Die wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU umfassen heute alle Beziehungen zu Nicht-Mitgliedsstaaten und internationalen Organisationen in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Dienstleistungen. Sie gründen sich auf den Kompetenzzuweisungen aus den EG-Verträgen an die entsprechenden Organe der EU, dem abgeleiteten Gemeinschaftsrecht sowie vertraglich fixierten Prinzipien und Verfahrensregeln.
Im Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) von 1958 bereits übertrugen die beteiligten Staaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande, Luxemburg) den Organen der Gemeinschaft weit reichende Kompetenzen zur einheitlichen Gestaltung der Außenwirtschaftsbeziehungen des entstehenden Gemeinsamen Marktes. Mit der Vollendung der EG-Zollunion 1970 ging die handelspolitische Kompetenz von den Mitgliedsstaaten in die alleinige Zuständigkeit der Gemeinschaft über. Die Gemeinsame Handelspolitik ist damit ein weitgehend integrierter Politikbereich in der heutigen EU. Mit in Kraft treten des Vertrages von Amsterdam am 1. Mai 1999 erhielt die Europäische Union neben den handelspolitischen Befugnissen bei landwirtschaftlichen und industriellen Produkten auch die Vollmacht, in internationalen Verhandlungen und bei Übereinkünften über Dienstleistungen und Rechte des geistigen Eigentums tätig zu werden.
In der vorliegenden Arbeit soll nun im speziellen auf die Ausgestaltung des globalen Netzwerkes der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU eingegangen werden. Hierfür wird zuerst die Stellung der EU im Welthandel erläutert. Die globale handels- und entwicklungspolitische Rolle der EU wird sodann dargestellt. Dem schließt sich eine Analyse des handelspolitischen Profils der EU nach Ländern und Regionen sowie nach Produktgruppen an. Im Vordergrund steht eine Betrachtung des Handels mit Gütern, der den beträchtlichsten Teil der außenwirtschaftlichen Aktivitäten darstellt. Aufgrund der Begrenztheit des Umfanges der Arbeit kann die Rolle der EU-Staaten in den Bereichen des weltweiten Handels mit Dienstleistungen sowie in den globalen Finanz- und Kapitalströmen nicht behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das globale Netzwerk der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU
- 1. Stellung der EU im Welthandel
- 2. Die globale handelspolitische und entwicklungspolitische Rolle der EU
- 2.1 Allgemeine Zieldefinitionen der Handelspolitik der EU
- 2.2 Ziele der Entwicklungszusammenarbeit der EU
- 2.3 Umsetzung der handelspolitischen und entwicklungspolitischen Ziele
- 2.3.1 Vertragliche Handelspolitik
- 2.3.2 Autonome Handelspolitik
- 2.3.3 Wirtschaftliche Entwicklungspolitik
- 2.3.3 Verknüpfung der Handelspolitik mit anderen Politikzielen
- 2.3.4 Die multilaterale Dimension der WTO
- 2.4 Zusammenfassung
- 3. Handelspolitisches Profil der EU nach Ländern bzw. Regionen
- 3.1 Die zehn wichtigsten Handelspartner der EU
- 3.2 Regionsanalyse der Außenhandelsaktivitäten der EU
- 3.3 Einfuhren, Ausfuhren und Handelsbilanzsaldos nach wichtigsten Ländern
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. Handelspolitisches Profil der EU nach Produktgruppen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU und befasst sich mit der Gestaltung des globalen Netzwerks in diesem Bereich. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Stellung der EU im Welthandel und der globalen handels- und entwicklungspolitischen Rolle der EU.
- Die Stellung der EU im Welthandel
- Die handelspolitische und entwicklungspolitische Rolle der EU
- Die Umsetzung der handelspolitischen und entwicklungspolitischen Ziele
- Das handelspolitische Profil der EU nach Ländern und Regionen
- Das handelspolitische Profil der EU nach Produktgruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU ein. Sie beleuchtet die Kompetenzentwicklung in diesem Bereich und erläutert den Umfang der Arbeit.
Im zweiten Kapitel wird die Stellung der EU im Welthandel beleuchtet. Die EU ist ein bedeutender Handelsakteur und zeichnet sich durch ein hohes Import- und Exportvolumen aus. Das Kapitel analysiert auch die Handelsströme innerhalb der EU.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der globalen handelspolitischen und entwicklungspolitischen Rolle der EU. Es behandelt die Zieldefinitionen und die Umsetzung der Handelspolitik sowie die Entwicklungszusammenarbeit der EU.
Im vierten Kapitel werden die wichtigsten Handelspartner der EU und die Regionsanalyse der Außenhandelsaktivitäten betrachtet.
Das fünfte Kapitel analysiert die Einfuhren, Ausfuhren und Handelsbilanzsaldos nach wichtigen Ländern.
Im sechsten Kapitel wird das handelspolitische Profil der EU nach Produktgruppen untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU, Welthandel, Handelspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, WTO, Handelsbeziehungen, Import, Export, Handelsbilanz, Produktgruppen, EU-Mitgliedstaaten.
- Arbeit zitieren
- Alois Maichel (Autor:in), 2005, Die wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142423