SEINFELD - THE SHOW ABOUT NOTHING

Zum Umgang mit ethnischem Humor in der jüdischen Sitcom Seinfeld


Hausarbeit (Hauptseminar), 2000

35 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt:

1. Einleitung

2. DefinitionSitcom
2.1.Serial – Series
2.2. Narration und Handlungsorte der Sitcom
2.3. Actcom – Domcom - Dramedy

3. Zu Seinfeld
3.1. Zur Figurenkonstellation in Seinfeld
3.1.2. Schlemiel – Schlimazl
3.2. Wertezerfall oder Wertewandel?
3.3. Tendenzen des jüdischen Humor in Seinfeld
3.4. Probleme der jüdischen Assimilation anhand der Räumlichkeit in Seinfeld

4. Ethnizität in der amerikanischen Filmkomödie
4.1. Ethnizität und amerikanische Identität
4.2. Subversion von “amerikanischer Identität”

5. Schlussbetrachtung

Literatur

1. Einleitung

In dieser Arbeit untersuche ich die amerikanische Fernsehserie Seinfeld unter Aspekten der Rolle von ethnischem Humor. Beim zufälligen Sehen der Episode “Die Yada Yada-Sache”, während der Referatsvorbereitung zum Hauptseminar “Filmkomödie” im Wintersemester 1999/2000 ist mir ein besonderer Fall von ethnischem Rollenspiel und jüdischem Humor aufgefallen: Ein Zahnarzt möchte zum Judentum konvertieren, um jüdische Witze erzählen zu können. Die amerikanisch-jüdische Hauptfigur Jerry Seinfeld fühlt sich beleidigt und beginnt seinerseits Zahnarztwitze zu erzählen, woraufhin er von seinen Freunden als Zahnarzthasser gebrandmarkt wird. Dieser spielerische, komische Umgang mit Judentum und ethnischen Motiven zieht sich durch diverse Folgen der Serie und erinnert an Traditionen des amerikanisch-jüdischen und ethnischen Humors in Filmkomödien. Meine These ist, dass in Seinfeld der Umgang mit ethnischen Themen und kultureller Identität parodistisch angelegt ist und es zu einer Transformation der Repräsentationen von “Ethnizität” und “amerikanischer Kultur” kommt, wobei eine Neubewertung von Problemen der Assimilation und dadurch resultierende Entfremdung deutlich wird. Anders als in einer Mehrzahl von amerikanischen Sitcoms, werden in Seinfeld ethnische Unterschiede nicht in im Hinblick auf den Traum einer perfekten Assimilation organisiert, sondern vielmehr wird das “Amerikanisch-Seins” dekonstruiert.

Um mich Seinfeld zu nähern, enge ich im ersten Teil der Arbeit zunächst das Genre der Sitcom in Abgrenzung zur Soap-Opera ein und gehe auf die der Sitcom zugrundeliegenden Narrationsmuster ein. In der Analyse zu Seinfeld dient mir die Untersuchung der Figurenkonstellationen, um Tendenzen des jüdischen Humors in der Serie zu benennen. Es fällt auf, dass es auf unterschiedlichen Ebenen zu Brüchen in den Figuren und ein für Sitcoms besonderer Umgang mit Handlungsorten zu erkennen ist, was mich weiter auf die Bedeutung von ethnischem Humor in amerikanischen Filmkomödien und in Seinfeld kommen lässt.

2. Definition Sitcom

Im amerikanischen Fernsehen haben sich die zwei narrativen Seriengenres, soap operasund sitcoms, als besonders populär erwiesen. Die Begriffe serialundseriessind eng mit diesen beiden Genres verknüpft. Der Begriff sitcomleitet sich vonsituation comedy- Situationskomödie - ab. Nach Neale und Krutnik (1990) wird damit eine narrative Komödienserie beschrieben, die zwischen 24 und 30 Minuten lang ist, mit klar bestimmten Charakteren und Spielorten. Siesitcomist eine Untergattung der episodischen Serie (series), in der pro Episode die Narration abgeschlossen wird, im Unterschied zur fortlaufenden Serie (serial), in der die Handlung über mehrere Episoden hinweg erzählt wird. Beimserialsieht sich der Zuschauer meist gezwungen, jede Folge zu sehen, damit er den Anschluss an die Handlung behält. Dieserieskann auch mit Unterbrechungen rezipiert werden, da sich die Handlungsstränge nicht über mehrere Folgen hinweg fortsetzen. Durch immer gleiche Figuren und Handlungsorte findet eine schnelle Wiedererkennung statt, trotzdem kann es sein, dass bestimmte Details in der Charakterführung, oder bestimmte komische Situationen erst verstanden werden können, wenn der Zuschauer ein sicheres Wissen über die Figuren und ihre Handlungsmotivationen gelernt hat. Im Unterschied zumserial,in dem die Fortführung des Plot im Vordergrund steht, ist dieses Wissen in derseriesaber nicht primär an einer bestimmten Handlung orientiert, sondern zieht sich durch die gesamte Serie und wird fortlaufend variiert und zitiert.

