Das Thema Doping flammt pünktlich zur Tour de France 2007 wieder einmal auf. Dabei werden die wahren Hintergründe kaum gesamtgesellschaftlich diskutiert. Meist werden einzelne Spitzensportler als Einzeltäter problematisiert. Aber in welchem Geflecht aus finanziellen, politischen sowie wirtschaflichen Strukturen bewegen sich die Athleten im internationalen Spitzensport? Die vorliegende Arbeit greift genau hier an; sportsoziologisch wird Doping hier sehr vertieft durchleuchtet und vor allem die Auswüchse der wirtschaftlichen Situation des Sports analysiert. Dabei geht es vor allem um den Fußball, der in diesem Land ein überdurchnittliches Interesse erfährt und von Millionen auch in der Freizeit gespielt wird. Es wird sich zeigen, dass der Sport zwar ehre Ziele formuliert, jedoch als Spiegelbild der Gesellschaft der Spitzensport diese kaum im Stande ist umzusetzen, so lange es um "weiter, höher, schneller" geht.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- I. Vorwort
- II. Das Magische Dreieck – Eine veranschaulichende Problemerfassung zur Kommerzialisierung des Hochleistungssports
- III. Aufbau und Vorgehensweise
- 1. Doping – Eine Annäherung
- 1.1 Die uralten Praktiken
- 1.2 Das Dopingphänomen der Moderne
- 1.2.1 Versuch einer definitorischen Eingrenzung
- 1.2.1.1 Die Wesensdefinitionen von Doping
- 1.2.1.2 Die enumerativen Definitionen: Die „Dopinglisten“
- 1.2.2 Dopingkontrollen und Rechtliche Grundlagen
- 1.2.3 Zur Kontrolleffektivität
- 1.3 Der gesellschaftliche Umgang mit Doping
- 1.3.1 Doping als Thema der Massenmedien
- 1.3.2 Wirkungen und Konsequenzen beim Publikum
- 2. Der moderne Hochleistungssport - Entwicklung und Strukturen
- 2.1 Relevante Aspekte der englischen sports
- 2.1.1 Rationalisierung, Quantifizierung, Normierung
- 2.1.2 Höchstleistung, Konkurrenz und Rekord
- 2.1.3 Chancengleichheit und Fair play
- 2.1.4 Amateurismus versus Professionalismus
- 2.1.5 Exkurs: Der Olympismus
- 2.2 Zur Spezifizierung des Systems Hochleistungssport
- 2.2.1 Der Leistungsimperativ des Sportcodes
- 2.2.1.1 Der Sportcode als Kommunikationszusammenhang
- 2.2.1.2 Das evaluative Programm
- 2.2.1.3 Das normative Programm
- 2.2.2 Leistungsmaximierung, Körperlimit und Wissenschaftliche Kompensation
- 2.3 Zusammenfassung und Überleitung
- 3. Die Kommerzialisierung des Hochleistungssports
- 3.1 Gesellschaftspolitische Voraussetzungen
- 3.1.1 Die Spitzensportförderung des Staates
- 3.1.2 Historische Voraussetzungen
- 3.1.3 Politische Instrumentalisierung sportlichen Erfolgs
- 3.1.4 Der gesellschaftliche Wandel
- 3.2 Das Sportpublikum – Bedingungen des Zuschauerinteresses
- 3.2.1 Spannung, Unterhaltung, Geselligkeit
- 3.2.2 Rezeption, Identifikation, Projektion
- 3.2.3 Voyeurismus, Nervenkitzel, sportunspezifische Sozialität
- 3.3 Das Magische Dreieck - Zur Ausdifferenzierung von Kommerz und Fernsehen
- 3.3.1 Kommerzialisierung, Output und Kommunikationsprozess
- 3.3.2 Zum Stellenwert des Mediums Fernsehen
- 3.3.2.1 Voraussetzungen
- 3.3.2.2 Entwicklung
- 3.3.3 Der Markt für Werberechte - Das Sportsponsoring
- 3.3.3.1 Zum Begriff des Sponsoring
- 3.3.3.2 Ziele des Sportsponsoring: Zur Kommunikationspolitik
- 3.3.3.3 Entwicklung
- 3.3.3.4 Der Markt für Lizenzrechte: Merchandising
- 3.3.3.4.1 Begriff
