Mit der Liberalisierung des Strommarktes im Jahre 1998 ergaben sich weitreichende Veränderungen für den deutschen Energiemarkt. Während der Markt zuvor von acht großen Verbundunternehmen, 80 Regionalversorgern und 900 Stadtwerken beherrscht wurde, sprossen mit der Neufassung des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes von 1998 neue Wettbewerber empor. Neben den bisher am Markt agierenden Parteien wurde das Geschäft mit der Ware „Strom“ nun auch für Händler, industrielle Großkunden und Banken interessant. Langfristige Verträge wurden durch kurzfristige Kontrakte abgelöst, deren Konditionen sich durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage bestimmen. Als Handelsplattform entwickelte sich in diesem Zusammenhang die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. An dieser Energiebörse werden neben Strom inzwischen auch Erdgas, Kohle und Emissionszertifikate für CO2 gehandelt. Obwohl der zunehmende Wettbewerb in diesem Sektor den Endverbrauchern mittlerweile ein größeres Maß an Freiheit einräumt, gibt es hinsichtlich Themen wie Preisbildung und Markttransparenz immer noch widersprüchliche Ansichten. Daher erscheint es notwendig, die mit der Liberalisierung entstandenen neuen Möglichkeiten einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Dazu wird im Rahmen dieser Arbeit der börsliche Energiehandel an der EEX zunächst detailliert beschrieben und anschließend einer kritischen Würdigung unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Marktliberalisierung und Entstehung der deutschen Energiebörse EEX
- 2.1 Liberalisierung des Marktes und Veränderung des Marktumfeldes
- 2.1.1 Ausgangslage vor der Liberalisierung
- 2.1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise zur Liberalisierung
- 2.1.3 Veränderungen durch die Liberalisierung
- 2.2 Entstehung von Energiebörsen
- 2.2.1 Möglichkeiten des Energiehandels
- 2.2.2 Konkurrierende Börsenmodelle
- 2.2.3 Gründung der EEX
- 2.3 Funktion und Organisation der EEX
- 2.3.1 Rolle der EEX im börslichen Energiehandel
- 2.3.2 Organe der EEX
- 2.3.3 Elektronische Handelssysteme an der EEX
- 3. EEX-Marktteilnehmer und -instrumente
- 3.1 Marktteilnehmer der deutschen Energiebörse EEX
- 3.1.1 Primäre Marktteilnehmer
- 3.1.2 Sekundäre Marktteilnehmer
- 3.1.3 Zulassungsvoraussetzungen
- 3.2 Produkte der deutschen Energiebörse EEX
- 3.2.1 Handelsobjekte an Spot- und Terminmarkt
- 3.2.2 Handelsformen und Handelsphasen an Spot- und Terminmarkt
- 3.2.3 Preisbildungsmechanismen
- 3.3 Einsatzmöglichkeiten energiebörslicher Produkte
- 3.3.1 Handelsmotive
- 3.3.2 Einsatzmöglichkeiten von Spotmarktprodukten
- 3.3.3 Einsatzmöglichkeiten von Terminmarktprodukten
- 4. Kritische Würdigung des Energiemarktes und Lösungsansätze für Schwachstellen
- 4.1 Kritische Analyse des liberalisierten Energiemarktes
- 4.1.1 Zielerreichungsgrad der Liberalisierungsbestrebungen
- 4.1.2 Definition und Ausübungsmöglichkeiten von Marktmacht
- 4.1.3 Empirischer Nachweis für das Vorliegen von Marktmacht
- 4.2 Kritische Analyse der EEX als Strombörse im liberalisierten Markt
- 4.2.1 Erfüllungsgrad der Börsenfunktionen
- 4.2.2 Untersuchung des Preisbildungsmechanismus am Spotmarkt der EEX
- 4.2.3 Untersuchung der Liquidität an der EEX
- 4.3 Maßnahmen zur Steigerung des Wettbewerbs auf dem Energiemarkt
- 4.3.1 Eindämmung von Marktmacht durch umfassendes Market-Monitoring
- 4.3.2 Transparenzoffensive der EEX
- 4.3.3 Steigerung der Liquidität an der EEX
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem börslichen Energiehandel in Deutschland. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung der deutschen Energiebörse EEX sowie die Rolle der Börse im liberalisierten Energiemarkt. Des Weiteren werden die Marktteilnehmer, die Handelsinstrumente und die Funktionsweise der Börse beleuchtet.
- Liberalisierung des Energiemarktes in Deutschland
- Entstehung und Entwicklung der EEX
- Funktion und Organisation der EEX
- Marktteilnehmer und Handelsinstrumente der EEX
- Kritische Würdigung des Energiemarktes und Lösungsansätze für Schwachstellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert die Forschungsfrage.
- Kapitel 2: Marktliberalisierung und Entstehung der deutschen Energiebörse EEX: Dieses Kapitel behandelt die Liberalisierung des Energiemarktes in Deutschland und die Entstehung der EEX als Reaktion auf die neuen Marktanforderungen. Es werden die Ausgangslage vor der Liberalisierung, die Zielsetzung und die Vorgehensweise der Liberalisierung sowie die Veränderungen durch die Liberalisierung erläutert.
- Kapitel 3: EEX-Marktteilnehmer und -instrumente: Dieses Kapitel fokussiert auf die Marktteilnehmer der EEX und die handelbaren Produkte. Es werden die primären und sekundären Marktteilnehmer, die Zulassungsvoraussetzungen, die Handelsobjekte, die Handelsformen und die Preisbildungsmechanismen erläutert.
- Kapitel 4: Kritische Würdigung des Energiemarktes und Lösungsansätze für Schwachstellen: Dieses Kapitel analysiert die Funktionsweise des liberalisierten Energiemarktes und beleuchtet kritisch die Rolle der EEX. Es werden die Zielerreichungsgrade der Liberalisierung, das Vorliegen von Marktmacht und die Liquidität an der EEX untersucht.
Schlüsselwörter
Börslicher Energiehandel, EEX, Liberalisierung, Energiemarkt, Marktmacht, Liquidität, Preisbildung, Spotmarkt, Terminmarkt, Marktteilnehmer, Handelsinstrumente
- Quote paper
- Ruwen Frasch (Author), 2009, Börslicher Energiehandel in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141913