Die Bachelorthesis beschäftigt sich mit der Erweiterung des Bestätigungsvermerks um besonders wichtige Prüfungssachverhalte. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die KAM-Berichterstattung individuell genug ist, um die Erwartungslücke verringern zu können. Das Ziel dieser Bachelorthesis ist die Beantwortung der zentralen Frage mithilfe einer zielgerichteten und empirischen Analyse der KAM in den MDAX-Unternehmen. Zunächst wird ein Überblick über die Grundlagen der Abschlussprüfung – nach deutschen Prüfungsnormen – gegeben. Im Fokus des dritten Kapitels stehen die normativen Ausführungen über die Gestaltung der KAM. Im empirischen Teil der Arbeit werden die KAM in den Bestätigungsvermerken der MDAXUnternehmen auf quantitative und qualitative Besonderheiten untersucht. Abschließend wird ein Ausblick über mögliche zukünftige Entwicklungen der Berichterstattung über KAM gegeben.
Die Berichterstattung der Abschlussprüfer steht vor allem seit der globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 unter erheblicher Kritik. Diverse Unternehmen mussten im Verlauf der Krise Insolvenz anmelden. Die Kritik bezog sich vor allem auf die Tatsache, dass zahlreiche Unternehmen vor und während der Krise einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, durch die Abschlussprüfer, erhielten und kurze Zeit darauf zusammenbrachen. Um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die gesetzliche Abschlussprüfung wiederherzustellen und damit die bestehende Erwartungslücke aufzuheben, beendete die EU-Kommission im Jahr 2014 eine wesentliche Reform der Abschlussprüfung.
Diese wichtige Neuerung wurde an den International Standards on Auditing (ISA) für Unternehmen von öffentlichem Interesse, sogenannte Public Interest Entities (PIE), vorgenommen. In diesem Zusammenhang betrifft die wesentliche Änderung ISA 701 – die Pflicht zur Angabe von besonders wichtigen Prüfungssachverhalten, sogenannten Key Audit Matters (KAM), in den Bestätigungsvermerken von PIE. Die KAM sollen die Aussagekraft des Bestätigungsvermerks für Abschlussadressaten steigern, die Transparenz der durchgeführten Abschlussprüfung erhöhen und das Vertrauen in die Abschlussprüfung stärken. Die Schlüsse dieser Reformaktivitäten änderten auch die Berichterstattung der Abschlussprüfer in Deutschland, da das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) neue Prüfungsstandards (PS) einführte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Konzernabschlussprüfung
- Definition der Konzernabschlussprüfung
- Die Erwartungslücke
- Änderungen in der Berichterstattung
- Erweiterung des Bestätigungsvermerks um Key Audit Matters
- Anwendungsrahmen des Prüfungsstandards
- Auswahl von Key Audit Matters
- Darstellung und Kommunikation von Key Audit Matters
- Empirische Analyse der Berichterstattung über Key Audit Matters der MDAX-Unternehmen
- Methodik
- Zahl der Key Audit Matters
- Umfang der Key Audit Matters
- Themenbereiche der Key Audit Matters
- Key Audit Matters im Branchenvergleich
- Lesbarkeit von Key Audit Matters
- Zusammenfassung
- Kritische Würdigung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorthesis befasst sich mit der Erweiterung des Bestätigungsvermerks um besonders wichtige Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters, KAM) und untersucht, ob die KAM-Berichterstattung ausreichend individuell ist, um die Erwartungslücke zwischen Abschlussprüfern und der Öffentlichkeit zu verringern. Die Analyse zielt darauf ab, die zentrale Frage mithilfe einer empirischen Untersuchung der KAM in MDAX-Unternehmen zu beantworten.
- Analyse der KAM-Berichterstattung in Bestätigungsvermerken von MDAX-Unternehmen
- Bewertung der Individualität der KAM-Berichterstattung
- Untersuchung der Auswirkungen der KAM auf die Erwartungslücke
- Bedeutung der KAM für die Transparenz und das Vertrauen in die Abschlussprüfung
- Kritische Würdigung der KAM-Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Hintergrund der Reform der Abschlussprüfung und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Konzernabschlussprüfung, einschließlich der Definition, der Erwartungslücke und der Veränderungen in der Berichterstattung. Das dritte Kapitel widmet sich der Erweiterung des Bestätigungsvermerks um KAM, einschließlich des Anwendungsrahmens, der Auswahl und der Kommunikation von KAM. Der empirische Teil der Arbeit analysiert die KAM in den Bestätigungsvermerken der MDAX-Unternehmen und untersucht quantitative und qualitative Besonderheiten. Die Analyse liefert wichtige Ergebnisse, die im Fazit kritisch gewürdigt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Key Audit Matters (KAM) im Kontext der Konzernabschlussprüfung, insbesondere in Bezug auf die Erwartungslücke zwischen Abschlussprüfern und der Öffentlichkeit. Sie beleuchtet die Relevanz von KAM für die Transparenz und das Vertrauen in die Abschlussprüfung und analysiert empirisch die KAM-Berichterstattung von MDAX-Unternehmen. Wichtige Themenbereiche sind die Definition der KAM, die Auswahl und Kommunikation von KAM, die Analyse der KAM-Berichterstattung, die kritische Würdigung der KAM und die Auswirkungen von KAM auf die Erwartungslücke.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Erweiterung des Bestätigungsvermerks um besonders wichtige Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters). Eine empirische Analyse der MDAX-Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417730