- 3.3.3.4.2 Lizenzverwertung von Namen und Marken
- 3.3.3.4.3 Lizenzverwertung von Veranstaltungen
- 3.3.3.5 Internationale Sport-Vermarktungs- Agenturen
- 3.3.3.6 Sportler-Agenturen
- 3.3.3.7 Auswahlkriterium Reichweite
- 3.3.4 Der Markt für Fernsehrechte
- 3.3.4.1 Strukturen der Fernsehvermarktung
- 3.3.4.2 Die Werbezeiten als Refinanzierung der TV-Rechte
- 3.4 Interpretierende Zusammenfassung
- 4. Sportlerkarriere und Doping - Abschließende Diskussion
- 4.1 Die Hochleistungssport-Karriere als biographische Falle
- 4.1.1 Spezifische Risiken
- 4.1.1.1 Erfolglosigkeit
- 4.1.1.2 Zukunftsunsicherheit
- 4.1.2 „Ich bereue nichts, ...“ - Zur Erfolgsorientierung
- 4.2 Das Dopingphänomen im Hochleistungssport - Eine Relativierung
- 4.2.1 Das Wesen von Doping und die Mär vom Ethos des Spitzenports
- 4.2.1.1 Chancen-Ungleichheit
- 4.2.1.2 Unfairness
- 4.2.1.3 „(Hochleistungs-)Sport ist Mord!“ – Unnatürlichkeit und oberflächliche Gesundheit
- 4.2.2 Zur Problematik der Dopinglisten
- 4.2.3 Grenzbereiche: Legal-Illegal-Substitution
- 4.3 Was ist Doping?
- 4.4 Doping und Hochleistungssport: Pädagogisch sehr wertvoll?
- Kommerzialisierung im Hochleistungssport
- Leistungsmaximierung und Körperlimit
- Das Dopingphänomen und seine Ursachen
- Der gesellschaftliche Umgang mit Doping
- Ethische und pädagogische Aspekte des Dopings
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Kommerzialisierung und Leistungsmaximierung im Hochleistungssport. Sie untersucht, wie die Entwicklung des modernen Sports von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst wird und welche Auswirkungen dies auf das Phänomen des Dopings hat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die das Thema Doping im Hochleistungssport einführt und die Bedeutung des magischen Dreiecks aus Kommerzialisierung, Medien und Sport beleuchtet. Kapitel 1 beleuchtet das Dopingphänomen aus historischer und aktueller Perspektive, untersucht die Definition von Doping und die Rolle von Dopingkontrollen sowie den gesellschaftlichen Umgang mit diesem Thema.
Kapitel 2 widmet sich dem modernen Hochleistungssport und seinen Strukturen, untersucht die Entwicklung des Sports und die Rolle von Rationalisierung, Quantifizierung und Normierung. Es werden die Leistungsmaximierung, der Körperlimit und die wissenschaftliche Kompensation im Sport beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die Kommerzialisierung des Hochleistungssports, betrachtet die gesellschaftspolitischen Voraussetzungen, das Sportpublikum und die Rolle von Fernsehen und Sponsoring. Es analysiert die verschiedenen Märkte für Werberechte und Fernsehrechte.
Kapitel 4 beleuchtet die Sportlerkarriere im Kontext der Kommerzialisierung und des Dopings. Es untersucht die spezifischen Risiken der Sportlerkarriere, das Wesen des Dopings und die Problematik von Dopinglisten.
Schlüsselwörter
Kommerzialisierung, Hochleistungssport, Doping, Leistungsmaximierung, Sportcode, Körperlimit, Fair Play, Medien, Fernsehen, Sponsoring, Sportlerkarriere, Ethik, Pädagogik.
- Arbeit zitieren
- Jorge Pereira (Autor:in), 2002, Doping im Sport. Zum Zusammenhang von Kommerzialisierung und Leistungsmaximierung im Hochleistungssport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14213