Narrative Serienprogramme haben sich zunächst im frühen Radio und daraus folgend im amerikanischen Fernsehen durchgesetzt. Aus ökonomischen Interessen sollte ein fester Zuschauerstamm an das Programm gebunden werden, was durch die sich wiederholende Erzählstruktur von Serienprogrammen ermöglicht wurde. Umberto Eco schreibt allgemein zum Narrationsschema der Serie:

“In der Serie glaubt der Konsument, sich an der Neuheit der Geschichte zu erfreuen, während er faktisch die Wiederkehr eines konstanten narrativen Schemas geniesst und sich freut, bekannte Personen wiederzufinden, mit ihren charakteristischen Tricks, ihren feststehenden Redeweisen, ihren immergleichen Techniken zur Lösung der Probleme... In diesem Sinne entspricht die Serie dem infantilen, aber darum nicht krankhaften Bedürfnis, immer wieder dieselbe Geschichte zu hören, Trost zu finden an der (oberflächig maskierten)Wiederkehr des Immergleichen.”[1]

Lothar Mikos unterscheidet in seinem Aufsatz “Fernsehserien. Ihre Geschichte Erzählweise und Themen” zwischen “Serie”, “Mehrteiler” und “Sendereihe”: Nach seiner Definition müsste man die sitcomals “Sendereihe” bezeichnen:

“Eine `Serie´ ist eine narrative, erzählerische Programmform, die eine offene, zukunftsorientierte Geschichte beinhaltet, in der mehrere Handlungsstränge miteinander verwoben sind. Die Protagonisten, deren Serienleben in der Organisation der Zeit dem Leben der Zuschauer angepasst ist, sind durch Gemeinschaften verbunden.

Ein `Mehrteiler´ dagegen ist eine narrative, erzählerische Programmform mit einer abgeschlossenen Geschichte. Die Organisation der Zeit ist nicht der der Zuschauer angepasst, und die Handlung ist nicht zukunftsorientiert. Die Protagonisten müssen nicht durch Gemeinschaft miteinander verbunden sein, es kann z.B. auch das Leben einer Einzelperson geschildert werden.

Eine `Sendereihe´ ist eine narrative, erzählerische Programmform, mit einzelnen Episoden aus dem Leben von durch Gemeinschaft verbundenen Personen oder Einzelpersonen. Lediglich die Personen und die Grundsituationen sind von Folge zu Folge gleich. Die einzelnen Episoden existieren jedoch völlig getrennt voneinander und werden in der Regel innerhalb einer einzelnen Folge abgeschlossen.”[2]

Der Aufsatz von Lothar Mikos aus dem Jahr 1987 setzt sich vornehmlich mit Serienformaten im Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Dabei unterscheidet er allerdings nicht zwischen Sendungen, die ihren Ursprung in Deutschland haben und importierten Serien und “Sendereihen”. Mir scheint diese Definition bezüglich dersitcomnicht ganz ausreichend. Meines Erachtens fallen unter dem Begriff “Sendereihe” im allgemeinen Sprachgebrauch auch nicht-fiktionale Formen, wie z.B. Reportagen, Dokumentationen und dergleichen (die natürlich auch narrativ organisiert sein können, sich doch von der episodischen Serie in punkto Fiktion unterscheiden). Ergiebiger scheint es mir, bezüglich dersitcom,nach amerikanischer Definition zwischenserialundserieszu unterscheiden und diesitcomzu einer Untergattung derserieszu zählen.

2.1.Serial – Series

Die fortlaufende Serie (serial) war eines der ersten narrativen Formate, die sich im amerikanischen Radio entwickelt haben. Sie wird eng mit dem Genre dersoap-operaverbunden und stammt formal von seriellen Formen der Erzählung wie z.B. periodischer Fiktion oder Comicstrips ab. Das serialzeichnet sich dadurch aus, dass in der Narration eine zeitliche Weiterentwicklung zu beobachten ist. Formal gehören zumserialmehrere sich auch über Einzelepisoden hinweg entwickelnde Erzählstränge, ein fester Stamm an Charakteren in einem mehr oder weniger festem gesellschaftlichen Rahmen und ein, teilweise recht zufälliges Auftauchen von Geschehnissen, die die Handlung immer weiter fortsetzen, ohne dass ein definitives Ende der gesamten Serie vorhersehbar ist.

