Der Übergang von der Grund- in eine weiterführende Schule stellt für Kinder, Eltern und Lehrer etwas Besonderes dar. Jährlich wechseln rund 750 000 Schüler nach der vierten Klasse in die Sekundarstufe I, wobei die Tatsache, für welche Schule sie – oder auch ihre Eltern und Lehrer – sich entscheiden, eine wichtige Statusvorentscheidung ist. Dabei können Schullaufbahnentscheidungen individuell durch die Schüler oder die Eltern getroffen werden, oder es erfolgt eine institutionelle Entscheidung.
Eine wichtige Prognose, die die Entscheidung über die Wahl der Schulform erleichtern soll, bzw. in Baden-Württemberg und Hessen die Schule gänzlich über die Verteilung der einzelnen Schüler an jeweilige Schulformen urteilen lässt , liefert die Eignungsfeststellung, deren Zuverlässigkeit bis heute umstritten ist. Die Aufgabe, vielen Eltern eine Orientierungs- oder Entscheidungshilfe in Bezug auf den Übergang ihres Kindes zu geben, liegt in der Hand der Lehrer, denn neben der didaktischen und evaluativen Funktion der Schulleistungsdidaktik ist es weiterhin ihre Aufgabe, Entscheidungsfunktionen schulischer Leistungsanalysen zu ermöglichen.
In dieser Arbeit möchte ich zunächst klären, welche Inhalte der Begriff Eignung und Eignungsfeststellung in diesem Zusammenhang überhaupt umfasst und gehe auch auf die theoretischen Inhalte der Eignungsfeststellung ein. Anschließend geht ein Überblick über die individuellen Bedingungsfaktoren der Schulleistung der Frage nach, aus welchen Kriterien sich Schulleistung zusammensetzt. Weiter beschäftige ich mich mit Fragen wie „Welche Verfahren stehen den Lehrern zur Eignungsfeststellung zur Verfügung?“ und „Wie sicher sind Prognosen, die mit Hilfe dieser Verfahren erstellt werden?“
Nicht umfasst die Arbeit eine Auseinandersetzung mit dem Verfassen von Gutachten oder der Beratung der Eltern durch den Lehrer. Auch gibt es viele andere Themen, die mit dem Übergang eines Schülers auf die weiterführende Schule in engem Zusammenhang stehen und diesen beeinflussen (wie die soziale Herkunft oder der Migrationsstatus) und welche nicht aufgegriffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie der Eignungsfeststellung
- Individuelle Bedingungsfaktoren der Schulleistung
- Zur Schülerpersönlichkeit
- Zur sozialen Lernumwelt
- Verfahren der Leistungsmessung
- Objektive Verfahren der Leistungsmessung
- Formelle Schulleistungstests
- Informelle Schulleistungstests
- Subjektive Verfahren der Leistungsmessung
- Klassenarbeiten
- Verhaltensbeobachtung
- Beurteilung mündlicher Prüfungsleistungen
- Zensurengebung
- Objektive Verfahren der Leistungsmessung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Eignungsfeststellung im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen der Eignungsfeststellung und untersucht, welche individuellen Bedingungsfaktoren die Schulleistung beeinflussen. Des Weiteren werden die verschiedenen Verfahren der Leistungsmessung, sowohl objektive als auch subjektive, vorgestellt und deren Zuverlässigkeit kritisch betrachtet.
- Theoretische Grundlagen der Eignungsfeststellung
- Individuelle Bedingungsfaktoren der Schulleistung
- Objektive Verfahren der Leistungsmessung
- Subjektive Verfahren der Leistungsmessung
- Reliabilität, Validität und Objektivität von Eignungstests
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Themas dar und beschreibt die Bedeutung der Eignungsfeststellung für den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Theorie der Eignungsfeststellung und definiert den Begriff der Eignung im Zusammenhang mit Schullaufbahnentscheidungen. Es werden die Kriterien für die Auswahl geeigneter Schüler für bestimmte Schulformen erläutert und die Rolle von Eignungstests in diesem Kontext beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich den individuellen Bedingungsfaktoren der Schulleistung und betrachtet die Schülerpersönlichkeit und die soziale Lernumwelt als wichtige Einflussfaktoren. In Kapitel 4 werden verschiedene Verfahren der Leistungsmessung vorgestellt, darunter objektive Verfahren wie formelle und informelle Schulleistungstests sowie subjektive Verfahren wie Klassenarbeiten, Verhaltensbeobachtung, Beurteilung mündlicher Prüfungsleistungen und Zensurengebung.
Schlüsselwörter
Eignungsfeststellung, Schullaufbahnentscheidung, Schulleistung, Schülerpersönlichkeit, soziale Lernumwelt, Leistungsmessung, objektive Verfahren, subjektive Verfahren, Reliabilität, Validität, Objektivität.
- Quote paper
- Julia Mrosek (Author), 2009, Probleme der Eignungsfeststellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142437