Die deutschen Banken befinden sich bereits seit Ende der 90er Jahre – mit kleineren Unterbrechungen – in einer tiefgreifenden Ertragskrise. Für die schwache Ertragsentwicklung der Banken werden verschiedene Ursachen angeführt. Zum einen verursachte der zunehmend hohe Wettbewerbsdruck durch neue Konkurrenten und der damit verbundene Preiswettbewerb schrumpfende Zinsüberschüsse. Zum anderen belasten die zum Teil konjunkturell bedingten, größeren Aufwendungen für die Risikovorsorge die Ergebnisse der Banken.
Als eine weitere Ursache des gerade im europäischen Vergleich niedrigen Niveaus des Bankerfolgs wird u.a. die deutsche Drei-Säulen-Struktur, also das Bankensystem in der Bundesrepublik, gesehen. Dieses setzt sich aus privaten, öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Banken zusammen. Kritiker bezeichnen Deutschland als over-banked, was sich vor allem auf die relativ geringe Konzentration im deutschen Bankensektor bezieht. Zudem wird diese These auch mit mangelnden Konzentrationsmöglichkeiten zwischen den drei Säulen begründet, da Fusionen nur innerhalb der Säulen realisiert werden.
Eine Konsolidierung des deutschen Bankensektors ist bereits angelaufen und wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Der Verkauf der Dresdner Bank durch die Allianz an die Commerzbank in 2008 und die aktuelle Übernahme der Privatbank Sal. Oppenheim durch die Deutsche Bank belegen diese These. Auch im Bereich der Landesbanken hat eine zunehmende Konzentration eingesetzt. Nach der Verschmelzung der Landesbanken Rheinland-Pfalz und Sachsen auf die Landesbank Baden-Württemberg in 2008 sind bereits weitere Zusammenschlüsse geplant.
Diese Veränderungen wurden durch die Schieflage der Spitzeninstitute der Sparkassen im Zuge der Verwerfungen an den Finanzmärkten begünstigt. Der Sparkassen- und Genossenschaftsbankensektor kann sich ebenso weiteren Fusionen nicht entziehen.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Untersuchung der Ursachen für die Ertragsentwicklung deutscher Kreditinstitute in den Jahren 1999 bis 2008. Dabei soll vor allem ein Vergleich innerhalb des in Deutschland etablierten Bankensystems, dem o.g. Drei-Säulen-System, gezogen werden. Es soll analysiert werden, ob sich die Ertragslage der Banken in den letzten Jahren wirklich verschlechtert hat.
Aufschluss über die Ertragslage von Kreditinstituten gibt die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als Teil des Jahresabschlusses.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1 Einleitung
- 2 Die Ertragsentwicklung deutscher Banken
- 2.1 Die Zinsmarge
- 2.2 Die Provisionsmarge
- 2.3 Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
- 3 Die Ertragsentwicklung der Großbanken
- 3.1 Die Zinsmarge
- 3.2 Die Provisionsmarge
- 3.3 Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
- 4 Die Ertragsentwicklung der Sparkassen
- 4.1 Die Zinsmarge
- 4.2 Die Provisionsmarge
- 4.3 Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
- 5 Die Ertragsentwicklung der Genossenschaftsbanken
- 5.1 Die Zinsmarge
- 5.2 Die Provisionsmarge
- 5.3 Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
- 6 Vergleich der Ertragsentwicklung
- 7 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Ertragsentwicklung deutscher Banken im Zeitraum von 2000 bis 2009. Dabei werden die drei Bankengruppen Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Hinblick auf ihre Zinsmarge, Provisionsmarge und das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften verglichen. Die Arbeit untersucht die Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Bankengruppen und beleuchtet die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Ertragslage der Banken.
- Entwicklung der Zinsmarge, Provisionsmarge und des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften
- Vergleich der Ertragsentwicklung der drei Bankengruppen
- Einfluss der Finanzkrise auf die Ertragsentwicklung
- Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der Bankengruppen
- Auswirkungen der Ertragsentwicklung auf die Wettbewerbsfähigkeit der Banken
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Diplomarbeit führt in die Thematik der Ertragsentwicklung deutscher Banken ein und erläutert die Bedeutung der Zinsmarge, Provisionsmarge und des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften für die Ertragslage der Banken. Das zweite Kapitel analysiert die Ertragsentwicklung der Großbanken im Zeitraum von 2000 bis 2009. Es werden die Entwicklung der Zinsmarge, Provisionsmarge und des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften dargestellt und die Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Großbanken untersucht. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Ertragsentwicklung der Sparkassen. Es werden die Entwicklung der Zinsmarge, Provisionsmarge und des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften dargestellt und die Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Sparkassen untersucht. Das vierte Kapitel analysiert die Ertragsentwicklung der Genossenschaftsbanken. Es werden die Entwicklung der Zinsmarge, Provisionsmarge und des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften dargestellt und die Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Genossenschaftsbanken untersucht. Das fünfte Kapitel vergleicht die Ertragsentwicklung der drei Bankengruppen Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Es werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ertragsentwicklung der einzelnen Bankengruppen herausgearbeitet und die Ursachen für die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Bankengruppen untersucht. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen für die zukünftige Ertragsentwicklung deutscher Banken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ertragsentwicklung deutscher Banken, Zinsmarge, Provisionsmarge, Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, Großbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Finanzkrise, Wettbewerbsfähigkeit, Geschäftsmodell, Regulierung, Aufsicht.
- Quote paper
- Daniel Pinke (Author), 2009, Die Ertragsentwicklung deutscher Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141625