Wann ist ein Krieg gerechtfertigt? Wann ist ein bellum ein bellum iustum? Wer und was gibt einem Staat das Recht zum Krieg? Über diese Fragen haben sich bereits viele schlaue Köpfe denselben zerbrochen. Angesichts der aktuellen politischen Lage sind auch genau diese Fragen zur Zeit in aller Munde. Diese Hausarbeit wird zunächst die Anfänge der bellum-iustum-Lehreb eleuchten und sich später mit dem aktuellen Zusammenhang auseinandersetzen. Einer der ersten Theoretiker der bellum-iustum-Idee war der italienische Mönch Thomas von Aquin. Sein Vorgänger, der Mönch Augustinus, hatte im 4. Jahrhundert bereits die erste bellum-iustum-Theorie aufgestellt. Basierend auf dieser entwickelte Aquin seine eigene Theorie, sich auf die Bibel berufend. Zunächst leitet eine kurze Darstellung der Person Thomas von Aquin auf sein Werk hin. Nachfolgend wird näher auf sein Werk, die „Summa Theologiae“ bzw. „Summe der Theologie“ eingegangen. Im Speziellen folgt darauf die Darstellung des Abschnitts „Der Krieg“. Anschließend werden Aquins Bedingungen für einen gerechten Krieg erläutert, mit späteren Thesen verglichen und mit Hilfe verschiedener Sekundärquellen beleuchtet. Der letzte Teil befasst sich mit der Anwendung der Aquin'schen Thesen auf die gegenwärtige Politik – am Beispiel des Irak-Konfliktes. Inwiefern wurden seine Ideen übernommen und auf welche Weis eweicht die aktuelle Irak-Diskussion von seiner Theorie ab? Ist es Aquin gelungen eine bis heute weltweit gültige Formel zu erstellen oder driften die Politiker der Gegenwart von seiner Meinung ab? Kern dieser Arbeit soll der Vergleich seiner Theorien zu anderen, nachfolgenden Theorien sein, sowie die Anwendung auf die Politik der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Thomas von Aquin - der Mensch
- 3. „Summe der Theologie“ - das Hauptwerk
- 4. „Der Krieg\" (in: „Summe der Theologie\" II/2)
- 5. Bedingungen für den bellum iustum
- 6. Kritiker der bellum-iustum-Theorie von Aquin
- 7. Ist der US-amerikanische \"Krieg gegen den Terror\" ein gerechter Krieg?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die bellum iustum-Theorie des Thomas von Aquin, indem sie seine Biografie, sein Hauptwerk "Summa Theologiae" und insbesondere seinen Abschnitt "Der Krieg" analysiert. Im Fokus steht der Vergleich von Aquins Bedingungen für einen gerechten Krieg mit späteren Theorien und die Anwendung seiner Gedanken auf den Irak-Konflikt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Aktualität und die Grenzen von Aquins Theorie aufzuzeigen.
- Thomas von Aquins Leben und Denken
- Die "Summa Theologiae" und ihre Bedeutung
- Aquins Kriterien für einen gerechten Krieg
- Vergleich mit späteren Theorien des gerechten Krieges
- Anwendung auf den Irak-Konflikt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des gerechten Krieges (bellum iustum) ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Kriterien für einen gerechten Krieg. Sie skizziert den historischen Kontext, beginnend mit Augustinus und fokussiert auf Thomas von Aquin als einen der ersten bedeutenden Theoretiker. Die Arbeit kündigt den methodischen Aufbau an: eine Darstellung von Aquins Leben, sein Hauptwerk "Summa Theologiae", seine Bedingungen für einen gerechten Krieg, einen Vergleich mit späteren Theorien und eine Anwendung auf den Irak-Konflikt. Der Vergleich mit nachfolgendem Denken und die Anwendung auf den aktuellen politischen Diskurs bilden den Kern der Arbeit.
2. Thomas von Aquin – sein Leben und Denken: Dieses Kapitel präsentiert eine Biografie von Thomas von Aquin, die seinen Weg vom gottgeweihten Kind bis zum bedeutenden Theologen nachzeichnet. Es beleuchtet seine Studien in Neapel, Bologna, Paris und Köln unter Albertus Magnus, seine Lehrtätigkeit und die Entstehung seiner Hauptwerke, "Summa Theologiae" und "Summa contra gentiles". Der Fokus liegt auf seiner Fähigkeit, Glauben und Vernunft, Philosophie und Theologie zu verbinden, sowie auf seiner streng systematischen Denkweise im Rahmen der Scholastik. Sein unbefangener Umgang mit weltlichen Fragen und Impulsen anderer Kulturen wird hervorgehoben. Die Darstellung seiner Persönlichkeit und seines intellektuellen Werdegangs dient als Grundlage zum Verständnis seiner theologischen und politischen Positionen.
