Soll eine Hilfe nicht altruistische Geste, sondern effektiv sein, so sind für wirksame Bemühungen in schwierigen Lebenslagen infrastrukturelle Vorgehensweisen notwendig (vgl. Stimmer 2006: 49). Diese infrastrukturellen Vorgehensweisen sind Techniken/Methoden des Eingreifens in das Leben und haben sich im Laufe der Zeit ad hoc entwickelt oder sind traditionell gewachsen. Zu den drei traditionellen oder auch klassischen Methoden gehören die Einzelfallhilfe, die Gruppenarbeit sowie die Gemeinwesenarbeit. Angesichts eines begrenzten Erfolges und im Rahmen einer lang anhaltenden Professionalisierungsdebatte entwickelten sich die Methoden seit den 1970er Jahren zu systematisch reflektierenden und kontrollierenden Konzepten weiter (vgl. Müller 2005: 1194). Inzwischen stehen, sich ständig weiterentwickelnde, Handlungsleitende Konzepte, wie Empowerment, Case Management und Soziale Netzwerkarbeit zur Verfügung. Sie beziehen sich zwar auf verschiedene Schwerpunkte und Ansätze, lassen sich jedoch nicht immer trennscharf voneinander differenzieren (vgl. Stimmer 2006: 49). Diese Arbeit versucht erst Empowerment, dann Case Management und Soziale Netzwerkarbeit fundiert zu definieren und voneinander abzugrenzen. Dabei werden verschiedene theoretische Grundlagen, professionelle Rollen, Aufgaben und auch Arbeitsfelder berücksichtigt. Der Begriff Empowerment kommt aus dem angloamerikanischen Raum (to empower = befähigen , ermächtigen) und bedeutet einerseits in der Sozialen Arbeit ein allgemeines sozialpädagogisches Arbeitsprinzip und andererseits ein Handlungsleitendes Konzept (vgl. Stimmer 2006: 50). Als Handlungsleitendes Konzept wurde Empowerment in den 1980er Jahren u. a. von Julian Rappaport entwickelt, wobei es eine kritisch-emanzipatorische Forderung enthält, denn es sollen vor allem Techniken entwickelt werden, die Unmündigkeit abbauen und Autonomie stärken. Dabei werden auf die Selbsthilfekräfte eines jeden Einzelnen aufgebaut, welche zum Teil verschüttet oder nicht entwickelt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Definition Case Management, theoretischer Hintergrund und verschiedene Arbeitsfelder
- Definition Empowerment, theoretische Grundlagen und verschiedene professionelle Rollen
- Bedeutung von Empowerment im Rahmen der Behindertenarbeit
- Hindernisse und Widerstände bei der Verwirklichung von Empowerment
- Unterschiedliche Phasen im Case Management mit ihren Aufgaben
- Einschätzung der praktischen Relevanz von Case Management
- Definition Soziale Netzwerkarbeit, theoretischer Hintergrund und zentrale Aufgaben
- Bedeutung sozialer Netzwerke für soziale Unterstützung und Netzwerkintervention
- Einschätzung der Sozialen Netzwerkarbeit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den drei Handlungsleitenden Konzepten Empowerment, Case Management und Soziale Netzwerkarbeit. Sie analysiert die jeweiligen Definitionen, theoretischen Grundlagen und verschiedenen Arbeitsfelder dieser Konzepte, um einen fundierten Vergleich und eine Abgrenzung voneinander zu ermöglichen. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Relevanz von Empowerment im Kontext der Behindertenarbeit und die Bedeutung sozialer Netzwerke für soziale Unterstützung und Intervention.
- Definition und theoretische Grundlagen von Empowerment, Case Management und Sozialer Netzwerkarbeit
- Relevanz von Empowerment im Rahmen der Behindertenarbeit
- Hindernisse und Widerstände bei der Verwirklichung von Empowerment
- Bedeutung sozialer Netzwerke für soziale Unterstützung und Intervention
- Praktische Relevanz und Einsatzfelder der drei Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs Case Management, um den Leser mit den grundlegenden Prinzipien dieses Konzepts vertraut zu machen. Im Anschluss erfolgt eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Konzept Empowerment, indem seine Definition, theoretische Grundlagen und verschiedene professionelle Rollen beleuchtet werden. Dabei wird auch die besondere Bedeutung von Empowerment im Rahmen der Behindertenarbeit herausgestellt. Des Weiteren werden Hindernisse und Widerstände, die bei der Verwirklichung von Empowerment auftreten können, analysiert.
Die Arbeit geht dann auf die verschiedenen Phasen im Case Management und deren spezifischen Aufgaben ein. Anschließend wird die praktische Relevanz von Case Management im Kontext sozialer Arbeit bewertet.
Die Hausarbeit setzt sich anschließend mit dem Konzept der Sozialen Netzwerkarbeit auseinander. Hierbei werden Definition, theoretischer Hintergrund und zentrale Aufgaben dieses Ansatzes betrachtet. Die Bedeutung sozialer Netzwerke für soziale Unterstützung und Netzwerkintervention wird ebenfalls analysiert. Abschließend erfolgt eine Einschätzung der Sozialen Netzwerkarbeit.
Schlüsselwörter
Empowerment, Case Management, Soziale Netzwerkarbeit, Behindertenarbeit, Ressourcenorientierung, Selbsthilfe, soziale Unterstützung, Netzwerkintervention, professionelle Rollen, Handlungsleitende Konzepte.
- Arbeit zitieren
- Bachelor Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin (Uni) Heike Meyer (Autor:in), 2007, Empowerment, Case Management und Soziale Netzwerkarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142701