Der Spielemarkt auf mobilen Endgeräten ist in einem enormen Wachstum begriffen. Es ist zu beobachten, dass in diesem Markt den Spielen auf Mobiltelefonen, schon allein aufgrund ihrer weiten Verbreitung, eine immer bedeutsamere Rolle zukommen wird. Eines der Hauptproblemfelder beim Einsatz von Mobiltelefonen als Mobile Gaming Plattform, sind jedoch ihre enormen Nachteile hinsichtlich der Benutzer-Schnittstelle. Diese Einschränkungen resultieren neben den konstruktionsbedingten Limitationen vor allem aus der Tatsache, dass Mobiltelefone ursprünglich für die Verwendung als Spieleplattform nicht vorgesehen wurden.
Besonders eindeutig wird diese Problemlage durch einen, von der Arbeitsgruppe „Mobile Gaming“ der Freien Universität Berlin durchgeführten Test bestätigt, welcher im Laufe der Arbeit detailliert vorgestellt wird. Es wurde hierbei deutlich, dass vor allem schnelles Bewegen und Reagieren beziehungsweise viele verschiedene Benutzereingaben, starke Probleme bereiten. Die Thematik gewinnt zudem an Bedeutung, da diese Einschränkungen eine der limitierenden Faktoren für die Spielbarkeit und damit auch den Spielspaß von Spielen darstellt.
Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es nun Wege aufzuzeigen, wie diese Interface-Spezifischen Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen verringert werden könnten. Ausgehend vom oben genannten Test, wird ein Überblick über die aktuell vorherrschenden Limitationen sowie Lösungskonzepte zur Abmilderung auf aktuellen Mobiltelefonen geliefert. Ebenso wurde ein Blick auf die Entwicklungen im Bereich der Benutzerschnittstellen von Mobiltelefonen geworfen und deren Relevanz für die Thematik beschrieben. Von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die Einschränkungen beim Mobile Gaming ist sicherlich der zukünftig vermehrte Einsatz von Touchscreens auf Mobiltelefonen, dem ein gesonderter Abschnitt der Arbeit gewidmet wurde.
Auf diesen Vorarbeiten aufbauend, wurde ein Konzept entworfen und implementiert, welches es ermöglicht existierende Eingabebeschränkungen mit Hilfe intelligenter Tastenfunktionen entgegenzuwirken. Ebenso wurden Möglichkeiten entwickelt, wie Touchscreens zur Interaktion bei Spielen integriert werden können. Die so entstandene Interaktions-Komponente wurde auf der Basis von Java ME entwickelt und kann problemlos in bestehende oder neu zu entwickelnde Projekte integriert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einführung
- 1.1 Aufgabenstellung und Motivation
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Mobile Gaming auf Mobiltelefonen
- 2.1 Die Entwicklung des Mobile Gaming Markts
- 2.2 Wachstumsfaktoren
- 2.2.1 Hohe weltweite Verbreitung von Mobiltelefonen
- 2.2.2 Technische Entwicklung von Mobiltelefonen
- 2.3 Benutzerverhalten bei mobilen Spielen auf Mobiltelefonen
- 2.3.1 Wer konsumiert mobile Spiele auf Mobiltelefone?
- 2.3.2 Nutzungsverhalten von mobilen Spielen auf Mobiltelefonen
- 2.3.3 Welche Spiele werden auf Mobiltelefonen bevorzugt gespielt?
- 2.4 Zusammenfassung
- 3. Aktuelle Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen
- 3.1 Aktuelle Einschränkungen auf Mobiltelefone
- 3.1.1 Speicherplatz
- 3.1.2 Prozessorstärke
- 3.1.3 Display
- 3.1.4 Eingabemöglichkeiten
- 3.2 Der Benutzbarkeitstest der Freien Universität Berlin
- 3.2.1 Versuchsanordnung
- 3.2.2 Ergebnisse
- 3.3 Bedeutung der Einschränkungen für das Gameplay
- 3.3.1 Usability im Kontext von mobilen Spielen auf Mobiltelefonen
- 3.3.2 Bedeutung der Usability bei mobilen Spielen
- 4. Methoden zur Bewältigung der aktuellen Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen
- 4.1 Bewältigung der Prozessorleistung
- 4.2 Bewältigung der Display-Spezifischen Einschränkungen
- 4.3 Bewältigung der Eingabe-Spezifischen Einschränkungen
- 4.3.1 Grundsätzliche Herangehensweise
- 4.3.2 Aspekte der Gestaltung der Eingabeschnittstelle
- 5. Neue Benutzerschnittstellen bei zukünftigen Mobiltelefonen
- 5.1 Weiterentwicklungen der traditionellen Benutzerschnittstellen
- 5.1.1 Keypad
- 5.1.2 Display
- 5.2 Entwicklung natürlicher Interaktionsmöglichkeiten
- 5.2.1 Sprachinterface
- 5.2.2 Haptisches Interface
- 5.2.3 Gesten Eingaben
- 5.3 Ubiquitäre Kommunikation
- 5.4 Die neue Generation der Touchscreen-Mobiltelefone
- 5.4.1 Neue Mobiltelefone mit Touchscreen-Unterstützung
- 5.4.2 Das Apple iPhone
- 5.4.2.1 Technische Daten
- 5.4.2.2 Benutzerschnittstelle
- 6. Reduzierung der Interface-Spezifischen Einschränkungen in mobilen Spielen durch den Einsatz von Touchscreens
- 6.1 Neue Möglichkeiten zur Gestaltung des Spiel-Interfaces
- 6.1.1 Display-Vergrößerung durch den Einsatz von Touchscreens
