Das schnellste Verbreitungsmedium ist unangefochten das Internet. Gibt es Neuigkeiten in Printmedien, kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese schon lange im Internet verbreitet wurden. Immer schneller werdende Datenverbindungen machen dies sogar in Bild- und Videodateien möglich, so dass die Informationsbeschaffung keineswegs einseitig sein muss. Das Internet bietet auch die Funktion, Daten zu veröffentlichen, die von den Medien gar nicht verbreitet werden sollten. Ein jüngstes Beispiel sind die demonstrativen Oppositionsvideos aus dem Iran bei YouTube. Ein Massaker wie der auf dem „Platz des himmlischen Friedens“ in China von 1989 ist demzufolge schwerer durchführbar, da die neue Technik ein neues Instrument der Medienfreiheit darstellt und eine ungefilterte Berichterstattung möglich gemacht wird.
Die Macht des Internets wuchs besonders durch den Wandel des herkömmlichen Internets zum so genannten Web 2.0. Im Web 2.0 gestalten die Benutzer den Inhalt. Man spricht von einem „User-Generated-Content“. Konnten Internetbenutzer bisher nur auf den Inhalt des Internets zurückgreifen, gestalten sie heute diesen zum Großteil mit. Ein weiterer Trend nennt sich „ mobiles Web“, indem beispielsweise mit dem Handy ein Video der iranischen Oppositionsdemonstration gefilmt und gleich bei YouTube hochgeladen werden konnte. Ist dieser Inhalt für die Benutzer interessant, verbreitet er sich auch dementsprechend schnell.
Diese Medienfreiheit bürgt aber auch Gefahren. Wenn Medien keiner Kontrolle unterliegen, gibt es keine Garantie für die Richtigkeit des veröffentlichten Inhalts, beziehungsweise kann von der Gesellschaft das am weitesten Verbreitete für richtig empfunden werden, weil es dem Denken der Masse entspricht. Ein kritischer Umgang ist hier unausweichlich und sollte ebenfalls in der Schule vermittelt werden. Im Folgenden möchte ich mich mit dieser neuen Version des Internets, dem Web 2.0 auseinandersetzen. Welche Techniken stellt es zur Verfügung und wie können diese in ausgewählten Beispielen dem LER-Unterricht dienlich sein. Es gibt Lehrerratgeber für den Internetumgang in der Schule, doch beziehen sich diese fast durchgängig auf Seiten mit festem, bereits bestehendem Inhalt. Dem Web 2.0 werden diese also nicht gerecht. Mich interessiert eher der Ansatz, dass die Benutzer den Inhalt gestalten und dies soll der Fokus dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz der Thematik für das Fach LER
- Wichtige Aspekte der Umsetzung
- Was ist das Web 2.0?
- Einzelne Techniken und Anwendungsbeispiele für den LER-Unterricht
- Blog
- Feed
- Wiki
- Social Bookmarking
- Visuelle Materialien
- Podcast
- Foren und Chats
- Fazit
- Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Relevanz von Web 2.0-Techniken für den LER-Unterricht und beleuchtet deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis. Es wird untersucht, inwiefern diese neuen Medienformen den Unterricht bereichern und zu einem effektiveren und engaging Lernen beitragen können.
- Die Bedeutung von Medienkompetenz im LER-Unterricht
- Die Rolle des Web 2.0 in der digitalen Wissensgesellschaft
- Die Möglichkeiten und Herausforderungen von User-Generated-Content im Unterricht
- Die Anwendung von Web 2.0-Techniken in verschiedenen Unterrichtseinheiten
- Die didaktische Einordnung von Web 2.0-Techniken im LER-Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung des Internets und des Web 2.0 im Kontext der Wissensgesellschaft. Es wird die Notwendigkeit hervorgehoben, Schülern Medienkompetenz zu vermitteln und ihnen den Umgang mit neuen Medienformen näherzubringen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Relevanz des Themas für den LER-Unterricht und stellt den Zusammenhang zwischen dem Fach LER und den modernen Medienformen her. Es werden relevante Aspekte zur Umsetzung von Web 2.0-Techniken im Unterricht beleuchtet.
Kapitel drei definiert den Begriff des Web 2.0 und erläutert seine wichtigsten Merkmale und Unterschiede zum herkömmlichen Internet. Es werden die Möglichkeiten von User-Generated-Content und den Einsatz von sozialen Medien diskutiert.
Im vierten Kapitel werden verschiedene Web 2.0-Techniken vorgestellt und deren Anwendungsmöglichkeiten im LER-Unterricht anhand von Beispielen veranschaulicht. Es werden unter anderem Blogs, Feeds, Wikis, Social Bookmarking, visuelle Materialien, Podcasts und Foren erläutert.
Schlüsselwörter
LER-Unterricht, Web 2.0, User-Generated-Content, Medienkompetenz, digitale Wissensgesellschaft, Didaktik, Medienintegration, Blogs, Feeds, Wikis, Social Bookmarking, visuelle Materialien, Podcasts, Foren, Chats.
- Quote paper
- Michael Dathe (Author), 2009, Bieten Techniken des WEB 2.0 Lerninstrumente für den LER-Unterricht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142151