einsamkeit, Isolation und gesellschaftliches Ausgeschlossensein inszeniert ist. Das Thema des Helden oder Anti-Helden mit dem Namen 'Lorentz hinter der Wiesen' und des Ich-Erzählers 'Hans guck in die Welt' ist sowohl das des kritischen Satirikers als auch des kritikwürdigen Sünders gleichermaßen, da die groteske Revolte gegen die züchtigende Autorität auch nur ein anderer Weg in die Katastrophe ist.
Schwerpunkt und Hauptinteresse bei der folgenden Betrachtung des Textes ist die Abhandlung über die verschiedenen dargestellten Narrheiten, welche hier von den traditionellen literarischen und kulturtheoretischen Formen hin zu einem neuen, in die Moderne weisendes Niveau reichen, m.a.W. vom Hofnarren und Schalksnarren über den festlichen Fastnachtsnarren hin zur Isolation in speziellen Spitälern. Außerdem wird im Hinblick auf diese Thematik im Text sowie an den Thesen Foucaults deutlich, dass es sich um eine willkürliche Definitionsmacht hinsichtlich der Trennung von Vernunft und Narrheit handelt. Es wird klar, dass die Klassifikation und Ordnung des Wahnsinns das Mittel ist, um zu beherrschen und aus den gesellschaftlichen Diskursen auszuschließen. „Seit dem Mittelalter ist der Wahnsinn derjenige, dessen Diskurs nicht ebenso zirkulieren kann wie der der andern: sein Wort gilt für null und nichtig, es hat weder Wahrheit noch Bedeutung.“

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Romananalyse
    • Textaufbau, Erzählperspektive, Fokus, Sprache
    • Figurenkonstellation
  • Der Besuch des Narrenspitals
  • Reflektionen
  • Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit analysiert den Roman „Das Narrenspital“ (1681) von Johann Beer, um seine vielfältigen Konzeptionen von Narrheit und sein Spiel mit literarischen Narrenbildern zu untersuchen. Im Zentrum steht die Pathologisierung des Narren am Ende des Barockzeitalters. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Thesen Michel Foucaults, der sich mit den Themen Subjekt, Macht, Repression, Wissen und Sprache auseinandersetzte. Foucaults Thesen dienen dazu, die Thematik zu beleuchten und den Blick auf den im Werk dargestellten Besuch des Narrenspitals zu lenken. Dieser wird separat in einem eigenen Kapitel behandelt, da er die Klimax des zu bearbeitenden Textes darstellt.

  • Analyse der verschiedenen Narrheitskonzeptionen in „Das Narrenspital“
  • Untersuchung des Weges der Pathologisierung des Narren im Barock
  • Einbezug der Thesen Michel Foucaults über Subjekt, Macht und Sprache
  • Analyse der Rolle des Narrenspitals als Ort der Isolation und Ausgrenzung
  • Behandlung des Themas der willkürlichen Definitionsmacht in Bezug auf Vernunft und Narrheit

Zusammenfassung der Kapitel

Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Einleitung. Es werden die Zielsetzung der Analyse und die Relevanz der Thesen Michel Foucaults für die Untersuchung von Narrheit und Pathologisierung im Roman „Das Narrenspital“ dargelegt.

Kapitel 2 befasst sich mit der ausführlichen Werkanalyse. Der Fokus liegt zunächst auf den formalen Stilmitteln des Romans, wie Erzählperspektive, Fokus, Sprache und dem Incipit. Anschließend werden die Figuren des Romans und ihre Beziehung zu den klassischen Narrentypen beleuchtet.

Schlüsselwörter

Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themenfeldern wie Narrheit, Pathologisierung, Isolation, Barockliteratur, Michel Foucault, Subjekt, Macht, Sprache, Narrenspital, gesellschaftliche Ausgrenzung, Vernunft und Wahnsinn.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Die Narrheit auf dem Weg zur Pathologisierung und Isolation
Untertitel
Über Johann Beers "Das Narrenspital" (1681)
Hochschule
Technische Universität Berlin  (Institut für Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
Narrheit: Kulturelle Praktiken und diskursive Konfigurationen
Note
1,0
Autor
M.A. Hoelenn Maoût (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V141541
ISBN (eBook)
9783640517954
ISBN (Buch)
9783640517688
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Johann Beer Das Narrenspital
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
M.A. Hoelenn Maoût (Autor:in), 2004, Die Narrheit auf dem Weg zur Pathologisierung und Isolation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141541
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Leseprobe aus  16  Seiten
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