Im Zentrum der Arbeit stehen folgende Forschungsfragen: Welche Bedeutung hat Soziale Diagnostik für eine erfolgreiche Hilfeplanung? Welche Anwendung findet diese im Handlungsfeld der Familienintensivbetreuung in Kärnten? Ziel dieser Masterthesis ist es, einerseits herauszufiltern, inwiefern Soziale Diagnostik zu einer erfolgreichen Hilfeplanung beitragen kann bzw. ob diese eventuell sogar eine Notwendigkeit darstellt. Darüber hinaus wird versucht zu explorieren, inwieweit Soziale Diagnostik im Handlungsfeld der Familienintensivbetreuung bzw. Sozialpädagogischen Familienbegleitung Anwendung findet.
Die Masterthesis befasst sich mit Sozialer Diagnostik in einem rechtlichen Kontext der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten, stellt Definitionen Sozialer Diagnostik vor, beleuchtet einen geschichtlichen Abriss und die aktuellen Diskurse zur Thematik, gibt einen Überblick zu gewählten Ausrichtungen Sozialer Diagnostik, beschreibt gängige Klassifikationssysteme und skizziert Qualitätsstandards der Sozialen Diagnostik. Um herauszufiltern, inwiefern Soziale Diagnostik im Bereich der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten eine Bedeutung hat und welche Anwendung Soziale Diagnostik findet, gibt es im zweiten Teil der Masterthesis eine zirkuläre Forschung, welche sich sowohl auf eine quantitative Erhebung als auch auf Expert:inneninterviews stützt.
Der Terminus Soziale Diagnostik wird seit 1917 ambivalent diskutiert. Assoziiert wird damit Segregation, Klassifikation und Exklusion. Darüber hinaus beanspruchen andere Disziplinen den Terminus der Diagnose für sich. Die sogenannte Hilfeplanung ist ein Prozess, der es ermöglichen sollte, die Interventionen so zu planen, dass die Unterstützungsleistungen an die Klient:innen und deren Umwelt angepasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ambulante Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten
- Kindeswohl
- Formen der Erziehungshilfen
- Qualifikation der Fachkräfte in ambulanten Erziehungshilfen
- Stellungnahmen zum ersten Entwurf der Fachkräfteverordnung (25.02.2021)
- Stellungnahmen zum zweiten Entwurf der Fachkräfteverordnung (19.12.2022)
- Zusammenfassung
- Soziale Diagnostik
- Definitionen „Soziale Diagnostik“
- Geschichtlicher Abriss und Diskurse zur Sozialen Diagnostik
- Ausrichtungen Sozialer Diagnostik
- Biografische Diagnostik
- Netzwerkdiagnostik
- Lebenslagendiagnostik (Inklusions-Chart: IC4)
- Kooperative Diagnostik & Black-Box-Diagnostik
- Klassifikationssysteme
- International Classification of Desease ICD-11
- Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5)
- ICF
- Person in Environment Classification System (PIE)
- Qualitätsstandards in der Sozialdiagnostik
- Durchführungserlass neu (Jänner 2023)
- Zusammenfassung Kapitel 2
- Hilfeplanung in der Kinder- und Jugendhilfe
- Definition
- Fallarbeit/ Fallverständnis
- Erstellung
- Qualitätsstandard im Kontext der Hilfeplanungsgespräche
- Zusammenfassung Kapitel 3
- Empirischer Teil
- Erkenntnisinteresse quantitative Erhebung
- Erkenntnisinteresse qualitative Erhebung
- Fallauswahl und Stichproben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung und Anwendung von Sozialer Diagnostik in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten. Sie analysiert den rechtlichen Rahmen und die aktuellen Diskurse rund um Soziale Diagnostik. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Ansätze und Methoden der Sozialen Diagnostik, einschliesslich gängiger Klassifikationssysteme und Qualitätsstandards. Im empirischen Teil werden quantitative und qualitative Daten verwendet, um die Praxis der Sozialen Diagnostik im Bereich der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten zu erforschen.
- Rechtlicher Rahmen und Diskurse zur Sozialen Diagnostik
- Verschiedene Ansätze und Methoden der Sozialen Diagnostik
- Gängige Klassifikationssysteme und Qualitätsstandards
- Empirische Analyse der Anwendung von Sozialer Diagnostik in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe
- Zusammenhang von Sozialer Diagnostik und Hilfeplanung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz der Sozialen Diagnostik für die ambulante Kinder- und Jugendhilfe. Das erste Kapitel beleuchtet den rechtlichen Rahmen und die Praxis der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten, inklusive der Qualifikationsanforderungen für Fachkräfte.
Das zweite Kapitel widmet sich der Sozialen Diagnostik. Es umfasst Definitionen, einen geschichtlichen Abriss und die aktuellen Diskurse zur Thematik. Es werden verschiedene Ausrichtungen der Sozialen Diagnostik vorgestellt, gängige Klassifikationssysteme beschrieben und Qualitätsstandards erläutert.
Kapitel 3 beleuchtet die Hilfeplanung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe. Es werden die Definition, Fallarbeit/Fallverständnis, Erstellungsprozesse sowie Qualitätsstandards im Kontext der Hilfeplanungsgespräche behandelt.
Der empirische Teil der Masterarbeit (Kapitel 4) konzentriert sich auf die Erforschung der Praxis der Sozialen Diagnostik in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten durch die Anwendung sowohl quantitativer als auch qualitativer Forschungsmethoden.
Schlüsselwörter
Ambulante Kinder- und Jugendhilfe, Erziehungshilfen, Hilfeplanung, Soziale Diagnostik, Qualitätsstandards, Klassifikationssysteme, Biografische Diagnostik, Netzwerkdiagnostik, Lebenslagendiagnostik, ICF, DSM-5, ICD-11, quantitative und qualitative Forschungsmethoden.
- Arbeit zitieren
- Jennifer Bauer (Autor:in), 2023, Soziale Diagnostik in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten. Welche Bedeutung hat Soziale Diagnostik für eine erfolgreiche Hilfeplanung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417720