3. Sein Werk, die "Summa Theologiae" ("Summe der Theologie"): Das Kapitel beschreibt Thomas von Aquins Hauptwerk, die "Summa Theologiae", welches auf der Lehre der Lex Naturalis, dem Naturgesetz, basiert. Es erläutert das Naturgesetz als Kernstück der philosophischen Ethik von Aquin, bestehend aus der Frage nach der Grundlegung normativer Vernunft und nach dem Grundbestand inhaltlicher Handlungsnormen. Es widerlegt das Missverständnis, Aquins Denken sei nur von irrelevanten Distinktionen geprägt, indem es seine Weigerung, die Frage nach der Anzahl der Engel auf einer Nadelspitze zu beantworten, als Beleg für sein rationales und pragmatisches Vorgehen darstellt. Das Kapitel betont Aquins Fähigkeit, seine Antworten auf konkrete Fragen so zu begründen, dass sie auch heute noch Relevanz besitzen.
Schlüsselwörter
Bellum iustum, Thomas von Aquin, Summa Theologiae, Naturgesetz (Lex Naturalis), Gerechter Krieg, Irak-Konflikt, Scholastik, Philosophie, Theologie, Kriegsethik.
FAQ: Thomas von Aquin und der Gerechte Krieg
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über die bellum iustum-Theorie von Thomas von Aquin. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen, Schlüsselwörter und analysiert Aquins Kriterien für einen gerechten Krieg im Kontext des Irak-Konflikts.
Welche Themen werden behandelt?
Der Text behandelt das Leben und Werk von Thomas von Aquin, insbesondere seine „Summa Theologiae“ und den darin enthaltenen Abschnitt über den Krieg. Es werden Aquins Bedingungen für einen gerechten Krieg dargestellt, mit späteren Theorien verglichen und auf den Irak-Konflikt angewendet. Die Aktualität und Grenzen von Aquins Theorie stehen im Mittelpunkt.
Welche Kapitel sind enthalten?
Der Text umfasst Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Thomas von Aquins Leben und Denken, die Summa Theologiae, Aquins Kriegstheorie ("Der Krieg" aus der Summa Theologiae), die Bedingungen für einen gerechten Krieg nach Aquin, Kritik an Aquins Theorie und die Anwendung der Theorie auf den "Krieg gegen den Terror".
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach den Kriterien für einen gerechten Krieg nach Thomas von Aquin und deren Aktualität und Grenzen im Vergleich zu späteren Theorien und im Kontext aktueller Konflikte (wie dem Irak-Konflikt).
Wie wird Thomas von Aquin dargestellt?
Thomas von Aquin wird als bedeutender Theologe dargestellt, dessen Werk "Summa Theologiae" und seine Kriegstheorie bis heute relevant sind. Der Text beleuchtet seine Biografie, sein systematisches Denken und seine Fähigkeit, Glauben und Vernunft zu verbinden.
Welche Bedeutung hat die "Summa Theologiae"?
Die "Summa Theologiae" wird als Aquins Hauptwerk beschrieben, das auf dem Naturgesetz (Lex Naturalis) basiert und grundlegende ethische und politische Fragen behandelt. Der Text betont die Relevanz von Aquins Argumentationen auch für heutige Fragestellungen.
Wie wird Aquins Kriegstheorie angewendet?
Aquins Theorie des gerechten Krieges wird im Text auf den Irak-Konflikt angewendet, um ihre Aktualität und Grenzen zu überprüfen. Der Vergleich mit späteren Theorien des gerechten Krieges bildet einen weiteren Schwerpunkt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Bellum iustum, Thomas von Aquin, Summa Theologiae, Naturgesetz (Lex Naturalis), Gerechter Krieg, Irak-Konflikt, Scholastik, Philosophie, Theologie, Kriegsethik.
- Arbeit zitieren
- Natalie Kayani (Autor:in), 2003, Thomas von Aquin und der bellum iustum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14260