Das Thema „Standort Deutschland – Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit“ steht in den aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Seit Beginn der achtziger Jahre, als sich eine erste gesamtwirtschaftliche Konjunkturabschwächung abzeichnete, bewegt die Öffentlichkeit, in offenbar zyklisch wiederkehrender Weise, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Eine erfolgreiche Partizipation an der Globalisierung, setzt eine wettbewerbsfähige Volkswirtschaft voraus, da die gewachsene Mobilität von Kapital und Wissen Unternehmen und somit auch ganze Volkswirtschaften einem verstärkten Konkurrenzdruck aussetzt.
In Deutschland werden die Potentiale und Gefahren dieser steigenden Dynamik und Konkurrenz insbesondere vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung kontrovers diskutiert. Unbestritten ist aus makroökonomischer Sicht, dass eine verstärkte internationale Arbeitsteilung der Volkswirtschaften zu einer höheren gesamtvolkswirtschaftlichen Wohlfahrt führt, da die Nutzung jeweiliger Standortvorteile es ermöglicht, in einem vollkommenen Markt effizientere und effektivere Faktorallokationen zu erzielen. Obwohl die Voraussetzungen eines vollkommenen Marktes heutzutage im internationalen Wettbewerb bei Weitem noch nicht gegeben sind, ist eine steigende Marktdynamik und Transparenz deutlich erkennbar. Diese Transparenz der relativen Faktorpreise, welche aus deutscher Sicht insbesondere durch die europäische Währungsunion akzentuiert wurde, stellt die deutsche Volkswirtschaft und damit auch die Unternehmen vor erheblich veränderte Rahmenbedingungen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hinsichtlich dieser Rahmenbedingungen darzustellen und Potentiale des Standorts Deutschlands aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Anhangsverzeichnis
1 Einführung in die Bedeutung der internationalen Standort-Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Globalisierung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
2 Betrachtung der gegenwärtigen Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands
2.1 Analyse der volkswirtschaftlichen Rahmendaten Deutschlands im internationalen Vergleich
2.1.1 Darstellung einiger bedeutender volkswirtschaftlichen Rahmendaten Deutschlands
2.1.2 Benchmarkingstudien bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
2.2 Betrachtung und Analyse ausgewählter Problemfelder
2.2.1 Soziale Sicherungssysteme und Staatsverschuldung
2.2.2 Arbeitsmarkt und fiskalpolitische Rahmenbedingungen
2.2.3 Bildung sowie Forschung und Entwicklung
2.3 Auswirkungen der Standortqualität Deutschlands auf Unternehmensentscheidungen
2.3.1 Wettbewerbsvorteile durch eine Differenzierungsstrategie nach „Made in Germany“
2.3.2 Wettbewerbsvorteile durch Offshoring
3 Ausblick auf die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands
Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Pyramide der Wettbewerbsfähigkeit
Anhang 2: Indikatoren der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
Anhang 3: Made in Germany – Denk ich an Deutschland, Qualitätsmerkmal
Anhang 4: Made in Germany – Deutschlands Schwächen/ Bleibende Werte
Anhang 5: Made in Germany – Stärkste Attribute/Schwache Attribute
Anhang 6: Made in Germany – Deutschlands Stärken
Anhang 7: Lohnstückkosten
Anhang 8: Bruttoinlandsprodukt
Anhang 9: Perspektive Deutschland – Situation in 5-10 Jahren
Anhang 10: Perspektive Deutschland – derzeitige Situation
1 Einführung in die Bedeutung der internationalen Standort-Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Globalisierung
1.1 Problemstellung
Das Thema „Standort Deutschland – Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit“ steht in den aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Seit Beginn der achtziger Jahre, als sich eine erste gesamtwirtschaftliche Konjunkturabschwächung abzeichnete, bewegt die Öffentlichkeit, in offenbar zyklisch wiederkehrender Weise, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Eine erfolgreiche Partizipation an der Globalisierung, setzt eine wettbewerbsfähige Volkswirtschaft voraus, da die gewachsene Mobilität von Kapital und Wissen Unternehmen und somit auch ganze Volkswirtschaften einem verstärkten Konkurrenzdruck aussetzt.[1]
In Deutschland werden die Potentiale und Gefahren dieser steigenden Dynamik und Konkurrenz insbesondere vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung kontrovers diskutiert. Unbestritten ist aus makroökonomischer Sicht, dass eine verstärkte internationale Arbeitsteilung der Volkswirtschaften zu einer höheren gesamtvolkswirtschaftlichen Wohlfahrt führt, da die Nutzung jeweiliger Standortvorteile es ermöglicht, in einem vollkommenen Markt effizientere und effektivere Faktorallokationen zu erzielen.[2] Obwohl die Voraussetzungen eines vollkommenen Marktes heutzutage im internationalen Wettbewerb bei Weitem noch nicht gegeben sind, ist eine steigende Marktdynamik und Transparenz deutlich erkennbar. Diese Transparenz der relativen Faktorpreise, welche aus deutscher Sicht insbesondere durch die europäische Währungsunion akzentuiert wurde, stellt die deutsche Volkswirtschaft und damit auch die Unternehmen vor erheblich veränderte Rahmenbedingungen.[3]
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hinsichtlich dieser Rahmenbedingungen darzustellen und Potentiale des Standorts Deutschlands aufzuzeigen.
