Inwiefern bildet die Rahmenhandlung Goethes ein genaues Negativ der Schiller´schen Ästhetik?
Diese Streitfrage wird in Gaiers Aufsatz „Soziale Bildung gegen ästhetische Erziehung“ debattiert und somit soll diese Arbeit verschiedene Aspekte aufwerfen und näher untersuchen.
Der Aufbau der Arbeit erfolgt in der Reihenfolge der „Horen“, sodass Schillers Erziehung den ersten Punkt bilden. In diesem werden die verschiedenen Briefe ausgewertet. Es wird nicht ausschließlich der Inhalt wiederholt, sondern ausschließlichen die für diese Arbeit prägenden Fakten, welche für einen Vergleich fungieren sind zu analysieren.
Es erfolgt ein erstes Resümee dieses Punktes. Goethes Unterhalten werden nach dem gleichen Prinzip behandelt, sodass es nicht der Zweck sein soll, die ersten Seiten zusammenzufassen, sondern das goethische Bildungsideal herauszuheben.
Goethe und Schiller werden selten als Gesellschaftstheoretiker diskutiert. Sie stellten Theorien auf, wie der Mensch zu einem besseren erzogen werden könnte. Das Ziel war, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu veredeln. Die vorliegende Arbeit wird sich auf diesen Punkt konzentrieren und ausführen, inwiefern Goethes Konzept der gesellschaftlichen Unterhaltung ein direkter Bezug zu Schillers Ästhetischer Bildung über die Kunst darstellt.
Da es nicht möglich ist, die beiden philosophischen Schriften komplett auszuwerten, muss eine starke Selektion erfolgen. Diese geschieht mithilfe der Erscheinung der Werke. Beide wurden in der Monatszeitschrift „Horen“ publiziert. In einer Ausgabe wurden sie parallel veröffentlich. Es befinden sich in dieser die ersten neun Briefe und der Beginn der „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ bis kurz vor der Geschichte der Sängerin Antonelli. Es wird ausschließlich die beginnende Rahmenhandlung besprochen.
Die gleiche Auswahl erfolgt zudem in dem Aufsatz von Ulrich Gaier „Soziale Bildung gegen ästhetische Erziehung“, auf dem sich diese Arbeit stützen wird. Es wird dabei versucht, die Theorien Gaiers zu widerlegen, dass die Werke Goethes und Schillers konträr und gegensätzlich seien.
Der historische Kontext wird einen Bezug zu der Französische Revolution herstellen und selektiv auf die beiden Werksgeschichten eingehen, um ein tieferes Verständnis der Inhalte zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. „Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen“
- 2.1. Wozu eine ästhetische Erziehung – Hintergründe der Briefe
- 2.2. Brief 1 bis 9
- 2.3. Das schillersche Bildungsideal über die Kunst_
- 3. „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“
- 3.1. Zur Entstehung der beginnenden Rahmenhandlung…
- 3.2. Das goethische Bildungsideal über die gesellschaftlichen Unterhaltungen___________
- 4. Teile der Rahmenhandlung in besonderer Hinsicht auf die ästhetischen Briefe
- 4.1. Das Streitgespräch zwischen Karl und dem Geheimrat_
- 4.2. Der Rahmen eines gesellschaftlichen Gespräches– Teile, die sich zu einem Ganzen fügen__
- 4.3. Der Alte als ästhetisches Werkzeug der Baronesse
- 4.4. Das Sokrates Gespräch als künstlerische Form des Erzählens_
- 5. Resümee_
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern Goethes Konzept der gesellschaftlichen Unterhaltung einen direkten Bezug zu Schillers Ästhetischer Bildung über die Kunst darstellt. Sie analysiert die ersten neun Briefe von Schillers „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und den Beginn der „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ von Goethe, um die Bildungsideale der beiden Autoren im Kontext ihrer Schriften zu vergleichen. Die Arbeit stützt sich auf die Theorien von Ulrich Gaier, der eine Konfrontation zwischen den Werken Goethes und Schillers sieht.
- Vergleich der Bildungsideale von Goethe und Schiller
- Analyse der Beziehung zwischen künstlerischer und gesellschaftlicher Erziehung
- Interpretation der „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ als Gegenstück zu Schillers ästhetischer Erziehung
- Kritik an der These von Ulrich Gaier, die die Werke Goethes und Schillers als konträr und gegensätzlich darstellt
- Einbezug des historischen Kontextes der Französischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit führt in das Thema ein und erläutert die zentrale Fragestellung, die im Fokus der Analyse steht. Im zweiten Kapitel werden die ersten neun Briefe von Schillers „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ im Detail behandelt, wobei der Schwerpunkt auf den Hintergründen der Briefe, den zentralen Argumenten und Schillers Bildungsideal über die Kunst liegt. Das dritte Kapitel widmet sich den „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ von Goethe, mit dem Ziel, das goethische Bildungsideal im Kontext der Rahmenhandlung herauszuarbeiten. Das vierte Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen den beiden Werken, indem verschiedene Aspekte der Rahmenhandlung von Goethes „Unterhaltungen“ in Bezug auf Schillers ästhetische Briefe analysiert werden.
Schlüsselwörter
Ästhetische Erziehung, gesellschaftliche Unterhaltung, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, Bildungsideal, Kunst, Gesellschaft, Theorie der Antithesen, Ulrich Gaier, Französische Revolution.
- Arbeit zitieren
- Kevin Markus Oelsner (Autor:in), 2019, Schillers ästhetische Erziehung des Menschen im Vergleich zu Goethes "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1420347