Im Rahmen des Literaturseminars „Expressionismus- Lyrik und Prosa“ wurde unter anderem näher auf die Bedeutung der ‚Boheme’ und auf das ‚Cabaret Voltaire’ als Geburtsstätte des Züricher Dadaismus am Anfang des 20. Jahrhunderts eingegangen. Die vorliegende Hausarbeit widmet sich in erster Linie der Frage, wie die Varietéwelt des Romans „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“ vor dem Hintergrund des Boheme-Begriffs dargestellt wird. Zudem soll aufgezeigt werden, dass der Autor Hugo Ball persönliche Erfahrungen im Züricher Bohememilieu in den Roman verarbeitet hat. Innerhalb des vorgegebenen Rahmens kann nicht näher darauf eingegangen werden, welche spezifische Sicht des Erzählers auf die Varietéwelt zum Vorschein kommt und in welchem Zusammenhang diese mit den persönlichen im „Flametti“ verarbeiteten Erlebnissen Hugo Balls stehen. In einem ersten Schritt soll nun zunächst textanalytisch herausgearbeitet werden, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sich zwischen dargestellter Varietéwelt und der idealtypischen Boheme finden lassen. In einem zweiten Schritt wird dann (auch unter Bezugnahme Hugo Balls Tagebuch „Flucht aus der Zeit“) versucht, verarbeitete Erfahrungen des Autors im Roman aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung des Varietélebens im Roman „Flametti“
- Bohemetypische Eigenschaften der „Fuchsweide“ und ihrer Bewohner
- Die Darstellung der Fuchsweidenbewohner unter dem Aspekt der antibürgerlichen Haltung der Boheme
- Die künstlerischen Darbietungen des „Flametti Varieté-Ensembles“
- Hugo Balls persönliche Erfahrungen im Boheme-Milieu und deren Verarbeitung im Roman
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Darstellung der Varietéwelt im Roman „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“ von Hugo Ball vor dem Hintergrund des idealtypischen Boheme-Milieus. Sie untersucht, wie die Varietéwelt im Roman dargestellt wird und inwiefern Hugo Ball persönliche Erfahrungen im Züricher Bohememilieu in den Roman verarbeitet hat.
- Darstellung der Varietéwelt im Roman „Flametti“
- Bohemetypische Eigenschaften der „Fuchsweide“ und ihrer Bewohner
- Antibürgerliche Haltung der Boheme in der „Fuchsweide“
- Verarbeitung von Hugo Balls persönlichen Erfahrungen im Boheme-Milieu
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz des Boheme-Begriffs und des „Cabaret Voltaire“ für den Züricher Dadaismus dar. Anschließend wird die Frage nach der Darstellung der Varietéwelt im Roman „Flametti“ im Kontext des Boheme-Begriffs erläutert.
Das zweite Kapitel untersucht die bohemetypischen Eigenschaften der „Fuchsweide“ und ihrer Bewohner. Es wird gezeigt, dass die „Fuchsweide“ als fiktives Pendant zum bohemetypischen Künstlerviertel angesehen werden kann und dass die Romanfiguren viele Merkmale und Eigenschaften der Boheme aufweisen, wie z. B. Hang zum Alkohol und zu Drogen, Spontanismus, Sex-Libertinismus und eine parasitäre Existenzweise.
Das dritte Kapitel beleuchtet die antibürgerliche Haltung der Boheme in der „Fuchsweide“. Flamettis Einstellung zur Polizei, die als „Überflüssiges Element“ und „Drohnen der Gesellschaft“ bezeichnet wird, zeigt seine gegenbürgerliche Haltung, die typisch für die Boheme ist.
Das vierte Kapitel analysiert Hugo Balls persönliche Erfahrungen im Boheme-Milieu und deren Verarbeitung im Roman. Es werden Parallelen zwischen den Romanfiguren und Hugo Balls eigenen Erlebnissen im Züricher Bohememilieu aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Varieté, Boheme, „Flametti“, Hugo Ball, „Cabaret Voltaire“, Züricher Dadaismus, antibürgerliche Haltung, künstlerische Darbietungen, persönliche Erfahrungen.
- Arbeit zitieren
- Kevin Kappel (Autor:in), 2006, Die Darstellung der Varietéwelt im autobiographischen Roman „Flametti“ vor dem Hintergrund des idealtypischen Boheme-Milieus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142360