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
Im Gegensatz zu der im Themenkontext allgemein gebräuchlichen Begriffsverwendung der Wettbewerbsfähigkeit wird dieser Begriff in der vorherrschenden Literatur eindeutig von der so genannten Standortqualität differenziert. Die Aussagekraft des Begriffs Wettbewerbsfähigkeit zielt vornehmlich auf die Erscheinungsformen der Vergleiche von Volkswirtschafen ab, wie z. B. Leistungsbilanz oder realer Wechselkurs. Standortqualität impliziert hingegen die vermeintlichen und tatsächlichen Ursachen für die Leistungsdifferenzen einzelner Volkswirtschaften, wie z. B. Faktorausstattung, Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken, technologische Leistungsfähigkeit etc..[4] Das Augenmerk der vorliegenden Arbeit liegt auf der Darstellung der Standortqualität Deutschlands, da diese eine analytische und tiefgründige Darstellung der derzeitigen Situation und der Potentiale Deutschlands ermöglicht.
Im Hinblick auf die Erhebung der Qualität eines Wirtschaftsstandortes lässt sich konstatieren, dass diese erhebliche methodische und statistische Problemstellungen mit sich bringt. Eine grundlegende Aussage kann nicht anhand einiger weniger Indikatoren getroffen werden. Vielmehr ist die Aggregation einer Vielzahl ökonomischer und gesellschaftlicher Faktoren für eine hinreichende Standortaussage notwendig. Diesbezüglich gilt zu beachten, dass jede Standortbewertung, auch bei umfassender Analyse, hinsichtlich der Faktorenauswahl und deren Gewichtung einer gewissen Willkür, die im Ermessen des Autoren liegt, unterworfen ist. Im Hinblick auf ein Ranking von Wirtschaftsstandorten stellt sich neben der methodischen Problematik auch die Frage der unzureichenden Vergleichbarkeit von Standorten.[5]
In Anbetracht der limitierten Seitenanzahl der vorliegenden Seminararbeit, ist es das Ziel, den Leser für die Thematik zu sensibilisieren und ihm anhand von ausgewählten Beispielen einen Eindruck über die Standortqualität Deutschlands zu verschaffen. Ferner werden die aktuellen Auswirkungen der Standortqualität auf Unternehmensentscheidungen aufgegriffen und abschließend einige ausgewählte Stellungnahmen und Prognosen über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts angeführt. Für eine eingehende Analyse der Standortqualität Deutschlands verweist der Autor auf einschlägige Literatur.
2 Betrachtung der gegenwärtigen Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands
2.1 Analyse der volkswirtschaftlichen Rahmendaten Deutschlands im internationalen Vergleich
2.1.1 Darstellung einiger bedeutender volkswirtschaftlichen Rahmendaten Deutschlands
Die Bundesrepublik Deutschland stellt mit seinen ca. 82,5 Mio. Einwohnern und ca. 357.000 Quadratkilometern Fläche als Europäischer Binnenstaat einen wichtigen Handelspartner für viele Nationen der Welt dar.[6] Um eine genaue Betrachtung der volkswirtschaftlichen Rahmendaten Deutschlands zu ermöglichen, müssen Kennzahlen herausgearbeitet und analysiert werden. Diese werden in periodischen Abständen von verschiedenen staatlichen sowie privaten Institutionen erhoben, ausgewertet und interpretiert.
