Wie geht ein Lehrer mit NS-Propagandafilmen im Geschichtsunterricht um? Welche Chancen können diese Filme für einen sensiblen Umgang der Schüler bieten und wo entstehen Grenzen oder Hindernisse bei der Vorführung eines Films?
Filme im Geschichtsunterricht sind keine Seltenheit. Sie werden zur Veranschaulichung, Erklärung oder lediglich zum Zeitvertreib in regulären und Klassenleiterstunden eingesetzt. Zu Filmen innerhalb des Unterrichts gibt es eine umfangreiche Forschungsliteratur. Der Fokus bei dieser liegt oftmals auf dem Historienfilm oder auf dem „Dokutaiment“.
Die vorliegende Arbeit stützt sich nicht auf dieses Genre, sondern betrachtet den Film als eine Quelle für den Geschichtsunterricht. Eine besondere Herausforderung wird es dabei sein, dass die Kinder und Schüler mit Propagandafilmen des Dritten Reiches arbeiten sollen. Zu diesem besonderen Schwerpunkt existiert kein didaktisches Forschungsliteratur, sodass ein Konglomerat von verschiedenen Literaturen herangezogen werden muss, um das Thema abzudecken.
Die Auswahl erfolgt auf „Hitlerjunge Quex“. Dieser ist ein propagandistischer Einstiegsfilm. Mithilfe von ihm werden oftmals jüngere Mitmenschen in die rechtsradikale Szene angeworben, worauf sich später der Punkt 4.2. beziehen wird, somit entsteht die Relevanz des Themas und des Films. Die damalige Propaganda verlor nicht ihre Wirkungsmacht, sodass auch das Vorführen der Filme aus den 30er und 40er Jahren ausschließlich unter Kontrolle geschieht. „Hitlerjunge Quex“ soll die Basis sein, um den Schülern eine Art des konzeptionellen Wissens anzueignen, sodass sie ein Schema von beeinflussenden Filmwerken erkennen und sie entschlüsseln können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichtsbewusstsein
- 3. Geschichtskultur
- 4. Das FUER-Modell
- 5. Der Film als Quelle im Geschichtsunterricht
- 6. Die besondere Herausforderung mit NS-Propagandafilmen
- 7. Arbeit mit „Hitlerjunge Quex“ im Geschichtsunterricht
- 7.1. Das ideologiekritische Arbeiten
- 7.2. Historischer Rahmen und Entstehungshintergrund
- 7.3. Rezeption und Kritik
- 7.4. Zu den Gestaltungsmitteln
- 7.4.1. Musik
- 7.4.2. Kamera
- 7.4.3. Dramaturgie
- 8. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Verwendung von nationalsozialistischen Propagandafilmen im Geschichtsunterricht, wobei der Film „Hitlerjunge Quex“ als Beispiel dient. Das Ziel ist es, didaktische Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Verwendung dieser Filme im Unterricht zu erforschen und konkrete Wege für einen sensiblen und kritischen Umgang mit NS-Propaganda aufzuzeigen.
- Das Konzept des Geschichtsbewusstseins und seine Bedeutung für den Geschichtsunterricht.
- Die Rolle von Geschichtskultur im Umgang mit der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf den Geschichtsunterricht.
- Die Analyse von „Hitlerjunge Quex“ als Beispiel für NS-Propaganda und dessen Bedeutung für den Unterricht.
- Das ideologiekritische Arbeiten mit NS-Propagandafilmen im Unterricht.
- Die Rolle der Filmsprache und ihrer Gestaltungsmittel für die Wirkungsmacht von NS-Propaganda.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Verwendung von NS-Propagandafilmen im Geschichtsunterricht heraus. Kapitel 2 beleuchtet das Konzept des Geschichtsbewusstseins und dessen Bedeutung für die Entwicklung von kritischem Denken und historischem Verständnis bei Schülern. Kapitel 3 behandelt die Rolle der Geschichtskultur, die stark von der aktuellen politischen und kulturellen Umgebung geprägt wird, und wie sie sich auf die Interpretation von historischen Ereignissen und Quellen auswirkt.
Kapitel 5 fokussiert auf die allgemeine Verwendung von Filmen als Quelle im Geschichtsunterricht und hebt die besonderen Herausforderungen hervor, die mit der Arbeit mit NS-Propagandafilmen einhergehen. Kapitel 7 widmet sich der Analyse von „Hitlerjunge Quex“ als Beispiel für NS-Propaganda und erörtert die Möglichkeiten und Grenzen des ideologiekritischen Arbeitens mit diesem Film im Unterricht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Filmsprache und die Gestaltungsmittel des Films gelegt, die eine zentrale Rolle für die Wirkungsmacht der NS-Propaganda spielten.
Schlüsselwörter
NS-Propaganda, „Hitlerjunge Quex“, Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur, Film als Quelle, Ideologiekritik, Filmsprache, Gestaltungsmittel, Geschichtsunterricht.
- Arbeit zitieren
- Kevin Markus Oelsner (Autor:in), 2019, Die Arbeit mit nationalsozialistischen Propagandafilmen im Geschichtsunterricht am Beispiel "Hitlerjunge Quex", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1421538