Die deutsche Sprache, ein dynamisches Kommunikationsmittel, unterliegt kontinuierlichem Wandel und Variationen, bedingt durch ihre vielfältige Verwendung in unterschiedlichen Kontexten. In dieser Arbeit wird ein spezifisches syntaktisches Phänomen – die Verbzweitstellung nach dem Konjunktor ‚weil‘ im mündlichen Sprachgebrauch – eingehend untersucht. Dieses Phänomen, welches die Reihenfolge von Subjekt, Verb und Prädikat in einem Satz betrifft, hat in der linguistischen Forschung zunehmend Aufmerksamkeit erregt.
Bevor näher darauf eingegangen wird, werden grundlegende Begrifflichkeiten wie Standardsprache, Umgangssprache und Alltagssprache geklärt, um einen klaren Analyserahmen zu schaffen. Die Untersuchung zeigt, dass die Verbzweitstellung nach ‚weil‘ vor allem im informellen, mündlichen Sprachgebrauch eine Rolle spielt. Im Hauptteil werden die Reaktionen der Sprachgemeinschaft sowie Erwähnungen in grammatischen Werken beleuchtet, wobei deutlich wird, dass diese Konstruktion nicht nur verbreitet, sondern auch akzeptiert ist.
Die Arbeit analysiert verschiedene Erklärungsansätze aus historischer, syntaktischer und lexikalischer Perspektive und beleuchtet insbesondere die Ansichten von Günthner und Weinrich. Dabei wird deutlich, dass die Verbzweitstellung nach ‚weil‘ nicht nur als sprachliche Variation, sondern auch als Ausdruck von kommunikativer Effizienz betrachtet werden kann. Abschließend werden konkrete Beispiele aus der Sprachpraxis präsentiert, die verdeutlichen, wie sich dieses Phänomen im mündlichen Sprachgebrauch manifestiert und wie es von Sprechern verwendet wird. Die Arbeit bietet somit eine umfassende Untersuchung eines spezifischen syntaktischen Phänomens im deutschen Sprachgebrauch und trägt zum vertieften Verständnis für den Sprachwandel und die Sprachvariation bei.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. SPRACHWANDEL UND SPRACHVARIATION IM GEGENWARTSDEUTSCHEN
- 2.1 SPRACHWANDEL IM GEGENWARTSDEUTSCHEN
- 2.2 STANDARDSPRACHE UND UMGANGSSPRACHE
- 3. VERBZWEITSTELLUNG NACH „,WEIL“ IM MÜNDLICHEN
- 3.1 ERWÄHNUNG IN DEN GRAMMATIKEN IM WANDEL DER ZEIT
- 3.2 ERFORSCHUNG DER GESPROCHENEN SPRACHE
- 3.3 REAKTIONEN SPRACHGEMEINSCHAFT
- 4. LINGUISTISCHER UMGANG MIT, WEIL+V2' IM ALLGEMEINEN
- 4.1 HISTORISCHER, SYNTAKTISCHER UND LEXIKALISCHER ERKLÄRUNGSANSATZ
- 4.2 DIACHRONE UND SYNCHRONE BETRACHTUNGSWEISE
- 5. SPRACHWISSENSCHAFTLICHE POSITIONEN
- 5.1 VERSCHIEDENE ERSTE ANSÄTZE
- 5.2 DER ANSATZ VON HARALD WEINRICH
- 5.3 DER ANSATZ VON SUSANNE GÜNTHNER
- 6. FAZIT
- 7. LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verbzweitstellung nach dem Konjunktor „weil“ im mündlichen Sprachgebrauch des Deutschen und untersucht die Sprachentwicklung und -variation sowie die linguistischen Erklärungsansätze.
- Die Veränderungen im Deutschen im Bezug auf die Verbzweitstellung nach „weil“
- Die Reaktionen der Sprachgemeinschaft auf dieses Phänomen
- Die Untersuchung verschiedener sprachwissenschaftlicher Positionen und Gründe für die „weil + V2“-Konstruktion
- Der sprachwissenschaftliche Umgang mit dem „weil + V2“-Konstrukt
- Die Rolle der Standardsprache und der Umgangssprache in diesem Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dient als Einleitung und stellt das Thema der Arbeit vor. Es werden die Grundbegriffe erläutert, wie Sprachwandel, Sprachvariation, Standardsprache und Umgangssprache.
Kapitel 2 beschäftigt sich ausführlich mit dem Sprachwandel und der Sprachvariation im Gegenwartsdeutschen. Es werden interne und externe Faktoren, die diesen Wandel beeinflussen, analysiert, sowie verschiedene Veränderungen auf den Ebenen der Phonologie, Morphologie und Syntax.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Verbzweitstellung nach „weil“ im mündlichen Sprachgebrauch und untersucht die Reaktionen der Sprachgemeinschaft und die Erwähnung in grammatischen Werken.
Kapitel 4 beleuchtet den sprachwissenschaftlichen Umgang mit dem „weil + V2“-Konstrukt, insbesondere die Ansichten von Harald Weinrich und die verschiedenen Erklärungsansätze aus historischer, syntaktischer und lexikalischer Perspektive.
Kapitel 5 stellt verschiedene sprachwissenschaftliche Positionen zu dieser Konstruktion vor, mit einem Schwerpunkt auf den Ansichten von Günthner und Weinrich.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Sprachwandel, Sprachvariation, Standardsprache, Umgangssprache, Verbzweitstellung, „weil + V2“-Konstruktion, diachrone und synchrone Betrachtungsweise, linguistische Erklärungsansätze, Sprachgemeinschaft, sprachwissenschaftliche Positionen.
- Quote paper
- Maria Hannes (Author), 2023, Die 'weil + V2'-Konstruktion im mündlichen Sprachgebrauch des Deutschen. Eine Untersuchung des Sprachwandels, der Sprachvariation und der linguistischen Erklärungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1415975