Eine aussagekräftige finanzorientierte Betrachtung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sollte dabei die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes sowie der öffentlichen Haushalte umfassen.[7] Unter volkswirtschaftlichen Aspekten sind ferner stets auch Kriterien zu erheben, die sich einer Aufwands- und Ertragsrechnung entziehen. Soziale, sicherheitspolitische oder ökologische Indikatoren haben einen erheblichen Wohlfahrtseinfluss insbesondere unter dem Blickwinkel einer nachhaltigen Entwicklung.[8] Letztere Indikatoren sind jedoch nur teilweise quantifizierbar und können daher auch nur gelegentlich in der vorliegenden Arbeit bewertet und aufgegriffen werden. Bei der Betrachtung der Indikatoren ist diese, der Methode inhärente Schwäche, insbesondere bei Schlussfolgerungen, stets zu berücksichtigen. Neben einer im Anhang angeführten Auswahl einiger aktueller Kennzahlen, werden im Folgenden ausgewählte markante Daten exemplarisch dargestellt.
Das nominale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland betrug im Jahr 2004 ca. 2,2 Bil. Euro, was einem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner von 25.800 Euro entsprach.[9] Die Summe der privaten und öffentlichen Konsumausgaben betrug im Jahr 2003 ca. 1,7 Bil. Euro und war im Zeitvergleich rückläufig. Mit einem Außenbeitrag von ca. 92,2 Mrd. Euro, übertrafen im Jahr 2003 die Exporte in Höhe von 769 Mrd. Euro die Importe in Höhe von 677 Mrd. Euro.[10]
Diese Exportlastigkeit bezeichnet Hermann Remsberger, der Chefvolkswirt der Bundesbank, als „Achillesferse“ der deutschen Konjunktur und verweist dabei auf die daraus resultierende außenwirtschaftliche Abhängigkeit. Folglich ist die deutsche Wirtschaft stark abhängig von den Wechselkursentwicklungen, sowie recht störanfällig gegenüber einer Abschwächung der Weltkonjunktur. Der zarte Aufschwung, den Deutschland im ersten Halbjahr 2004 durch den trotz Euroaufwertung starken Export verzeichnete, bleibt gefährdet durch eine recht schwache Binnennachfrage. Zwar stellt Deutschland mit einer Wachstumsrate des BIP in Höhe von 1,75 Prozent nicht mehr das Schlusslicht im Euro-Raum dar, dennoch deuten die seit Jahren rückläufigen Unternehmensinvestitionen auf Strukturprobleme hin, deren Bewältigung noch aussteht.[11]
Eine starke Exportquote sowie ein hoher Nettodirektinvestitionskapitalbestand[12], von bereits ca. 400 Mrd. Euro im Jahre 2001, deuten auf die immense wirtschaftliche Bedeutung der internationalen Märkte für Deutschland hin.[13]
2.1.2 Benchmarkingstudien bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
Benchmarking ist ein Verfahren, welches in der Betriebswirtschaft verstärkt herangezogen wird. Dabei werden zunächst Produkte oder Prozesse unternehmensübergreifend verglichen um die Klassenbesten zu ermitteln. Im Anschluss daran werden Möglichkeiten eruiert, um die eigenen Leistungslücken im Vergleich zur „best practice“ Lösung schließen zu können.[14]
Diese auf Unternehmensebene sehr erfolgreiche Herangehensweise, setzt sich zunehmend auch auf volkswirtschaftlicher Ebene durch, da in einer offenen Weltwirtschaft die Bereitschaft und Fähigkeit zum Standortwettbewerb von immanenter Bedeutung ist. Im Zuge dieser Erkenntnis werden heutzutage vielzählige Benchmarkingstudien auf volkswirtschaftlicher Ebene durchgeführt. Exemplarisch dafür können das PUMA Multi-Country Business Survey Project der OECD oder der Global Competitiveness Report des World Economic Forums in Genf angeführt werden.[15]
In der aktuellen Rangliste des Global Competitiveness Report landet Deutschland im Bezug auf seine Wachstumskraft als makroökonomische Kenngröße auf dem 14. Platz von 104 analysierten Nationen. Im Bereich der unternehmerischen Leistungsfähigkeit als mikroökonomische Kenngröße, konnte Deutschland sich sogar auf den dritten Platz vorarbeiten. Laut selbiger Umfrage, die unter 8.700 Führungskräften der Wirtschaft durchgeführt wurde, wird Deutschland für seine Institutionen, den geringen Grad an Korruption, für die Stabilität der Rechtsstaatlichkeit und für seine technologische Aufnahmefähigkeit gelobt. Moniert wird hingegen die fehlende Flexibilität des Arbeitsmarktes, die Ineffizienz des Steuersystems und der starke Grad an Bürokratie. Ferner belegt Deutschland aufgrund des hohen Staatsdefizites im Bereich makroökonomische Stabilität nur den Rang 49. Ähnlich schlecht schneidet Deutschland im Hinblick auf die Rezessionserwartung der Wirtschaft und das deutsche Schul- und Hochschulsystem ab, in dem es nur für Platz 43 reicht.[16]
