Mit dem Wandel der Gesellschaft im 20. Jahrhundert haben sich auch die Grundlagen der Arbeit insbesondere in den Industrienationen wesentlich verändert: weg von der Industrie-, hin zur Informationsgesellschaft, weg von Massenarbeit, hin zu höher qualifizierten, anspruchsvolleren Tätigkeiten.
Aber nicht nur die Grundlagen der Arbeit seitens der Unternehmen haben sich verändert, auch die Ansprüche und Bedürfnisse der arbeitenden Menschen sind gestiegen.
Während die Kriegsgeneration nach dem 2.Weltkrieg noch die Existenzsicherung (Nahrung, Wohnen etc.) als primäres Bedürfnis empfand, stiegen die Ansprüche in den Wirtschaftswunderjahren schnell an. Schon die erste Nachkriegsgeneration wollte ‚mehr’ als nur die eigene Existenz sichern, der Wohlstand der Industrienationen ließ andere Werte wie z.B. die Erlangung
gesellschaftlichen Status’, Mitbestimmung etc. wichtiger werden.
Die heutigen Generationen streben mehr nach Selbstverwirklichung z.B. durch entsprechende Freizeitgestaltung, Verantwortungsübernahme etc.
Da die Arbeit des Einzelnen in den Industrienationen einen wesentlichen Teil der Bedürfnisbefriedigung in seinem Leben darstellt, entstanden schon früh im letzten Jahrhundert Überlegungen, wie und warum und in welcher Form Menschen Bedürfnisse entwickeln und wie diese zum Wohle der Unternehmen befriedigt werden könnten.
Die dahingehend grundlegenden Fragen lauten: ‚wie motiviere ich als Unternehmer meinen Mitarbeiter eine seinen Fähigkeiten und Kenntnissen entsprechende hohe, möglichst gleich bleibende Leistung zu erbringen’ und ‚wie motiviere ich einen solchen Angestellten längerfristig für mein Unternehmen zu arbeiten und nicht den Arbeitsplatz zu wechseln’?
Im Folgenden werden die wichtigsten, aus dieser Fragestellung heraus im 20.Jahrhundert entwickelten, grundlegenden Theoriekonzepte der Motivation erläutert. Auf dieser theoretischen Basis sind zahlreiche Forderungen an die Arbeitspraxis im Unternehmen entstanden, die im darauf folgenden zusammengefasst werden. Anhand eines realen Falles aus der Praxis werden die negativen Folgen aufgezeigt, die die Missachtung der beschriebenen Motivationsgrundlagen nach sich ziehen kann.
Es wird so verdeutlicht, dass und warum motivierte Mitarbeiter letztendlich zum (wirtschaftlichen) Wohl der Unternehmung beitragen und wie wichtig damit das Thema Arbeitsmotivation für die Unternehmensführung heutzutage (geworden) ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie der Arbeitsmotivation
- Begriffsklärung und Grundlagen
- Motiv und Motivation
- Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit
- Inhaltstheorien
- MURRAYS Bedürfnisklassifikation
- MASLOWS Bedürfnishierarchie
- ALDERFERS ERG-Theorie
- MCGREGORS X-Y-Theorie
- HERZBERGS Zwei-Faktoren-Theorie
- MCCLELLANDS Leitungs-, Macht- und Affilitionsmotive
- Die Inhaltstheorien in kritischer Betrachtung
- Prozesstheorien
- ADAMS Gleichheits- bzw. Gerechtigkeitstheorie
- VROOMS VIE-Theorie
- LOCKES Zielsetzungstheorie
- Die Prozesstheorien in kritischer Betrachtung
- Begriffsklärung und Grundlagen
- Arbeitsmotivation in der Praxis
- Folgerungen und Forderungen der Motivationstheorien für die Praxis
- Das Entlohnungssystem im Unternehmen
- Die Organisations- und Personalstruktur im Unternehmen
- Arbeitsumfeld
- Soziale Maßnahmen
- Sonstige Möglichkeiten
- Analyse der Arbeitsmotivation anhand eines Praxisfalles
- Arbeitssituation des Herrn A. und Ablauf der Ereignisse
- Motivationsverlauf des Herrn A
- Analyse der Verhaltensweisen und Umstände
- Folgerungen und Forderungen der Motivationstheorien für die Praxis
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Theorie der Arbeitsmotivation. Sie analysiert verschiedene Theorien, die im 20. Jahrhundert entwickelt wurden, um die Arbeitsmotivation von Personen zu erklären und vorherzusagen. Dabei werden sowohl Inhaltstheorien, die sich mit der Art, Anzahl und Bedeutung der Bedürfnisse befassen, als auch Prozesstheorien, die sich mit den kognitiven Aspekten der Motivation auseinandersetzen, behandelt. Die Arbeit zeigt auf, welche Bedeutung diese Theorien für die betriebliche Praxis haben und welche Folgerungen sich für die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und die Personalführung ergeben.
