Bis vor einigen Jahren galt der Bereich der Umwelt- und Ressourcenökonomie unter den meisten Ökonomen noch als „exotische Spezialdisziplin“. Lediglich in den USA gab es bereits in den 70er Jahren in Zusammenhang mit der Angst vor einer bevorstehenden Rohstoffknappheit erste Ansätze zu ökologieorientierten Marketing- und Unternehmensführungskonzepten. Hervorgerufen durch die Erweiterung der betriebswirtschaftlichen Zielkonzeption um ökologische Zielgrößen und getragen durch die Erkenntnis, daß ein Wirtschaften auf Kosten der Natur, wie etwa die Nutzung fossiler Brennstoffe keine dauerhafte Grundlage für das ökonomische System darstellen kann, rückten in den 80er und 90er Jahren auch in Deutschland bzw. Europa Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „Sustainable Development“ und „Kreislaufwirtschaft“ mehr und mehr in den Mittelpunkt (wirtschafts-)wissenschaftlicher Forschung. Das stetig zunehmende Interesse an dem Konfliktfeld zwischen Ökonomie und Ökologie und die wachsende Bereitschaft zum interdisziplinären Dialog führte von anfangs eher durch Aktionismus getriebenen Einzelansätzen zu ersten vielversprechenden Globalvereinbarungen. Die Erkenntnis, daß Umweltprobleme neben nationalen und zeitlichen auch diziplinäre und Umweltmedien-Grenzen überwinden, ist Grundlage der internationalen Maßnahmen der letzten Jahre. Während sich bis Anfang der 80er Jahre Umweltschutz noch auf Reinigungsmaßnahmen nach dem Produktionsvorgang und hinter bestehenden Anlagen (end-of-pipe-Technologien) beschränkte, wird heute vermehrt der integrierte Umweltschutz, der sich auf allen Ebenen der betrieblichen Wertschöpfungskette wiederfindet, gefordert. Vor allem durch die Tatsache, daß umweltverträgliche Produktion und Umweltbewußtsein der Unternehmen zu wesentlichen Wettbewerbsfaktoren geworden sind, finden diese integrierten Ansätze in der modernen Unternehmungsführung auch immer mehr Anwendung. Durch die grundlegende Änderung der Wahrnehmung und Auffassung von Umweltproblemen, dem Wertewandel zu Gunsten eines sensibilisierten Umweltbewußtseins und den spezifischen Problemen, wie steigender Abfallmenge bei gleichzeitiger Verknappung von Deponieraum gilt vor allem Deutschland bis heute weiterhin als einer der Vorreiter eines staatlichen, europäischen und weltweiten Umweltbewusstseins.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. Begriffliche Abgrenzung
- 2.1. Kreislaufwirtschaft des ökonomischen Systems
- 2.2. Kreislaufwirtschaftsgesetz
- 3. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz als rechtlicher Rahmenfaktor
- 3.1. Aufbau und Inhalt
- 3.2. Konkretisierung durch Rechtsverordnungen am Beispiel ,,Dosenpfand''
- 4. Anforderungen und Ansätze der betrieblichen Umsetzung
- 4.1. Erweiterung der klassischen Wertschöpfungskette
- 4.2. Implikationen für das Marketing
- 4.2.1. Betriebsspezifische Anforderungen
- 4.2.2. Strategische Chancen
- 4.2.3. Strategische Risiken
- 4.2.4. Instrumentelles Marketing
- 5. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und seinen Auswirkungen auf das ökologisch orientierte Marketing. Sie untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten zur Umsetzung eines nachhaltigen Wirtschaftens im Kontext des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen des Gesetzes für Unternehmen, insbesondere für deren Marketingaktivitäten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für ökologisch orientiertes Marketing
- Kreislaufwirtschaft und das ökonomische System
- Anforderungen und Ansätze der betrieblichen Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes
- Implikationen für das Marketing und die Wertschöpfungskette
- Strategische Chancen und Risiken des Kreislaufwirtschaftsgesetzes für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung und Problemstellung: Dieses Kapitel stellt den Hintergrund des Themas und die Relevanz des Kreislaufwirtschaftsgesetzes für das Marketing dar. Es werden historische Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen im Bereich des Umweltschutzes und der Ressourcenökonomie beleuchtet.
- Kapitel 2: Begriffliche Abgrenzung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kreislaufwirtschaft und unterscheidet zwischen dem ökonomischen System und dem ökologischen System. Es beleuchtet die Unterschiede in den Kreisläufen von Ressourcen und Energie in beiden Systemen.
- Kapitel 3: Das Kreislaufwirtschaftsgesetz als rechtlicher Rahmenfaktor: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau und Inhalt des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und analysiert seine Rolle als rechtlicher Rahmenfaktor für Unternehmen. Es werden konkrete Beispiele, wie z.B. das ,,Dosenpfand'', zur Veranschaulichung der Gesetzgebung verwendet.
- Kapitel 4: Anforderungen und Ansätze der betrieblichen Umsetzung: Dieses Kapitel untersucht die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz für Unternehmen ergeben. Es analysiert die Erweiterung der klassischen Wertschöpfungskette und die Implikationen für das Marketing.
Schlüsselwörter
Kreislaufwirtschaft, Kreislaufwirtschaftsgesetz, Ökologieorientiertes Marketing, Nachhaltigkeit, Sustainable Development, Umweltmanagement, Ressourcenmanagement, Wertschöpfungskette, Rechtliche Rahmenbedingungen, Betriebliche Umsetzung, Strategische Chancen, Strategische Risiken, Instrumentelles Marketing.
- Arbeit zitieren
- Oliver Bartsch (Autor:in), 2002, Das Kreislaufwirtschaftsgesetz als rechtlicher Rahmenfaktor für das ökologieorientierte Marketing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14222