Die Durchführung dieser Studien ist wie bereits erwähnt sehr komplex, da eine Vergleichbarkeit aller Indikatoren nicht gewährleistet ist und die Analyse zwingend einer gewissen Subjektivität unterliegt. In Anbetracht der Ursache-Wirkungszusammenhänge können Zielkonflikte auftreten für deren Gewichtung ein objektiver Maßstab schwer zu ermitteln ist, da soziale und finanzielle Ziele sich diametral entgegenstehen können. Ziel sollte modelltheoretisch die Ausrichtung aller Faktoren auf die Steigerung der Gesamtwohlfahrt sein, was in der Praxis jedoch teilweise nicht konfliktfrei möglich ist.[17]
Für die Dekade 1990-1999 hat das Wirtschaftsinstitut RWI eine umfassende Benchmarkingstudie der deutschen Volkswirtschaft durchgeführt. Dabei wurde zunächst die Standortqualität untersucht. Im Anschluss erfolgte eine detaillierte Analyse der „objektiven Standortfaktoren“, welche die allgemeinen Rahmenbedingungen umfassen. Schließlich wurden die „eigentlichen Standortfaktoren“, welche die Ausstattung und Qualität der Produktionsfaktoren berücksichtigen mit 15 anderen Volkswirtschaften verglichen. Soll ein aggregiertes Ergebnis dieser Studie aus dem Jahre 2002 aufgezeigt werden, so kann Deutschland eine vergleichsweise gute Ausstattung an Standortfaktoren vorweisen, doch ist deren Performance schlecht bis sehr schlecht. Folglich lässt sich für Deutschland eine negative Effizienzhypothese ausstellen.[18]
Unter rein ökonomischen Gesichtspunkten gilt als Indikator für eine hohe Standortqualität die Attraktivität eines Landes für anlagesuchendes Kapital, da diese aus der Einschätzung risikobewusster und renditeorientierter Investoren resultiert. Aus volkswirtschaftlicher Sicht zeugen ferner u. a. ein angemessenes Wirtschaftswachstum, eine ausgeprägte Investitionsneigung im Inland sowie ein annäherndes Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt von Standortqualität. Nichökonomische Indikatoren, wie z. B. eine hohe Lebenserwartung und gute Gesundheitsversorgung, bestimmen die allgemeine Lebensqualität und tragen somit mittelbar zur Standortqualität bei. Unter Berücksichtigung der eben erwähnten Indikatoren, hat die Standortqualität Deutschlands im Vergleich zu Japan und den Vereinigten Staaten abgenommen.[19]
Bezogen auf die Standortfaktoren, so z. B. dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Infrastruktur, erhält Deutschland sehr gute Bewertungen. Als gut werden u. a. die Bereiche monetäre und fiskalische Stabilität sowie die wirtschaftliche und politische Freiheit erachtet. Im Bereich staatliche Regulierung und Ergiebigkeit der Kapitalmärkte schneidet Deutschland nur mäßig ab. Schwächen treten insbesondere bei der Effizienz der sozialen Sicherungssysteme, der Arbeitsmarktflexibilität sowie die Flexibilität der Gütermärkte auf.[20]
Entsprechend kritisiert der ehemalige BDI Vorsitzende Hans-Olaf Henkel die mangelnde Flexibilität, welche für deutsche Unternehmen den entscheidenden Grund für Verlagerungen von Arbeitsplätzen ins Ausland darstellt. Die mangelnde Deregulierung ist dabei das wichtigere Entscheidungskriterium für Offshoring[21] als die komparativen Lohnvorteile.[22]
Zusammenfassend betrachtet steigt der Standortwettbewerbskampf aus deutscher Sicht immens, da ehemalige „Low skill – low tech – low cost“ Länder in den Bereichen „skill und tech“ stark aufgeholt haben und nun mit Hilfe des niedrigeren Lohnniveaus gegen Deutschland in Konkurrenz treten können.[23]
2.2 Betrachtung und Analyse ausgewählter Problemfelder
2.2.1 Soziale Sicherungssysteme und Staatsverschuldung