Im Unterschied zum serialist für dieseriesund somit für die sitcomeine Schliessung der Handlungsstränge innerhalb der einzelnen Folgen signifikant (siehe Mikos Definition zu “Sendereihe”). Jane Feuer betont, dass obwohl es üblich sei, diesoap operagewöhnlich als eine sich entwickelnde Form der Erzählung zu sehen, diese Entwicklung doch recht eingeengt sei:

“Although a single episode may contain various storylines and situations, it is precisely part of the psychological-emotional `realism´ of the soap opera that characters repeatedly move through the same scenarios and keep making the same mistakes.”[3]

Was Jane Feuer hier betont, die Wiederholung von Orten und Handlungssituationen, bezieht sich meiner Meinung nach generell auf narrative Serienformate, in denen ein anderer Sinn von Zeit und Örtlichkeit herrscht, als in der klassischen Spielfilmnarration. Serien erzählen durch Variation eines immer selben Themas. Wo es bei der Familiensaga Dallas immer wieder um den Kampf um Reichtum, Leben, Tod, Niederlage, Sieg, Ehebruch, Liebe, Hass, Neid, Täuschung und Enttäuschung geht, beschäftigt sich Seinfeld, dieShow about Nothing,auf den ersten Blick mit den Nichttigkeiten des Alltags von mehr oder weniger jüdischen Singles im New York der 90er Jahre und entwickelt durch die teilweise absurde Überhöhung von Alltagsproblemen Komik. Für beide Formate ist es notwendig, dass Ort, Zeit und Personen verhältnismässig konstant sind, damit in diesem narrativen Schemata die Themen variiert werden können. Im Unterschied zursoap operaschliesst diesitcomallerdings immer die Erzählstränge innerhalb einer einzelnen Episode ab.

2.2. Narration und Handlungsorte der Sitcom

Wie alle narrativen Serienformate haben auchsitcomseine klassische Erzählstruktur, welche die Störung oder Verunsicherung einer stabilen, sicheren Situation am Anfang und die Lösung des Problems einschliesst. Die Erneuerung der ursprünglichen Ausgangssituation unterscheidet sich allerdings von der Erzählstruktur dersoap operaund der üblichen Erzählung in Spielfilmen, in denen die narrative Schliessung eine neue Ebene oder eine Veränderung der eingeführten Situation etabliert. In sitcomsstellt die Schliessung der Narration den Ausgangszustand wieder her, ohne dass eine Transformation eintritt. Signifikant ist die Rückkehr zur Ausgangssituation innerhalb der einzelnen Episode. Neal und Krutnik schreiben dazu:

“The sit-com relies upon a different form of repitition from the soap opera serial – the situation is not allowed tochangebut is rather subjected to a recurring process of destabilization-restabilisation in each episode. The sit-com´s process of narrative transformation relies much more emphatically, then, upon circulation.”[4]

Im Zentrum der Sitcom steht die Drang zur Wiedereinführung der immer selben, wiederkehrenden Ausgangssituation, die wiederholt und ständig neu definiert wird angesichts verschiedener Unterbrechungen und Transgressionen. Situationskomödien haben einen klar definierten Anfang, Mitte und Ende. Die Situation – die humorvolle Entwicklung der Episode – basiert normalerweise auf der Einführung eines Problems, die Komplizierung dieses Problems und die Auflösung des Problems innerhalb der ungefähr halbstündigen Episode. In ihrem Aufsatz “Genre study and television” (1987) zitiert Jane Feuer, Horace Newcomb, der über diese narrative Strategie schreibt:

“Newcomb sees the sitcom as providing a simple and reassuring problem/solution formula. The audience is reassured not challenged by choice or ambiguity, nor are we forced to reexamine our values... Newcomb thus constructs the sit-com as the most `basic´ of the television genres in the sense that it is the furthest from the `real world´ problems such as are encountered in crime shows and from real world forms and value conflicts such as are encountered in soap operas.”[5]

Nach Jane Feuer beschreibt Newcomb hier kritisch die dersitcomzugrundeliegende einfache Problemlösungsstrategie, die den Zuschauer nicht dazu ansporne, in einer Weise sich auch selbst zu verändern. Vielmehr werde der Zuschauer durch immer selbe Lösungen und die Rückkehr zur selben Ausgangssituation in seiner Haltung bestätigt.

