In dieser Hausarbeit wird Iphigenies Abwendung von den Göttern analysiert, wobei zunächst ein Blick auf das allgemeine Götterbild in dem Werk Iphigenie auf Tauris geworfen werden soll, um sich ausgehend davon mit Iphigenies Beziehung zu den Göttern im Speziellen auseinanderzusetzen. Hier wird es besonders um Iphigenie in Form des Opfers der Götter und ihrer anschließenden Emanzipation von diesen gehen. Zudem soll am Ende noch ein Blick auf Iphigenie als eigenständig handelndes Subjekt geworfen werden.
Oftmals scheint es leichter zu sein, auf Obrigkeiten und deren Herrschaft zu vertrauen, die Eigenverantwortung abzugeben und das Schicksal in die Hände anderer zu legen. Doch genau darin liegt auch die Gefahr der Unmündigkeit und der Aufgabe des eigenen Ichs. Sich Mündigkeit, womit auch Selbstbestimmung und Urteilsfähigkeit gemeint sind, zu erarbeiten, scheint zunächst der anstrengendere Weg zu sein. Wenn dieser jedoch betreten wird, kann er auch die Sicht auf die Weiten des Neuen und Unentdeckten öffnen und ungeahnte Lebensperspektiven und Möglichkeiten darbieten.
Auch die Figur der Iphigenie in Goethes Drama Iphigenie auf Tauris, beginnt den Prozess dieses selbstbewusst-aufgeklärte[n] Hinausgehen[s] über das christliche "Dein Wille geschehe" zu durchleben. Mit der Entscheidung, nicht weiterhin auf die Götter zu vertrauen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, emanzipiert sie sich von den Göttern und deren Obrigkeit und beginnt als eigenständiges Subjekt zu agieren. Sie befreit sich aus ihrer Unmündigkeit und betritt den Weg des eigenverantwortlichen Handelns.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Götterbild in Iphigenie auf Tauris
- Iphigenie und die Götter
- Iphigenie als Opfer der Götter
- Iphigenies Emanzipation von den Göttern
- Iphigenie als eigenständig handelndes Subjekt
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Iphigenies Emanzipation von den Göttern in Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris“. Dabei wird insbesondere analysiert, wie sie sich von ihrer Opferrolle befreit und zu einem eigenständigen Subjekt entwickelt.
- Das Götterbild in Goethes „Iphigenie auf Tauris“
- Iphigenies Opferrolle und ihre Beziehung zu den Göttern
- Iphigenies Emanzipationsprozess und ihr Streben nach Selbstbestimmung
- Die Rolle der Vernunft und Moral in Iphigenies Entwicklung
- Iphigenie als eigenständiges Subjekt und ihre Bedeutung in Goethes Drama
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor und führt in die Thematik der Emanzipation von den Göttern ein. Kapitel 2 beleuchtet das Götterbild in „Iphigenie auf Tauris“ und zeigt, wie die Götter in dem Werk agieren und welchen Einfluss sie auf die Handlung haben. Kapitel 3 untersucht Iphigenies Beziehung zu den Göttern, wobei insbesondere ihre Opferrolle und ihr anschließender Prozess der Emanzipation betrachtet werden. Kapitel 4 analysiert Iphigenie als eigenständiges Subjekt und ihre Fähigkeit, selbstbestimmt zu handeln.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Emanzipation, Götterbild, Opferrolle, Selbstbestimmung, Vernunft und Moral in Goethes „Iphigenie auf Tauris“. Wichtige Konzepte, die im Text betrachtet werden, sind die Vorstellung von Mündigkeit, die Bedeutung des freien, selbstdenkenden Ichs und das Spannungsfeld zwischen göttlicher Willkür und menschlicher Autonomie.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Iphigenies Bruch mit den Göttern. Iphigenies Emanzipation von den Göttern in Goethes "Iphigenie auf Tauris", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1415454