Nahezu alle Industrieländer der westlichen Welt haben sich in den letzten Jahren bemüht, die Staatsverschuldung zu senken. Auch Deutschland hat sich im Rahmen des EU-Stabilitätspaktes zur Ausgabenkontrolle verpflichtet. Dennoch konnte Deutschland das Maastrichtkriterium[24] in den beiden letzten Jahren nicht einhalten, da die Neuverschuldung über der zulässigen Höchstgrenze von drei Prozent des BIP lag.[25] Im Jahr 2004 betrug sie 3,9 Prozent.[26]
Die Gesamteinnahmen der öffentlichen Haushalte betrugen im Jahre 2003 ca. 926,3 Mil. Euro.[27] Die Staatsausgaben betrugen im gleichen Zeitraum ca. 1,0 Bil. Euro.[28] Der daraus resultierende Finanzierungssaldo in Höhe von ca. 74 Mrd Euro ließ den Schuldenstand des öffentlichen Gesamthaushaltes auf ca. 1,3 Billiarden Euro anwachsen.[29] Dies entspricht einer Pro-Kopf Verschuldung von 16.066 Euro je Einwohner.[30] Im Verhältnis zum BIP betragen die Staatsschulden 64,2 Prozent, was knapp über dem europäischen Durchschnitt von 63 Prozent liegt.[31] Die binnen- und außenwirtschaftliche Stabilität des Geldwertes und ein attraktiver Wirtschaftsstandort für Anlage suchendes Kapital, setzen einen verstärkten Abbau der Staatsverschuldung voraus.[32] Die aktuelle Forderung des deutschen Finanzministers nach einer Aufweichung des EU-Stabilitätspaktes birgt jedoch die Gefahr, die Staatsverschulung noch weiter zu fördern.[33]
[...]
[1] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 5ff.
[2] Vgl. Rogal, Holger: http://www.holger-rogall.de/dokumente/skizze_wi_schulen.pdf, Stand: 13.01.2005.
[3] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 5ff.
[4] Vgl. Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 5.
[5] Vgl. Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 20.
[6] Vgl. Destatis: http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_jb01_jahrtab1.asp, Stand: 13.01.2005.
[7] Vgl. GEW: http://www.gew.de/Binaries/Binary3988/kap2.pdf, Stand: 04.01.2005.
[8] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 55.
[9] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p0190121.htm, Stand: 13.01.2005.
[10] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab4.php, Stand: 12.01.2005.
[11] Vgl. FTD (2004): Früchte der Anstrengungen, Seite 30.
[12] Def: unmittelbare und mittelbare Direktinvestitionsbestände der Deutschen im Ausland weniger den unmittelbaren und mittelbaren Direktinvestitionsbeständen von Ausländern in Deutschland.
[13] Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Deutschland in Zahlen (2004): Seite 42.
[14] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 37.
[15] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 48ff.
[16] Vgl. FAZ (2004): Deutschland tritt auf der Stelle, Seite 18.
[17] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 56ff.
[18] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 79.
[19] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 323.
[20] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 327.
[21] Def: Verlagerung von Produktionsfaktoren in Niedriglohländer.
[22] Vgl. Henkel, Hans-Olaf (2004): Seite 183.
[23] Vgl. Meinolf, Dierkes/Merkens, Hans (2002): Seite 7.
[24] Def: Das Maastrichtkriterium beschränkt die Neuverschuldungsquote in Relation zum BIP auf drei Prozent.
[25] Vgl. FTD: http://www.ftd.de/pw/de/1103369922925.html?nv=rs, Stand: 11.01.2005.
[26] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p0190121.htm, Stand: 13.01.2005.
[27] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist02.php, Stand: 12.01.2005.
[28] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist03.php, Stand: 12.01.2005.
[29] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist02.php, Stand: 12.01.2005.
[30] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist025.php, Stand: 12.01.2005.
[31] Vgl. Destatis: http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist029.php, Stand : 12.01.2005.
[32] Vgl. Löbbe, Klaus (2002): Seite 93.
[33] Vgl. FTD: http://www.ftd.de/pw/de/1103369922925.html?nv=rs, Stand: 11.01.2005.
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