Obsitcoms, oder Komödien im Allgemeinen eher passive oder aktive Zuschauerhaltungen auslösen, oder ob sie eskapistische Ziele verfolgen, lasse ich hier besser einfach mal dahingestellt. Wichtig scheint mir an diesem Zitat die Erkenntnis, dass dersitcomeine einfache Narration zugrunde liegt und noch einmal deutlich wird, dass im Unterschied zursoapsich in dersitcomdie zugrundeliegende “Situation” nicht ändert. Die narrative Struktur dersitcomlässt sich als Formel folgendermassen fassen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[6]

Das soll nicht heissen, dass kleinere Modifikationen der Grundsituation nicht möglich sind. Je länger eine Serie ausgestrahlt wird, kann sich die Grundsituation ändern: Familien können neue Kinder bekommen oder welche verlieren, während sie älter werden, ein Haustier stirbt und wird durch ein neues ersetzt, verloren geglaubte Verwandte tauchen wieder auf, neue Charaktere kommen in die Serie, alte verlassen die Serie und Hintergrunddetails verändern sich, um zu verhindern, dass die Story sich zu sehr wiederholt. Nichts desto trotz, die essentiellen Elemente des narrativen Gerüstes bleiben gleich und zugrunde liegt eine Art rituelle Einfachheit der kreisförmigen Plot-Entwicklungen.

Diese Einfachheit insitcomswird nicht nur in der narrativen Struktur deutlich, sondern auch in den Themen und Erfahrungen, die das Genre bearbeitet. Familie und die private Wohnumgebung, Arbeit und Autorität sind die häufigsten thematischen Schwerpunkte und Spielorte insitcoms. Mick Eaton (1981) schreibt:

“The two basic situations used continually over the years are `home´ and `work´... these basic situations provide material for constant repetition of character and theme, and fit the economic demands of the company´s budget in allowing for the use of stock sets, and little or no filmed footage.”[7]

Das Zuhause und der Arbeitsplatz sind die üblichen Orte der Alltagserfahrung und die meisten Menschen können die Situationen und den Humor nachvollziehen, der durch Reibungen entsteht, wenn Menschen zusammenleben oder zusammen arbeiten müssen. Die Kollision von Werten, Identitäten und Lebensstilen ist Hauptthema der meistensitcoms. Und je grösser diese Kollisionen sind, um so lauter sind die Lacher. Aus diesem Grund beinhaltensitcomsmeist Charaktere, die durch ihre Umstände gefangen sind, die sich gegeneinander oder allgemein an der herrschenden Gesellschaft reiben. Die komischen Situationen können auch aus ethnischen, sexuellen oder Klassenkonflikten herrühren.

2.3. Actcom – Domcom - Dramedy

Eine sehr detaillierte Definition vonsitcomsbietet Richard F. Taflinger[8]. Um sich dem Gegenstand zu nähern, unterscheidet er drei Typen von Sitcoms – die “Actcom”, die “Domcom” und die “Dramedy”.

Die “Actcom” ist die am häufigsten vorkommende Form dersitcom. Sie basiert auf Aktionen, die unpassend bzw. unvereinbar sind mit der jeweilig herrschenden Realität oder Gesellschaftsnorm. Die “Actcom” hat, so Taflinger, keinen emotionalen Gehalt, da sich die Figuren nicht so verhalten, dass sie ein wirkliches Gefühl beim Zuschauer auslösen. Die Charaktere sind nicht “menschlich” sondern “humanoid”, da bestimmte Charakteristika der Figuren für den humoristischen Effekt übertrieben und stereotyp dargestellt werden. In der “Artcom” dreht sich die Handlung um die Wiedereinführung der Ausgangsituation.

Anders die “Domcom”, in der es möglich ist, dass durch die Behandlung von Problemen, die Charaktere “reifen”. Hier steht das Verhalten und Gefühle von Charakteren und ihre Interaktion mit anderen Figuren oder der herrschenden Gesellschaft im Vordergrund. An die Gefühle des Zuschauers wird nur als Nebenprodukt apelliert, indem z.B. ein Charakter dadurch wächst, wenn er mit einer emotionalen Situation konfrontiert wird. Zur Auflösung dieser Emotion wird Komik benutzt.