- Inhaltstheorien der Arbeitsmotivation
- Prozesstheorien der Arbeitsmotivation
- Bedeutung der Motivationstheorien für die betriebliche Praxis
- Folgerungen für die Gestaltung von Arbeitsbedingungen und Personalführung
- Analyse der Arbeitsmotivation anhand eines Praxisfalls
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeitsmotivation ein und beleuchtet den Wandel der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert. Sie stellt die grundlegenden Fragen nach der Motivation von Mitarbeitern und erläutert den Aufbau der Arbeit.
- Die Theorie der Arbeitsmotivation: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Begriffe der Arbeitsmotivation und stellt verschiedene Theorien vor, die versuchen, die Motivation von Arbeitnehmern zu erklären. Die wichtigsten Inhaltstheorien (MURRAY, MASLOW, ALDERFER, MCGREGOR, HERZBERG, MCCLELLAND) werden vorgestellt und kritisch beleuchtet.
- Prozesstheorien: Dieses Kapitel beleuchtet die Prozesstheorien der Arbeitsmotivation, die sich auf die kognitiven Aspekte der Motivation konzentrieren. Die drei wichtigsten Theorien (ADAMS, VROOM, LOCKE) werden vorgestellt und ihre Bedeutung für die Praxis erörtert.
- Arbeitsmotivation in der Praxis: Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen der Motivationstheorien auf die betriebliche Praxis. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Gestaltung des Entlohnungssystems, der Organisations- und Personalstruktur, des Arbeitsumfelds und sozialer Maßnahmen gegeben.
- Analyse der Arbeitsmotivation anhand eines Praxisfalls: Dieses Kapitel zeigt anhand eines realen Falles aus der Praxis die negativen Folgen auf, die die Missachtung der beschriebenen Motivationstheorien nach sich ziehen kann. Anhand des Beispiels wird deutlich, wie wichtig die Beachtung von Motivationsfaktoren für den Erfolg von Unternehmen ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Arbeitsmotivation und beleuchtet verschiedene Theorien, die die Motivation von Arbeitnehmern erklären sollen. Die Arbeit analysiert Inhaltstheorien wie die Bedürfnishierarchie von MASLOW und die Zwei-Faktoren-Theorie von HERZBERG sowie Prozesstheorien wie die Gleichheitstheorie von ADAMS und die Zielsetzungstheorie von LOCKE. Die Arbeit setzt sich mit den Auswirkungen der Theorien auf die betriebliche Praxis auseinander und zeigt anhand eines Praxisfalls auf, wie wichtig die Berücksichtigung der Motivationsfaktoren für den Erfolg von Unternehmen ist.
- Arbeit zitieren
- Tim Klatt (Autor:in), 2003, Die Theorie der Arbeitsmotivation und ihr Bezug zur betrieblichen Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14168