- 6.1.2 Realisierbarkeit speziell auf Spiele zugeschnittener Spielsteuerungen
- 6.1.3 Geringerer Portierungsaufwand
- 6.1.4 Neue Steuerungsmöglichkeiten
- 6.2 Gesten in mobilen Spielen
- 7. Entwicklung und Implementierung eines Konzepts zur Verbesserung der interface-spezifischen Einschränkung von mobilen Spielen
- 7.1 Motivation
- 7.2 Designkriterien
- 7.2.1 Universalität
- 7.2.2 Erweiterbarkeit
- 7.2.3 Integrierbarkeit
- 7.3 Auswahl der Programmierplattform
- 7.3.1 Programmierplattformen für mobile Geräte
- 7.3.2 Begründung der Wahl von Java ME
- 7.4 Auswahl der zu implementierenden erweiterten Interaktionsmöglichkeiten
- 7.4.1 Tastenspezifische Interaktionsmöglichkeiten
- 7.4.2 Touchscreen-spezifische Interaktionsmöglichkeiten
- 7.5 Entwurf und Implementierung der Interaktionskomponente
- 7.5.1 Globale Struktur
- 7.5.1.1 Eventbehandlung in Java ME
- 7.5.1.2 Entwurf als Middleware
- 7.5.1.3 Entwurf als Erweiterung des game-Pakets
- 7.5.1.4 Struktur und Schnittstelle der Interaktionskomponente
- 7.5.2 Implementation der erweiterten Interaktionsmöglichkeiten
- 7.5.2.1 Realisation von Pointer-Doppel-Klicks, doppeltes Drücken einer Taste sowie gleichzeitiges Drücken zweier Tasten
- 7.5.2.2 Implementation von Key-Patterns und Area-Selection
- 7.5.3 Implementation der Gestenerkennung
- 7.5.3.1 Struktur und Schnittstelle des Pakets interactionExtension.gestures
- 7.5.3.2 Realisierung der Gestenerkennung
- 7.5.3.3 Einbindung der Gestenerkennung in die Interaktionskomponente
- 7.6 Erweiterbarkeit
- 7.7 Test-Applikation
- 7.7.1 Installation
- 7.7.2 Bedienung
- 8. Spielbarkeitstest
- 8.1 Ziel des Tests
- 8.2 Testumgebung
- 8.3 Testablauf
- 8.4 Ergebnisse
- 8.5 Diskussion
- 9. Zusammenfassung und Ausblick
- 9.1 Zusammenfassung
- 9.2 Ausblick
- Analyse der aktuellen Einschränkungen von Mobiltelefonen für Mobile Gaming
- Untersuchung der Benutzerfreundlichkeit von Mobiltelefonen als Spieleplattform
- Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Eingabesteuerung in Mobile Games
- Exploration des Potenzials von Touchscreen-Technologien für Mobile Gaming
- Bewertung des Einflusses von neuen Benutzerschnittstellen auf die Spielbarkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen und erörtert Lösungsansätze zur Überwindung dieser Limitationen. Der Fokus liegt dabei auf den Interface-spezifischen Einschränkungen, die sich aus den ursprünglichen Nicht-Spiele-orientierten Konstruktionen von Mobiltelefonen ergeben.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die rasante Entwicklung des Mobile Gaming-Marktes und die dazugehörigen Wachstumstreiber. Es werden auch das Nutzungsverhalten von Spielern mobiler Spiele sowie die bevorzugten Spielgenres auf Mobiltelefonen untersucht. In Kapitel 3 werden die aktuellen Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen analysiert, wobei der Fokus auf Speicherplatz, Prozessorstärke, Display und Eingabemöglichkeiten liegt. Es werden auch die Ergebnisse eines Benutzbarkeitstests vorgestellt, der die Herausforderungen bei der Verwendung von Mobiltelefonen für Spiele demonstriert.
Kapitel 4 befasst sich mit Methoden zur Bewältigung der aktuellen Einschränkungen, wobei die Schwerpunkte auf der Optimierung der Prozessorleistung, der Überwindung von Display-spezifischen Einschränkungen und der Verbesserung der Eingabemöglichkeiten liegen. Kapitel 5 beleuchtet die Entwicklung neuer Benutzerschnittstellen bei zukünftigen Mobiltelefonen, inklusive Sprachinterface, Haptischem Interface, Gesten-Eingaben und Ubiquitärer Kommunikation. Der Abschnitt über die neue Generation der Touchscreen-Mobiltelefone beschreibt das Apple iPhone als Beispiel für die Entwicklung innovativer Benutzerschnittstellen.
Kapitel 6 erörtert die Möglichkeiten zur Gestaltung des Spiel-Interfaces durch den Einsatz von Touchscreens und die Vorteile, die sich daraus für die Entwicklung von Mobile Games ergeben. Kapitel 7 beschreibt die Entwicklung und Implementierung eines Konzepts zur Verbesserung der interface-spezifischen Einschränkung von mobilen Spielen. Es werden Designkriterien, die Auswahl der Programmierplattform und die Implementierung von erweiterten Interaktionsmöglichkeiten vorgestellt. Kapitel 8 präsentiert die Ergebnisse eines Spielbarkeitstests, der die Unterschiede zwischen herkömmlichen und Touchscreen-gestützten Steuersystemen für Mobile Games vergleicht.
Schlüsselwörter
Mobile Gaming, Mobiltelefonen, Benutzerschnittstelle, Interface-Einschränkungen, Touchscreen, Java ME, Spielbarkeitstest, Usability, Gestenerkennung.
- Quote paper
- Thomas Frommlet (Author), Dr. Tobias Fritsch (Author), 2006, Einschränkungen beim Mobile Gaming auf Mobiltelefonen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142214