Die seltenste Form dersitcomist nach Taflinger die “Dramedy”. Thematisch stehen hier soziale Normen im Vordergrund, die in ihren Extremen illustriert werden, welche durch die Charaktere transportiert werden. Allerdings sind die Figuren nicht Stereotype dieser normativen Haltungen, sondern die sozialen Normen sind den Figuren übergeordnet, und die Figuren beziehen jeweils Stellung zum diskutierten Problem. Diese Form dersitcombenutzt als einzige Gefühle. Hier sind Emotionen Auslöser, um bestimmte Auswirkungen und Effekte sozialer Normen auf die Charaktere zu zeigen. Nur in der “Dramedy” kann es vorkommen, dass einer Figur tatsächlich etwas tragisches passiert, und diese Momente sind dann keinesfalls humorvoll. Humor entsteht in der “Dramedy”, so Taflinger, in Formen des Sprachwitzes und der Nebeneinanderstellung von unterschiedlichen Auffassungen. Die Charaktere in der “Dramedy” denken viel nach und erreichen eine neue Perspektive zu einem Problem, da sie gewillt sind, die Situation wirklich zu verstehen und ein Problem lösen wollen. Teilweise sei die “Dramedy” sehr ernst, ohne ins Sentimentale abzufallen.

Alle drei Typen beinhalten nach Taflinger folgende Kriterien für Humor in dersitcom: Es wird vermieden, den Zuschauer zu sehr mit Emotionen zu konfrontieren, vielmehr wird der Intellekt angesprochen. Die stattfindenden Aktionen sind von Natur aus menschlich Art, der Zuschauer kann sich in den Situationen wiedererkennen. Die Figuren, die die komischen Aktionen ausführen, handeln vorwiegend nach mechanischen Stimuli. Es gibt ein festes und etabliertes Regelwerk an Normen. Die komischen Handlungen und Situationen verhalten sich diesem Regelwerk gegenüber unvereinbar und verstossen dagegen. Allerdings wird dieses Zuwiderhandeln vom Zuschauer als harmlos wahrgenommen und eingestuft.

[...]


[1]Eco, Umberto: “ Die Innovation des Seriellen”, In: Eco, U.: “Über Spiegel und andere Phänomene”, München 1991, S.160.

[2]Mikos, Lothar: “Fernsehserien. Ihre Geschichte, Erzählweise und Themen”, In: Medien + Erziehung, 1/87, S.8.

[3]Feuer, Jane: “Narrative form in American network television.”, In: MacCabe, Colin (Hg.): “High Theory/Low Culture: Analysing Popular Television and Film.”, Manchester, 1986, S.112. Zitiert nach: Neale, Krutnik 1990, S.234.

[4]Neale, Steve & Krutnik, Frank: “Popular Film and Television Comedy”, London / New York 1990., S.235.

[5]Feuer, Jane: “Genre study and television.” In: Allen, R. (Hg.): “Channels of discourse: television and contemporary criticism.”, University of North Carolina 1987, S.148f.

[6]Marc, David: “Comic Visions – Television Comedy & American Culture”, Malden / Oxford 1989, S.190.

[7]Eaton, Mick: “Television situation comedy.” In: Bennett, T.; Boyd-Bowman, S.; Mercer, C.; Woollacott, J. (Hg.): “Popular Television and Film.”, London 1981.

[8]Taflinger, Richard F.: “Sitcom: What It Is, How It Works”, Washington 1996.

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
SEINFELD - THE SHOW ABOUT NOTHING
Untertitel
Zum Umgang mit ethnischem Humor in der jüdischen Sitcom Seinfeld
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Institut für Theaterwissenschaft / Seminar für Filmwissenschaft)
Veranstaltung
Hauptseminar Filmkomödie
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
35
Katalognummer
V1419
ISBN (eBook)
9783638108812
ISBN (Buch)
9783638637237
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Arbeit untersuche ich die amerikanische Fernsehserie SEINFELD unter Aspekten des ethnischem Humor. Meine These ist, dass in SEINFELD der Umgang mit ethnischen Themen und kultureller Identität parodistisch angelegt ist und es zu einer Transformation der Repräsentationen von 'Ethnizität' und 'amerikanischer Kultur' kommt, wobei eine Neubewertung von Problemen der Assimilation und dadurch resultierende Entfremdung deutlich wird. Anders als in einer Mehrzahl von amerikanischen Sitcoms, werden in SEINFELD ethnische Unterschiede nicht im Hinblick auf den Traum einer perfekten Assimilation organisiert, sondern vielmehr wird das 'Amerikanisch-Seins' dekonstruiert.
Schlagworte
Seinfeld, Sitcom, Fernsehen, Serie, Soap Opera, TV, jüdischer Humor, Juden, jüdische Kultur, Humor, Komödie, Comedy, ethnischer Humor, Ethnizität, USA, Amerika, Assimilation, amerikansiche Kultur
Arbeit zitieren
Tillmann Allmer (Autor:in), 2000, SEINFELD - THE SHOW ABOUT NOTHING, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1419

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